Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. 
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er „St. Ingberter Anzeiger“ erscheint wöchentlich fünfmalz: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Sanmftag und Sountag; 2 mal wöchentlich mit Unter haltungs 
satt und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljährlich 1 60 einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezegen 146 78 ⸗, einschließlich 
4 Zustellungsgebühr. DSie Einrückungsgebühr für die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beirägt bei Inseraten aus der Pfalz 19 2, bei außerpfälzischen und jolchen 
auf welche die Expedition Auskunst ertheilt, I3 8, Neklamen 80 4. Bei 4maliger Einrücung wird nur dreimalige berechnet. 
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F Iod. 
Donnerstag, 2. Juni 1887. 
22. Jahrg. 
orlfahren würden. Die Armeen, welche uns um⸗ 
Abonnements 88 wachsen von Tag zu Tag an Stärke und 
uf den „St. Ingberter Anzeiger“ für Ausbildung, und Stehenbleiben hieße zurückgehen 
Mondt Ie Iuni werden ange⸗ und die Interessen des Vaterlands in schwerer 
ommen von den Postanstalten, den Postboten, den Weise schädigen. „Wie meine Vorgänger werde 
nträgern und der Expedition. ich ohne Rast die Reform unserer militärischen 
Zustände verfolgen und meine ganze Zeit wird der 
Vermehrung der defensiven Kräfte Frankreichs und 
der Republik gewidmet sein.“ 
Paris, 1. Juni. Der neue Kriegsmi— 
nister erließ eine Verordnung, daß bis zum 
Zchluß der Herbstmanöbder keine Beurlaub— 
ungen von längerer Dauer zu bewilligen seien. 
Lorate und pfälzische Rachrimten. 
— Mit dem 1 Juni hat die Schußzeit auf Reh— 
röcke, sowie die Jagdzeit auf Dachse, Krammets⸗ 
zögel und Wildtauben begonnen. 
— Schnappach, 31. Mai. Gestern Morgen 
vurde der als stiller und braver Mann bekannte 
Metzger Cl. von hier in seinem Schlachthause 
erhängt aufgefunden. (S.⸗ u. Bl. 3.) 
— Vom Hermannsberg schreibt man der 
Z. Z3.“: Eine bedenkliche Erscheinung in unserem 
„Krieg⸗in⸗-Sicht⸗Zeitalter“ ist die, daß die Musiker 
welche aus unserer Gegend jährlich in „Partien“ 
nach Frankreich gehen, soeben sämmtlich zurückkom— 
men, weil der ungebildete und der „gebildete“ 
Pöbel in Frankreich in keinen Circus, kein Theater 
c. mehr geht, wo „Prussiens“ spielen. So sind 
eit einigen Tagen sechs bis acht Partien zu 6—8 
Mann, aus unserer Gegend stammend, aus Frank— 
ceich ausgewiesen worden, und die armen Familien 
deshalb brodlos. 
— Zweibrücken, 31. Mai. Gestern Nacht 
zegen 11 Uhr wurde auf dem Heimwege nach 
einem Heimathsorte Rimschweiler ein junger 
Nann im Alter von 19 Jahren, der einzige Sohn 
des betagten Polizeidieners von Rimschweiler lin 
der Nähe der Irxheimer Fabrik von vier rohen 
Zurschen nach vorher stattgefundenem Wortiwechsel 
hätlich angegriffen und derart zugerichtet, daß er 
uuf der Stelle todt blieb. Der eine der bei dem 
Vorfall zugegen gewesenen Burschen wurde heute 
Morgen 74 Uhr in der Nähe der hiesigen Güter— 
xpedition verhaftet. (3. T.) 
— Das Fest des Madenburgvereins 
nit Concert der Kapelle des 18. Regiments, Riesen⸗ 
dolonaise u. s. w. wird nächsten Sonntag 
nuf der Burgruine abgehalten. 
— Landau, 31. Mai. In der heutigen 
Straskammersitzung des kgl. Landgerichts wurde 
»as Urtheil gegen Weinsteinfabrikant Emanuel 
dern von Edenkoben verkündet. Derselbe 
vurde wegen 7 Fällen vollendeten Betrugs und 
5 Fällen des Betrugsversuchs — er hatte mit Alaun 
ersetzten Weinstein als ächten in den Handel ge— 
racht — in eine Gesammtgefängnißstrafe von 6 
Monaten, sowie zu 1000 Mk. Geldstrafe (im Falle 
»er Uneinbringlichkeit umzuwandeln in 100 Tage 
gefängniß) verurtheilt. 
