Diese Einrichtung verdient in weiteren Kreisen be⸗
kannt zu werden und kann zur Nachahmung bestens
empfohlen werden.
Wie der „Nahe⸗ Bl.⸗Ztg.“ mitgetheilt wird,
soll die Eisenbahn von Hermeskeil schon jetzt
bis Metnich geführt werden, weßhalb mit den
interessierten Ortschaften dieserhalb schon Verhand⸗
lungen eingeleitet sind. Da die Vermessungsarbeiten
von Trier bis Hermeskeil beendigt sind, werden
die eigentlichen Bauarbeiten wohl mit nächstem
Frühjahr beginnen.
Gum Post⸗Assistenten nicht
brauchbar.) Nach Köln, der hohen Schule der
Postbeamten, war vor langen Jahren ein junger
Postassistent — Postschreiber hießen sie damals —
Jeschickt worden, den der dortige Oberpostdirektor
ür absolut ungecignet erklärte. Als der General⸗
oosimeister Nagler einst durch Köln auf der Reise
nach London zum Abschlusse eines Postvertrages
kam und einen sprachkundigen Sekretär wünschte,
zab ihm der Oberpostdireltor den „unbrauchbaren“
Assistenten bereitwillig mit. Der Generalpostmeister
war jedoch anderer Ansicht, er behielt den jungen
Mann bei sich und nahm ihn mit in sein Bureau
nach Berlin. Heute ist derselbe Staatssekretär der
Reichspost und sein Name, als der des Schöpfers
des Weltpostvereins, auf der ganzen Erde gefeiert.
München. Die Statuten des Unlerfstütz-
ungs- und Pensions-Vereins der NotariatsGehülfen
Baherns haben die staatliche Genehmigung erhalten.
Der Anmeldetermin für Grüudungsmitglieder, welche
eine ermäßigte Aufnahmegebühr zu entrichten haben,
endigt am 28. d. M. Im Interesse eines jeden
Notariats-Gehülfen dürfte es gelegen sein, diesen
Termin nicht unbenutzt vorübergehen zu lassen und
war um so weniger,, da von einigen Notariats⸗
sammern die Herren Notare bereits veranlaßt wur⸗
den, bei Erledigungen nur solche Gehülfen in Dienst
zu nehmen, welche sich alz Mitglieder des Pensions⸗
vereins auszuweisen vermögen.
F (Russisch.) Bei dem Dorfrichter eines
russischen Nestes erschien jüngst eine als Trinkerin
bekannte Wittwe, und legte drei blutige Finger
nuf den Tisch und wollte sich entfernen. „Ha,
Eugrafia, woher hast Du diese Finger?“ Ich habe
sie gefunden, Porfiri Kusmitsch.“ „Gesunden?
Wo denn?“ „In meinem Munde.“ „Wer hat sie
dort verloren?“ „Pafnuti Jewgrafitsch, mit Ver⸗
aub zu sagen. Als ich für meinen letzten Zehner
Brannwein holte, überfiel er mich und würgte mich
o schrecklich, daß ich laut schrie. Da hielt er mir
nit den Fingern den Mund zu, und als er zu tief
zriff, schlossen sich meine Zahne zusammen. Da⸗
zauf lief er davon, mit Verlaub zu sagen, ich aber
og diese drei Finger aus dem Munde.“ „Ha ha
ja, vortrefflich! Und ich soll ihm die Stummel
»a geben, wenn er sie abholt?“ „Ich bitt' Euch
zarum, Porfiri Kusmitsch.“ Die drei Finger liegen
noch immer auf dem Amte, denn Pafnutti Jew⸗
grafitsch hat sie noch nicht abgeholt.
Gemeinnuͤtziges.
(Gegen Frostbeulen) gibt es diel
Mittel. Eines der besten ist guter Tischlerleim
varm aufgestrichen oder auch auf dickes Papier ge.
drichen und in Streifen umgewickelt und aufgelegt.
