Full text: St. Ingberter Anzeiger

der Patriotenliga gegenüber zugelassene Jurispru⸗ 
denz in Anwendung gebracht würde; 2) daß die 
Regierung im Dringlichkeitswege das von Herrn 
Steenackers eingehrachte Gesetz votiren lasse, welches 
die französischen Kaufleute mit einer der Zahl der 
bei ihnen angestellten Fremden entsprechenden 
Steuer belegt.“ Als Aufklärung fügt der „National“ 
hinzu: „daß der deutsche Kriegerverein eine Gesell⸗ 
schaft von der Art der Patriotenliga ist, mit dem 
Unterschiede, daß die im Auslande wohnenden Mit⸗ 
glieder genöthigt sind, für die Rechnung ihrer Re⸗ 
gierung zu spioniren.“ Wie man sieht, wird mit 
allen möglichen Mitteln weiter gehetzt! 
Paris, 283. August. „Soleil“ meldet: Bis⸗ 
marck schlug die russische Okkupation Bulgariens 
und Armeniens bis Erzerum vor (72), um freie 
Hand im Westen zu erhalten. England soll durch 
Ueberlassung von Egypten und Kreta hiefür ge⸗ — Bei der in Zweibrücen abgehaltenen 
wonnen werden. (9) dandraths ⸗Wahl wurden Herr Otto Guttenberger, 
Sofia, 23. August. Der Fürst Ferdinand Bierbrauere i⸗ Besitzer in Walsheim, als Landrath 
ist heute hier unter großem Jubel eingetroffen. Er dis zur Beendiguiig dieser Wahlperiode, also noch 
antwortete auf die Ansprache des Bürgermeisters, iir ein Jahr, und Herr Julius Dingler, Fabrikant 
er habe das den bulgarischen Delegirten in Eben- en Zweibrücken, als Ersatzmann gewählt. 
thal gegebene Versprechen, sich Bulgarien zu widmen, — Diejenigen Lehrer, welche 1847 aus dem 
erfüllt, er sei jetzt hier und rathe Bulgarien Weis · Foiserslouterner Seminar enllossen wurden beab. 
heit, Mäßigung und Einigkeit an. Wenn die Nae ichligen in der zweilen Hälfte des Mongts Sep— 
tion weise und einig sich verhalte, so, werde er ember ihr 4bjähriges Aimsjubulaum in Reufiadt 
Bulgarien zu einem idealen und starken Staate höer in Kaiserslautern zu feiern. 
machen. Was die internationalen Beziehungen an⸗ — Auf dem Landauer Wochenmarkte wur⸗ 
langen, so sei es wesentlich, gute Beziehungen zur den am Dienstag die ersten deif en c(weißen) 
Pforte als der suzeränen Macht zu erhalten. Dant Frauben feilgeboten. Das Pfund kostete 30 
seiner Loyalität hoffe der Fürst, dem Lande die pfennig 
Geneigtheit der Pforte zu verschaffen. — Landau, 22. August. Eine ungenannt 
Sofia, 28. Aug. Während des Fackelzuges hleiben wollende edle Geberin bereitele heute 
hielt der Vertreter der Municipalität eine Ansprache Morgen dem Landauer Frauenverein „Unter dem 
an den Fürsten, indem er sagte, das Volk hoffe, Rothen Kreuze“ die freudige Ueberraschung, den⸗ 
ihn dereinst als „Czar des vereinigten Bulgarien elben mit einer Summe von 500 Mark zu be— 
begrüßen zu können in derselben Weise, wie es denken. 
die alten Czaren begrüßt hat.“ Der Fürst werde — Dem Vorstande der Mennoniten⸗Gemeinde 
nicht bedauern, sein Leben der Sache der unglücklichen auf dem Kohlhofe (Gemeinde Schiffersta dit) 
Bulgaren zu widmen, deren Freiheit und Unab- purde durch Entschließung der kgl. Regierung der 
hängigkeit jetzt bedroht find. Die Bulgaren werden Pfalz vom 17. August die Erlaubniß ertheili, im 
hiefür allezeit Gut und Blut widmen. (Hurrah⸗ daufe des August und September bei den in der 
sturm.) Der Fürst antwortete, er danke für die Bfalz wohnenden Mennoniten eine einmalige 
eben geäußerten schönen Gefühle und rief: „Es Sammlung von Geldbeiträgen für die Erbauung 
lebe Bulgarien!“ — