Full text: St. Ingberter Anzeiger

pfd. Sterl. — 40 Millionen Mark veranschlagt, 
ind sollen durch besondere Beiträͤge seitens der 
erschiedenen Provinzen aufgebracht werden. Die 
Zaiserin Wittwe hat über die Angelegenheit folgen⸗ 
sDekret erlassen: „Es gehört sich, daß jetzt 
Vorbereitungen geiroffen werden für das große Er⸗ 
igniß der Vermählung Sr. Majestät des Kaisers 
Wir haben dem Kontroleur des kaiserlichen Haus⸗ 
jalts anbefohlen, alle die Schritte zu thun, die 
ur diesen Anlaß in den Reichsgesetzen vorgeschrieben 
sind. Die Staatsausgaben sind durch festgesetzte 
Regeln streng beschränkt und das Werk der 
Heeresreorganisation erfordert große Ausgaben. 
Htehr als einmal ist Elend allgemein in allen Pro⸗ 
binzen gewesen und Rücksicht auf die Leiden der 
Zevölkerung verschärft die Nothwendigkeit von 
Sparsamkeit. Der Hof jollte der Nation mit dem 
Beispiel der Sparsamkeit vorangehen und die heilige 
pflicht aller hohen Wurdenträger ist, unserem Wunsche 
zemäß zu Einfachyeit der Lebensweise aufzumuntern 
nd Extravaganz zu entmuthigen. Möoͤgen Sie 
demnach ihre Untergebenen ermahnen, rechtschaffene 
Wege zu wandeln. Zu diesem Zwecke haben Wir 
zem Prinzen Chun anbefohlen, von Zeit zu Zeit 
Alle die unter dieser Rubrik eröffneten Koutos zu 
prüfen. Was die Pflichten und Vorkehrungen be⸗ 
rifft, die in Folge dieses Ereignisses den verschiedenen 
zffentlichen Departements obliegen, so möge jedes 
derselben nach vollkommener und achtungsvoller 
Prüfung der hergestellten Gebräuche Denkschriften 
sber den Gegenstand an uns richten und unsere 
weiteren Befehle abwarten.“ 
x Ehemalige Studenten mit Schmissen im Ge⸗ 
icht sind der deutsch afrikanischen Gesellschaft be—⸗ 
onders willkommen. Wie dem „Deutschen Tagebl.“ 
zerichtet wird, genießt ein solcher Beamter der 
oftafrikanischen Gesellschaft unter den Eingeborenen 
hesonderes Ansehen, weil dieselben ihn für einen 
besonders iapferen und bewährten Krieger halten“ 
und ihn demenisprechend mit ehrfürchtiger Scheu 
»ehandeln. 
PNewyork. 18. Auguft. In einem Gebäude 
der Mercer Straße stürzte heute ein Aufzug, welcher 
zedrängt voll war, drei Stockwerke tief hinunter. 
i8 Frauen und Mädchen befanden sich in dem⸗ 
elben, um nach den oberen Räumen, wo sie bes 
chäftigt waren, zu gelangen. Die Sicherheitsvor⸗ 
ichtungen bewährten sich nicht. Eine Frau wurde 
auf der Stelle getödtet, drei schwer und die Uebrigen 
eicht verwundet. 
pSchiffs-Katastrophe. Der in Queens⸗ 
own von NeweYork angekommene Dampfer „Bri⸗ 
nnic“ von der Withe Star Line überbringt die 
Meldung von dem Untergange des Schiffes „Sara“ 
wischen San Pedro und Martinez, Californien, 
wobei der größere Theil der Mannschaft ums Leben 
aum. Außzer der Mannschaft hatte das Schiff zur 
Zeit des Unglücks die Gattin, Kinder und Nichte 
Fes Kapitans, sowie Superintendent Halle von den 
zaltimore Copper Mills in Santa Rose an Bord. 