Wenn es roth ist, sehr schmerzhaft, bei jeder Ve—
wegung schlimmer, hilft Fischthrau oder Schmalz,
worin ein Haͤring geröstet worden ist, oder Härings.
milch. Wenn es weit verbreitet worden ist, über
ganze Hände und Füße, besonders aber im Gesicht
's mache man Spechsalbe, indem man ein Stuͤg
zuten Speck wie eine Kerze schneidet, es anzündet
and schief hält, daß es tropft. Man lasse die
Tropfen auf ein großes dickes Stück Eis fallen,
so daß sich darin ein Salbe bildet, die man an—
wendet. Ein gutes Mittel ist auch Unguentum
oxygenatum aus der Apotheke, auf Leinwand ge—
strichen und aufgelegt. Diese Salbe läßt sich auch
bei manchen anderen äußeren Schäden, bei Ge—
schwulsten. Furunkeln, Geschwüren ꝛc., oft mit Vor—
heil anwenden. Dieses Mittel ist wohlfeil und
eines der besten.
Gaifische als Wächter.) Man
ollte nicht glauben, daß man nach Allem, was
iber die Gefräßigkeit und Gefährlichkeit der Hai⸗
ische bekannt ist, dieselben füttert und unterhält,
im sie an gewissen Stellen festzuhalten. Und doch
st das in französischen Kolonien der Fall, so in
Zorto, Novo, der Nachbarkolonie des deutschen
dongolandes. Der König von Porto⸗Novo nament⸗
ich, obgleich er vom französischen Hause de Régis
in Marseille einen Tribnt erhält, der in ein paar
Wagenladungen Muscheln besteht, hat troßdem nicht
die Macht, seine Schützlinge vor räuberischen
leberfällen ganz ficherzustellen. Die Fattorei
iegt nicht am Strande, sondern etwas land⸗
inwärts, und wird zum Theil von einer Lagune
imschlossen. Hier nun werden die Haifische mit
Fleisch und Küchenabfällen gefüttert, um sie festzu—⸗
jalten, denn kein Neger würde wagen, hindurch
u schwimmen, und die Faktorei, obgleich fie einen
nicht allzu kleinen Posten für Fütterung der selt
amen Wächter ausgibt, hat sich keines Angriffes
yon dieser Seite zu erwehren gehabt. Auch in
Martinique. wird den Haifischen Futter geworfen,
aber dort verfolgt man den Zweck, die eine Zeit
ang sehr stark eingerissene Desertion von den dort
auf Station liegenden Schiffen zu hindern, und
die Theerjacken bedachten sich es zweimal, ehe sie
ins Wasser sprangen, da sie wußten, daß ihre
Thance, von einem Haifisch gefressen zu werden,
zrößer war, als das Ufer zu erreichen. Im Volks-
nunde dort hießen die Haifische lange Zeit gerade⸗
uu die „Wächter“.
Dienstesnachrichten.
Das k. Konsistorium hat vom 21. November
an dem Pfarrer Vogt in Glanmünchweiler den
Pfarramtskandidaten J. Bohlender aus Schwegen
deim, dem k. Dekan Henn in Homburg den der
eitigen Privatvikar in Germersheim. A. Mun
inger, dem Pfarrer Fabricius in Germersheim den
Pfarramtskandidaten J. Gerhard aus Bubach, dem
farrer Berckmann in Rheingönnheim den Kandi
zaten H. F. Knecht aus Wattweiler und den
Pfarrer Hoͤpffner in Neuburg a. Rh. den Kandt
zaten J. Dreßler von Höheinöd als Privatvikart
zugewiesen und vom 1. Dezember an das ständige
Pitariat Ensheim dem Pfarrverweser Th—
Stübinger in Kusel, die Verwesung de
Pfarrei Dorrmoschel dem dermaligen ständigen
Vikare Ph. J. O-Klag in Ensheim und die Ver
wesung der Pfarrei Lamsborn dem derzeitigen
Pfarrverweser in Dörrmoschel, L. Rothhaus, über—
tragen.
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Todes-Anzeige.
Freunden und Bekannten hiermit die traurige Nachricht, daß
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nach langem Leiden im 60. Lebensjahre sanft verschieden ist.
Si. Ingbert, Frankenthal, Pirmasens und Brüssel, den 22
November 1885.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 24. ds., Morgens 10 Uhr,
vom Sterbehause aus, statt.
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