ie Mannweiler ausgedehnt und ebenfallls ge⸗
onn antfurt a. M. — Neue Kräme 1 —
u der dortige Colonial Verein ein Aus kunftsa⸗
ou für deutsche Auswanderer
i Dasselbe lehnt grundsätzlich ab, irgend
iñ Auswanderungsziel zu empfehlen, ertheilt
* unentgeltlich Rath und Auskuuft in
len die Reise und Auswanderung betreffenden
n.
gaperan kfurt a. M. 16. April. Gestern
gorminag fand in der Paulskirche die seltene Feier
er Trauung eines Schwarzen aus dem deutschen
zhußzgebiete in Afrika mit einem weißen Mädchen
— Fin Mainzer Gericht ersuchte dieser Tage
zn Burgetmeister eines kleinen Ortes in der Nähe
n Worms um ein Leumundszeugniß über einen
wissen X. Das Zeugniß enthielt nur 6 Worte,
aber sehr zutreffend gewesen sein sollen, näm⸗
q: .,„xX. ist ein Lump in Folio.“
FEine enthsetzliche Liebestragösdie hat
ich am 15. in Halwer ereignet. Ein dortiger
mger Geselle hatte mit der Tochter einer Wittwe,
zi der er in Arbeit stand, ein Liebensverhältniß,
aches das Madchen zu lösen suchte. Hierühber
npoͤrt, verschaffte sich der Bursche einen Revolver
d verwundete das junge Mädchen auf einem
zʒpaziergang durch zwei Schüsse lebensgefährlich.
zᷣdann erschoß er sich selbst.
p In der Kreiß'schen Mordaffäre,
hreibt man aus Berlin, 15. April, ist unsere
Fimininalpolizei nach eingehenden und mit großer
imsicht geleiteten Recherchen, gestern zur Verhaftung
snes Mannes geschritten, welcher der Blutthat
iingend verdächtigt ist und gegen den inzwischen
piel Beweismaterial zusammengetragen werden
nnte, daß seine Ueberführung wohl nicht mehr
weifelhaft erscheint. Es ist ein früherer Stadt⸗
asender des Kreiß'schen Geschäftes, der 26 Jahre
lie Hermann Johann Heinrich Günzel, aus Glogau.
Nrselbe war jetzt langere Zeit obhne Stellung und
mit mehreren anderen Personen in einem
sause der Adalbertstcaße in Schlafstelle. In der
jacht zum Ostersonntag, in welcher bekanntlich der
ord vollführt wurde. kehrte er erst um 1 Uhr
ach Mitternacht heim und vermag nicht nachzu⸗
eisen, wo er sich in den Stunden vorher aufge⸗
allen hat. Ebenso hat er durch größere Geldaus⸗
aben, die er nach der Mordthat gemacht, ob⸗
johl er vorher völlig mittellos gewesen, den Ver⸗
acht noch verstärkt, zumal er über den redlicheu
xwerb des Geldes keine befriedigende Auskunft zu
ttheilen vermag. Nach Feststellung dieser Thath⸗
ichen ist die Verhaftung des Günzels bewirkt worden
nd die mit dem großem Eifer weiter angestellten
dachforschungen hahen ‚noch belastende Momente
on solcher Wichtigkeit ergeben, daß ihm sein Leugnen
ci dem er gestern noch beharrte, auf die Dauer
sohl nicht helfen wird. Mit weiteren Einzelheiten
aubt man im Interesse der Untersuchung noch
urüdhalten zu müssen.
Berlin, 14. April. Erfreulich schreibt
ie ,Tägl. Rundschau,“ wirkt das Bestreben, die
temdwörter auf den Aushängeschildern durch deutsche
ezeichuungen zu ersetzen. Die „Restauration“ z.
d. macht schon vielsach der „Wirthschaft“ Platz,
n der Friedrichstraße gibt es sogar einen Krug⸗
rirth,“ dessen Speisekarte durch lauter deutsche
leeichnungen anheimelt. Im „Kruge“ gibt es
in Beefsteakr, sondern Rindsstück, kein Hühner⸗
tilassee, sondern Mischgericht von Huhn, keine
kemouladensauce sondern Kraͤutertunke etc.
Berlin, 17. April. Im Laufe des ver⸗
osenen Monats ist mit Ausprägung der dritten
gSnde Reichsgoldmünzen der Anfang gemacht
Eine achtbare Leistung) hat während eines
t Osterfeiertage ein Berliner Radfahrer aufzu⸗
veisen gehabt. Derselbe hatte um den Preis bon
00 M. gewettet, in 293 Stunden mit dem
weirad von Berlin bis Bahnhof Münchelberg zu
ihten, d. h. einen Weg von etwa sieben Meilen,
1 welchem der Personenzug auf dem geraden
ahnkörper 1 bis 2 Stunden gebraucht. Die
bette wurde glänzend gewonnen, denn der Be—
Id traf schon in 24 Stunden an seinem
—Berlin, 18. April. Der Verband ober⸗
Uenischer Walzwerke ist durch Vertrag vom Heu⸗
definitiv auf drei Jahre abgeschlossen worden.
Das Reichsgericht in Leipzig hat kurzlich
urn
n der Frage bezüglich der Uebertragbarkeit der
Fisenbahn-Retourbillets eine Ent—
cheidung vondallgemeinem Interesse getroffen. Be⸗
janntlich hatten die Gerichte erster und zweiter
Instanz von einander abweichende Urtheile erlassen,
zas Reichsgericht hat aber jetzt endgiltig entschieden,
daß die mit der Bezeichnung „unübertragbar“ ver⸗
sehenen Wochen⸗, Rundreise⸗, Abonnements⸗ und
Retourbillets von dem Empfänger nicht an einen
Dritien weiter gegeben werden können, ohne daß
ich Beide eines Betruges schuldig machen. Die
Bahnverwaltungen sollen infolge dessen angeordnet
jaben, daß fortan auf allen Bahnhöfen Plakate
ingebracht werden, welche auf diese vom Reichs⸗
zericht anerkannte Strafbarkeit der mißbräuchlichen
Benutzung sogenannter unübertragbarer Billets hin⸗
veisen.
Aus Mecklenburg. Die Stadt Lubz ist
n den letzten Tagen der vergangenen Woche durch
eine Brodvergiftung, von der eine große Anzahl der
—AXä
Aufregung versetzt worden. Als Symptome der
Vergiftung zeigten sich bald nach dem Genusse des
yon dem betreffenden Bäcker in den Verkehr ge⸗
hrachten Brodes Uebelkeit, anhaltendes Erbrechen,
jeftige, konvulsivische Schmerzen im Unterleibe,
veiter Zittern und das Gefühl der Lähmung in
den Gliedern, vor allem in den Füßen. Die Zahl
der Erktankten beträgt in der Stadt ca. achtig bis
jundert; ferner sind auf einem Gute und in einem
dorfe der Umgegend noch eine größere Anzahl
zersonen erkrankt. Ein Todesfall ist glücklicher
Weise noch nicht vorgekommen. Soweit es bis
etzt den Anschein hat, liegt offenbar eine Arsenik⸗
jergiftung vor; es läßt sich daraus schließen, daß
fFisenoryghdrat — mit Magnesia zusammen ein
Begenmittel, weil es unlösliche Arsenike bildet und
zadurch verhindert, daß das Gift vom Blute auf⸗
zenommen wird — bisher mit gutem Erfolge bei
zen Erkrankten angewendet worden ist. Es ist voch
uiicht aufgeklärt, auf welche Weise das Gift in das
um Backen verwandte Mehl gekommen ist.
In Hamburg, Altona und Ottiensen haben
am Samstag die Schuhmachergesellen wegen Lohn⸗
zifferenzen die Arbeit niedergelegt. In Hamburg
treiken 1200, in Altona 40 Gesellen.