— Ober lustadt. Der in den füniziger 
Jahren stehende Schneider und Barbier Veter Höchel 
erhängte sich. . 
— Neustadt, 28. Mai. Es ist unlängsi 
viederholt vorgekommen, daß ein hiesiger Gewerbe. 
reibender, der Maschienen⸗Lieferungen nach der 
Zchweiz hatte, die Erfahrung machen mußte, daß 
in von ihm dorthin geschickter hiesiger Monteur 
in der Schweiz eine Arbeitssteuer von 20 Fres 
»ntrichten mußte. Da die Unzuträalichkeiten einer 
tolchen Maßregel auf der Hand liegen und ein 
ihnliches Verfahren seitens der deutschen Regierung 
zegenüber schweizerischen Stagatsangehörigen nicht 
zeobachtet wird, so hatte sich der hiesige Gewerb⸗ 
hderein an unseren Reichstagsabgeordneten Herrn 
Dr. A. Bürklin mit der Bitte gewandt, an maß⸗ 
zebender Stelle behufs Beseitigung dieses Mißstan- 
des vorstellig zu werden. Wie nun Herr Dr. 
Bürklin, schreibt, hat derselbe mit dem Staatssecre— 
jär v. Bötticher dieserhalb Rücksprache genommen. 
derr v. Bötticher hat versprochen, bei den Verhand⸗ 
ungen über die Erneuerung des Handelsverkehrs 
mit der Schweiz die Erfüllung des diesseits ausge— 
prochenen Wunsches in Erwägung zu ziehen. (N. Z.) 
— Neustadt. 30. Mai. Am Samstag 
Nachmittag wurde von der Gendarmerie ein in einer 
hiesigen Fabrik angestellter dahier wohnender Haus⸗ 
necht, eifriger Parteigänger der sozialdemokratischen 
Partei, wegen Theilnahme an einer geheimen Ver⸗ 
»indung verhaftet. Die Maßregel erfolgte, wie 
nan vernimmt auf Anzeige eines früheren Mitgliedes 
dieser Partei. Die Beschuldigung soll sich nament⸗ 
lich auf massenhaftes Einschleppen des Züricher 
„Sozialdemokrat“ gründen. N. 3.) 
— Deidesheim, 31. Mai. Soeben wurde 
der Lambrechter Geisboscunter Beiseine eines 
ehr zahlreichen Publikums von der hiesigen Stadt⸗ 
haustreppe aus durch den fnnktionirenden Herrn 
Adjnnkien Glaserr öffentlich versteigert und an 
Herrn Friedrich Bart aus Dürkhein zum Preise 
von 28 Mk. zugeschlagen. 
— Die Gesammtsumme der diesjährigen Bei— 
träge für die Erbauung der Speyerer Ge— 
dächtnißkirche beziffert sich auf M. 204,218.39 
und der gegenwärtige Baufonds beträgt Mark 
574 218.39. 
— In Speier, soll eine zweite katholische 
Kirche erbaut werden. Das in der Karmelitergasse 
belegene Rud. Sick'sche Anwesen (ohne die vordern 
GBebaude) nebst einem Theile des daranstößenden 
Heinr. Zechner'schen Gartens wurden hierfür er— 
worben. Man hofft durch freiwillige Gaben, eine 
Prämien ⸗Lotterie ꝛc. in einigen Jahren zum Ziele 
zu gelangen. 
— Der älteste Bürger Gimmeldingens, 
der Winzer Martin Ebel II. ist am Pfingstmon- 
tag gestorben. Derselbe erreichte ein Alter von 
über 90 Jahren. 
— Neuhofen, 30. Mai. Heute Nachmit⸗ 
tag gegen 3 Uhr wurde der 62 Jahre alte Tagner 
Jakob Bauer von hier auf dem Wege zwischen 
Neuhofen und Rehhütte von einem Gewitter über— 
rascht. Derselbe führte noch zwei seiner Kinder, 
ein Mädchen von 8 Jahren und einen Knaben von 
6 Jahren, bei sich; alle drei suchten Schutz vor 
dem Regen unter einem Baum, da schlug ein Blitz— 
strahl ein, tödtete den Vater sofort und verletzte 
die Kinder, und zwar das Mädchen schwer, den 
Znaben leichter. Der Baum dagegen hzeigt kaum 
merkliche Spuren des Blitzstrahls. (K.) 
