Full text: St. Ingberter Anzeiger

von den Fürstlichkeitien und hochgestellten 
— mit Generalsrang, welche dem Kriege 
vt uich als Zuschauer oder im Gefolge des Kaifers 
—*8 haben, ab, so ergibt sich, daß noch 17 
urin der Anciennetätztiste geführt werden, 
ne während des Krieges den Rang von Ge⸗ 
Abekleideten und am Kriege theilgenommen 
woe Es find dies die Generalfeldmarschälle der 
rim und Graf v. Moltke, sowie die Generale 
Infanterie bezw. Kavallerie Wilhelm Prinz von 
—8 (Chef des 112. Inf.Regts. 187071 
mmandeur der 1. badischen Brigade), Graf v. 
umenthal (kommandirender General des 4. Armee- 
g 187071 Chef des Stabes der 8. Armee), 
imeke (Chef des 77. Inf.Regts. früher Kriegs⸗ 
inser— 187071 erst Kommandeur der 14. Inf. 
Foision, dann Chef des Ingenieurkorps), Graf v. 
Goltz, (Generaladjutant und Chef des Reitenden 
Fiaeekorps, 187071 Kommandeur der Garde⸗ 
eeldjidgertorpot 
Hallerie⸗ Divisioa), b. Tresckow, (komm. General 
9. Armeetorps. 187071 Führer der 17. Inf. 
division), Prinz Albrecht von Preußen (tomm. 
Feeral des 10. Armeekorps, 1870171 Komman⸗ 
r der 2. Garde⸗Kavallerie⸗Brigade) v. Obernitz 
— 187071 
inmandeur der Württembergischen Truppen). v. 
ape Komm. General des Gardekorps, 187071 
Ummandeur der J. Garde⸗Inf. Division), Graf 
Hrandenburg J. (Generaladjutant, 187071 
ommandeur der 1. Garde⸗Kavallerie⸗Brigade), 
af v. Braudenburg II. (Generaladjutant, 1870 71 
mandeur der 8. Garde-Kav.⸗Brigade), Frhr. 
Schlotheim (Komm. General des 11. Armee⸗ 
rp. 18707 1 Chef des Stabes bei der Maas 
mee), von Strubberg (General⸗Inspekteur des 
Miitar⸗Erziehungs⸗ und Bildungswesens, 1870 71 
ommandeur der 30. Inf.Brigade), Prinz Krafft 
Hohemothe⸗ Ingelfiagen (Generaladjutant, 1870 71 
iet des Artillerieangriffs auf Paris), v. Rauch II. 
Generaladjutant, 1870 71 Kommandeur der 17. 
sadalleriebrigade) und v. Stiehle (Chef des In⸗ 
mieur⸗ und Pionierkorps, 187071 Chef des 
ziabes beim Oberkommando der 2. Armee). In 
itüch altivem Dienste befinden sich von diesen 
veneralen nur noch 10, wenn man die General⸗ 
djutanten ⁊c. unberücksichtigt. laßt. Als Stabs⸗ 
sfziere haben den letzten Krieg fast alle General ⸗ 
eutenanis und Generalmajors, abgesehen von den 
m laufenden Jahre in letztere Charge beförderten, 
nitgemacht. Als Ojfiziere sind alle Hauptleute und 
ditimeister, mit geringen Ausnahmen, insbesondere 
xi der Fußartillerie und den Pionieren, am Kriege 
187071 betheiligt gewesen, und es finden sich 
nuch besonders bei der Infanterie noch Premier⸗ 
jeutenants, die in den ersten Monaten des Jahres 
1871 zu Offizieren befördert worden sind. 
f In Berlin macht das folgende amüsante 
heschichten die Runde: „Unser Staatssekretär Dr. 
