ðxt. Ingherter Amzeiger.
Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
der ‚St. Ingberter Anzeiger“ erscheint wöchentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2mal wöchentlich mit Unterhaltungs-
jlatt und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilatge. Das Blatt koftet vierteljährlich A 60 einschlieklich Tragerlohn; durch die Post bezogen 1. 75 , einschließli
0 ⸗ Zufte llungsgebuhr. Die Einrückungsgebühr fur die Agespaltene Garmondzeile oder deren NRaum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 4, bei außerpfälzischen und solchen
auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, 1ß H. Neclamen 30 . Bei 4maliger Eincckung wird nur dreimalige berechnet.
M 242. Donnerstag, 10. Dezember 1885. 20. Jahrg.
Deutjches Reich.
Berlin, 8. Dez. Gegenüber den abfälligen
gemerkungen der Opposition über unsere Kolonial⸗
politik ist zu konstatiren, daß von den 95 hierher
rstatteten Berichten deutscher Handelskammern 71
dieser Politik ausdrücklich zustimmen, 24 sich schwei⸗
gend verhalten, hingegen kein einziger tadelnd sich
wsspricht.
Berlin, 8. Dez. Der Reichskanzler Fürst
»omarck war heute bei den kronprinzlichen Herr⸗
vbaften zum Diner geladen.
Berlin, 9. Dez. In parlamentarischen
treisen verlautet, der Reichskanzler leide wieder an
zesichtsschmerzen.
Ingbert berechnete Gesammtbevölkerungsziffer von — Da der Tag nach dem Weihnachtsfest ein
10,344 vertheilt sich folgendermaßen auf die ein⸗Sonntag ist, so ist für die preußischen Eisenbahnen
zelnen Confessionen: die Gültigkeitsdauer der Retourbillets auf
Katholiken 8024 (4047 m. u. 3977 w.) fünf Tage verlängert worden, wodurch gewiß den
Protestanten 2252 (1135 m. u. 1117 w.) Wünschen aller Jener entsprochen wurde, welche
Israeliten 55 (28 m. u. 27 w.) hur Feier des Festes in die Heimath reisen wollen.
Mennoniten 13 (11 m. u. 2 w.) doffentlich wird auch die Direktion der pfälzischeu
Im Jahre 1880 zählte man 7785 Katholiken, Bahnen diesem Beispiele folgen. Der Dank hier⸗
2011 Protestanten, 50 Israeliten und 10 Menno⸗ für würde jedenfalls vicht ausbleiben.
niten, so daß fich pro 1885 eine Mehrung ergibt — Zweibrücken, 8. Dez. Der wegen
bei der kath. Bevölkerung von 239 Meineids angeklagte Weinhändler Friedrich Wilde
„„VLProt. 241 ius Neustadt wurde vom Schwurgericht als des
irael. 5 ahrlässigen Meineids schuldig gesprochen und von
„mennon., 3, dem Gerichtshof zu drei Monaten Gefängniß und
im Ganzen 488 Seelen. zur Tragung der Kosten verurtheilt.
Kaiserslautern, 8. Dez. Nachdem
der Prozeß Lebender CGehrer in Zweibrücken)
ꝛontra Wickl (früherer Redakteur des pfälzischen
Volksblattes) am letztvergangenen Samstag durch
Vernehmung der Zeugen Becker und Blum zum
Abschluß gebracht worden war, wurde heute das
Artheil publiziert. Demzufolge wurde die von
Wickl eingelegte Berufung als unbegründet ver⸗
worfen.
— Eine Petition betrefff Abänderung
der Hundeste uer wurde von etwa 80 Nagel-
ichmieden aus Rockenhausen, Lauterecken, Ober—
noschel und Winnweiler an die bayerische Abgord⸗
ietenkammer gerichtet. Die Petenten ersuchen um
kinführung einer Minimaltaxe für die Besteuerung
der Hunde, die im Kleingewerbe der Nagelschmiede
zur Verwendung kommen.
— Gegen das Urtheil des Schöffengerichtes in
Landan in der bekannten Trottoir-Angelegenheit
hat die Amtsanwaltschaft Berufung ergriffen, so
daß die Frage, wer zur Hersiellung der Trottoirs
Dderpflichtet ist. auch noch das kgl. Landgericht be—
chäftigen wird.
