Der Trier'sche Hof in Merzig beherbergte vor˖
gestern einen sonderbaren Kauz. Ein Herr aus Rotter
dam ist im Begriff, die Reise von seinem Bestimmungs
ort aus nach Rom in 6 Wochen zu Fuß zurück⸗
zulegen. Dem Abenteuerer wird die Lösuͤng seiner
Aufgabe gewiß große Schwierigkeiten verursachen,
denn schon jetzt nimmt derselbe infolge der gehabten
Anstrengung eine bedenklich wacliche Gangart an.
Ja, kühner Fußgänger, der Weg von Rotterdam
nach Rom ist weit und beschwerlich!
FGrosßtänchen, 27. April. Der 67
jährige Ackerer Stephan Stunner in Freibuß war
nach der F. Zt. am 18. d. Mtis. Nachmittags
in brennendem Hemde aus seiner Wohnung ausf
die Straße gelaufen. Obwohl ein Nachbar sogleich
zusprang und das brennende Hemd beseitigte, so
hatte Stunner doch so erhebliche Brandwunden er⸗
halten, daß er am folgenden Tage verstarb. Wie
sich das Unglück eigentlich zugetragen, ist nicht er⸗
mittelt, da Stunner, ein geistesschwacher, schon seit
Jahren bettlägeriger Mann, zur Zeit des Vorfalls
allein im Hause war und später keine Auskunft zu
geben vermochte.
F Aus Mannheim, becichtet die „N. B.
L.Z.“ folgende fast unglaubliche Naivetät: Ein
Schwäblein, welches zum ersten Mal den heimath⸗—
lichen Herd verlassen hat, um in der Fremde sein
Glück hier zu suchen, wurde von einem hiesigen
Steinhauermeister eingestellt und besuchte mit dem⸗
selben den Markt von Ludwigshofen. Als dieselben
über die Rzeiübrücke gingen, bemerkte unser Schwäb—
lein einige Dampfschiffe auf dem Rhein und meinte,
da er ein solches noch nie gesehen: „Die Hitze ist
doch noch nicht so groß, daß sich die Eisenbahnen
schon baden müssen“.
Tübingen, 25. April. Das Erzbild
Ludwig Uhland's wurde gestern unter dem
Jubelruf Tausender seiner Verehrer hier enthüllt:
„Er sang von Lenz und Liebe, von sel'ger gol'dner Zeit,
Von Freiheit, Männerwürde, von Treu' und Heiligkeit;
Er sang von allem Süßen, was Menschenbrust durchbebt,
Er sang von allem Hohen, was Menschenherz erhebt.“
Ein freies Vaterland, ein ganzes war Uhland's
Ideal, von dem er freilich wußte:
„Wohl werd' ich's nicht erleben,
Doch an der Sehnsucht Hand
Als Schatien noch durchschweben
Mein freies Vaterland!“
FTübingen, 26. April. Die Uhland—
Feier begann heute. Eine große Menschenmenge
mit vielen Fahnen war zur Enthüllung der Ge—
denktafel am Geburtshaus Uhland's erschienen. Be
der Feier am Grabe war ein Uhland's Großneff
Uhland's anwesend. Kränze waren gesendet worder
dom deutschen Kronprinzen, dem württembergischer
Thronfolger und anderen fürstlichen Persönlichkeiten
Die Festrede hielt Universitätsprofessor Sievers
welcher Uhland als Forscher und Gelehrten feierte.
FKarlsruhe, 26. April. Heute früh
wurde Gerichtsschreiber Sauter von Schwetzingen
im Sallenwäldchen todt aufgefunden. Ob ein
Verbrechen vorliegt, wird die Untersuchung ergeben
2000 Mk. wurden bei ihm vorgefunden, so daß
es den Anschein hat, daß Sauter verunglückt ist
Räthselhaft erscheint, wie derselbe in das Sallen—
wäldchen gekommen ist.
München, 25. April. Gestern Abend
fand ein Gendarm im Enalischen Garten in der
Nähe des Sonnentempels einen im Graseli⸗
schwer verwundeten jungen Mann. Dersue
seibsemorherischer Rosicht sich mit eiehetn
in die rechte Schläfe geschossen und sich p
verletzt. Auge und Nase hingen über das ap
und der Verwundete bot einen schauerlichen g tit
Auf Befragen konnte er noch angeben, daß muin
Finjährig⸗-Freiwilliger diene, worauf er *
herbeigeeilte Droschke in's Militärlazareth dahen
wurde Der Unglückiche ist der Eimeheeen
willige Karl Pasquay der 6. Kompagnie de
fanterie⸗Leibregiments. Motive der That adnn
(Zur Warnung.) Beim Reinigen
Tintenfasses, welches Tinte zum —R
enthielt, zog sich ein Dienstmädchen in *
furt eine Blutvergiftung zu, infolge —*
vier Fingern der rechten Hand das erste —9—
amputirt werden mußte.
FKrakau, 26. April. Eine schreche
—XD gauzich·s
Grenze. 23 galizische Bauern, welche sich
Rußland zu den Feldarbeiten begaben, fielen
der Ueberfuhr über den Sanfluß unweit det rufist
Städtchens Belgoraj indem das Boot unn
in die Wellen und fanden in demselben dig
10, welche sich durch Schwimmen retten konnten
den Tod. Die ertrunkenen 18 Bauern waren din
gehends Familiendäter.
Auf dem Heimweg. „Sie Herr Nat
rath, kbönnen Sie mir nicht das Haus sagen
zu diesem Schlüssel paßt?! (Fl. Bl.)
Für die Redaktion verantwortlich & X Deme
Sonntag, den 1. Main— EIversberg.
Sonntag, den 1. Mai d.
TGIUBI NRagmitiags halb 4 ühn
im Sgale des herrn Meiser
l. Kinder-Sinfonie-Conce
ausgeführt von Schülern (15)
Unterzeichneten.
Eintritt 30 Pig.,
wozu ganz ergebenst einladet
Jacob Kuhn,
Mitglied der Heinitzer Kape—
Gegen guten Lohn ein brave
fleißiges
Mädchen
Nach langem, schweren Leiden entschlief heute Vormittag unsere
liebe Mutter und Schwiegermutter
—⸗ 5 *
Frau Landgerichtsrat Ankelen
aus Heilbronn,
im 56. Lebensjahre.
Dies zeigen Freunden und Bekannten an
St. Ingbert, den 28. April 1887.
Elise Bastian, geb. Ankelen.
Rudolf Bastian.
im Cafe Oberhauser.
Sonntag, den 1. Mai,
von Nachmittags 3 Uhr an
8Tanz-Musik
allle —
—Pockholz⸗
ToOdes-Anzο.
Gott dem Allmächtigen hat es in seinem unerforschlichen Rath—
ichlusse gefallen, heute Morgen 5 Uhr unsern innigstgeliebten Gatten.
Vater, Sohn, Bruder, Schwager und Onkel
Ludwig Schmitt, Glasmacher,
im 41. Lebensjahre, nach langem Leiden, zu sich in die Ewigkeit ab⸗
zurufen.
Schnappach, den 27. April 1887.
Um stille Theilnahme bittet
Die tieftrauernde Familie Schmitt.
Die Beerdigung findet Freitag, den 29. April, Nachmittags um
3 Uhr vom Sterbehause, Mariannenthaler Glashütte, aus statt.
sowie
Quebrachoholz· ugeln
ind Kegel in großer Auswahl,
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J. Kuhn, Dreherei,
St. Inabert.
für die Küche nach Auswärts gesr
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