Full text: St. Ingberter Anzeiger

glle meht zu Ehren bringt, nicht gering zu 
*— Wir glauben sogar ihren volligen Um⸗ 
ea 
z⸗Unte o en, nachdem 
nen klar vorgestecktem Ziel rein erziehliche 
verfolgt. Mit dieser allgemeinen Anerkenn⸗ 
u ird auch die Bahn dieser Bestrebungen frei. 
Jusbildung von Lehrern ist aber die Vorde⸗ 
ingung —F re —X58 dy Leiter 
mors, Oberlehrer Dr. Götze in Leipzig, gi 
n Falls weitere Auskunft. 
7Die gewaltige Entwicelung, welche 
ie dampfindustrie in neuerer Zeit genommen hat, 
Kt nach einem Bericht des Chemn. Tagbl. u. a. 
* hervor, daß das Konigreich Sachsen gegen— 
urg mehr als 6500 feststehende Dampfkessel zählt, 
daß auf jedes Tausend Einwohner bereits2 
zampfkessel zu rechnen sind. Jene Dampfkessel 
sben eine Gesamtheizfläche von etwa 250000 qm 
her 25 ha. Denkt man sich eine Eisenfläche von 500 
'oder 1764 Fuß im Geviert, und darunter eine 
aenflamme von derselben Ausdehnung, so kann 
zan sich einen ungeführen Begriff davon machen. 
helche Menge von Kohlen die fächsische Dampfindustrie 
guich verbraucht. Die Chemnitzer Industrie ver⸗ 
igt über “ee en W rre Dampttsue 
nit etwa eiz e. eine andere 
n Stadt erreicht diesen Umfang der Dampf⸗ 
dustrie, denn Dresden mit etwa 370 und Leipzig 
zu etwa 250 Kesseln und je 9000 qm Heizflache 
ahen erheblich zurück. In Chemnitz entfallen auf 
g Daee eben vier Dampfkessel und 
wa 160 qm Heizfläche. 
An deutschen Innungen bestanden 
* nach den letzten Nachrichten insgesamt 9184. 
Rabon waren 1299 neu errichtet und 2891 in 
emäßheit des Gesetzes von 1881 reorganisiert, 
ührend 4994, also mehr als die Hälfte, die vom 
bis Ende 12885 vorgeschriebene Reorganisation 
icht vorgenommen hatten. Die Zahl scheint zu 
eweisen, daß in deutschen Geweirbekreisen das 
juteresse für die neuen Innungen nicht allzu groß 
. Auf Preußen kommen von der Gesamtzahl 
“e 6519, auf die ührigen Bundesstaaten nur 
b665 Innungen, worunter sich wieder allein 1206 
ichsische befinden, während sich die süddeutschen 
ztaaten fast nicht an det Bewegung beteiligen. 
sndessen dürfte die letztere durch die Centralstelle 
* —— die in Berlin errichtet 
yerden soll, wieder belebt werden. 
FInnsbruck, 23. Mai. Im Hochgebirg 
at es in der jüngsten Zeit eandned stark ge⸗ 
u 6 auf d Dehreweß lag beispielsweise 
r Schnee einen Meter hoch. 
3 Ueberschwemmungen werden 
uus Ungarn gemeldet: Die Maros (Mebenfluß 
Wd bei Karlsburg ist ausgetreten, die Stadt 
berfluthet. Das Militär ist bei den Rettungs— 
ubeiten thätig. Der Bahnverkehr ist vielfach unter⸗ 
rochen. Auch in Naghenyed hat das Hochwasser 
tdeutenden Schaden angerichtet. Die Bahnlinie 
ind die Staate straßen sind überschwemmt. Der 
n n weiter an. Die Gegend zwischen 
racz und Csebzo ist gänzlich übeifluthet. Petro⸗ 
ury ist vollständig überschwemmt, viele Häuser 
rd eingestürzt, die Einwohner geflüchtet. Der Ort 
Mazcdonia hat stark gelitten, das Dorf Czebza ist 
anzlich vernichtet. 
a? — Der Fnn ann 
* ienische Kronprinz sandte neuli 
u G. Verdi eine Ballade, deren Stoff er der griech— 
hen Geschichte entnommen hatte, mit der Bitte, 
* für den Geburtstag seiner Mutter, der 
nigin Margherita in Musik setzen zu wollen. 
erdi antwortete: „Ich brauchte anderhalb Stun⸗ 
c um die Dichtung Ew. Kgl. Hoheit zu lesen; 
msie zu singen, würde es einen ganzen Tag 
wuchen; der aber, welcher fie in Mufik setzen 
we ie ee b sin 2* der ergebenste 
.Königl. Hobheit. erdi.“ 
inn Paris, 36. Mai. Das Feuer gestern 
in der Opera comique ist nach den ange⸗ 
w Ermittelungen in den Soffittengardinen im 
e Buͤhnenraum ausgebrochen. Die Zuschauer 
Theater leicht verlassen koͤnnen, da aber 
as erlosch. bevor das Theater vollständig ge⸗ 
amnt war, fürchtet man, daß einige Zuschauer in 
e Rangen von der Dunkelheit überrascht 
een— nicht gewinnen konnten. Das Feuer 
—** schnell über die Bedachung und den 
7 aus und stürzte dieser bald nach dem Aus⸗ 
edes Feuers ein. Ris setzt verlautet bon 
inigen 60 Verwundeten und 19 Todten. Ge— 
iauere Details sind noch nicht feststellbar. Die 
settungsarbeiten dauern fort. Das Gebäude der 
Opera ist vollständig zerstött. Die Aufräumungs⸗ 
irbeiten werden kaum vor morgen beginnen können. 
F Paris, 26. Mai. Beim Brande der 
domischen Oper sollen, wie der Fr. Ztg. depeschirt 
vird, nach den neuesten Meldungen 30 Personen 
imgekommen sein, meist Figuranten. Die Besucher 
zer Gallerien scheinen sich alle über die Dächer der 
imliegenden Häuser, die unbeschädigt geblieben sind, 
zerettet zu haden. Die Pompiers sind noch immer 
zeschaftigt. Alle auliegenden Straßen bleiben für 
Wagen und Fußgänger gesperrt. Vor 8 Tagen 
iel ein Stüd des Plafonds auf die Vihne und 
erwundete den Maschinenmeister. Ein eiserner Vor- 
jang war vorhanden, funktionirte aber nicht. Der 
SZänger Taffin suchte das Publikum bis zum letzten 
Moment zu deruhigen. 
F Dem Eigenthümer des berühmten Renn⸗ 
pferdes „Bendigo“, Herrn H. T. Barclay, sind 
don William Wright, dem bekannten Pariser 
Bootmaker, 20,000 Psd. Strl. (400,000 Mark) 
sür das edle Thier geboten worden. Es ist dies 
der höchste Preis, der jemals für ein Pferd ge⸗ 
»oten worden. Es ist noch nicht bekannt, ob Herr 
Barclah die Offerte angenommen hat, mit der 
noch andere für ihn günstige Bedingungen ver— 
nüpft find. 
F Dynamit-Attentat in Verviers. 
Ganz Verviers wurde in der Nacht zum 19. cr. 
von dem Schlafe aufgeweckt, Gegen 132 Uhr 
hörte man zwei dumpfe Detonationen und gleich 
darauf einen furchtbaren Knall. Wie ein Lauf— 
euer verbreitete sich sofort die Nachricht, der Ju⸗ 
tizpalast der Stadt sei durch Dynamit zerstört. 
In der That hatten Uebelthäter einen explosiblen 
Stoff außen an der Hauptthüre des Justizpalastes 
niedergelegt und ihn entzündet. Alle Fenster im 
zroßen Saale des Pas Perdus sind zertrümmert 
nif einer Ausdehnung von 15 Metern, auch Fenster 
»es obern Stockwerkes sind zerstört worden. Die 
Erschütterung war im Innern des Gebäudes so ge⸗ 
valtig, daß eine auf einem Tisch stehende große 
Uhr herabstürzte. Von den Thätern fehlt jede 
Spur; sofort ist die Untersuchung eingeleitet 
vorden. 
F Ein furchtbarer von Regen und 
dagel begleiteter Sturm wühtete Donners⸗ 
ag Nacht und Freitag über London und dem 
rößten Theile Englands. Das Unwetter hatte 
ahlreiche Schiffssunfälle zur Folge und richtete am 
zande viel Schaden an. In Kent wurden die 
neisten Obstbäume vom Hagel zerstört. In Bolton 
raten die Bäche aus und überschwemmten die 
niedriger gelegenen Häuser. Die Dächer und Schorn⸗ 
leine wurden von vielen Häusern gerissen und die Stra⸗ 
zen liegen voll Schiefer. In Dorchester wurden die 
Zelte und hölzernen Gebäude der dort demnächst 
tattfindenden Ausstellung umgeweht und viele 
BZäume gänzlich entblättert. In der Seegegend 
iel Hagel und Schnee. In Sunderland, Newcastle 
iud andern Punkten der Ostküste war der Sturm 
'o heftig, daß die Schiffe sich der Küste nich 
iähern konten. Die See ging außerordentlich hoch. 
zn Cheshire wurden Bäume umgeweht und die 
Bemüsegärten fast völlig zerstört. Ueber dem Kanal 
ind dem Südosten Englands wehte der Sturm an— 
änglich aus Südost, während an der westlichen Küste 
»as Wetter erst stürmisch wurde, als der Wind 
iach West und Nordwest umsprang. Am Freitag 
Dorgen bewegte sich das Centrum des Sturmes 
rordostwärts nach dem Süden Norwegens weiter; 
ind während der Wind über Irland und England 
angsam abnahm, wuchs er im Norden und Osten 
Schottlands zum vollen Sturme an. In Liverpool 
vo die Verbindung mit den Außenhäfen uuterbrochen 
var, wehte dee Sturm in der Nacht zum Donners— 
ag auf Freitag mit orkanartiger Gewalt und die 
Zee ging außerordentlich hoch. 
F Das Telephon in Afrika. Afrika er⸗ 
jält jetzt eine telephonische Zentralstation, und zwar 
virdi dieselbe, die erste, deren sich der schwarze 
Erdtheit rühmen kann, auf der portugiesischen Insel 
San Thome (St. Ihomas), einer der reichsten 
Inseln im Golfe von Guinea, installirt werden. 
An dieses Zentralbureau werden zunächst fünfzig 
Ztationen angeschlossen, welche über die ganze 
zurch ihre umpfangreichen Cacao⸗ Kaffeeplantagen 
zerühmte Insel zerstreut sind. 
FIn den Algerischen Provinzen raub 
ein Löwe jährlich für ungefähr 4000 bis 5000 
Fres. Nutzvieh. Achmed ben Amar, ein passionicter 
und glücklicher Löwenjäger, hat 200 Loͤwen erlegt. 
Für diesen Erfolg und den Nutzen, den er dem 
Lande geschaffen. wurde er mit dem Offizieckranz 
der Ehrenlegion ausgezeichnet. Außerdem tepräsen⸗ 
tiren die für die erlegten Löwen erhaltenen Prämien 
ein ganz resjpektables Kapital. 
FAus Amerika. Durch die kürzlich in 
Brootlyn bei New-Vork vollzogene Trauung von 
Dermann Krause und Anna Eichenbach aus 
Friedrichsauri am Rhein, ist, wie im „Berner 
Intelligenzblatt“ zu lesen, ein wirklicher Roman 
uus dem Leben zum Abschluß gekommen. Als der 
deutsch⸗ französische Krieg ausbrach, zog Hermann 
nit seinem Regimente in's Feld und ließ Anna, 
eine damalige Braut, zurück. Dieselbe folgte aber 
in einem Wagen des Hospital-Corps nach, und als 
sie hörte, daß Krause in einer Schlacht getödtet 
ind in eine Grube verscharrt worden sei, ließ sie 
dessen vecrmeintliche Leiche ausgraben, um ihn noch 
»einmal zu sehen. Sie kehrte hierauf nach Hause 
urück und wanderte bald darauf mit ihren Eltern 
nach Amerika aus. Krause war indessen nicht todt. 
sondern Lam, da man ihn unbegraben ließ, wah⸗ 
rend eines heftigen Regens in der folgenden Nacht 
vieder zum Bewußsein. Nach einer von einem 
herühmten Arzt an ihm vorgenommenen Trepa— 
airung des Schädels erholte er fich wieder voll⸗ 
tändig, erfuhr wo seine Braut war und langte 
nach einiger Zeit in Broklyn an. Anna war hoch 
erfreut, den todtgeglaubten Geliebten wieder zu 
sehen und war gern bereit, den Bund für's Leben 
mit ihm zu schließen. 
Marktberichte. 
Zweibrücken, 26. Mai. (Fruchtmittelpreis und Vik— 
ualienmarkt.) Weizen. O M. — Pf. storn O M. — Pf 
Berste zweireihige O M. — Pf., vierreihige d M. — Pi. 
Spelz 0 M. — Pf., Spelzlern — M. — Pf., Dinkel 
— Mi. — Pf., Mischfrucht O M. — Pf., Hafer 5 M. 
42 Pf. Erbsen O M. — Pf. Wicken O M. — Pp, 
Heu2 M. 80 Pf., Stroh J.Qual. 2 M. 70 Pf., II. Qual. 
2 M. 40 Pf., Kartoffeln 2 M. 40 Pf., Weißbrod 1/ Kile 
50 Pf., Kornbrod 3 Kilo 60 Pf., Gemischtbrod 3 Kile 
75 Pf., paar Weck 100 Gr. 6 Pf. Rindfleisch J. Qual 
54 Pf. 11 Qual. 48 Pf., Kalbfleisch 530 Pf. Hammel— 
Jeisch 50 Pf., Schweinefleisch 50 Pf. Wein 1 Liter 80 Pf. 
Bier 1 Liter 24 Pf., Butter! / Kilogr. O M. — pi. 
Homburg, 25. Mai. (Fruchtmittelpreis und Vil— 
tualienmarkt, Weizen 10 M. — Pf., Korn 7 M. 20 pi. 
Spelzkern — M. — Pf. Spelz 0O M. — Pf., Gerste 
2reihige O M. — Pf., Gerste 4reihige O M. — Pjf., 
Hafer 7 M. 59 Pf., Mischfrucht 7 M. 55 Pf., Erbsen 
0 M. — Pf., Wicken 0 M. — Pf. Bohnen 0 M., 
— Pf., Kleesamen — M. — Pf. Kornbrod 6 Pfund 
60 Pf., Gemischtbrod 6 Pfund 72 Pf., Ochsenfleisch — Pf. 
Rindfleisch 50 Pf. Kalbfleisch 50 Pf., Hammelfleisch — Pf 
Schweinefleisch 50 Pf, Butter 1 Pfund 1M. 10 Pf. 
dartoffeln per Fentner 2 M. — Wi 
Für die Redaktion verantwortlich F. X. Deme tz. 
Leiden und deren Heilung. 
„Der Blasengries ist vollständig verschwunden und ist 
die ganze Krankheit beseitigt. Ich habe im Ganzen 4 bis 
5 Flaschen gebraucht und fühle mich jeßt sehr kräfrig und 
wohl. Der Erfolg, den Ihre Warner's Safe Cure in so 
kurzer Zeit bei einem so langjährigen Leiden geleistet, ist 
großartig.“ S. Sauer, Erlangen. 
„Ich kann nicht genug Warner's Safe Cure preisen; 
empfangen Sie meinen besten Dank für das Gute, das sie 
an mir gethan hat. Es hat mich gründlich kurirt von 
hartnäckigem Stuhlgang, Sodbrennen, Kopfschmerzen und 
großer Müdigkeit. Nur zwei Flaschen Warners Safe Cure 
in Verbindung mit eiuer Flasche Safe Pills. Ich sende 
Ihnen die es Attest aus Dankbarkeit und hoffe, daß Sie 
es zum Wohle anderer Leidenden veröffentlichen werden 
Heriuann Bräutigam. Zwirtzschen bei Werdau. 
„Ich konstatire mit Vergnügen, daß ich nach dem 
Zebrauch von 3 bis 4 Flaschen Warner's Safe Diabetes 
Ture von meiner Krankheit befreit und schon nach der 
zweiten Flasche fafst sämmtlicher Zucker aus dem Harn 
herschwunden war.“ C. Kaaße, Altona bei Hamburg. 
Preis von Warner's Safe Cure ist 4 Mark die 
Flasche. Unsere Heilmittel sind in den meisten Apotheken zu 
gaben. Wenn Ihr Apotheker unsere Medicin nicht halt 
uind auf Ihr Ersuchen nicht beftellen will, benachrichtige 
man uns und werden wir alsdann dafür sorgen, daß Sie 
damit versehen werden. H. H. Warner u. Co., 10 Schäfer⸗ 
afse, Frankfurt a. M. 
Karlsbader Brause⸗Pulver von Lipp- 
nann's Apotheke, Karlsbad, werden allgemein als 
xraktische und angenehme Arzneiform für die aus 
sen Karlsbader Mineralwässern genommenen Quel— 
enproduckte anerkanut und zum curgemaßen Ge— 
»rauche bei Blutstockungen im Unterleibe, Hämor- 
hoidalzuständen, Stauungen im Pfortaderiystem 
nit secundären Congestionserscheinungen und ins- 
esondere dotrt, wo außer der Verstopfung noch 
Dyepepsie und abnorme Saurebildung befsteht, 
ingelegentlichst empfoblen.