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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
eer „St. Ingberter Anzeiger“ erscheint woͤchentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2 mal wöchentlich mit Unter haltunge
Aatt und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt koftet vierteljährlich 1 M 60 einschließlich Tragerlohn; durch die Post bezogen 1M 758 H, einschließlich
52 Zuftellungsgebahr. Die Einrückungsgebühr far die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 —, bei außerpfalzischen und solchen
auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, 15 8, Neklamen 80 . Bei 4maliger Einruckung wird nur dreimalige berechnet.
mgm
55100.
Dienstag, 31. Mai 1887.
. Jahrg
Abonnements
u den „St. Ingberter Anzeiger“ für
Monat JLCS Juni werden ange⸗
einmen von den Postanstalten, den Postboten, den
nträgern und der Expedition.
dem Lande zu einer unerträglichen geworden sei.«—
Das gesetzlich bestehende Verbot des Betretens von
Wohnungen ohne Bewilligung der Eigenthümer sei
zier nur in seltenen Fällen anwendbar. Schlimmer
ils die Belästigung sei die Uebervortheilung des
Zublikums durch Verkauf minderwerthiger Waaren
ind die Ueberladung desselben mit Waaren, für
velche es kein Beduͤrfniß und keine Verwendung
zabe u. s. w. Die Kommission hat mit 12 gegen
10 Stimmen den Antrag angenommen, die Peti⸗
ionen dem Reichskanzler zut Erwägung zu über—⸗
veisen und zu empfehlen.
Organe des Generals Boulanger erschienenen: „Die
Stumme des Volkes!“ betitelten Artikel aufmerk⸗
am, in welchem es heißt: „Die Zeit ist genahet,
da die neuen Geschicke unseres modernen Frankreichs
ich vollziehen werden. Das Volk ist es müde,
ich foppen zu lassen. Ungezählte male hat es
einen Willen kundgegeben und haben die Wähler
hn verkannt. Das Volk will sich endlich Gehorsam
derschaffen. Es will, daß endlich etwas geschehe.
Aber seine heutigen Gewählten sind keiner Initia—
ive, keines männlichen Entschlusses fähig. Es sind
zrößtentheils alte .. .., (das unflätige Schimpf—
vport koͤnnen wir aus Achtung vor unsern Lesern
aicht wiedergeben) alte zur Ohnmacht verurtheilte ....
Sie können sich nicht einmal mehr verständigen,
um vereint den Verrath auszuspinnen, der schon
illzu lange währt. Das Volk wird ihnen den
Zaufpaß geben und sie durch Andere ersetzen, welche,
'elbst Kinder des Volkes, endlich die Geschäfte des
LHolkes besorgen werden. Es ist eine Revolution,
die sich vollziehen wird, nicht mit Flintenschüssen,
vie Diejenigen wohl wünschen möchten, die in
rübem Wasser fischen, sondern friedlich auf gesetz—
ichem Wege, kraft der Stimmzettel. Schon drucken
die Memmen in ihren Zeitungen, daß das Volk
demnächst auf die Straße hinunter gehen wird, um
gewaltig seine Vorliebe für den General Boulanger
zu zeigen. Das ist zugleich die reinste Lüge und
zine Dummheit. Was bedarf denn das Volk, ich
bitte Euch, des Spiels mit Schießgewehren, da es
die Zahl ist und dank der Zahl die Stärke, nicht
iur die rohe Stärke, sondern auch die gesezliche.
Das Volk wird die Gesetzlichkeit nicht überschreiten.
Bevor es aber seinen Feldzug antritt, will es sich
gegen den Verrath im Inneren und gegen die
moͤglichen Gewalistreiche vom Auslande schützen.