Stephan ist vor einigen Tagen von seiner Som— 
nerreise zurückgekehrt und erzählt allerlei Erlebnisse, 
varunter auch eine köstliche Geschichte, wie es ihm 
n München ergangen. Er findet dort Uaterkom⸗ 
nen in einem guten Hotel und bewshnt im ersten 
Ztock zwei freundliche Zimmer. Nach einigen 
cagen trifft der Hotelwirt mit dem Unterstaatsse ⸗ 
reliär im Hausflur zusammen, und auf die Frage 
es Gasthofbesitzers, wie es ihm in seinen Zimmern 
efiele, konnte der Gast nur erwidern, er wäre 
echt zufrieden. Man wollte sich verabschieden, da 
alt den Berliner der Münchener etwas verlegen 
urück. „Sie werden nicht böse sein, verehrter Herr 
interstaatssekretzr — es ist heute Nachmittags 
in Ober⸗Postsekretär bei mir abgestiegen und da 
abe ich Sie von Nr. 8 in der Bell⸗Etage nach 
—DD 
die, Herr Unterstaatssekretär, einen Oberpostsekretär 
onnte ich unmöglich drei Treppen hoch wohnen 
isen, und dem Herrn Unterstaatssekretär ist, wie 
hmir dachte, mit dem Zimmerwechsel vielleicht auch 
edient, denn oben ist's billiger ...“ „Schon gut, 
gein Lieber,“ unterbrach in der joviale Herr, 
Zimmer 54 ist gewiß auch recht hübsch. So 
zachte der Unterstaatssekretar dem Oberpostsekretär 
Aaß und amüsirie sich über den kleinen Zwischenfall 
oͤstlich. „Ich hörte übrigens“, setzte Exzellenz 
iinzu, ‚„auch der Oberpostsekretär blieb nicht lange 
uf Nr. 8, denn nach zwei Tagen fuhr ein Hof⸗ 
?tautssekretär vor und der mußte natürlich im 
isten Stockwerk wohnen; der Oberpostsekretär be⸗ 
am zwei Treppen hoch ein Unterkommen. Nun 
naren wir nach der Meinung des Wirthes richtig 
ind unserem Stande gemäß untergebracht; der 
hofstaatssekretär, der noch lange nicht den Kanzlei⸗ 
aͤthstitel erhält, in der Belie-Etage; der Ober⸗ 
Zostsekretär, um etwa sechs Rangstufen höher 
lehend, im minderwerthigen zweiten Stock, und 
ch armselige Exzellenz drei Treppen hoch. Aber 
es war sehr hübsch in München!“ 
x (Gohes Alter.) Oberschlesischen Blättern 
u Folge lebt im Kreise Pleß in der Gemeinde 
Wyrow eine im Alter von über 120 Jahren 
tehende Person, die unverehlichte Fabian. Die⸗ 
elbe ist seit 25 Jahren blind, befindet fich aber 
onst noch verhältnißmäßig wohl. 
4 (Ein Deserteur aus dem Jahre 1848). Das 
sterreichische Kriegsgericht in Laibach hatte in den 
etzten Tagen über einen merkwürdigen Fall zu 
erhandeln. Ein im Jahre 1848 assentirter Krainer 
esertierte kutze Zeit nach der Slellung zweimal 
ind hatte sich seither, also durch volle 39 Jabre, 
mmer in den Wäldern und Gebirgswildnissen 
wischen Krain und Kärnthen aufgehalten. Er 
nied mit Ausndhme der Alpenhütten und vereinsamt 
tehenden Gehöfte jede menschliche Niederlassung, 
»erkehrte nur mit Hirten oder Holzknechten, lebte 
n den Wäldern' in selbsterrichteten nothdürftigen 
zütten oder Verhauen und verdiente sich durch 
darzgewinnung und sonstigen Zwischenhandel küm— 
nerlich den Lebensunterhalt. Endlich wurde er 
es ewigen Versteckensspielens müde und stellte sich 
ils GZ3jähriger Maun der Militärbehörde. Er 
purde zu 8monatlicher Kerkerstrafe verurtheilt. 
Nilde kann man dies Urteil kaum nennen. Der 
lrme war mit einer 39jährigen Verbannung aus 
)er menschlichen Gesellschaft hart genug gestraft. 
Achenseehof (Tirol), 8. Aug. Trozt wieder⸗ 
alier Abmahynungen des Hoteliers Rainer erkletterte 
im Samstag Vormittag der 18jährige akademische 
zildhauer Alfred Heber aus Chemnitz die vöchste 
Felsspitze des Wass⸗rfalles dem Hotel gegenüber 
ind srützte, kaum oben angelangt, in die Tiefe. 
ẽrschrecht eilte man hinzu, fand aber den jungen 
Naͤnn bereits als Leiche und dem Hotelarzt blieb 
nichts zu ihun, als den eingetretenen Tod zu kon⸗ 
taliren. Heber war Tags zuvor aus München im 
Achenseehof eingetroffen, wo ihn seine Mutter er⸗ 
dactete. Die ñefbetrübte Frau ist nun am Sonn⸗ 
ag nach Chemuitz zurückgereist, wohin gleichzeitig 
ie Leiche ihres verunglückten Sohnes expedirt 
vurde. 
