Full text: St. Ingberter Anzeiger

3— 4wöchentlichen Kur ist es den beiden Aerzten 
jelungen, den Kranken derart zu kurieren, daß der⸗ 
Abe viedetr, wie jeder andere Mensch, gehen kann. 
Man wird sich die ungussprechliche. Freude dieses 
Hannes und seiner Familie denken können und 
nicht wenig werden bei der Rückkunft des Wieder⸗ 
genesenen diejenigen amerikanischen Aerzte erstaunt 
sein, die 7 Jahre lang „unter Anwendung allerlei 
Hiitel“ vergeblich angestrebt, was ihren beiden 
Karlsruher Kollegen in so kurzer und überaus 
zlänzender Weise ⸗ — zu ihrer Ehre sei es hier 
gesagt — geglückt ist. 
Diedenhofen, 20. Juli. Unweit unserer 
Stadt, nahe bei La Briquerie, wurde beute früh 
die Leiche eines jungen (etwa 20 bis 24 Jahre 
ilten) Mannes auf dem Felde aufgefunden. Die⸗ 
selbe lag auf einem Kornstück neben einem Haufen 
hoarben mit Stroh eiwas zugedeckt und nur mit 
einer. Hose, einem Ober. und einem Unterhemd 
dekleidei Un: beiden Seiten des Halses waren 
blutunterlaufene Stellen bemerkbar, offenbar von 
einem heftigen Drucke herrührend, das Gesicht, 
zamentlich aber die Nase., find stark mit Blut be⸗ 
ledt. Es liegt die Wahrscheinlichkeit nahe, daß der 
Unbekannte zunächst durch Erdrosseln ermordet und 
dann ins Feid gebracht worden ist. Neben der 
deiche lag eine Papierserviette, welche die Aufschrift 
zer hiesigen Resiauration Schellenberger trägt. Die 
Identitat der Leiche ist bis jetzt nicht festgestellt. 
7 Koln, 20. Juli. Im Reichhallentheater 
Circus Carré) ftürzte heute Abend ein Mitglied 
zer Hegelmann Gymnastiker · Truppe aus beträcht · 
ijcher Höhe von dem Luftreck über das Fangnetz 
inaus minen in den Zuschauerraum und ichlug 
auf einen Tisch auf. Der Gesturzte hatte noch 
oviel Selbstbeherrschung, auf die Bühne zu wanken 
und sich vor dem Publikum zu verneigen; der 
ichleunigst hinzugerufene Arzt ließ, den Schwerver ˖ 
etzten sofori ins Hospital schaffen. Man befürchtet, 
daß derselbe den Verlezungen erliegen werde. 
fImpfungsVerbot. Elberfeld, 
9. Juli. Die alljährlich im Sommer stattfindenden, 
menigeltlichen Schutzpocken⸗ Impfungen sind vom 
iesigen Oberbürgermeister bis auf Weiteres ber⸗ 
oien worden. Ürsache dieses Verbots sallen zahl⸗ 
reiche Erkrankungen von Kindern sein, welche auf 
ie Impfung zurückgeführt werden. Nicht weniget 
ls ca. 200 Kinder sollen an Ausschlägen krank 
arniederliegen, die sich leicht von Kind auf Kind 
ibertraͤgen. wie in mehreren Fällen erwiesen ist. 
Man erxwartet in der Bürgerschaft eine baldige 
nuthentische Klarstellung der Angelegenheit. 
Herr Dr. Schweinfurth, der jetzt eine 
jeue Wanderung durch die arabische Wüste beendet 
jat, trifft demnäͤchst in Berlin ein. 
pꝛFidele Selbstmordgeschichte. Aus 
Alt⸗Ruppin wird ein schredlich geplanter, aber sehr 
xollig verlaufener Selbstmordversuch erzaͤhlt. Ein 
ARebespaar, des Lebens müde, faßte den Entschluß, 
en Tod durch Ueberfahrenlassen auf der Eisenbahn 
u suchen. Sie gingen an eine einsame Stelle der 
Bahn. Dunkel war der Abend. Blutigroth leuch ⸗ 
eten die Augen der heranbrausenden Maschine. 
