Full text: St. Ingberter Anzeiger

*XAndrs⸗ gug 
in diesem Jahrhundert hatte das Thermometer zim 
29,8 Grad im Jahre 1840 erreicht. d 
7 Wurzburg. 7. Juli. Die hiesige Firma 
Peter Eisfelder (Kolonialwaarenhandlung on gros) 
hat ihre Zahlungen suspendirt. Die Passion be⸗ 
ragen 140,000 Mark. Der Besitzer der Firma, 
Herr Bernhard Stattelmann, bietet seinen Gläuhigern 
—AX 
F Gegenwärtig weilt in München ein Mann 
nuf der Durchreise nach seiner in der Nähe von 
Alienmarkt gelegenen Heimath, der vor 19 Jahren 
als armer Maurer und Ziegelbrenner nach 
Amerika auswanderte, dort anfänglich mit Noth 
und Armuth kämpfend, es schließlich im Laufe der 
Jahre zu Vermögen brachte, in Cincinnatti eine 
Trottoitsteinfabrik gründete und nunmehr als mehr⸗ 
facher Millionär die Früchte seiner Arbeit in seinem 
Vaterland zu genießen beabsichtigt. 
7 ⸗Auf schreckliche Weise verunglüdt ist vor 
einigen Tagen der am Koblen zer Gymnafium 
heschaftigte Lehrer Dr. Schlüth 3 nahe. der Eisen ⸗ 
hahnbrücke bei Guls wurde er tot aufgefunden. Die 
deiche hing jenseit des Bahndammes an einem 
eisernen Stachelzaun, der zum Schutze des Bahn 
korpers angelegt ist. Dr. Schlüth hatte mit einem 
Kollegen einen Ausflug nach der Mosel gemach 
und benutzte zur Rucksahrt die Eisenbahn. Bei 
Güls soll er nun den Wagen verlassen haben und 
ist bei dieser Gelegenheit die Böschung herabgestürzt. 
Er fiel mit dem Wadenbein in einen der eisernen 
Stacheln eines Zaunes und verblutete sich, da ihm 
sein Beistand wurde. Man will in der Nähe 
Hilferufe gehört haben, wußte aber hicht, wober 
fie kamen. 
4 Kolun, 5. Juli. Ein gestern Abend ge⸗ 
fälltes Urtheil unseres Schwurgerichtshofes wird 
in juristischen und äarztlischen Kreifen wie im Pub⸗ 
tum uberhaupt lebhaft besprochen. Ein des Mor⸗ 
des angekiagier Vauer*follte⸗ nach dem Urtheil 
zweier als Sachverständige geladenen Aerzte seiner 
Sinne nicht, mächtig“ sein und namentlich an 
Grdßenwahnsinn leiden. Der Vertheidiger bean⸗ 
ragie nach dem Gutachten der Aerzte Einffellung 
des Verfahrens, doch es wurde diesem Antrage 
seitens des Gerichtshofes keine Folge gegeben 
Die Geschworenen erklrten:“ „Der Angeklagte- ist 
schuldig, den N. N. vorsätzlich, aber ohne Ueber⸗ 
egung getödtet zu haben.“ Der Gerichtshof ver⸗ 
Sopuuenuschitme 
4 
urtheilte den seiner Sinne nicht Mächtigen zu 
38 Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehr⸗ 
derlust. 
F In Hamburg ist eine größere Sendung 
sozialdemokratischer Drudschriften von der Polizei 
mit Beschlag delegt worden, gerade als sie nach 
Berlin befördert werden sollten. Die Kiste wog 
15 Centner und enthielt u. A. 100 Exemplare des 
hekannten Bebelschen Buches „Das Weib in der 
Pergangenheit, Gegenwart und Zulunft“; Pe so · 
ialdemokrattshe Liederbücher und einen Pofien der 
hek neuesten Rummer des „Zurich“ Sozialdem.“ 
7 Oer altoàᷣste Mann) in Ungarn und 
hielleicht in ganz Europa ist Franz Nagh, der ge— 
horen 1757, 131 Jahre zählt. Er ist ziemlich 
wohl und im Vollbesiß seiner geistigen Fähigkeiten. 
Seine Eltern waren Leibeigene. Bis zu seinem 
20. Jahre lebte er als Hirt, dann wurde er 
Soldat und machte als „alter Husar die Schlacht 
dei Leipzig mit. Jetzt lebt er von der Barmherzig⸗ 
leit der. Bewohner seines Heimatsortes Czohna. 
Nagy erinnert sich nicht, je krank gewesen zu sein. 
Bis zum Jahre 1824 rauchte er, dann gab er das 
Rauchen aus Sparsamkeit auf. Das überaus dichte 
stopf⸗ und Barthaar des Greises ist gelblich weiß 
Finige der unteren Zähne besitzt er noch. Daft 
inke Auge hat ihm schon längst den Dienst vert 
sagt und neuestens empfindet er auch im rechten 
Schmerzen. Sein Gang ist noch leicht, seine Sprach— 
ruhig. Er ißt nur einmal des Tages und lebi 
sehr mäßig. Nagy hat die Freuden des Ehelebens 
nie gekosiet, wie er erzͤhlt, auch nie Sehnsuch 
darnach getragen, ein Weib zu freien. 
7Das Synamitunglück von Jasbe 
tenhy (Ungarn) ist schrechlicher, als man zubol 
glauben mochte. Im einzelnen wird berichtet: Der 
Oberlieutenant Szakacs erklärte die praltische Ver 
wendung des Dynamits bei Sprengungen. Die 
Ddörer banen sich im Halbkreise“ um den Tisch auf 
gestellt, auf welchem die⸗Dynamitbaiterie stand 
Szakacs stand am Tische und erklärte die Ver 
vendung der Batterie; die mit der Batterie ver⸗ 
hundene Zundschnur entzündete fich und die Batterie 
zing los. Oberlieutenant Szakacs, dessen Gefich 
in Stücke gerifsen wurde, siarb auf der Stelle 
Oberarzt Dr. Koller, welcher beim Vortrage zu⸗ 
gegen war, fiel gleichfalls wot nieder. Dem 
Lieutenant Hübner wurde das linke Bein zetrissen: 
spater amputierten ihm die Aerzte daz Vemn, 
jer eine unglaubliche Kaltblutigkeit zur Scha RJ 
eine Stunde spater hauchte er sein Khn p 
Vierzig Schritte von der aufgestellten Battetie 
ein Husar im Hof der Kaserne; er wude 
die Explofion sammt dem Pferde in die J 
schleudert. Das Pfexd kam mit einigen Verlesi 
dadonder Reilerfiel todt zu Soden 
dusaren blieben dodt auf dem Platze 10 s 
im Laufe des Nachmittags an den Folgen a 
littenen schrecklichen Verletzungen. Weltene 
Husaren, darunter mehrere Unteroffiziere wurden 
solchem Maße verletzt, daß nur dey — 
für ihr Aufkommen besteht. Zwei. deigeen 
leine Verletzungen zeigen. scheinen disch den w 
zruck ersticki zu sein. Eine 200 Schriite entfcin 
Stallmauer barst infolge des Luftdruckes. 
Eerarisches. 3 
Das Lob der Schwiegermütter. —* —XR 
der belannten Berliner Wochenschrift Dat — 
erläßt das nachstehende originelle Preisausschten 
Die Redaktion ist leider nicht reich —** 
denjenigen würdig zu belohnen, der das —X 
ZSchwiegermutter in überzeugendster Weise sus 
Aber sie fühlt ebenfalls eine Art litteracsn 
Verpflichtung gegenüber den zahlreichen gin 
Schwiegermuttern auf dieser Well, und jchlagta 
halb einen kleinen Sangerkrieg wie folgt vor g 
in acht gereimten Drudzeilen am schlagendsten 
Wert der Schwiegermutter preist, erhalt von u 
einen Ehrensold von 20 Mark. Das —D 
kroͤnte Merksprüchlein wird im „Echo“ abgedm 
Bezügliche Einsendungen werden bis zum⸗ 
August 1887 angenommen“ 
.* æ 
*ur die Redaktion verantwortlich F. X. Demeß 
—RA e5J 
Aooizerische Centralbahn 4 p6 
Obligationen de 1876. Die naͤchste dichn, 
findet Ende Juli statt. Gegen den Coursdal 
von ca. 4 pCt. bei der Ausloosung übernim' 
das Bankhaus Carl Neuburger, BVerli 
Französische Straße 13, die Verßichenn 
für eine Praäͤmie von 6 Pf. pro 100 Man 
* 
E Auf vielseitiges Verlangen — 
zleibt die Menagçerie noch bis worgen⸗ Sonntag⸗ den 10. Juli hier 
ry * — 2* 
W. Böhme's große Menagerie 
mufgestelit guf der Wieie des Herrn Phil. Munzinger in der Kehlenstrab 
ist täglich geöffnet von Morgens 9 bis Abends 
10 Uhr. 2 — 
Vorfiellungen und Fuiterungen Nachmitlags 4 Uhr 
ind Abends 9 Uhr, an Sonn⸗ und Feiertagen 
Vorstellungen: Nachmittags 4, 6 und Abendẽ 
uhe 5X. 