— Maikammer, 8. Dez. Soeben, nach
12 Uhr Mittags, ist ein Theil der Vorderseite des
n der Heerstraße gelegenen Küfer Schenk'schen
dauses ein⸗ und in den Keller gestürzt. Verletz⸗
ungen von Personen kamen keine vor. Einer
weiteren Ausdehnung des Einsturzes sucht man
durch Anbringen von Stützbalken vorzubeugen.
Ausland.
Wien, 8. Dez. Die „Presse“ meldet aus
seigrad: Trotz der Friedensaussichten dauern die
fRüstungen fort. Khevenhüller soll, mit einer wich⸗
gen Mission betreffs der Friedens-Verhandlungen
etraut, nächster Tage wieder nach Nisch abgehen.
die „Neue Freie Presse“ meldet aus Paris: Hie—
ge diplomatische Kreise glauben, Rußland beab⸗
chtige, falls es den früheren Einfluß auf die
zulgaren nicht wiedererlangt, eine direktere Aktion.
stach einer ‚Temps“.Meldung versprach Serbien
Desterreich, den Wiederbeginn der Feindseligkeiten
nicht zu provoziren.
Wien, 9. Dez. Der ‚Neuen Freien Presse“
wird aus Belgrad gemeldet: Die Diplomatie will
auf die Kriegführenden eine Pression ausüben, um
den Friedensschluß zu erwirken. Der König Milan
versprach, keinesfalls aggressio vorzugehen, falls die
Mächte Garantie leisten für die Herstellung des
ztatus quo ante. Da solche Garantien rüchsicht⸗
lich Englands und Rußlands schwierig sind, be⸗
zürchtet man die Erfolglosigkeit der Bemühungen
ür den Friedensschluß.
Madrid, 9. Dez. Der als Vertreter des
eutschen Kaisers zu den Leichenfeierlichkeiten für
König Alfonso hierher gesandte kaiserliche Statt⸗
halter in Elsaß Lothringen, Fürst Hohenlohe,
st heute Vormittag, nur von einem Kammerdiener
zegleitet, hier in Madrid angekommen.
London, 8. Dez. Auf der Börse ist das
»vrcücht vom Rücktritt Lord Salisbury's verbreitet.
Lokale und pfälzische Nachrichten.
—1. St Ingbert, 10. Dez. Die bei der
»asfen Vostszählung für die Stadt St.—
*St. In gbert. Der Spiritist und Magiker
Epstein wird in unserer Stadt eintreffen und
am Sonntag mit seinen Vorstellungen beginnen.
Ueber die Leistungen desselben äußert sich ein Karls⸗
xuher Blatt wie folgt: „Professor Dr. Epstein,
aiserlich russ. Hof⸗Prestidigitateur, gab im Saale
der Eintracht seine erste Soiree und hat in der⸗
selben bewiesen, daß der ihm vorangeeilte Ruf,
daß er einer der besten seines Faches sei, nicht zu
diel gesagt hat. Was uns vor allem an Herrn
Epstein gefallen hat, ist, daß er ohne jenen großen,
aumfangreichen Apparat arbeitet, der uns bei an⸗
deren derartigen Künstlern entgegengetreten ist.
derrn Epstein's Divise ist: „Geschwindigkeit ist
eine Hexerei“, wenn schon die Geschwindigkeit des
æzüastlers uns fast stets glauben macht, es sei
virklich eine Hexerei. Dabei ist das Programm
reichhaltig und überaus abwechslungsreich und das
Publikum läuft nicht Gefahr, veraltete und oft ge⸗
ehene Experimente zu sehen. Alles was er bringt
st neu. dabei überrascht er das Publikum mit
jübschen Scherzen, ist den Damen gegenüber
gjalant, kurz, ein paar Stunden bei Herrn Epstein
derfliegen außerordentlich schnell. Aus dem origi⸗
zinellen Programm, das verschiedene Originalpiecen
des Herrn Epstein selbst enthält, heben wir „das
ustige Geschirr“, „den See im Zaubersaale“, „den
derzauberten Bierbrunnen“ hervor, deren Ausführ⸗
ung an das Wunderbare grenzt. Auch die soge⸗
nannten „spiritistischen“ Stücke, das Arbeiten bei
gefesselten Händen und Füßen im geschlossenen
Raum, das Berschwinden aus dem geschlossenen
und verschnürten Koffer spielten sich überraschend
ichnell und sicher ab.“
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Ziehung 15. Dezember 1885.
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