Ddie „Sara“ wurde plötzlich von einer riesigen 
xyluthwelle erfaßt und kenterte- Alle an Bord 
amen um, ausgenommen der Kapitän und vier 
Matrosen, die sich retteten, indem sie sich an Rumpf 
des Schiffes festhielten. Zwei Matrosen verloren 
den Verstand und mit dem Bemerken. daß fie an's 
hestade gehen, stürzten sie sich ins Meer, wo sie 
von Haisischen sofort verschlungen wurden. Der 
dapitan, ein Matrose und ein kleiner Knabe waren 
etzt die einzigen Ueberlebenden. Sie hielten sich 
dem Wrac8 Tage fest, wobei sie fürchterliche 
5ẽntbehrungen und Leiden ausstanden. Schaaren 
son Haifischen umkreisten beständig das Wrack, auf 
hre Beute wartend. Die Schiffbrüchigen erhielten 
ich am Leben, indem sie vporuberziehende Schild⸗ 
röten fingen und deren Blut oussaugten. Sie 
vpurden endlich in beklagenswerthem Zustande von 
dem Schiffe „Refuge“ aufgenommen. Einem 
inderen Berichie zufolge sind die Gattin des Ka⸗ 
aitäns, dessen 4 Kinder und Nichte, sowie Super⸗ 
ntendent Halle und 4 Matrosen Opfer der Hai⸗ 
ische geworden. 
'(GFür die Schönste und Tugend⸗ 
daftestẽ.) In Newvork langte kürzlich aus Ohio 
ein rekommandirtes Schreiben mit folgender Adres 
an: „ieser Brief soll uneröffnet in die dag 
des schönsten und tugendhaftesten Mädchen 
Newyotk gelangen.“ Der dienstthuende —X 
holte in seiner Verlegenheit die Meinung des —* 
ireltors tin, und dieser gab solgendes Irsern 
zie Newyorker Zeitungen: „Im Postdüreau lieg 
ür das schönste und nugendhafteste Fräulein 
Stadt ein Brief mit wichtigem Inhalt; es win 
rfucht denselben bald abzuholen.“ Binnen drei 
Tagen kamen mehrere tausend junge Mädchen, * 
Brief ist aber jetzt noch nicht verabfolgt worde 
F Elastische Weing eistfürnifse. Umdu 
Weingeistfirnissen die Sprödigkeit und Brüchiglen 
zu benehmen, setze man denselben bis j tzt entwider 
Weichharze oder Lärchenterpentin zu. Die so h 
reiteten Firnisse riechen aber nach diesen Zusaten 
rhärten dald an der Luft, und der Firnidübernug 
wird in kurzer Zeit spröde. Dies ist besonders 
angenehm für die Lacke der Zimmerfußböden. Nimm 
man nach den Mittheilungen von „Ack. Il. V 
Bew.⸗Ztg.“ statt dieser Zusätze das in Weinge 
schnell Wösliche Ricinusöl, so erhält der Firniß ein⸗ 
andauernde Biegsamkeit und einen feinen Glanz 
aühnlich dem der geschliffenen, englischen Wagenlac 
pArbeitszeichnungen sauber zr 
erhalten. Die Arbeitszeichnungen werden leigh 
seht beschmutzt und häufig für weitere Verwendungn 
inbrauchdar. Dies kann man jedoch nach de 
„Bgw.⸗Zig.“ leicht vermeiden, wenn man diehselben 
nit Kollobdium überzieht, dem 290 Stearin dop 
einer guten Stearinkerze zugesetzt sind. Man leg 
die Zeichnung auf eine Glastafel oder ein Bra 
und übergießt sie mit dem Kollodium gerade sq 
wie der Photograph seine Platten ühergießt. Na 
10 bis 20 Minuten ist die Zeichnung trocken um 
bollständig weiß, hat einen maiten Glanz und ij 
so gut konservirt, daß man dieselbe mit Wasse 
abmaschen kann, ohne befürchten zu müffen, 6— 
dadurch zu verderben. 
