Full text: St. Ingberter Anzeiger

Pesth. Vor Kurzem saßen in einem Re—⸗ 
taurant vier junge Männer, ein Jurist, ein Medi⸗ 
iner, ein Philosoph und ein Theologe. Alle 
zier waren am Nachmittage desselben Tages im 
Framen durchgefallen. Nach dem alten Spruche: 
Es ist dem Unglücklichen eine Linderung, Genossen 
im Unglück zu haben, beschlossen sie, einander die 
Beschichte ihres Unfalles zu erzählen. „Fang' Du 
mn,“ sagte einer aus der traurigen Tafelrunde zu 
dem Theologe. — „Je nun,“ erzählte der junge 
leriker, „mein Examinator, ein wohlgenährter 
Prälat, wollte mich offenbar zum Besten halten und 
X 
aͤberaus schwachlebiges Kind sofort taufen müßten 
und Sie sich durchaus nicht einen Tropfen Wasser 
chaffen könnten, was würden Sie thun? Würden 
Sie es wagen, das Kind mit Suppe zu taufen?“ 
— Die Frage ist die handgreiflichste Malice. Ich 
will Dir's heimzahlen, dachte ich und antwortete: 
Mit Suppe vom Prälatentische allerdings nicht; 
aber mit der Seminarsuppe würde ich's wagen, 
denn diese ist — reines Wasser. Mit dieser Ant⸗ 
vort hatte ich mir die Suppe versolzen“ — Der 
Wediziner. Er exzühlte sein Mißgeschick in folgen⸗ 
der Weise: „Da fragt mich mein alter Bein— 
chneider, was ich thäte, wenn ich zufällig an einer 
Unglücksstätte anwesend wäre, wo just in dem 
lugenblick durch eine Pulverexplosion ein Arbeiter 
n die Luft geschleudert würde? Darauf gab ich 
zie doch gewiß korrekte Antwort: Ich würde zu⸗ 
rächst warten, bis der Mann wieder herabgefallen 
äme. Der alte Pendant konnte aber mein Rai. 
onnement nicht goutiren — darum ließ er mich 
allen.“ — Der nun folgende Philosoph berichtete: 
Unser Geograph wollte wissen, welches der kürzeste 
Veg von Petersburg nach Konstantinopel sei. Die 
Frage schien mir für ein Rigorosum gar zu einfach 
ind ich witterte hinter den Worten des Professors 
ine Anspielung auf die gegenwärtige politische 
donstellation und antwortele dreist: Der kürzeste 
Beg von Petersburg nach Konstantinopel führe — 
iber Paris. Ehe ich mich's versah, war ich über 
iesen holperigen Weg gestolpert.“ — Endlich 
deferirte der Jurist: „Ich sollte eine Definition von 
Recht“ geben. Mir fiel just nichts Besseres ein, 
ind so sagte ich denn: Recht wär es mir, wenn 
ch schon mit heiler Haut durch's Examen wäre. 
Das war die pure Wahrheit, aber meinem Exami⸗ 
Licitation. P e 
Fu 88b 0 den öl, V scher Verrichtungen, sowie Aus 
del und Lackfarben, Glaser⸗ ziehen der Zähne und 
uind Maschinenkitt, Firnisse, Schröpfen, besonders mache ich 
Polituren und Lederlacke für arauf aufmerksam, daß ich mich mit 
Sattler und Buchbinder, sowie Pindet Massage beschäftige. 
ller Art bei Spohn jun. 
abpprobirter Bader und Masseur. 
ator war die Antwort doch nicht recht.“ — Un 
o hat man uns aulen miteinander Unrecht gethutt 
eufzten die Vier im Chorus, sie stießen anrh 
ießen sich den rothen Adlersberger sehr woh 
chmecken. 
F New-York, 8. Mai. In Pennshlbanie— 
teht eine Stricke von 90,000 —IA 
zeilern behufs Erlangung einer Lohnerhohung p 
O pCEt. bevor. 
