aanger Frauen sind wirklich die „besseren“ Hälften
geworden
F GEollwuth.) Der Lehrer Gudat in
ꝛrusen bei Gumbinnen wurde vor längerer Zeit
on einem tollen Hunde gebissen.“ Gudat achtete
zuf die ganz unkbedeutende Wunde nicht, hatte auch
—V gewesen.
plößzlich brach bei ihm die Tollwuth aus Einige
ichtere Anfälle zeigten sich schon vor einiger Zeit
jber am 6. d. Mts. kam der Ausbruch so unver⸗
hofft, daß er, bevor mau „inzuschreiten vermochte.
deu Besitzer Schulz aus Krusen, einen seiner bessen
Freunde, fuürchterlich zerkratzt und zerbissen hat
Rach längerer Qual verschied der Kranke.
Aus Spanien. Köonig Alfons besaß
„ine Jagdhündin, die ihm überall nachfolgte und
sogar in die Sitzung des Ministerrathes ihren Herrn
hegleitete. „Fea“, so rief man den Hund, war
im Zimmer anwesend, als der König den letzten
Athemzug that; die Königin brach in lautes Weinen
us und „Fea“ verließ laut heulend das Sterbe⸗
immer und konnte nirgends mehr gefunden werden
Die Königin ließ nach ihr forschen, aber vergebens.
ẽrst am Tage, als der Leichnam vom Sterbelager
jehoben werden mußte, trat „Fea“, die sich unter
em Bette versteckt hatte. hervor und stürzte sich
zuf den Majordomus, der die Lreiche Alfons' be⸗
rührte. Das treue Thier mußte gefesselt werden
und erst dann konnte man es entfernen. Es folgte
dem Leichenzuge vom Pardo bis zu San Antonio
desla Florida; ein Kammerdiener brachte es nach
nem Pardo zurück, wo es einen entlegenen Winkel
mvufsuchte und zu heulen begann.
Paris. Der „Vohbtaire“ erzählt:
Anter den Brautgeschenken, welche Don Alfons
einer ersten Gemahlin dargebracht hatte, befand
ich ein Ring mit einer prächtigen schwarzen Perle
nmitten von Diamanten. Die Königin Mercedes
rug ihn bis zu ihrer Todesstunde. Dann schenkte
don Alfons das Juwel seiner Schwester, der In—
santin Pilar, welche sich ebenfalls niemals davon
rennte. Nach ihrem Tode nahm der junge König
en Ring wieder zurück und trug ihn als Andenken
in die beiden Dahingeschiedenen. Die Königin
Christine, die ihn dem verblichenen Gemahl vom
Finger zog, soll geschwankt haben, ob sie das
leinod an ihre Hand stecken oder in einem Ja—
welenkästchen aufbewahren soll. Schließlich ent⸗
chied sie sich für das letztere. Als man am Ma—
drider Hof diese Augelegenheit besprach, meinte ein
Spaßvogel, die Regentin hätte besser gethan, den
Ring dem Don Carlos zu schicken. Ein Anderer
aber bemerkte, der Prätendent hätte ihn sogleich
nach dem Leihhause getragen und so gäre die ge—
wünschte Wirkung verfehlt gewesen.“
F Die Pariser haben es nicht zugegeben,
daß Lohengrin aufgeführt wird; wegen geplanter
antideutscher Kundgebungen ist die Aufführung ab—
ʒestellt.
fAlgier, 12. Dez. Gestern und heute
janden abermals heftige Erderschülterungen statt.
In Bordj bu-Arreridj, sowie in S'Mila sind ver⸗
chiedene Häuser eingestürzt; Menschenlehen sind
aicht zu beklagen.Die Bevdlkerung camir. im
Freien. n
7 Plymouth, 14. Dez. Sonntag früh
zrach in dem dichtest bewohnten Stadttheile Feuer
aus und verbreitete sich so rasch, daß 12 Personen
berbrannten, eine beim Herausspringen aus einem
Fenster getödtet wurde, und zwei andere vermißt
werden. de eae:
Der Kaiser von Japan hat anläßlich
des Todes des Könias Alfons von Spanien seinem
Hdofe befohlen, 21 Tage Trauer anzulegen. Es
ist dies das erste Mal, daß der Hof des ostasia-
tischen Inselreichs um einen europäischen König
trauert. Offenbar geschieht es in der Absicht, da⸗
zurch die Solidarität mit den europäischen Herrscher ⸗
züusern und die Zugehöriskeit seines Volkes zu den
europäischen Kulturvölkern zu bezeugen.
— Zur Desinfizirung des Mundes
bei hohlen Zähnen ⁊c. ist Borax ein zutes Mittel
und nicht unangenehm. Eine starke Priese des
Pulvers wird auf die Zunge genommen und, wenn
sie aufgelöst ist, im Munde hin und her bewegt,
»is alle Theile davon berührt sindd. — Gegen
Zahenschmerz wendet man häufig Kreosot als
Hausmittel“ an, ohne die Gefährlichkeit desselben
u kennen. Bei der kleinsten Verletzung des Zahn ⸗
leisches kann unter Umständen bei seiner Benutzung
eine Blutvergiftung eintreten; man sei desbatb
orsichtig.
— Die Beliebtheit des Fürsten Alexander
»on Bulgarien nimmt auch in den Kreisen
der östrumeluschen Bevölkerung tkäglich zu. Aus
Bhilippopel schreidt man dem „Pester Lloyd“, daß
die vom Schlachtfelde zurückgekehrten Verwundelen
Jeradezu Wunderdinge von den Heidenthaten des
Fürsten erzählen; sie sinden nicht Worte genug.
im den freundlichen Umgang des Fürsten mit den
—AVV
fachheit und Genügsamkeit zu Kloben. Ein ost—
rumelischet, den besseren Ständen angehörender
Freiwilliger, welcher in der Schlacht bei Slivnitza
ind bei der Erstürmung des Dragomanpasses mit
hätig war, erzählt folgende Einzelheiten üder die
Lebensweise des Fürsten auf dem Schlachtfelde:
Unser Fürst Alexander ist ein wahres Beispiel
»on Sodaten-Tugenden. Er steht früh als der
Frste auf (um 402 Uhr) und legt sich Abends als
detzter (nach 11 Uhr) zu Bette. Er schläft mitten
unter den Soldaten auf Rohrmatten, wo er eben
inen freien Platz findet; er speist mitt den Trup—
den bei der gemeinschaftlichen Menage aus dem—
'elben Kessel. Trotz der ohersten Uniform seines
Regiments, welche er im Kampfe trägt, weiß er
dem nationalen Kostüm gerecht zu werden, da er
während des ganzen Feldzugs statt Stiefeln die
zewöhnlichen Opanken benützt, so wie sie bei den
Freiwilligen üblich sind. Bei jeder Schlacht. bei
jebem Kampfe sah man ihn in den vordersten Reihen,
dabei unerschrocken und immer guter Laune. Mit
rufmunternden Worten animirte er die Soldaten
zum Ausharren: ‚Haltet Euch, Helden!“ oder zum
Vorwärtsgehen: „Vorwärts! Fürchtet Euch nicht!
Gott ist mit une!“ An der Schlsacht het Slipyitzo
citt von einer Schanze zur anderen und flößte
den Soldaten Muth ein. Bei der Wiedereroberung
des Dragomanpasses hatte der Fürst das Gewehr
mit aufgepflanztem Bajonette in die Hand genom⸗
men und siürmte an der Spitze der ersten Kolonne.
Das tapfere Beispiel hat unter den Soldaten die
höchste Begeisterung hervorgerufen und dem Kam⸗
pfesmuthe des obersten Kommandanten war in
erster Linie der Erfolg zu danken. Gleichwie
Löwen gingen die Truppen vorwärts, blind für
die wie Hagel auf sie fallenden Kugeln. An
manchen höchst gefährlichen Stellen wollte man sie
so lange zurückhalten, bis das Feuer des Feindes
an Heftigkeit nachgelassen, aber es ging nicht gut
an; ja es kamen Fälle vor, daß die kommandiren⸗
den Offiziere mit dem Revolver vor die Flanke
ilen mußten, um dem Haltkommando Nachdruck
zu geben.“
New⸗-⸗York. Miltten in einer geschäft⸗
üche n Erörterung mit dem Präsidenten der Balti⸗
more- und Ohio Eisenbahn. Mr. Garett, ist der
amerikanische Eisenbahnkönig Vanderbilt vom Tode
ereilt worden. Garett erzählt Vandecbilt habe
plötzlich unverständliche Laute ausgestoßen und sei
bornüber vom Sessel herunter auf den Boden ge—⸗
fallen. Die herbeigeholten Aerzte stellien fest, daß
der Tod durch Zerspringen eines Blutgefäßes ver—⸗
anlaßt wurde. Vanderbilt hinterläßt eine Wittwe
und acht Kinder; sein Vermögen wird auf 200
Mill geschätzt; der Palast, welchen er in Newyork
bwohnte, hat mit der reichhaltigen Gemäldegallerie
und den übrigen Kunstschätzen einen Werth von 3
Mill. Dollars.
veromwortuch F. X. Demekß
*
Noch nie
hatte ein Lotterie-Unternehmen so enorme Gewinne
wie die Deggendorfer kathol. Kirchenbau⸗-Lotterie,
wobei mit nur 2 Mark gewonnen werden können:
120,000 Mtk. oder 70,000 Mtk., 50,000 Maark,
20,000 Mk., 10,000 Mk., 2mal 6000 Mk., 10mal
1000 Mk. und viele Gewinne zu 500 Mk., 80 Mk.,
60 Mk. ꝛc. Der Absatz der Loose ist dieser be—
deutenden — nie dagewesenen — Gewinne wegen
ein so flotter, daß der erstfestgesetzte Ziehungstag
7. Januar — Donnerstag nächsthin — nicht allein
gesichert ist und eingehalten wird, sondern daß vor-
aussichtlich noch vorher alle Loose ausverkauft sein
werden. Deßhalb sehe JIeder sich rechtzeitig vor
mit Deggendorfer Loosen àA 2 Mar?. Für 20 Mt.
11 Loose.
Ein gediegenes Spiel- und Beschäftigungsmittel für
Kinder. Wie wir erfahren. wird in diesem Jahre beim
Einkauf von Spielsachen in auffallender Weise der Richter
sche Patent⸗Steinbaukasten bevorzugt. Es zeigt
fich auch hier wieder, daß die Eltern immer mehr solchen
Spielsuchen sich zuwenden, welche gleichzeitig belehren⸗
wirken. In wie hohem Maße dies gerade bei den Stein—
buukasten der Fall ist. das hat der freundliche Leser wohl
aus der vor einigen Tagen gebrachten Besprechung gesehen
und da das Weihnachtsfest immer näher rückt, so glauben
wir nochmals auf dieses solide Spiel- und Beschäftigungs—
mittel aufmerkiam machen zu sollen.
7 23 SOe 2 — 45 )
Meys Abreiß-Kalender für 1886.
Künstlerisch schön ausgeföhrt.
Geschmackvoller Zimmer- und Wandschmuck.
Men's Abreiß Kalender für 1886 ist elegant und dabei solid hergestell'
sEr enthält circa: —
200 ausgewablte Koohbrecdepte
für die bürgerliche und feine Küche, und eignet sich deshalb sals
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„Von Nah und Fern'““, ein illustrirtes Familienblatt
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Neueste Moden““, illustrirte Modenzeitung mit Schnittmuͤster⸗Veilagen, monatlich.
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Leder, Kolonial⸗ und Fettwaaren ⁊c. — wöchentlich.
.„Berloosungsblatt“ betr. Staatspapiere, Vrioritäten, Anl.-Loose ꝛc., wöchentlich.
NZJeitung für Landwirthschaft und Gartenbau“, 2 Mal' monatlich
P Hausfranen⸗Zeitung“ 2 Mal monatlich.
erhalten die Abonnenten der in Berliu erscheinenden
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