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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
der „St. Ingberter Anzeiger“ erscheint wöchentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs
—R Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljährlich 1A 60 — einschließzlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 1M 75 —, einschließlich
D Zuftellungsgebs hr. Die Einrückungsgebühr füur die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 4, bei außerpfälzischen und solchen
auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, 13 4, Neklamen 39 A. Bei 4maliger Einrüdung wird nur dreimalige berechnet.
Samstag, 16. Juli 1887. 22. Jahrg.
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P 138.
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Deutiches Reich.
Paris, 14. Juli. Die Patriotenliga und
lsjaß⸗lothringische Vereine bekränzten die Statue
Straßbu:g auf dem Konkordienplatze. Es wurden
keine Rede gehalten und nur einzelne Rufe: „Vive
sa Boulanger“ waren zu hören. Die Beteiligung
war gering.
Paris, 14 Juli. Der Zug der Truppen von
der Revue nach Lonchamps geht vollständig ruhig
vor sich. Bedeckter Himmel droht mit Regen.
Paris, 14. Juli. Ein aus der Patrioten⸗
liga und anderen Gesellschaften bestehender, etwa
2000 Personen zählender Zug, Deroulede an der
ZSvitze, marschirte Vormittags nach dem Place de
la Concorde und legte an der Statue der Stadt
Straßburg Kränze nieder. Die auf dem Platze
bersammelte Menge nahm die Kundgebung mit
Beifallsbezeugungen auf. Eine anderweile Demon⸗
ttration hat nicht stattgefunden, dann begab sich
der Zug zu der Statue Jeanne d' Arc, woebenfalls
ränze und Blumensträuße niedergelegt wurden.
Portsmouth, 13. Juli. Als die könig⸗
liche Yacht „Viktoria und Albert“, worauf der
dronprinz und die Kronprinzessin von Deutichland
und drei Töchter des Prinzen von Wales zur Fahrt
nach Cowes auf der Insel Wight sich befanden, Nach⸗
nittags abging, dampfte die Yacht in Folge eines
m Maschinenraum mißverstandenen Signals rück
värts statt vorwäris und kollidirte mit dem Stern
des Transportschiffes „Orontes“. Die NYacht
fonnte obgleich beschädigt, ihre Reise fortsetzen.
Lorate und pfälzische Nachrichten.
— Neuerdings hat das Justizministerium fol⸗
jende Verordnung erlassen: Die standigen Tag—
chreiber bei den Gerichten, den Oberstaats⸗
unwaltschaften bei den Landgerichten führen die
Bezeichnung „Sekretariatsgehilfen.“ Die
Aufstellung und Entlassung der Sekretariatsgehilfen
und die Bestimmung ihrer Funktionsbezüge erfolgt
durch das kgl. Staatsministerium der Justiz. 8 5
Abs. 4 der Vordnung vom 6. Sept. 1879, die
Geschäftseinriktung der Gerichtsschreibereien und
die Schreibgebühren bei den Gerichten betr., ist
nufgehoben.
Blieskastel, den 14. Juli. Die Che⸗
rau des Korbmachers Barth von Blickeiler
vurde gestern, der Brandstiftung verdächtig, in
zas Gefängniß nach Zweibrücken abgeführt.
— Pirmasens, 12. Juli. Heute Vor—⸗
nitag gegen 11 Uhr brach in dem Klesmann'schen
hause in der Schäfergasse ein Feuer aus. Das—
elbe soll durch unvorsichtige Hantierung von Leinöl
ntstanden sein, indem ein im Hause wohnender
dakierer das Oel zum Wärmen aus den Ofen
tellte. Dasselbe explodirte jedenfalls infolge Ueber⸗
aitzung und setzte das Haus in Flammen, welches
nich in kürzester Zeit niederbrannte.
—Der pfälz. Landrath wird bei seiner näch⸗
ten Versammlung um Errichtung einer vierkursigen
Realschule in Pirmasens, angegangen wer⸗
den. Wenn nöthig, ist angeblich der Stadt aus
Zentralfonds ein unverzinslicher und unangreifbarer
Fundationszuschuß von 20.000 Mk. in Aussicht
gestellt.