Aus diesem doppelten Grund will das Volk den
General Boulanger im Kriegsministerium erhalten,
weil der General Boulanger in sich vereinigt: Die
Besetzlichkeit nach Innen, die Sicherheit nach Außen.“
— Diese Sprache“, fügt das „Jour. des Debats“
hinzu, „hat man in Frankreich schon zu mehreren
Malen vernommen, man hat sie vor dem 18. Bru—
maire und vor dem 2. Dezember vernommen. Heute
nöchten wir hoffen, daß solche Schmähungen ohne
Tragweite und solche Drohungen eitel sind. Jeden⸗
'alls würde ein bischen Thatkraft genügen, um
dieser Parole ein Ziel zu setzen.“
Boulanger wird wie „Figaro“ zu wissen
zlaubt, falls er aufhören sollte, Kriegsminister zu
sein, eine Reise jins Ausland und zwar zunächsi
nach Rußland antreten. Einem Berichterstatter eines
Pariser Blattes erllärte Boulanger unter Bezug auf
die gegen ihn erhobenen Vorwürfe, „ich habe nie
nach einem Vorwande zum Kriege gesucht, vielmehr
jede Gelegenheit vermieden, sein einziges Streben
fei es gewesen zu beweisen, daß Armee und Revublik
pereinbare Dinge wären.“
Rom, 28. Mai. Die Deputirtenkammer
zenehmigte in geheimer Abstimmung mit großer
Majorität die Armee-Gesetzentwürfe und
begann alsdann die Berathung über die Marineent⸗
wuͤrfe. Chiaves richtete eine Interpellation an
die Regierung, ob irgend eine auswärtige
Macht über die an der Küste von Massauah
verhäugte Blokade Ecklärungen abgegeben habe.
Bonughi fragte an, ob die Regierung genaue
Informationen über das französisch englische
Abkommeun, betreffend die Abgrenzung des Ge⸗—
bietes zwischen Obock und Zeilah, besitze.
Deutsches Reich.
München, 28. Mai. Der Prinzregent von
giern hat angeordnet, daß dem Feichskanzler
ach bei seinem diesjährigen Aufenthalt in Kifsin⸗
en königliche Equipagen zur Verfügung gestellt
erden sollen.
Der Abgang der Offiziere des Beurlaubten⸗
andes ist auch in der baierischen Armee in
x letzten Zeit ein sehr beträchtlicher. Nach dem
tzten Militär⸗Wochenblatt sind nicht weniger als
z Offiziere dieser Kategorie ausgeschieden, von
enen 38 der Infanterie, 4 der Artillerie und 1
n Pionieren angehören.
Prinzregent Luitpold von Bayern em⸗
ang vorgestern in Wien den Besuch des Erzherzogs
lbrecht. Der lange Aufenthalt Prinz Luitpold's
aWien, welcher sich bekanntlich über Pfingsten
inaus erstreckt, erweckt nachgerade die Vermuthung,
aß es sich denn doch noch um andere Dinge, als
inen bloßen „Verwandten⸗Besuch“ handeln könnte.
Nan braucht dabei keineswegs nur an die „Thron⸗
ꝛesteigungsfrage“ zu denken. Münchener Blätter
zeisen auf den außergewöhnlich regen Depeschen⸗
yechsel zwischen Wien und München hin und heben
)en Umstand hervor, daß der Chef des Militär⸗
abinets des Prinzregenten, Generalmajor von Frey⸗
chlag, welcher den Regenten nicht nach Wien
ꝛegleitete, den österreichischen Orden der eisernen
rone erhielt.
Berlin, 20. Mai. Der Kaiser besuchte
estern mit anderen hohen Herrschaften die Vor⸗
tellung im Schauspielhause. Heute empfing der
daiser den Rittermeister a la suite des 2 Garde⸗
dragoner · Regiments v. Bülow, welcher zur kaiser⸗
ich deutschen Gesandtschaft nach Madrid komman-
irt worden ist. Um 5 Uhr fand heute eine
leinere Familientafel statt.
Zwischen Deutschland und Frankreich wurde
ine Uebereinkunft unterzeichnet, welche auf zwei
jahre ein einheitliches Zollsystem in den
reutschen und französischen Befitzungen an der
*klavenküste eingeführt.
Berlin, 280 Mai. Die Versetzung des
fischen Botschafters Grafen Schuwalow von seinem
iesigen Posten gilt jetzt als sicher; dieselbe wird von
em Hofe und der Diplomatie lebhaft bedauert. —
die Ernennung des Bischofs von Fulda zum
zürstbischof von Breslau erfoigt ohne Befragen des
domkapitels durch den Papst auf besonderen dies⸗
eitigen Wunsch. Es heißt, Dr. Kopp verlasse
zulda ungern.
