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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
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t. Jugberter Anzeiger“ erscheint woͤchentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag- Samstag und Sonntag; 2 mal wöoͤchentlich mit Unterhaltungs
lau und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljahrlich J 60 einschließlich Tragerlohn; durch die Poß bezogen 14 75 4, einschließlich
924 gustellungsgebu hr. Die Einrückungsgebühr fur die 46espaltene Garmondzeile oder deren Raum betragt bei Inseraten aus der Pfalz 10 44 bei außerpfalzischen und jolchen
auf welche die Erbedition Auskunft ertheilt, 18 8, Meklamen 30 . Bei 4maliger Einrückuna wird nur dreimalige berechhnet.
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R42.
ESonntag, 27. Februar 1888. 22. Jahrg.
Neubestellungen
auf de
St. Insberter Anzeiger
— für den Monat J
— März—
werden angenommen von den Pofianstalten, den
Hofiboten, den Umträgern und der Exbedition.
Lokale und pfälzische Nachrichten. en g g auch — pid
7 a bern. 2ß. Febt. Am Dienstag Vrrden . Dudet hWas wird die Fougee5
vurve iu Beanir doun Ainen Forster des Herrn Ran wird Euch zwingen mehr als eine Fran zu
Scar Kraemer ein Sseinadler von 220 heirathen! Und was wird hiervon die Fotge sein l
Peler Flůgelspannweite und 0,80 Lange geschossen. Ihr werdet weg als eine Schwiegermutter be⸗
Zet geacmer laht denselbek ausstopfen. kommen! Wähler! Wer an einer Schwiegermutter
at Ren eeheeettisenbenge dehtug hat, dir wohle om 21. gebrnar mationat
vurde dem Pfarrer Mentzei in Konken verliehen. FBerltin, 28. Febt. ertrauens⸗Damen)
— Herr Dr. Rudolph Loechner, qu.ti. T. das war bei den vorgestrigen Wahlen die
Director ¶ der Kreis⸗Irrenanstalt Klingenmünster, neueste Ertungenschaft der socialdemolratischen —X
hetschied in Munchen wegung. Von dem richtigen Grundsatz ausgehend,
e te abach, 22. Febe Es wurde daß die Beredtsamkeit des weiblichen Geschlechtes
ein Cennamswahler quf seinem, Heimwege von unwiderstehlich ift, haben die Sozialdemokraten fich
dem Wahllokale unler Anderem befragt, ob denn fur die Herbeiholung saumiger Wahlet der Frauen
der Schaͤdler (der Candidat der Ultramontanen) bedient. Das Ergebniß soll nach dver Pofst en
ein Doctor wäre, worauf der Wähler die Antwort geradezu überraschendes gewesen in 3*
hab: da, id wiß uin — iqh bebb den Zetteln 1 Brassel, 23. Febr.Ein schweres un
— D lug hat fich heute früh in dem Walzwerk Brison
ich ihn triegt hebb. C. s58 Marchienne · aue Port bei Charlerdi ereignet. Das
Diafern unter Schullinbern) In Wein⸗ Haupi⸗Triebrad, durch welches das ganze Walz⸗
garten sind in den dortigen unteren Schulen wr in Gang geseßt wird, im Sewichte von
die Mafern in solcher Stärke aufgetreten, daß auf 80,000 Kilogramm, ist gebrochen und seine Theile.
Anordnung des Herrn k. Bezirksarztes die be⸗ die mit rasender Gewalt umherslogen. find auf ein
treffenden Schulen geschlossen wurden. Zwei weites Fad von 35000 Kar. Gewicht gestoßen,
Drittel der Kinder sind von dieser heimtückischen bas die kleineren Mafchinen in Bewegung setzte.
Krantheit befallen. * aͤberallhin Zerstörung und Vernichtung iragend.
