Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Aumtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. 
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Der „St. Ingberter Anzeiger“ erscheint woͤchentlich fünfmalr Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2 mal woͤchentlich mit Unterhaltungt⸗ 
Blatt und Sonntags mit Bseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt tostet vierteljͤhrlich 1 & 60 2 einschlieklich Tragerlohn; durch die Post bezogen JA 75 4, einschließlich 
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Sonntag, 16. Januar 18803. 22 Jahrg. 
Deutsches Reich. 
Berlin, 18. Jan. Die Verhandlungen mit 
der Kurie nehmen einen glatten Verlauf. Die 
dandtags⸗Thronrede am Samstag wird eine kirchen⸗ 
»olitische Vorlage ankuündigen. Weitgehende Kon— 
essionen sollen auch in der Ordensfrage gemacht 
ein. e h 52 
Die „Berl. Borsen⸗Zig.“ schreibt: „Der eine 
and andere wird einwenden, daß durch die Rede 
)es Kanzlers zwar die Notwendigkeit der Armee 
erstärkung, aber nicht die der Bewilligung auf 
ieben Jahre nachgewiesen sei, daß die Zustimmung 
zu der materiellen Forderung ohnehin schon ge⸗ 
ichert, die zeitliche Ausdehnung aber bei der Ge⸗ 
vißheit der loyalen Zustimmung jedes künftigen 
Reichsstages nicht erforderlich sei. Allein das ge⸗— 
'orderte Vertrauensvotum hat durch die Auslassung 
es Fürsten Bismarck einen ganz anderen Charakter 
rhalten, der jedem Abgeordneten,welcher Partei 
r auch angehöre, den Zutritt nicht blos gestattet, 
ondern auferlegt. Jetzt blickt Fraukreich auf un⸗ 
eren Reichstag; jetzt ist ein zustimmendes Votum 
iine Bestätigung und Verstärkung, ein auch nur in 
Nebenpunkten abweichendes eine Abschwächung und 
desavouirung der festen Sprache, welche der Kanz⸗ 
er gegen unsere Nachbarn geführt hat. Jetzt ist 
's Pflicht, zu zeigen, daß die gesammte Volksver⸗ 
retung hinter dem Minister steht, welcher die Er⸗ 
lärungen Moltke's, daß dieses gegenseitige Ueder⸗ 
»ieten der Staaten mit Rüstungen bald ein Ende 
inden müsse, in anderer Form wiederholt hat. 
Die Entschiedenheit, mit welcher der Reichstag diese 
Position einnimmt, wird bei den Erwägungen in 
Paris heheutend ins Gewicht fallen. 
Wiener Fremdenbl.“ fand. Auch die wesllichen 
Zörsen zeigten späler bessere Haltung. 
Dem Feldmarschall Grafen Moltke ist für seine 
Reden im Reichstage ein Danklelegramm von 
Deutschen aus Utha am Salzsee in Nordamerike 
zugegangen. I 
Dem Bundesrath ist ein Gesetzentwurf, beir 
die Rechisverhältnisse der Beamten und Lehrer in 
Elsaß⸗Lothringen, zugegangen, der Bestimmungen 
der letzten Äbänderung des Reichsbeamtengesetzes 
auch fuͤr diese Beamten in Anwendung dringt. 
Berlin, 14. Jan. (seichstag). Der An— 
trag Stauffenberg auf Zjährige Bewilligung der von 
der Regierung geforderten Präsenzziffer wurde in 
iamentlicher Abstimmung mit 186 gegen 154 
Stimmen angenommen. Die Konservatiden, die 
st ichspartei und die Nationalliberalen stimmten 
»agegen; die Sozialisten, die meisten Elsässer und 
»er Däne Johannsen enthielten sich der Abstim 
nung Hierauf verlas der Reichskanzler Fürsi 
Bismarck die Botschaft des Kaisers, wodurch der 
Reichstag aufgelöst wird. Eme kaiserliche Verord⸗ 
nung ordnet die Reichstagswahl auf 21. Feb⸗ 
ruar an. 
Mühlthurmstraße unbededt vorbeifließenden Diefen⸗ 
vach fiel und ertrank. — 
Vermißchtes. 
FWorms, 18. Jan. Zu der morgen statt⸗ 
findenden Fürstl. Wittgenstein'schen Jagd in Ost⸗ 
hofen treffen heute Prinz Alexander und Fürsi 
Alexander von Bulgarien, feruer Fürst Hohenlohe, 
Statthalter von Elsaß Lothringen, der komm. Ge⸗ 
neral des 15. Armeecorps Hr. v. Heuduck hier ein. 
Der Großherzog wird ebenfalls an der Jagd theil⸗ 
nehmen, jedoch erst morgen in Worms eintreffen. 