X. Kaiser stautern, 14. Juli. (Pfalzische
Kreisfechtschuse) Wir verfehlen nicht, nochmals
nuf das am kommenden Sonntag, den 17. Juli,
n dem etwa eine halbe Stunde südlich von Kaisers⸗
autern entfernten Tannengarten stattsindenden 2.
dreisfest der Pfälz. Kreisfechtschule aufmerksam zu
vochen. IUm so mehr als nach dem bereitßz qe—
—
agten zahlreichen Betheiligung hiesiger und aus—
värtiger Verbände und Vereine dasselbe ein wirk⸗
ich großartiges zu werden verspricht. Zudem hat
die verehrliche Direktion der Pfälz. Eisenbahnen in
iberalster Weise den auswärtigen Festbesuchern bei
Vorzeigung einer Fechtkarte pro 1887 eine Fahr⸗
arxermaßigung von 50 pCt gewährt, so daß die
an den verschiedenen pfälzischen Stationen gelösten
einfachen Billete zur freien Rückfahrt berechtigen.
Zur vollständigen Orientirung sei nech hier das
Fest⸗Pro rramm in Kürze aufgeführt: 1) Aufstellung
der hiesigen Vereine auf dem Schillerplatz und
Abmarsch an die Bahn zur Abholung der fremden
Vereine 42 Uhr, Empfang und Weggang in den
Tannengarten. 2) Begrüßungsouverture. 3) Fecht⸗
chulmarsch. 5) Gesammtchor. 6) Potpourri. 7)
Festrede. 8) Volksbelustigungen mit Musik 9) Toast.
10) Aufführung von Spezialchören der verschiedenen
Vereine mit eingelegten Musikpiecen. 11) Abmarsch
und Festzug durch die Stadt. 12) Abends halb 9
Uhr Äbenduͤnterhaltung mit Tanz in der Frucht⸗
halle. Hoffentlich wird ein sonniger Himmel die
Abhaltung des Festes an genanntem Tage er⸗
möglichen und recht viele Freunde und Gönner der
Pfälz. Kreisfechtschule der alten gasifreundlichen
Barbarossastadt zuführen.
„Der Waisen Schutz und Wehr,
Dem Pfälzerland zur Ehr!“
— Feil (am Lemberg), 12. Juli. Seit einiger
Zeit scheint hier eine richtige Bande ihr Unwesen
zu treiben; ein Holzschuppen wurde während der
Nacht niedergerissen, ungefähr 20 Etr. Klechaufen
herbrannt, das Pfarrhaus wurde so beschmiert, daß
»s neu angestrichen werden mußte, junge Obstbäum⸗
hen wurden abgeschnitten u. s. w. Da es der
Polizei nicht gelingt, der Thäter habhaft zu werden,
so hat der Gemeinderath beschlossen, dem verwerf⸗
lichen Treiben dadurch Einhalt zu thun, daß von
jetzt ab jeder Schaden an Eigenthun, der durch
diese Bande verursacht wird, aus der Gemeindekasse
zezahlt werde.
— Niederhorbach, 10. Juli. Folgende
erheiternde Szene spielte sich heute Vormittag hier
b. Ein Mann, in der einen Hand den aufge⸗
pannten Regenschirm, in der anderen ein Paar
Schuhe haltend, lief die Dorfgasse hinauf und rief
einem etwas zurückbleitenden Sohne zu: „Lauf
och zu, Fritz! So eil dich doch!“ Beiden folgte
n ebenso raschem Tempo eine Frau wetternd und
cheltend: „Haltet ihn, er hat mir meine Schuhe
zenommen, die ich erst gestern bei L. in B. gekauft
jabe!“ Und „Hurtah, hurrah. hopp, hopp. hoppe
zing's fort in sausendem Galopp. Der Andblick
Fieses Wettlaufes war wirklich urkomisch und wurde
hon dem schallenden Gelächter einer sehr zahlreichen
Zuschauermenge begleitet. Der Mann — M. aus
dem nahen B. — hatte an diese Frau — K. von
hier — für gelieferte Stiefelchen noch eine Rest⸗
iorderung. Trotz öfterer und dringender Mahnung
vußte er nicht zu seinem Gelde zu kommen. Heute
»ersuchte er es nochmals persönlich, die Frau zur
Zahlung zu bewegen. Da er sie nicht dazu bringen
sonnte, beschloß er, einfach nach dem Sprichwort
zu verfahren: „Hils dir selbst, so hilft dir Gott“,
ind ergriff ein Paar neue Schuhe, die der Frau
jehbrten und gerade vor ihm standen. Mit diesem
Zfandobjekt in der Hand machte er nun den
Dauerlauf und kam auch giücklich auf's Bürger⸗
deisteramt, woselbst er den Sachverhalt in Kürze
ürlegte. Dort jedoch auf das Ungesetzliche seiner
Muünchen, 14. Juli. Die Meldungen über
je Einderufungen des Landtages sind sämmtlich
ifrüht. Ein Entschluß ist nicht bekannt; fest
ueht nur, daß derselbe einige Wochen früher als
ewöhnlich mit der Branntweinsteuer eröffnet werden
l. Die Minister treten sämmtlich im August
hien Urlaub an. — Der Nuntius ist heute nicht
ingetroffen. Ueber seine Ankunft ist auf der Nun—
jatur nichts bekant.