Speyer, 28. Februar. Im Laufe dss. kin Theil der gewaltigen Eisentrümmer warf die
Jahres findet wieder eine Prufung der dem Ein⸗ Saulen, welche das Dach der Halle trugen um
nehmeidienst sich widmenden Kandidaten statt. Ueber D epenen vere hd one
dindaener der Prüfung. ist noch kein Termin Balken, Sparren und Ziegel dieses Daches in das
Ludwigshafen a. Rh., 24. Februar. Innere des Gebaudes auf eine Lange von 60 bis
Herrn Lehrer Peier Gartner in Iggelheim wurde 35 Meter nieder zerbrachen in ihrem Falle Ma⸗
d dedheteenVeeenr a en gane, ginen und, Colnder und begunten unn hrn
len Dienste die Ehrenmünze des kgal. Ludwigsordens Trümmern die mit ihrem Tagwerk beschäftigten
berlichen Arbeiter, etwa 70 an der Zahl. Einigen dieser
— Anglücklichen gelang es gleichwohl, durch rasches
Ersteigen der Fenster sich zu retten; der XX
meister hatte noch gerade Zeit gefunden, sich unter
eine starke Eisenblechplatte zu flüchten, die dem
Sturz der niederfallenden Eisenbalken widerstand
und ihm so das Leben rettete. Wie ein Lauffeuer
hatte fich die Kunde von dem Unglück in der Ge—
meinde Marchienne verbreitet, und bereits eine
halbe Stunde nach dem Einsturz des Dachwerks
begannen die Rettungsarbeiten an der“ Unglüds⸗
stätte. Nach dreistündigem Wegräumen der Trüm⸗
mer waren sieben Todte und 20 Verwundeie, alle⸗
sammt schrecklich verstümmelt, herausgeschaffte; seit⸗
dem ist, soweit bekannt, die Anzahl der Verun⸗
glückten bereits auf 35 gestiegen. Ueber die, Uw—
sache der Katastrophe ist bis jetzt nichts Naheres
festgestellt. Circa 400 Arbeiter sind auf drei bis
bier Monate außer Brod gekommen, denn die
Zerstörungen am Gebaude find so bedeutend, daß
sie in kurzer Zeit nicht reparirt werden können.
Rom; 24. Febr. Es laufen neue Nach⸗
richten über das gestrige Erdbeben ein. In
Genuag hat fast die ganze Bevdlkerung im Freien
abernachtet. Aus der Provinz Porio Maurizio
wird gemeldet, daß in der Gemeinde Bajardo die
Kirche einstürzte und 8300 Menschen unter den
Trummern begrub. In Nizza wurde um 1 Uhr
Nachts ein neuer Stoß verspurt. In Mentone
find 150 Häuser unbewohnbar. In Oneglia drohi
das Gefängniß einzustürzen; die 800 Gefangenen
werden morgen auf dem Dampfschiff Roma“
untergebracht. (Fr. Ztg.)
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Far die Redaktion verantwortlich: JX. Deme .
Deutsches Reich.
Berlin, 28. Februar. Die „Nordd. Allg.
zig.“ hört, die neue päpstliche Kundgebung gehe
Zaauf hinaus, die Katholilen davor zu warnen
re Siimme einem Sozialdemokraten zu geben
der Papst weiso darauf hin, daß in den Hirten⸗
Kriefen die Sozialdemokratie wiederholt als eine
dZefahr für die Kirche bezeichnet worden sei.