— Ludwigshafen, 28. Mai. In einem 
hiesigen Gasthof vergiftete sich gestern Abend ein 
erst am Tage vorher daselbst in Dienst getretenes 
Mädchen. Die Verlebte heißt Luise Auguste Merz, 
st 23 Jahre alt und aus Schweinfurt gebürtig. 
Ihre Eltern leben zur Zeit in Speyer. Motiv: 
Unglückliche Liebe. 
— Aus der Pfalz, 30. Mai. Am Miti- 
woch hat zu Würzburg die Schlußprüfung des 2. 
hufbeschlag-Lehrkurses stattgefunden. Der 
Zurz war von 27 Schülern besucht und dauerte 
Deutsches Reich. 
München. 31. Mai. Se. K. H. der 
xinz;: Pegent trifft morgen von Wien wieder hier 
n. — Der neuernannte Nuntius Monsignore 
uffo Scilla wird den Papst bei dem Jubiläum 
et Königin Victoria vertreten. 
München, 31. Mai. Jusiizminister Frhr. 
J. Leonrod ist vorgestern von seiner Dienstreise aus 
er Pfalz zurückgekehrt und hat die Leitung des 
zustizministeriums alsbald wieder übernommen. — 
die Trauung des Staatsministers Dr. Frhr. v. 
dutz findet am 7. Juni in aller Stille in Nieder⸗ 
cing am Starnbergersee statt. 
Berlin, 2. Juni. Zur morgigen Spaten⸗ 
nchfeier des Nor d-Ostsee-Kansls begeben 
ich der Kaiser und die Prinzen Wilhelm, 
deinrich undFriedrich Leopold heute Abend 
ach Kiel. 
Berlin, 31. Mai. Prinz Franz Anton von 
lrenberg weilt gegenwärtig als Spe zi algesand— 
er der belgischen'Regierung hier, infolge 
er Aufforderung, welche an diese seitens der deut⸗ 
hen Regiergung ergangen war. der Arbeiterre⸗ 
sohte ein Ende zu machen, da sonst Deutschland, 
as durch die belgische Bewegung schwer gefährdet 
ei, einschreiten müßte. Die Aufgabe des 
zpezialgesandten ist, diese Absicht Deutschlands 
ücgangig zu machen, Er hatte bereits eine lange 
udienz beim Kaiser. 
Ausland. 
Lüttich, 1. Juni. Der Arbeiter-Aus— 
sand im Becken von Seraing und an den beiden 
lsern der Maas erscheint beendigt. In allen 
dohlengruben ist die Arbeit wieder aufgenommen 
worden. 
VParis, 81. Mai. Die republikanische Ge⸗ 
lschaft für Nationalökonomie, der viele radikale 
deputirte angehören, fordert durch ein Manifett die 
eutschen Sozial demokraten auf, einem 
tingreisen Deutschlands in die sozialistische Be— 
degung Belgiens entgegenzuwirken, weil daraus 
n europätischer Krieg entstehen könnte. (Fr. Ztg.) 
Paris, 21. Mai. Endlich, nach 14 Tagen, 
rxdffentlicht das offizielle Journal das neue Mininste- 
um Rouvier (Präsident der Budgeikommission,) 
nd zwar mit General Ferron, Kommandeur der 
3. Dibvision in Chaumont, als Kriegsminister; 
allieres Inners; Flourens Auswärtiges; Spuller 
Auerricht; Mazeau Justiz; Barbey Marine; Dau— 
Sme Handel; Heradia öͤffentliche Arbeiten; Barbe 
Eerbau. Der unruhige und reklamesüchtige General 
Mianger, ist definitww beseitigt, die brennende 
sage Boulanger also zum Heile Frankreichs und 
m Interesse der Ruhe Frankreichs gelöst. Als 
nziger Minister des früheren Kabinets Goblet 
leibdt der Mwister des Außern, Flourens, bekannter 
voner Boulanger's, wodurch die Niederlage des 
azieren noch eklatanter wird. 
Varis, 31. Maĩ. Ein Tagesbefehl des 
uen Kriegsministers General Ferron an die Armee 
wagt, er rechne auf unbedingie Hingebuüng aller 
nd hade das Vertrauen, daß die verschiedenen 
ibeile der Armee in ihten Verbesserungen entichlossen