Constanz, 14. Juli. Der Kaiser traf heute
Norgen hier ein und wurde vom Großherzog und
—
Nainau geleitet. Der Kaiser, auf dem Schiffsdecke
sehend, wurde von einer äußerst zahlreichen Menschen⸗
nenge begeistert begrüßt.
Berlin, 14. Juli. Die „Nordd. Allgem.
ziq.“ erklärt bezüglich der Zeitungserörterungen,
d der Prinz von Coburg zur Annahme des Bul⸗
jarenthrones die Zustimmung des deutschen Kaisers
hedunfe, aus der Reichsberfassung sei nicht erfindlich
dder erkiärlich, daß der Kaiser damit etwas zu
hun habe. Nach dem Berliner Vertrage habe
der Kaiser bei Gutheißung der Wahl des Bul—⸗
garenfürsten nur ebenso wie die übrigen Unter—
reichner mitzuwirken, welche Mitwirkung nur aus
der Großmachtsstellung des deutschen Reichs, aus
inem anderen Grunde aber nicht herzuleiten sei.
Berlin, 14. Juli. Das „Deutsche Tage—
latt“ schreibt anläßlich des heutigen französischen
dationalfestes: Schon der Umstand, daß Deroulede
z überhaupt wagen durfte, die Kundgebung vor
der Statue der Stadt Straßburg zu inszeniren, sei
ine so schwere Herausforderung Deutschlands, daß
wir es geradezu als eine Forderung der deutschen
Ehre und Würde ansehen würden, wenn die Re—
zierung unseres Kaisers durch das Verlangen einer
Benugthuung den Franzosen endlich klar machte,
daß der Langmuth und die Versöhnlichkeit Deutsch⸗
ands an der Grenze angelangt sei, jenseits derer
iede Rucksicht gegen sie aufhört.
Auch die „Nat.Zig.“ bespricht die Bedeutung
us diesjährigen französchen Nationalfestes und
chreibt: Es ist ein öffentliches Geheimniß, daß
deutschland der einzige Staat ist, welcher die re—
aublikanische Regierung in Frankreich unterstützt,
vährend alle andere Staaten ausnahmslos der
ndnarchischen Restauration in Frankreich sich zu⸗
geigen. Wenn Deutschland sein Gewicht den anti⸗
cepublikanischen Strömungen außerhalb und inner⸗
halb Frankreichs zufügte, so würde das deren Er—
jolg ficherlich stark beeinflussen. Daher könnten
her die französischen Monarchisten behaupten, die
kehublikaner hätten eine Stütze im Auslande.
Berlin, 14. Juli. Fürst Bismarckist heute
HDorgen nach Varzin abaereisl.
Ausland.
Parks, 13. Juli. Deroulede hat ein Rund—
chreiden an die Mitglieder der Patriotenliga er—
assen, in welchem er sie auffordert, morgen beim
Standbild der Stadt Straßburg an dem Ein—
rachtspratz und zur darauffolgenden Heerschanu sich
inzusinden. Deroulede bemerkt, daß die Bürger
das Recht haben, dem Namen zu huldigen, det
hnen theuer ist, daß das Gesetz aber verbietet, laute
dundgebungen gegen die Mitglieder der Regierung
u veranstalten. Die Liga versammelt fich um
volh neun Uhr am Ostbahnhof und ziebt dant
Fintrachtsplatz