Die Oppositionspresse ist über den Wahl⸗
rusfall wüthend. Herr Eugen- Richter erklärt
n seinem Blaite, das für ihn so ungünstige Wahl⸗
sultat sei durch „Lug und Trug“ zu Stan de
ekommen. Herr Richter hat Recht: Mit der vom
Welfenhtiuptling als Wahlpacole ausgegebenen
duge ,Jeder Mann und jeder Groschen“ sei von
er Opposition bewilligt worden, zog diese letztere
n den Wahlkampf. Den „Trug“ von der Ab⸗
inderung der Verfassung u. s. w. fügte Herr
—I
er That mit „Lug und Trug“ in den Kampf
ezogen. Die nationalen Parteien hatten in diesen
janzen Wochen nichts zu thun, als gegen diesen
„Lug und Trug“ zu kämpfen. Wenn fie
n diesem Kampfe fiegreich gewesen sind, so ward
dieser Sieg von ihnen erfochten, weil fie auf ihre
Jahne Vaterlandsliebe und Wahrheit geschrieben
hsatien. Das deuische Volk folgte dieser Fahne
ind sagle sich vom „Lug und Trug“, in den die
sichter, Windthorst, Grillenberger es zu verstricken
uchten, los. Ein Kolner „großes“ Blatt, welches
illerdings Ursache hat, mit dem Wahlresultat un—
jufrieden zu fein, fucht seinem Unmuth durch fol—⸗
henden Satz Luft zu machen: „Niemals ist in
deuischland ein Wahlergebnis so durch und durch
exschwindelt und ergaunert worden, als 1887.“
dalte Umschläge, verehrte Freundin, oder an die
Ketit legen, sonst gibts ein Unalück!
Vermischtes.
Die neuen Ni ckel⸗Zwanzig⸗Pfennig—
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lehr gelangen, die Ausbraͤgung wird in Bälde be⸗
ginnen.
Oementi.) Die Nachricht aus Metz, daß
zort ein Soldal wegen Entwendung und Verkaufs
eines Repetirgewehrs erschossen worden sei, wird
jetzt vom dorligen Festungs ˖ Gouvernement als er⸗
unden bezeichnet.
4 Als im Jahre 18183 nach der großen Volker⸗
chlacht die erbeuieten Geschütze auf dem Roßplatz
zu Leipzig aufgestellt wurden, mußten einige
Preußen bei denselben Wache stehen. Es gab
Jamals in Leipzig Französischgesinnte genug, und
einer von diesen erklärte unumwunden, daß die
uufgesellten Kanonen nicht sämmtliche französische
eien; es wären auch preußische dabei, mit denen
nan nur prahlen wollite. Das höͤrte einer der
Soldaten, und ehe der Freche sichs versah, gab
ihm der erzuürnte Sohn des Mars eine Ohrfeige
nit den Worten: „Das ist eine preußische, aber
die Kanonen sind französische.“ Deutlicher konnte
ihh gegeben werden und fuhlbarer wohl auch
nicht.
f Einen echt karnevalistischen Wahlscherz hai
ich die in Detmold erscheinende Lippe'sche
dandeszeitung gestattet. Dieselbe enthielt folgenden
Aufruf: „Wähler! Der Czar übt wieder einen
nächtigen Eindruck auf den Sultan aus! Wenn
vun — wie zwar nicht der Reichskanzler, wohl
ber doch Hert Schweineburg fürchtet — Ruß⸗
and nachstens losschlägt, werden auch die Türken
Junsere Gaue fallen und bei der Zerstückelunt
— 2
Ausland.
Aus der Schweiz, 21. Februar. In
denf, wo eine Menge Franzosen, besonders aus
Savohen, sich aufhält, erscheint seit wenigen Tagen
in neues Biatt, der „Independant francosuisse“,
welcher sich zum Organ der französischen Kolonie
m der Sqhweiz aufwirft. Das edle Blait läßt
aber schon gat zu früh die Katze aus dem Sack
Unter der Ueberschrift: „Das befreite Genf“,
ztingt es einen Artikel, welcher die Abtrennung
denfs vom schweizerischen Zollgebiet befürwortet,
Zwischen den Zeilen darf man getrost lesen: der
übschiuß an das franzöfische Zollgebiet wird für
Benf das Vortheilhafteste sein und seine „Befrei⸗
ing“ erst durch die Einverleibung in Frankreich
zoliständig werden.“ Ist es ja doch schon einmal
ranzosisch gewesen. Dank der schweizerischen
Wuthlosigkeit von 1859 hinsichtlich des neutrali
irten Nordsavohens ist der Kanton Genf größten⸗
heils von französischem Gebiet umllammert.