Berlin. Die Petitionskommission des Reichs⸗
ugs hat sich mit den massenhaft vorliegenden Pe—
nionen beschäftigt, welche ein günzliches Verbot
der doch wenigstens eine erhebůche Beschränkung
es Hausirhandels, der Wandertlager—
nd Abzahlungsgeschäfte verlangen. Der
mfangreiche Kommissionsbericht daruberliegt jeht
J In diesen Petitionen wird zunächsi das
ündniß für die weitere Existenz des Gewerbe—
etriebes im Umherziehen geleugnet, Es wird hin
ewiesen auf die Belästigung des Publikums durch
Aausirer und Detailreifende,. die namentlich auf
Ausland.
Die „Times“ läßt sich über Wien berichten,
daß in Konstantinopel eine Palastrevolution entdeckt
und vereitelt wurde, welche bezweckte, den Sultan
zu Gunsten seines Neffen Salaheddin, Sohn des
enithronten Sultan Murad, abzusetzen. Der bie
»ahin allmächtige Scheich Abulhouda, sowie meh⸗
rere Palastbeamte, welche an dem Komplot bethei—
ligt, wurden verbanut. Es wird geglaubt, daß
Retidow diese Palastkabale einfädelte. Die
Stellung des Großveziers ist erschüttert; Hassan
Fehmi wurde als sein Nachfolger bezeichnet.
Einem in Bukarest kursirenden Gerüchte
»ufolge soll für die nächste Zeit eine neuerliche
Berstärkung der ohnedies weit über den gewöhn—
liichen Stand vermehrten russischen Garnisonen in
Bessarabien bevorstehen.
Brüssel, 27. Mai. Ein Meeting von 600
Frauen akklamirte heute Morgen in Gilly dem
Strike und dem Stimmrecht der Männer. Andere
Frauenmeetings sind angekündigt in Chatelet und
Frameries. Im Centre erregen die wiederholten
Dynamitattentate gegen die nichtstrikenden Arbeiter
die Mißbilligung der Masse. Im Vesdrethale
vächst die Agitation. In Verviers fand gestern
Abend eine große Kundgebung der Arbeiter statt.
Der Kriegsminister berief zwei Jahrgänge der
Reserve von 8 Linienregimentern und je eine Alters⸗
lasse des Grenadier⸗Regiments und des Verwal⸗
ungsbataillons ein. Die Parquets von Mons,
Tharleroi und Brüssel schärften den Waffenhändlern
das Verbot des Waffenverkaufs ein.
Brüssel, 28. Mai. Der „F. Ztig. zufolge
fanden in Moceau und Fontai im Bezirke Char—
eroi in vergangener Nacht Dynamitattentate statt.
Paris, 28. Mai. Der Senat nahm ein⸗
timmig den Kredit von 200000 Frks. für die
Opfer des Opernbrandes an. Die Aufräumungs—
arbeiten an der Komischen Oper sind schwierig.
Zämmtliche Leichen dürften kaum vor Dienstag oder
Mittwoch herausgesckafft sein.
Paris, 29. Mai. Das Kabinet Rouvier
st noch nmicht offiziell konstituirt. Doch cirkulirt
olgende für zuverlässig geltende Liste: Ro uvier
Zräsidium und Finanzen, Falliures Inneres,
Sausfsier Krieg, Jaurès Marine, Flourens
Auswärtiges, Spuller Unterricht, Barbe öffent⸗
iche Arbeiten, d' Autresssme Ackerbau. Das
dandelsministerium soll mit dem Ministerium der
ffentlichen Arbeitern und dasjenige der Posten
aind Telegraphen mit dem Finanzministerium ver⸗
hunden werden. Es bleibt demnach noch der
Iustizminister zu designiren. Diese Kabineisbild⸗
ing wird von Clemenceau aufs Schäarfste be—
sämpft wegen des von Rouvier angeblich mit
er monarchischen Rechten geschlossenen Kompromisses.
Paris. Das „Jour. des Debats“ macht
nuf einen gestern in der „France militaire“. dem