Alcgraphischer Schiffsbericht 
der „Red Star Linie“ Antwerpen 
New-⸗NYork, 11. Mai. — Der —XX 
„Belgenland“ der „Red Star Linie“, welcher b 
30. April von Antwerpen abging, ist heute wohl 
zehalten hier angekommen. 
tür die Redaktion verantwortlich F. X Dem eß 
— — 
Sächsische StaatsAnleihe von 1867 und 1869 
Die nächste Ziehung findet am 6. Juni statt. Gegen 
den Coursverlust von ca. 4 pCt. bei der An 
oosung übernimmt das Bankhaus Carl Neubutger 
Berlin, Französische. Straße 13, die Verficherung 
für eine VPrämie von 5 Vf. pro 100 Mau. 
Samstag, den 4. Juni 
18837, Nachmiltags 225 Uhr zu St. 
Ingbert in der Wirthschaft von Jo— 
hann Mayer Wittwe, 
wird durch den unterzeichneten, ge⸗ 
ichtlich hiezu beauftragten kgl. Notar, 
ibiheilungshalber öffentlich auf Eigen— 
hum versteigert: 
Das große 
Zetttedern Lager 
William Lübek in Astone 
versendet zollfrei gegen Nachnahn 
(nicht unter 10 Pfund) gu 
neue Bettfedern für 60 Pig 
d. Pfd., vorzüglich gute Sori⸗ 
1.25. Pfg. d. Pfd. Prima 
Halbdaunen 1.60 Pfg. und 
Mark das Pfund. 
Bei Abnahme von 50 Pio 
5 66 Rabatt. 
Umtausch gestattet. 
P. Fery, 
J Materialwaarenhandlung 
Bierbrauerei Martin. 
heute Abend 
erster Anstich vom 
—X 
* * 
Fügerhier. 
Dachpappe, 
Asphalt in Broden, Gas 
theer u. Holztheer. 
— VP. Fern. 
Wagenfett, 
zarantirt reines Fett, 
n 1Ctr.⸗, Ms CEtr.⸗, a Etr.⸗ und 
is Ctr.-Kübeln und in Kistchen 4 2 
ind 1Pfd., billiast beis 
W. Fern. 
Steuergemeinde St. Inabert: 
a Fläche mit Wohnhaus, Stall 
ind Hoftaum, und 5 a 60 qm 
Pflanzgarten und Bauplatz, bei— 
des ein Ganzes bildend, gelegen 
zu St. Ingbert auf dem Eßtzel⸗ 
hen, an der Josephsthalerstraße 
neben Nikolaus Hartz und Jakob 
Wagner Wittwe und Kinder. 
Eigenthümer sind: Die Kinder und 
Erben der zu St. Ingbert wohnhaft 
gewesenen und verstorbenen Katharina 
Testewiede, lebend Ehefrau und zuletzt 
Wittwe des daselbst verlebten Berg— 
nannes Franz Jakob Wagner, bezw. 
Repräsentanten solcher, als: 1. Die 
inder und Repräsentanten des ver—⸗ 
torbenen Sohnes Jakob Wagner, im 
Leben Schmelzarbeiter in St. Ingbert 
wohnhaft gewesen, aus dessen Ehe mit 
seiner hinterbliebenen, gewerblos da— 
selbst wohnenden Witiwe Margaretha 
Oberhauser, als: a. Jakob Wagner, 
Jroß jährig, Notariatsgehilfe, b. Peter, 
c. Karl und d. Joseph Wagner, diese 
3 noch minderjährig, welche ihre ge⸗s 
nannte Mutter zur gesetzlichen Vore 
nünderin und nachgenannten Joseph 
Wagner zum Nebenvormunde haben; 
2. Magdalena Wagner, gewerblose 
Wittwe von Georg Brandel, lebend 
Bergmann; 8. Maria Wagner, ge— 
werblose Ehefrau von Jakob Zimmer, 
Schmelzarbeiter; 4. Anna Wagner, 
ledig, großjährig und gewerblos; 5. 
die Kinder ‚„und Erben des verstorbenen 
weiteren Sohnes Karl Jakob Wagner. 
