Full text: St. Ingberter Anzeiger

zen Sie mir, deren noch einige zu nennen, und 
sult mit den Namen und Adressen ihrer ehren— 
en Prinzibale. Wenn ich in Ihrer nächsten 
* ner ein Wort zur Ermuthigung finde, so werde 
Iunn en die Namen von noch wenigstens 200 
d ** Spionen mittheilen, welche sich in unserer 
vu u masten gedenken. Außer den Hetren 
zu⸗ . und W.... welche schon von Herrn 
X .. genannt sind, befitzt das Haus A. 
lande u. Co. noch den Preußen Schweine⸗ 
in jeinem Komtoir. Genehmigen Sie ꝛc. 
hu Ein Elfaässer. 
Die Liste der Denunzirten lautet 
h Te Bararois Seha fs- ched MAM. Schroeder 
kopf, et Schyler quai 
des Chartrons, 98. 
) Le —— 
mittel, quai de Bacalan, 
20. 
3) Le Prussien Sehwei- — A. Lalande et 
nehund, hie., quai des 
hartrons 95. 
Diereks et fils, 
quai de Bacalan, 
12 bis. 
sournu Kappel- 
nof et Cie, quai 
le Bacalan, 34 
6) Le decklenbourgois — Jaden et Klipsch, 
NMaehtlicht, uai des Char- 
rons, 55. 
) Ie Mecklenbourgois — ehroeder et de 
Rindvieh, lonstans, rue La- 
zrange, 175. 
9) Lo Prancfortois Gross-- v. Robert Schmidt 
maul, t Cie, quai de 
3acalan, 12. 
9 (Grand-duchs de Nas- · . Preller et Cie. 
sau), Lu mp, ours de Gour- 
Jues, 5. 
10) Nicht druckbar) (de — baris et Damas. 
Mappingen), lace Richelieu, 2. 
) Le Hessois Scheus al, — beist et Cie., cours 
du Médoe, 23. 
1) Reuchler (de Pa-— Dubos fréres, quai 
derborn), des Chartrons, 12. 
Selbstverständlich hat sich ein in Bordeaur 
wohnender Deutscher den Scherz gemacht, die 
sedaktion hereinfallen zu lassen und diese war 
unwissend und deutschenfresserig genug, auf den 
deim zu gehen. Ein Kommentar itt angesichts der 
xächtigen Denunziation überflüssig. 
Das Opfer eines Todtengräbers. 
Fin scheußliches Verbrechen ward in Pietraperzia 
dei Caltanisella verüht. Dort war ein kleiner 
sechszahriger Junge nach langer Krankheit gestorben. 
Die unglückliche Mutter kleidete ihren todten Lieb⸗ 
liug in ein kostbares Leichengewand, dann trug man 
ign hinaus nach dem Kirchhofe und begrub ihn. 
gaum hatte sich das Leichengefolge entfernt, als 
der Todtengräber, den nach der Kleidung der kleinen 
deiche verlangte, den Sarg wieder ausgrub und 
oͤfnete. In diesem Augenblicke erwachte der Todte 
aus dem Starrkrampf in dem er bis dabhin gelegen, 
und fing an zu weinen und nach seiner Mutter 
zu rufen. Der Todtengräber aber entschloß sich 
uugenblicklich, den Zeugen seines Leichenraubes zu 
heseitigen; er warf sich auf das Kind, verstümmelte 
ss in schrecklicher Weise und als es noch immer 
lebte, erdrosselte er es. Gerade jetzt aber führte 
ein merkwürdiger Zufall Dritte an den Ort der 
Unthat und das Scheusal wurde überrascht und 
esgenommen. Nur mit äußerster Mühe konnte die 
shnell herbeigekommene Gendarmerie die Bestie in 
IX vor der Lynchzustiz der Masse schützen 
und ins Gefängniß in Sicherheit bringen. 