Bei jeder Vorstellung Auftreten der Thier 
bändigerin Frl. Böhme sowie Domp 
teur Emilio. W 
Die afrikanische Jagd im Löwenzwinger, das Großartigste 
vas in der Lowen⸗Dressur gezeigt und geleistet werden kann.. . 
Jorführen des indischen Elefanten vara als Akrobat und —XC 
Preise der Plätze: 1. Platz 1 Mk. 2. Platz 60 Pfa., 83. Plat 
40 Pfg. Kinder und Militar ohne Chargen zahlen auf allen Plätzen die Häalfte 
Schüler in Begleitung der Herren Lehrer erhalten bedeutende Etmäßigung. 
Um zahlreichen Zuspruch bittet 
W. Böohme, Menagetiebesitzer. 
Gesunde Pferde zum Schlachten für die Thiere werden stets augeknuft. 
— Hochst wissenschaftliche Kataloge find an der Kasse für 10 Pfg. zu haben. 
Mehrere Hunden 
reine Liter Krüge sepie 
Liter⸗Krüge gebe ich, um ih 
damit zu räumen, zu äußerst billige 
Preise ab. 
ür Herren did 
Rogenschirme 
empfiebhlt 
P. Ferh 
Maiexialwaaren bandlub 
J. J Ppiack jun. 
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welches der vielen,ꝰ in den 3 
angepriesenen Heilmittel er gegen seu 
Leden in e; nehmen 63 der 
—* eine Positarte an Richtei 
erlags⸗Anstait in Leipzig und . 
jange die vroschure Kronlenfreuu 
In diesem Vuͤchelchen ist nicht an 
ine Anzahl ber beslen and biwi 
—— ausfũhrlich be⸗ 
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erlãnterude , 
beigedrucr woree Ie vci 
beweisen, dah jebr olt ein einsatt 
hunwithe enngt, um guf eint 
einbar —3 aranldeu uod 
7* geheilt zu sehen. Wenn der 
ranten vur da⸗ bichtige Kir 
p Gebote ien dann iste joger be 
hwerem Seiben noch Heilun 
erworien und barum sohte sr 
ramer versaumen, sich den Zropfen 
sreund“ kommen zu lassen —* 
ieses lesenzwertea Buches wid,⸗ 
vi ieichter ine ichtige Wahi tresn 
bunen. Durch die du 
iches erwachfen. dem W ela 
A . 5— 
s große 
— —— 
Willlam Lühek in Altona 
hersendet zollfrei gegen Nachnahme 
(nicht unter 10 Pfund) gute, 
neue Beitfedern für 60 Pfg. 
d. Pfd., vorzüuglich gute Sorte' 
1.25 Pfg. d. Pfd. Prima 
Jalbdaunen 1.60 Pfg. und 2 
Mark· das Pfund. 
Bel Abnahme von 50 Pfd. 
b Vor Rabait. 
nausch gestattet. 
»Nnarkulature 
ür Tap⸗atevren yverkauft 
Deméte 
untere Sloc meines HYauses 
nebst Waschkuche, Keller, Speicher 
ind Hof ist zu vermiethen und sofori 
eziehbar. Wwe. Vogelsanug. 
Illu strirte⸗ 
Ar 2. 
Am⸗und Ahmeldungs-Vthein 
zur Gemeindekrankenversicherung 
eis vorraͤthig bei J 
—8 . X. Doemetæ. 
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AVI 
run eelog von F Demesß in St. Inqhert.