—VV 
wohnhaft gewesen, aus dessen Ehe mit 
Agnes Neckerauer, jetzige Ehefrau von 
Johann Betz, Bergmann, Namens: 
Karl und Karolina Wagner, beide noch 
minderjährig, welche ihre Mutter zur 
gesetzlichen Vormünderin, ihren Stief-⸗ 
»ater zum Mitvormund und nachgen 
nanuten Josph Wagner zum Neben⸗ 
»ormunde haben; 6. Katharina Wag— 
ger, gewerblose Ehefrau von Jalkob 
Flein, Bergmann; 7. Joseph Waquer, 
Blashüttenarbeiter; 8. Johaun Wag 
ner, Sandgießer, derzeit in Mannheim 
äch aufhaltend. — Alle in St. Ing— 
yert wohnhaft. 
St. Inqbeit, den 13. Mai 1887 
Femmer, J. Notar. 
Abonnenten auf: 
‚Der Lipziedler am taruherger deb“, 
)»enen das Werk nicht vollständig ge— 
iefert wurde, mache darauf aufmerk— 
am, daß fehlende Hefte durch unter— 
zeichnete Buchhandlung bereitwilligß 
nachgeliefert werden. 
Hochachtungsvoll 
. EGder. 
Finnen, 
—XX 
esicits unod 
ler Hdnde 
Axtdaptostel und 30 F J 
— Jean Reters 
7* 
Geschäfts-Empfehlung. 
Kublikum die ergebene Anzeige, »* *8 als 
Ilechschen? 
gdier niedergelassen habe und halie mich zu allen in mein Geschuft einschlagen— 
den Arbeiten bestens empfohlen. 
Prompte und billige Bedienung zusichernd, sehe geneigten Aufträgen ent 
gegen. Achtungsvoll 
Jacob ziegle, 
wohnhaft im Uhrmacher Kammerer'scher 
——Etten) hause. 
2 0 
Kriegerverein. 
Zonntag, den 15. Mai, nachmittags 4 Uhr 
Jenéral 
Generalversammlung 
tter den dielen gegen Gicht und 
Rheumatismus enpsfohenen 
Fagusmten bleibt doch der 
echte Anker⸗Pain⸗Expeller 
das wirksamste und besie. Es 
ift kein Geheimmittel, sondern 
ein streng retlles, ärztlich erprobtes 
Präparat, das mit Recht jedem 
ranken als durchaus zuverläffig 
empfohlen werden kann. Der beste 
Beweis dafür, daß der Anker-Pain⸗ 
Expeller volles Vertrauen verdient, 
iegt wol darin, daß viele Kranke 
nachdem sie andere pomphaft an⸗ 
gepriesene Heilmittel versucht haben, 
doch wieder zum 
altbewührten VainErpeller 
greifen. Sie haben sich eben durch 
Vergleich davon überzeugt, daß so— 
wol rheumatische Schmerzen, wie 
Bliederreißen ꝛc., als auch —opfe, 
Zahn⸗ und Rückenschmerzen, Seiten⸗ 
liche ꝛc. am schnell sten durch Expeller⸗ 
Einreibungen verschwinden. Der bil⸗ 
ige Preis von 50 Pfg. bezw. 1Mt. 
mehr kostet eine Flasche nicht her⸗ 
nöglicht auch Unbemittelten die Au⸗ 
chaffung, eben wie zahllose Erfolge 
hdafüe bürgen, daß das Geld nicht 
innüß ausgegeben wird. Man hüte 
ich indes vor schädlichen Nach⸗ 
ahmungen und nehme nur 
pain⸗Expeller mit⸗ der 
HParke Anler als echt an 
Vorrätig in den e 
Auvothefen.“ 
oi 
Fd. Oberhauser. 
Tagesordnmung: 
Aufnahmen. 
Besprechung des Maiansfluges. 
Monata«versammlung. 
Feer Ausschuß. 
5t. Inabert. — 
Dar wou dokfgoxirte 
rand-Caroussell — 
nebst einer neu eingerichteten 
neι—eι Schiesshalle 
steinige Tage un Mubhlenecd aufgestellt und ladet zu recht zahlreich 
Besuche höfl. ein Der Besißzer 
Heiunrich Kolb. 
Makulatur 
M 
Hieru „Zur 
ntagsblatt Nr. 2. 
Druck und Verlag von FF. 
sür Tapezierer verlanft 
D⸗wmeß in St. Inabert. 
DD MECIE