F Breslau, 17. April. Die „Breslauer
Zeitung“ berichtet, der preußische Fiskus sei in
»em bekannten Prozesse wegen Einziehung eines
gewinnes der sächsischen Lotterie vom Reichsgericht
ibgewiesen worden.
Kampf. mit Wölfen. Aus Petersburg
hreibt man: KEinen gewiß außergewöhnlichen
eltenen Angriff hatte am vorigen Dienstag ein
ussischer Militärposten abzuschlagen, der in der
dähe der Stadt Kostroma am Pulverkeller aufge⸗
ogen war. Durch einen Schuß dieses Posiens
vurde die Wache alarmirt. Sie sandie sofort eine
Zatrouisle ab, und diese fand ihren Kameraden im
dampf mit — einem ganzen Rudel Wölfe. Zwei
erselben hatte der Soldat bereits niedergeschossen,
inen mit dem Bajonett erstochen, drei andere Bestien
onnte et sich aber kaum mehr vom Halse halten;
ie nahmen erst Reißaus, als der Succurs heran⸗
am, und eilten dem nahen Walde zu.
F Bukarest, 15. April. In Folge der Miß⸗
andlung eines Einjahrig⸗Freiwilligen durch mehrere
IRfiziere haben dem „N. W. Tgbl.“ zufolge die
lniverfitätsstudenten eine Massendersammlung abge⸗
alten und folgende Resolution beschlossen: „Wir
onstatiren, daß das Prügeln in der Armee mebr
ils je herrscht, und daß unser Kollege, der Ein⸗
ährig⸗ Freiwillige Kudalbu von den Offizieren
Irghidan, Nikolescu und Millescu in barbarischer
Weise mißhandelt wurde. Wir erklären diese drei
fsiziere für unwürdig. noch weiter in der Armee
uu bleiben. Wir fordern Abhilfe von der Kammer.
gis dahin erklären wir den Studenten⸗-Ausschuß in
dermanenz.“ Zahlreiche oppositionelle Abgeordnete
zahmen an der Studenten⸗Versammlung Theil und
jaranguirten die jungen Leute.
FParis, 14. April. In Paris erzählt
nan sich seit einigen Tagen unter dem Siegel des
Heheimnisses eine Entführungsgeschichte, deren Hel⸗
den jedermann nennt und kennt. Romevs ist belgischer
garon und Offizier, Julia stammt aus einem jü⸗
ischen Hause in Frankfurt, von wo sich ihre Dy⸗
astie über alle europäischen Hauptstädte verzweigt
jat. Im Alter der Julia von Verona steht sie
reilich nicht mehr; sie dürfte es schon zwiefach
urchlaufen haben, und jedermann glaubte, das
3portfräulein, welches so muthig die Rosse lenlte
und bestieg, verschmähe das Joch der Ehe. Das
war aber ein großer Irrthum, wie der neueste Ro⸗
man beweist. Schon seit lüngerer Zeit ging die
Mär, besagte Amazone ließe sich von einem edlen
Ritter den Hof machen. Die strenggläubige Mutter,
der es schon genug Verdruß bereitete, das etliche
andere Töchter des Milliardenherrscherhauses dem
Judenthum abtrünnig geworden sind, erklärte schlank⸗
weg, sie gebe nimmermehr die Erlaubniß zu einer
so gottlosen Mesalliance. Das Töchterchen hatte
aber auch seinen Willen und ließ sich, da alle Vor⸗
stellungen bei der Mama — der Vater ist todt
— nichts halfen, einfach entführen. Die Reise
ging übrigens nicht ins Ausland, sondern nur bis
nach Pierrefonds, wo ein der Familie ergebener
Arzt lebt. Seiner Obhut übergab Baron L..
seine Zukünftige, welche nun von dort aus di
nöthigen Schritte thun wird, um die gesetzlich er⸗
forderte Einwilligung der Mutter zu ihrer Heirath
zu erlangen. Die Mitgift soll ebenso viele Milli⸗
onen aufweisen, als das wiederspenstige Kind Jahre
zählt.
