teinlieder im , Gaudeamus“ verherrlicht hat, zu
Ehren des Dichiers eine Gedenltafel anzubringen.
Diese Tafel ist jetzt an passender Stelle angebracht,
ind im Herbste steht deren Enthüllung mit einer
entsprechenden Feier bevor. Um die Ruine vor
em drohenden Verfalle zu bewahren, hat man
dieselbe vekanntlich, jedoch unter Wahrung ihtes
bisherigen Charakters, wieder hergestellt, auch mit
Anlagen, die einem größeren Besucherkreise Raum
gewahren, dersehen lassen. Der Fremdenbesuch ist
sehr zahlreich.
FFrankfurt a. M.17. August. Vor
anger als sechs Jahren entwich der Billardpächter
nes hiefigen Resiaurants nach Amerika. Seine
urückgelassenen Schulden betrugen damals 21,648
MNatk? Es muß dem Mann ietzt recht gut gehen,
denn er zahlte nicht allein seine ganze Schuld,
ondern vergulete auch noch 5 Prozent Zinsen vom
Tage seiner Flucht an gerechnet.
Die von der „Str. Post“ gebrachte und
auch in unser Blatt übergegangene Nachricht, daß
auf dem Schießplatze bei Freskaty zwei Soldaten
durch eigene Unvorsichtigkeit erschossen worden seien,
beruht dem genannten Blaite zufolge auf einem
„schlechten“ Witze.
Aus Thüringen, 15. August. Fürst
Bismarcks vorgestrige Fahrt durch Thüringen nach
issingen wurde wiederum Anlaß zu mehrfachen
Huidigungen, die ohne besondere Vorbereitung dem
anzler gebracht wurden. In Erfurt überraschte
in die Grafin Keller⸗Stedten mit einem pracht⸗
ollen Rosenbouquet, das er unter dankender Hand⸗
reichung entgegennahm; von dem Bahnhofswirth
vpurde ein Glas „Baytisch“ gereicht, das der Fürst
recht behaglich trank. Er dankte wiederholi, wäh⸗
tend brausende Hochrufe seine Abfahrt begleiteten.
gIn Arnsiadi war viel Volks versammelt. der
Wagen des Kanzlers aber fuhr mit geschlossenen
Fenstern ein. Auf die wiederholten Hochrufe er⸗
schien der Fürst am Fenster und fragte zunächst,
wo er sich jetzt befinde. Der Orisgeistliche gab
darauf Bescheid, worauf er demselben sagte, er gehe
auf ärztlichen Raih nach Kissingen, aber Wasser
hhue es freilich nicht. — In Ritschenhausen hatte
der Kanzler langeren Aufenthalt und in Kenntniß
dessen hatten sich die Meininger schaarenweise nach
ieser Station begeben. Stürmische Hochrufe riefen
den Kanzler wiederholt ans Fenster zum Ausdrudk
seines Dankes; als er fich aber zurüdgezogen, ließ
Tyras“ sich blicken und machte fich durch lautes
Zellen so vernehmlich, daß das Publikum in laute
Heiterkeit ausbrach. Da trat Fürst Bismarck wie⸗
der ans Fenster und lachte herzlich mit, als er die
Arsache der Heiterkeit des Publilums erkannte. Das
Aussehen des Fürsten wird übereinstimmend als
ein ganz vortreffliches bezeichnet.
FLubeck, 18. Aug. Heute fand die Ein⸗
veihung des großen Kriegerdenkmals auf dem Mas⸗
engrab der 64 Preußen und 21 Dänen, die bei
Düppel gefallen, statt.
4Berlin, 18. August. Die Richter'sche
Freisinnige Zeitung“ pfiegt bekanntlich alle die⸗
enigen Blätter, welche nicht in das fortschrittliche
horn blasen, als „Reptilienblätter“ zu bezeichnen.
das geschah auch der „Tilsiter Zeitung“ gegenüber,
ie fich aber diese Bezeichnung nicht geduldig ge⸗
allen ließ, sondern Klage erhob, welche die Ver⸗
irtheilung der „Freis. Zig.“ zu 150 Mark zu;
Folge halte, Gegen dieses Urtheil war Berufung
rgriffen worden, vom Landgericht aber wurde die⸗
elbe zurückgewiesen. Das Richter'sche Blatt wird
etzt wohl mit dem Ausdruck, Reptilienblatt“ etwas
parsamer umgehen.
Rom, 17. Aug. Bei Catania wurden vier
Farabinieri von aufstaͤndischen Bauern hinterrücks
niedergeschossen; ferner wurde die Post überfallen.
Cholera⸗Panik brach in Messina aus, von wo
ꝛin großer Theil der Einwohner flieht.