Paris, 8. Aug. Auf dem Kirmeßfeste 
u Asnieres befand sich gestern u. A. ein Seil- 
allon, der auf⸗ und niedergelassen wurde, um Schau⸗ 
ustige aus- und einzuladen. Gegen 6 Uhr riß 
in Windstoß das Seil ab und 8 Reisende mußten 
invordereitet die Luftfahrt antreten. Glücklicher⸗ 
deise war einer derselben der junge Godard, der 
Fen Ballon nach 1e Stunden hei Villeneuve zum 
zanden brachte. 
Mit blutroher Fahne, vorangetragen 
‚on einem Schneider, drang ein Haufen von 150 
Inarchisten in die Stadtrathssitzung von Tonhou se, 
hrie nach Brod und Arbeit und verlangte die Abe⸗ 
etzung des Maire (Bürgermeisters.) Die Stadt⸗ 
äthe ergriffen das Hasenpanier und suchten ihr 
deil in der Flucht. Truppen und Gendarmerie 
erhinderten die Zerstörung des Hauses und ver— 
jafteten eine Anzahl der Aufrührer. 
pLondon Der Militär-Attaché der hiesi- 
en öslerreichisch-ungarischen Botschaft, Graf N. 
xzẽsterhazy, promenierte dieser Tage am Ufer der 
Themfe, als ein kleines Mädchen, das dort spielte, 
olötzlich das Gleichgewicht verlor und in's Wasser 
jel“ Der Graf, der den Unfall bemerkte, sprang 
asch in voller Kleidung dem Kinde nach und es 
jelang ihm, dasselbe zu retten. Das Publikum, 
pelches sich zu Tausenden am Ufer angesammelt 
jatte, empfing den Retter mit begeisterten Hurrah⸗ 
kufen. 
FWarschau, 6. Aug. Hier ist dieser Tage 
in persischet Edelmann eingetroffen, der den weiten 
Weg von. Teheran nach Warschau zu Fuß zurück 
elegt hat. Es handelt sich, wie man Petersburger 
zlällern schreibt, um eine große Wette. Der junge 
herser Hassan Dschendey hat sich anheischisch ge⸗ 
nacht, in 8 Monaien Paris zu Fuß zu erreichen. Bis 
ach Warschau ist er sechs und einen halben Monat 
jegangen und zwar über Moskau. Von Moskau 
jach Warschau verfolgte er die Eisenbahnlinie. Er 
jat keine Begleiter; die Bürgschaft für redliche 
Ausführung liegt in einem heiligen Schwur, den 
Zassan in Teheran feierlichst leistete, nirgends 
ßferde oder Eisenbahnen oder andere Verkehrsmittel 
u benutzen. Der Reisende spricht außer seiner 
Muttersprache noch rusfisch und französisch. In 
Warschau verweilte Hassan Dschendey einen Tag 
ind marschirte darauf wohlgemuth gen Westen. 
ꝓ An der Tollwuth gestorben ist ein⸗ 
28jahrige russische Bäuerin, die am 24. Februar 
d. J. von einem tollen Hunde gebissen und vom 
. 217. Marz in Petersburg nach der Pasteur'- 
chen Methode geimpft wurde. Sie war als völlig 
Jeheilt entiassen, trotzdem stellte sich später die Toll 
vut ein. 