Die Lebensmüden legten sich mit den Köpfen auf 
die Schienen und im Nu sauste der Zug vorüber. 
Aber zwei Menschen — lebten noch. Sie 
ich das falsche Geleise gelegi, heu 
Wadchenraub. Vor einigen da 
—*8 in Catania ein brutaler Madchenrauh 
jeführt. Mutter und Tochter wollten zur zig 
Zlötzlich wurden Beide von Unbekannten aͤngefule 
zie Mutter zu Boden geworfen, die Ten 
ine bereitstehende Chaise geschleppt und in — 
ciere dabon geführt. Der Thäter konnte man bi⸗ 
etzt nicht habhaft werden, doch hat sich der V 
zacht auf einen Anbeser des Madchens gelenkn 
velchem dasselbe aber keine Neigung zeigie. d 
Familie des Mädchens soll sehr wohlhabend sein 
xAKleine Wahrheit. Die Liehe magtt hünd 
— in der Ehe gehen Einem die Augen' wigg 
vuf — Geschminkte Frauen gleichen herbsilcha 
Zlattern, die fich auch wohl noch einmai weh 
arben, ehe der Wintersturm fie auf die Cut 
ettet. — Erinnerung ist der Duft einer schon 
ebrochenen Blume. — Die Dummheit is ein s 
irmliches Weib, daß sie nur ein Kleid, das Schwia 
jen, hat, in das sie fich hüllen kann, um iht 
zzloße zu decken; aber sie ist so dumm. daß sie 
elbst dies eine Kleid nicht krägt. — Man ba 
auert so häufig die Leuse, welche von der Hap 
nm den Mund leben, und so selten diejenigen 
velche von der Feder in den Mund leben, 
Fur die Redaltion verantwortlich J. X. D teine J 
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076 
Voll aringe 
Jruerzechnet perkauft —— 
ab aus seinem an der Johanneh 
Straße neben der Kapelle kiegender 
Steinbruch, sehr schöne und gut 
Mauersteine den Meter zu 1M. 8o 
Auch hat derselbe von selbigen 
Stüch noch mehrere Bauplätze seh 
zillig abzugeben. 
J. Hellenthal VBadex hier. 
auflage 352,000; das verbreitetße ah 
eulschen Blatter Uber haupt; außerdem g 
dheinen Ueberseungen in zwolf freune 
—„prachen. 
des evang. kirchen-Chors St. Inghert, 
Sonntag den SI. Jvili- nachmittage 8 Unr. 
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. Orgeliantasie 2u vier Händen .von Hesse. 
. icch mut cucn auf. Gemischter Chor von Gluck. 
J. ge aine dem Herrn. Arie für Alt aus „Plias“* von NMendelssohn, 
.. seil'geo Nacht, ich grusso dlen. Gemischter Chor . von PFrank. 
ingeleitet dureh einsn Sata ans ãer, Weinnachtssonate* von Volekmar). 
à. Holt, Sei mir gnädig. Arie für Bass aus „Paulus“ . von Mendelssohn. 
z. So inr mich von ganzem Herzen suchet. Arie für Sopran — 
us Flias⸗* .von NMendelssohn. 
J. Komm heisger Geist. Gemischter Chor . von Bortniansky. 
2. Thæeil. 
. Orgeltantasie über den Choral: Jessus meine Zuversieht. ron Volekmar. 
z. un würde und Hoheit angethan. Arie für Tenor aus der 
Schöpfung“. .von Haydnu. 
. bas ist des faq des Herrn. Duett für Sopran und Alt von NMendelssohn. 
. Siehe, das ist Gottos Lamm. Gemischter Chor. . vron WMeeéeboer. 
c̃e iei so slu gevorden. Abendlied fur Alt * . von RKeiser. 
sen dehe meine Augen auf. Gemischter Chor .von Lüũtzel. 
J. Postludium .ron Stern. 
Vintrittspreise: 1. Platz: 1 Billet 50 Psg. Billets 80 Plg. 
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wores zu aben. Au der Kirche werden solche nicht abgegeben. 
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F m i bon J. x. VDemet in St. Ingbert 
Hiezu ¶Illustrirte 
Sonntacs⸗biatt vr. 4