Fur die Redaltion verantwortlich F. X. Demen. 
Freiwillig gerichtliche 
Versteigerung. 
Montag, den 12. Septem ˖ 
ber 1887, Vormittags 9 Uhr, zu 
Sberwürzbach in der Wirhschaf 
von Adjunkt Becken, 
werden durch den unterzeichneten 
gerichtlich hiezu beaufrrogten k. Notar, 
jffentlich auf Eigenthum versteigert: 
Steuergemeinde Ensheim: 
20 a 80 qm. Acer im Kalber⸗ 
garten; 
d. Steuergemeinde Ommers⸗ 
heim: 
24 a 60 qm Acker im Jungen⸗ 
a. Steuergemeinde Ober⸗ 
würgbach: 
10 a 70 qm Acker auf dem 
hintersten Farrenderg. 
Eigenthümer find: J. Mathias 
Becker, Maurer, in Oberwürzbach 
vohnhaft; ILl. dessen mit seiner verstor⸗ 
enen Ehefrau Margarctha Om 
lor erzeugten sämmttuch noch minder⸗ 
ahrigen Kinder, als: 1. Grorg, 2. Georg 
Dito, 3. Maria und 4. Joh. Ludwig 
Becker, vertreten durch ihren Vater als 
zesetzlichen Vormund und Adam Abel, 
Schmelzarbeiter, in Oberwürzbach wohn⸗ 
daft, als Nebenvormund. 
St. Ingbert, den 22. August 1887. 
Qemmer, k. Notar. 
Wegen Wegzugs 
»erkaufe meine Schuhwaaren und 
Schuhmacher⸗Artikel noch bis 
10. September zu herabgesetzten 
Breisen““ Laur, Schuhhandlund 
— —— — —W * 
Warnung. 
Ich warne hiermit Jedermonn, me 
ner Frau Elisabetha Jungfleisch geh 
Grill auf meinen Ramen awas 
borgen oder zu leihen, indem ich nidt 
für dieselbe bezahle. 2 
Menra Aungfleisch 
— 
Damen⸗Confection 
von 
Therese AMostert 
9 empfiehlt den Empfaung 
—IIIIIæxLE 
Aeußerst billige, aber feste Preise bei 
streng reeller Bedienung. 
aAnfertigung nach Maaß F 
uner E —-Atie für guten Sitz ohne Preis⸗ 
erhöhung. 
t. Johann, —J—— 
e —5 8hnhofstraße 87. 
8 
80 
—F 
vn —Mνν 
— 
somnereprossen, 
reeugt einen xxunderdar 
ꝛeiaien Tei⸗t u. iat von 
αι anεeh mem 
Sti 80. Pf. bei Jeon Peter— 
nzicge Direlcte Postlin- 
—— 
— 8 
—— 
7 i 
O ⸗ 
1 
8* 
1 
OSCVDVSC 
—8 — 
— m⸗ 
vůäοfer er 
Speisen-& Wein-Karten 
2ed Star Linie 
vorräthig in der Buchdruckeree 
F. X. Demetz, F 
St. Inabert. 
Soamstags ⸗a New vVorb 
Ausk:ut eatheilen: 
von der Becke Barfily 
werpen. C. Bierschenk, Haud 
Agent, Aschaffenburg. 
Jean Ret in St. Inaber 
e, Auker 
2. Rtz eumatisaun 
J Jel hiermit der echi 
WExpeller 
ter · als sehr —— 
zauamittel empfohlen 
—— 7 
imn den meisten rcrcec 
fechmcum Aeltesto hökere 
uitiu:a. Faehachulo fur 
en.— sUaschinen- Technster 
—BBæÆ 
fuene; 
Nakulatur 666* 
— 
οëXX 
* D 
———— — — — —— — — — 
F —n 7VDomes in St. Inabert 
—