FParis, 14. April. Die edle „Revanche“
braucht Geld. Seit sechs Monaten lebt sie jetzt,
wie fsie behauptet, von der Hand in den Mund,
d. h. nur vom Produkt des täglichen Verkaufs.
Nun möchte fie sich konsolidiren und offerirt allen
bdiederen „Revanchards 2000 Aktien zu 100
Franken. Sie hat es verschmäht, sich für diese
hdeilsame Operation an politische oder finanzielle
Brößen zu wenden (soll wohl heißen, sie ist von
hnen verschmäht worden). Die Direktion behauptet
jje verfüge über einen täglichen Absatz von
20 000 Exemplaren und wenn sie auch in erster
dinie an den Patristismus der künftigen Aktionäre
appellire, so sei es doch nicht unmöglich, daß sich
der Erwerb von Revanche⸗Aktien als eine ebenso
gute Spetulation erweisen dürfte, wie derjenige
don Aktien des „Petit⸗Journal“, des „Figaro“
»der des „Temps“. Die Ebbe in der Kasse der
‚Redanche,“ welche aus diesem Nothschrei gefolgert
werden muß, dürfte wohl daher rühren, daß der
Rubel sich in letzter Zeit nach anderer Seite ge⸗
vandt hat. Warum sollte auch die russische Regie⸗
rung ein so kompromittirendes und wenig gelesenes
Blatt, wie die „Revanche“? inspiriren, da sie so
diele andere, weit verbreitetere Blätter zu ihren
Füßen findet?
Der Suferwahnsinneines Kin—
des. In Chiavari fiel em schrecklicher Selbst⸗
mord vor, der seiner UArsache wegen doppelt entsetz—
lich ist. Die kaum 14jährige Luise Valleriani
ftürzte sich aus dem Fenster und war sofort eine
deiche. Die Untersuchung ergab, daß die Kleine
rühzeitig durch ihre Eltern an den Genuß von
Alkohol gewöhnt war und schon seit einiger Zeit
am Delirium tremens litt. In einem Anfall des
letztertn verübte sie dann ihren Selbstmord.
F Ueber die Ausdehnung der Kunstbutterfabri⸗
ation in den Vereinigten Staaten finden wir in
„Bradstreets“ folgende Notiz: Es bestehen im
Banzen 37 Fabriken, davon 11 in Chikago: es
veschäftigten sich mit dem Kunstbutterhandel 266
Broßhändler und 3537 Detailverkäufer. Die Pro—
zuktion betrug im November 1886 4,4 Millionen
Pfund, im Ddezember 2,6 Mill. Pf., im Januar
1887 betrug fie 2268 Mill. Pf. im Februar 2,6
Mill. Pf., zusammen in diesen 4 Monaten
12,645,740 Pf. Die Ausfuhr von Kunstbutter
betrug im selben Zeitraum 152,797 Pfund.
FAjaccio, 18. April. Ein Telegramm
aus Saciéne meldet, vergangene Nacht sei unweit
Bonifacio ein englischer Dampfer mit 150 Passa—
gieren gekentert.
Für die Redaktion verantwortlich F. X. Deme g.
Buakin, Cheviot für Herren- und
Knabenkleider, garantirt reine Wolle, nadel⸗
fertig, ca. 140 Centimeter breit, à Mark
2.35 per Meter,
bersenden in einzelnen Metern, sowie ganzen Stücken
portofrei in's Haus Oettinger & Co., Frank-
urt a. M., Burkin⸗Fabrik⸗Dépot. — Direlter Ver⸗
sandt an Private. Muster- Coliectionen bereitwilligf
rxxanco.
Hessen Nassauische 4 pCt. Rentenbriefe. Die
nächsie Ziehung finbet Mitte Mai siatt. Gegen
den Coursberlust don ca. 413 pCt. bei der Aus—
loosung übernimmt das Bankhaus Carl Neuburger.
Berlin, Französische Straße 13, die Versicherung
für eine Prämie von 8 Pf. pro 100 Mark.