kOie Roulette auuf dem Scheiter— 
saufen. Aus Helgoland wird der „W. A. 83.“ 
heschrieben: „Am verflossenen Donnerstag war an 
der besuchtesten Stellen unserer Insel folgen⸗ 
F Anschlag angeheftet: Oeffentliche Bekanntmach · 
ug. Da gewisse Personen schuldig befunden 
gegen die Gesetze der Kolonie Hazardspiele 
bn zu haben, so sind die genannten Personen 
nt den Gerichtshof Sr. Exc. des Herrn Gou⸗ 
nn jede zu einer Strafe von 50 Pfund 
tling verurtheilt worden, mit Ausnahme des 
Peaen des Hauses, welcher einer Strafe 
n 90 Pfund Sterling verfallen ist. Das im 
zimmer vorgefundene Geld ist konfisziert und 
genannten Personen sind von der Insel ver⸗ 
cien worden. Auf Befehl des Herrn Gouver⸗ 
M Le Badois Kalbs-— 
braten, 
5) Le Saxon Moorrübe, — 
reurs sollen ferner die vorgefundenen Spielgeräth— 
chaften Samstag den 28. Mai, um 2 Uhr nach⸗ 
nittags, am Strande, gegenüber dem Hause des 
Bolizeimagistrats, öffentlich verbtannt werden. Court 
f Session, 258. Mai 1887. Im Auftrage des 
Bouverneurs: (gez) Lädke, Gouvernementsfekretär.“ 
Die Verbrennung fand auch zur bezeichneten 
Stunde statt. Das Postament des Scheiterhaufens, 
velcher vorher am Strande der Nordsee errichtet 
vorden, bildeten in einemn Ouadrat zusammengelegte 
Steine, in deren Fugen eiserne Klammern, ähnlich 
vie solche von Zimmerleuten bei Baugerüsten ver⸗ 
vendet werden, eingesetzt waren. Das hierauf 
zelegte, aus Hobelspänen mit kleinem Holze be⸗ 
tehende Brennmaterial war mit Theer getränkt. 
Bunkt 2 Uhr wurden die Spielgeräthschaften, und 
war eine fein eingelegte Roulette mit dem nöthigen 
Judehör, deren Werth Kenner auf mindestens 200 
khaler schätzten, dann das grüne Tuch nebst Spiel⸗ 
arten sowie ein großer Koffer, welcher das Ganze 
inthalten hatte, herbeigebracht. Diese Gegenstände, 
jorher mit einem Beile möglichst zerstückelt, wurden 
uun dem Scheiterhaufen überliefert und mit dem⸗ 
elben unter Anwesenheit der zahlreich versammelten 
zadegaste in Brand gesteckt. 
F (Einen Heidenlaärm) würde es geben, 
venn der Vorschlag des Herrn Montagu zur 
vürdigen Feier des Jubiläums der Königin von 
ẽ5ngland am 21. d. M. zur Ausführung gelangte. 
Dder genannte englische Patriot wünscht nämlich, 
»aß an diesem Tage um Puntt 9 Uhr früh samt⸗ 
iche Miliät⸗ und Civilkapellen des Landes das 
God save the queen“ öffentlich anstimmen und 
uch sonst jeder Privatmensch, der nur irgend ein 
znstrument im Hause hat, und sei es eine winzige 
Naultrommel oder Kindertrompete, bei offenem 
fFenster die obige Nationalhymne zum Besten geben 
ind alle übrige Menschen, die kein Instrument 
pielen, die Hymne singen sollen. 
fEine große protestantische Kathe— 
»rabe, deren Kosten auf 6 Millionen Dollars 
zeranschlagt sind, soll in Newyork erbaut werden. 
F Der Medic inkoster. Eiu junger 
Deutscher, der nach New York gekommen war, .um 
sier in seinem Berufe, dem kaufmännischen, eine 
Stellung zu finden, konnte trotz all' seines Bemühens 
eine solche erhalten. Da seine Mittel bedenklich 
ibnahmen, so durchstöberte er tagtäglich die Annon— 
enspalten der New Horker Blätter, in der Hoffnung, 
nuf irgend eine ihm zusagende Beschäftigung zu 
toßen. Ein paar Tage hindurch wollte sich nichts 
inden, dann aber fiel ihm folgende Annonce in 
die Augen: „Unterzeichneter sucht einen Med ic in— 
of ter von tüchtiger Leibesconstitution gegen ein 
inständiges Honorar, Frank Harder, Apotheker, 
.1. Avenue.“ Die Neugier, aber auch die Noth 
»ewog den Deutschen, sich wegen dieses Postens an 
der betreffenden Stelle zu melden, besonders, da er 
iich im Besitze vortrefflicher Verdaungswerkzeuge 
vußte. — „Sehen Sie, lieber Freund,“ sagte der 
Apotheker, „der hohe Ruf, in welchem mein Eta⸗ 
lissement steht, legt mir die Pflicht auf, auch stets 
ür gute Waaren zu sorgen, weshalb ich jede Medicin, 
he ich sie verkaufe, erst kosten lasse. Sie würden, wenn 
Sie diesen Posten annehmen wollen, an gewissen 
Tagen 6 bis 7 Unzen Ricinusoöl nebst einigen 
Tropfen Rhabarber, sowie verschiedene andere Prä⸗ 
jarate zu sich zu nehmen haben; an gewissen Tagen 
würden Sie wiederum gar nichts zu genießen haben. 