VLondon, 19. August. Aus New PYorl
vird laut F. Ztg.“ gemeldet: Der Steamer „City
f Montreux? verbrannte auf offener See. Drei⸗
ehn Personen sind verunglückt. Die Uebrigen,
Nannschaften und Passagiere, wurden von dem
Steamer Cith of New-NYork“ gerettet und sind
m Kingston angekommen.
Das Vorrecht des Namens. Vor
»inigen Tagen fand im Hause der Baronin Burdett⸗
Fouis in London ein Garlenfest statt. In einer
Zaube saßen mehrere Herren, und einer derselben
rzaͤhlte, daß Christine Nilsson allein in Paris
ingetroffen sei und daß man daraus die Ueber⸗
eugung schöpfe, sie gedenke wieder zum Theater
uruͤckzukehren. „Das wäre gut“, rief ein Anderer
denn ich wunschte mir schon lange, die schwedische
stachtigall zu hören.“ Bei diesen laut gesprochenen
HWotten blieb eine kleine alte Dame, die am Armt
einer anderen promenirte, stehen und sagte: dHe
habe Ihr Gespraäch belauscht und muß kinen J
shum gut machen. Christine Nilsson ist, wie
ganze Welt behauptet, eine große Küunstlerin, ln
die schwedische Nachtigall hieß man mich ug
mich allein. Ich bin Jenny Lind.“
Baron Johann Friedrich v. Mutzge
ein preußischer Edelmann, welcher seit 3 Jahta
3. Polizeidistrikt von Philadelphia als Paltoim
angestellt war, wurde entlassen, weil er angeln
nicht rechtzeitig zum Rapport erschienen war. No
iner anderen Version lagen schwere Anklagen —*
den Abgesetzten vor. Wie es nun heißt, giebtu
Mugge alle erdenkliche Mühe, um seinen Vosl
vieder zu erhalten, und beschwor zu diesem Zwen
zor dem Notar Cobb ein Affidavit, welches folgend
Angaben enthält: „Mein Vater ist ein penfionitk
Dffizier der preußischen Armee und heißt Varo
Johann F. G. v. Mugge. Meine Mutter, Mi
Josephine v. Mugge, geb. Freiin von Holzendo
nus Dresden, vermachte mir mit ihrem Testamen
ihr ganzes Vermögen. Sie starb am 11. Augi
1883 in ihrer Villa in Baden ;Baden, wo sie
Zommerzeit zuzubringen pflegte. Da sie fürchtel
ich sei, da ich als Verschwender und Lebeman
bekannt war, nicht im Stande, die Erbschaft soso
zu verwalten, so bestimmte sie in ihrem Testament
daß ich entweder in der Heimath oder in einer
fremden Lande eine vierjährige Dienstzeit “
irgend einer Eigenschaft durchzumachen habe, eh
mir die Erbschaft ausgefolgt wird. Ich ging nmo
Amerika und habe seit drei Jahren bei der Polip
gedient und ist es mir unter sothanen Umsiand
daran gelegen, den Rest der mir zudickirten Dien
zeit, die am 10. Februar 1888 ablaufen würd
noch abzudienen.“ Dieses Affidavit wurde de
Direktor Stockley sammt einer von 250 angesehene
Geschäftsleuten unterzeichneten Petition um Wied
anstellung des gemaßregelten Mugge zugestellt.
Schwer zu beschreiben. Bachfüse
„Herr Doktor, wie sieht eigentlich so eine Sonn⸗
iinsterniß aus 2
Protestantischer Gottesdienst.
Iene den 21. August, vorm. Y!/ Uh
cext; 2. Samuelis 7, 1216, Lied 228.
achmittags 2 Uhr: Christenlehre.
Für die Redaktion verantwortlich F. X. Deme
*
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Zeiden in Gebrauch nehmen soll, der
chreibe eine Postkarte an Richters
Jerlags⸗Anstalt in Leipzig und ver⸗
ange die Broschũre „Kranlenfreund“.
In diesem Büchelchen ist nicht nur
ine Anzahl der besten und bewühr⸗
eetd ausführlich be⸗
chrieben, sondern es sind auche
erlãutert de Kran Lexichte —2
heigedrudt worden. Diese Berichte
deweisen, daß sehr oft ein einfaches
zansmiitel genugt, um selbst eine
cheinbar unheilbare Krankheit noch
ucklich geheilt zu sehen. Wenn dem
dranken nur das riichtige Mittel
zu Gebote stezt dann ist sogar bei
Hneren eiden noch Heilung
u erwarten und darum sollte kein
tranker versäumen, sich den Kranken⸗
reund“ kommen zu lassen. An Hand
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