Das „Mainzer T.“ schreibt: Die Reichs⸗ 
postverwaltung beabsichtigt, sämmtliche deutsche Orte 
auch die kleinsten Gemeinden, durch ein Telephon⸗ 
netz zu verbinden, so daß bei Ereignung von Un⸗ 
fällen ꝛc. rasch eingegriffen werden kann Genannte 
Verwaltung hat sich daher auch an das hessische 
Ministerium gewendet und sich erboten, alle zu 
Riesem Zwecke nothwendigen Herstellungen auszu⸗ 
jühren, wenn von jeder betheiligten Gemeinde — 
mit Ausnahme der 48 O ischaften, welche schon 
Telephonverbindungen besitzen — ein einmaliger 
Beitrag von 50 Mark geleist t werde. 7 8 
Professor Ebstein in Goͤttingen ist von ston⸗ 
stantinopel aus zu einer Konjsulation über die 
Krankheit des Sultans berufen worden. 10000 
M., freie Fahrt u. s. w. sind ihm geboten; der⸗ 
jelbe hat aber bis jetzt noch um keinen Urlaub 
nachgesucht. — 
Aus dem Oberbergamtsbezirke Dortmund, 
12. Januar. Gestern Abend kamen auf der Zeche 
„Graf Moltke“ bei Giadbeck drei Arveiter durch 
Erstickung zu Tode. Dle Leute hatten einen Spreng⸗ 
schuß weggethan, infolge dessen sich schlagende 
Wetter entzundeten. Es ist dies das erste größere 
Brubenunglück im Jahre 188858. 
FNewyork, 14. Januar. In Folge des 
Streils der bei den Kohlengruben in Pennsylvanien 
zur Förderung der Kohlen beschäftigten Arbeiter 
ind die Kohlenpreise in New VYork beträchtlich ge⸗ 
tirgen. Dadurch wird hauptsächlich die arme Be⸗ 
wᷣlkeruna in eine ernstliche ANothlage verßetzt. 
egraphischer Schiffs bericht 
der „Red Star Linie“ Antwerpen. 
Newyork, 18. Januar. Der Postdampfer 
Westernland'“ der „Red Star Linie“, welcher am 
1. Januar von Antwerpen abging, ist heute wohl⸗ 
behalten hier angekommen. 
AA . 7.·. 
Badische Eisenbahn⸗Anleihe von 
1878 und 1879. Die nächste Ziehung findet 
im Februar statt. Gegen den Coureverlust von 
ta. 5pCt. bei der Ausloosung übernimmt dos 
vanthaus Carl Neuburger, Berlin, 
xranzösische Straßze 13, die Versicherung 
rür eine Prämie von 7 Pf. pro 100 Mtk. 
Ausltand. 
WPetersburg, 18. Jan Das „Journal de 
St. Petersbourz“ sirht in den Reden des Fürsten 
Bismarck und Carnot's friedliche Tendenzen, welche 
ibtigens von allen Regierungen bestätigt und be⸗ 
räftigt werden. Das Blatt zitirt lobend die 
korretlen Aeutzerungen Goblet's und Flourens' 
gegenüber der bulgarischen Diputation, und ist 
zlücklich, alle diese Friedens-Symptome bei Beginn 
des Jahres verzeichnen zu können. 
Berlin, 18. Januar. Der Bundesrath hat 
zeute auf Preußens Antrag der Auflösung des 
Reichstages im Falle der Ablehnung des Septen- 
nats zugestimmt. — Der Reichskanzler hat heute 
stachmittag dem Kaiser Vortrag erstattee.. 
Die Rede des Reichskanzlers, die, so sehr sie 
zuch den friedlichen Charakter der momenranen 
Lage betonte, doch sehr ernste Ausblicke für die 
Zukunft gewährte, hat auf die Börsen, wie leicht 
horauszusehen war, einen verstimmenden Eindruch 
hervorgebracht. Schon die Frankfurter Nachbörse 
om 11. ds. zeigle unter dem Einfluß der wenige 
Viertelsftunden vorher gehaltenen Reden des Reichs⸗ 
tanzlers eine Abschwächung der Kurse,“ und diese 
Abschwächung fand am 12. do. ihre Fortsetzung, 
als man sah, daß die Rede des Reichskanzlers 
auch an den übrigen Börsen Kursermattung zur 
Folge hatte und daß namentlich in Berlin und 
London starke Verkaufslust hervortrat. Später 
rat leichte Besserung der Kurse ein auf die Beur—⸗ 
heilung, welche die Rede Bismarck's seitens des 
Genöthlihken 
emüthlichket. 
Lokale und pfälzische Nachriaeten. 
— Das Zentral⸗-Kapitel des St. Johannis⸗ 
Vereins in München hat dem Kantonal⸗St. Johan ⸗ 
nisverein zu St. Ingbert einen Beitrag von 300 
M. und dem Sittenverbesserungsverein in Zwei 
brücken einen solchen von 250 M. aus den diepo 
niblen Mitteln des St. Johannisvereins bewilligt 
— Waldfichbach. Als neulich der Rech⸗ 
ner der katholischen Kirche den Opferstock leeren 
wollte, fand er denselben erbrochen und bis auf 
16 Pf. ausgeraubt 
— Kirchheimbolanden, 14. Jan. Dem 
Bernehmen noch steht die Ernennung des jetzigen 
zweiten protestantischen Pfarrers, Herrn Dekan 
drieger, für die erledigte 1. Pfarrstelle (also ohne 
Wahl) demnächst bevor. 6f. Pr.) 
— Speyer, 13. Jan. Die Familie des 
Mechanikers Conrad dahier wurde heute in große 
Betrüb niß versetzt, indem deren 2*2 jähriges Kind, 
ein Mädchen in den vor dem Hause an der 
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234 —XX 8338335338 
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25 —2338 9 J 
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8 35338 8—8 — —2 xz383*55* 
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EA 3.—58 28 
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Montag, den 17. d. Mis., Abends 
8 Uhr, im Vereinslolal, W * 
närrischen Hänne 
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l. Narrensiteung!!! 
Bezeichnung närr'sche Ader ur 
Mmütze. — 
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