Was eigentliche Arbeit ist, die Sie bei mir zu 
nerrichten haben, so ist diese so gut wie gar keine, 
denn das Kosten ist das Hauptsächlichste, was man 
non Ihnen verlangen wird. Es gehörtt dazu wie 
ich auch schon in metner Ankündigung gesagt habe, 
in Mann von guter Verdauung. Sie sehen aber 
ehr gesund und munter aus, und ich glaube daher, 
Sie sind gerade der Mann, wie wir ihn brauchen. 
Dieser junge Mann“ — fuhr der Apotheker fort 
und zeigte auf einen jungen Menschen von bleichem, 
ämmerlichem Aussehen, der hinter dem Ladentische 
stand — „hat diesen Posten seit den letzten 14 
Tagen bekleidet, aber er ist nicht stark geung, um 
ꝛs auszuhalten. Sie bekommen freie Station und 
vöchentlich 5 Dollars, und wenn Sie damit ein⸗ 
berstanden sind, fo können Sie gleich da bleiben 
und Ihre Arbeit beginnen, ich werde ihnen gleich 
ein Medicin holen.“ „O bitte recht sehr,“ sagte 
der Candidat, „lassen Sie's jetzt noch, ich will erst 
noch meine Sachen holen!“ Sprach's und ver— 
schwand, ohne natürlich wieder bei Mr. Harder 
vorzusprechen. Unser Landsmann fand bald darauf 
ine passende und dauernde Stellung und Jahre 
ind seitdem dahingegangen, aber noch heute meidet 
er die Straße, in welcher jene furchtbare Apotheke 
iegt. 
Brennnessel als Gemüse. Jede 
dausfrau, jede Hühnerhofbesitzerin weiß, so schreibt 
ie „Gazette Medical“, daß die Brennessel die 
heste und erste Nahrung des Truthahnes ist, und 
aß man ihn ohne diese Pflanze nur schwer ernährt. 
die Milchmeier wissen genau, daß sie die Kühe 
jewöhnen müssen, gekochte Brennnesseln zu fressen, 
venn sie die Milch derselben vermehren und deren 
Qualität verbessern wollen. Die Brennessel ist so— 
zusagen diejenige Pflanze, welche am leichtesten 
eimt, die geringste' Pflege braucht und das rascheste 
Wachsthum zeigt. Die Bewohner des Nordens, 
pelche weniger Gemüse als wir haben, sind von 
hren Vorurtheilen gegen diese Pflanze bereits zu⸗ 
rückgekommen und haben sich da bequemt, die Brenn⸗ 
nessel als Nahrung zu benützen. Als Gemüse zubereitet, 
hat die Pflanze einen vortrefflichen Geschmack und 
vird selbst von sehr feinen Gaumen wohlschmeckend 
gefunden; keinesfalls steht sie hinter der Cichorie. 
dem Sauerrampfer und dem Spinat zurück. — 
Und welche Vortheile bietet fie erst dem Landmann! 
Indem er ein für seine Gemüssekulturen unbequemes 
draut entfernt, sorgt er gleichzeitig für eine gesunde 
ind substantielle Nahrung, die ihresgleichen sucht. 
Dder Städter hat an ihr ein Gemüse, welches ihm 
SZauetrampfer und Spinat, zwei für die Oekono⸗ 
nie des Körpers hochwichtige Substanzen, voll⸗ 
'ommen und auf billige Weise ersetzt. Je jünger 
zie Brennnessel gepflückt wird, desto besser ist sie. 