(Ein Meisterstück der modernen 
Technik.) Man berichtet aus Philadelphia: Am 
26. Juni rückten 30 Mann die 1600 Tonnen 
chwere Eisenbahnbrücke der Pennsylvania- Bahn, 
velche bei Holmesburg⸗Junktion üder den Penny- 
ack⸗Fluß fuͤhtt, in 111j3 Minuten 50 Fuß weit 
ur Seite. Man bewegte die Brücke auf geötten 
Schienen und hatte sie auf einen starken Unterbau 
zon Pfahlwerk gesetzt. Eine halbe Stunde später 
uhr schon ein schwerer Bauzug darüber und gleich 
zarauf der Exrpreßzug von Philadelphia, 
p' Amerika, Du hastes vesser! Sie 
ind uns „jenseits des großen Wassers“ doch noch 
in mancherlei Hinsicht „übder“. Während der Ber⸗ 
iiner, der auch seine unteren Gliedmassen in mög— 
ichst „glänzendem“ Zustande sehen und sich blanke 
Zuefel verschaffen will, auf offener Straße den 
Fuß auf eine alte Kiste stellen und sich von einem 
Individuum maltraitiren lassen muß, das mit dem 
Ligarrenstummel zwischen den Zahnen sein Opfer 
earbeiteit, tritt man jetzt in Newyork in einen 
Salon zum Stiefelpußen“, wo man auf dem mit 
vöflichkeit angebotenen Sessel Platz nimmt, während 
wer ebenholziarbene Gentlemen unseren Stiefeln 
neschickt und sanft einen Glanz verle hen, daß man 
ein Gesicht zurückgeworfen sieht. Ist diese Arbeit 
ertig, so nimmt ein anderer farbiger Gentlemen 
zienstfertig uns den Hut ab, bürstet denselben und 
»edeckt unser Haupt wieder, um dann ebenso ge— 
vandt unseren Anzug abzubürsten. Man bezahlt 
ür Alles 5 Cent und wird in der höflichsten 
Weise hinauskomplimentirt. 
Protestantischer Gottesdienst. 
Samstag den 13. Aug. vorm. 10 Uhr für 
die Angehorigen des Hutten⸗Vereins; Dank— 
und Birtgottesdienst; Text: 1Thess. A, Iu. 
12; Lied 329. 
Sonntag den 14 Augnft, vorm. Nä/ Uhr: 
Terxt: Matth. 6, 21-834; Lied 8858. 
Fur die Redaktion verantwortlich F. X. Demetz. 
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Auswahl bereitwilligst franco. J 
SAse bosaune von Jericho. 
„Wenn mir jemals im Leben das Schreiben Vergnügen 
zereitet hat, so ist dieses heute der Faill. Wenn ich die 
dosaune von Jericho blasen könnte, dann würde ich es aller 
Pell verkunden, daß ich durch, Ihr Warner's Safe Cure 
son langjährigem schweren, sehr schmerzhaften Nieren⸗, 
Zlasen⸗ und Gallenleiden vollsiändig genesen bin. Meine 
Freude über die rasche Wirkung Ihres Mittels ist daher 
2 groß, daß ich mich noch gar nicht wie derfinden kann. 
Zonnte ich doch jedem zurufen: Habt Vertrauen zu Warner's 
Zafe Cure, denn dieses wird, wie ich selbst auf Eid be⸗ 
tätigen muß, auch den schlimmsten, hoffnungslosesten Fällen 
erechtfertigt. Ich habe geglaubt, Ihnen dieses mittheilen 
u mussen.“ — So schreibt Herr J. Egener in Betlin. 
Mauerst. 18. II. 
Von Herrn P. Denechaud, Mitglied des Hamburger 
Ztadilheaiers, erhielten wir folgendes Schreiben: — „Schon 
eit langer Zeit litt meine Frau an heftigen Schwindel⸗ 
infällen sowie starkem Herzklopfen, welches, nach Ausspruch 
jes Arztes von einer Leber⸗ und Nierenkrankheit herstammte. 
wurde uns Warner's Safe Cure empfohlen und kann 
ch, Gott sei Dank, constatiren, daß meine Frau durch dieses 
dunderbate Miliel vollständig von ihrer Krankheit befreit 
vorden ist. Ich rathe daher jedem derartig Kranken, sich 
ieser Kur zu unterziehen, denn die Wirkung derselben ist 
ine ganz unbeschreiblicht und kann ich dieses Präparat 
daher nicht genug empfehlen. 
Der Preis von Warner's Safe Cure ist 4 Mark die 
Flasche. Verkauf und Versandt nur durch Avpotheken. — 
). H. Warner u. Co. Frankfurt a. M. 
Schwedische Reichs Hypothekendaut 42 Ct. 
Obligationen von 1880 und 1883. Die nächste 
Ziehuͤng findet im Septemder statt. Gegen den 
Foursverlust von ca. 5 PCt. bei der Ausloosung 
sbernimmt das Bankhaus Carl Neudurger, Berlin, 
anzosische Straße i8, die Versicherung fur eine 
Zrämie von 5 Pf. pro 100 Kronen.