Wenn man wartet, bis sie blüht, so wird der 
Stengel holzig uad löst sich beim Kochen nicht 
mehr auf. So lange die Pflanze jung ist, kann 
nan sie ganz benützen, wenn sie älter ist, nur ihre 
Spitzen, indem man den Stengel unterhatb der 
Blätter abbricht. — Um ein schmackhaftes Gemüse 
jon der jungen Pflanze zu bereiten, wende man 
'olgendes Verfahren an: Nachdem man die Brenn⸗ 
nesseln in kaltem Wasser abgewaschen hat, kocht 
man sie in Wasser ad, gießt letzteres fort und fügt 
das nothwendige Gewürz nebst Butter hinzu. 
(Fundgrube). 
F Zwei alte Universitätsfreunde sehen fich nach 
angen Jahren wieder und freuen fich, daß sie sich, 
eit sie zusammen dem König Gambrinus huldigten, 
o wenig verändert haben. „An Dir ist der Zahn 
der Zeit auch spurlos vorüber gegangen,“ bemerkt 
der Eine. ‚Ja, aber der Kamm der Zeit nicht,“ 
wirft ein Dritter schnell ein, der dabei steht. Das 
Zaupt des einen alten Freundes zierte nämlich zu 
einem Schmeize ein strahlender Vollmond. 
Dienstesnachrichten. 
Der Direktor des Kreis-Landgestuts der Pfalz Adam 
in Zweibrücken wurde auf sein Ansuchen zum Landftall- 
weiter bei der Bezirks⸗Gestuts-Inspektion in Landshut er—⸗ 
rannt. 
(Pfälzischer Eisenbahndienst.) Versetzt wurden vom 1. 
Juni ab: der Ingenieur Karl Munzinger von Zwei— 
brücken nach Biebermühle. der zweite Bahnverwallter und 
frühere Ingenieur Friedrich Keyser von Ludwigshafen 
nach Annweiler, der Diätar Eduard Boll als Ingenieur 
zur Bahnhofverwaltung Neustadt, der Portier Kilian Doörler 
on Bruchmühlbach nach St. Ingbert, die Arbeiter, und 
junkt. Portiers Karl Simon von Frankenstein nach Bruch- 
mühlbach und Heinrich Fettes von Edenkoben nach Franken⸗ 
tein. Ausgetreten: der Einnehmer Ludwig Hugo in 
Freinsheim. 
gar die Redamon deranwonlich F. . Dene⸗n7 
Buxkin, Kammgarne für Herren- und 
Knabenkleider, garantirt reine Wolle, nadel⸗ 
jertig, ca. 140“ breit à Mk. 2. 35 per Meter, 
versenden in einzelnen Metern, sowie ganzen Stücken 
vortofrei in's Haus Gettimger & Co., Frunlt- 
Faurt a. M., Burkin⸗Fabrik⸗Dépot. — Direkter Ver⸗ 
jandt an Private. Muster-Collectionen bereitwilligst 
franco. 
Es ist nicht Jeder in der Tage be 
Geld auszugeben, 
ei man daher zur rechten Zeit vorfichtig. Alle, welche an 
ickem Blut und in Folge dessen an Hautausschlag, Blut— 
indrang nach Kopf und Bruft, Hämorrhoiden ete leiden, 
ollen nicht versäunen, durch eine Reinigungscur, welche nur 
venige Pfennige pro Tag kostet, ihren Koͤrper frisch und 
zesund za erhalten. Man nehine das hierzu beste Mittel 
lpotheker R. Brandt's Schweizerpillen, erhäulich à Schachtel 
Mk. Lin den Apotheken und achte genau auf den Namenszug 
k. Brandt's. 
Skuhlwerßenburg · Raad⸗Graget pCt. Tult.-Loose. 
Die nächste Ziehung findet am 1. Juli statt. Gegen 
den Coursberlust von ca. 60 Pik. pro Stüd bei der 
Lusloosung übernimmt das Bankhaus Catl Neu— 
urger, Berlin, Französische Straße 13, die Ver— 
icherung für eine Praͤmie von 50 pf. pro Stüuck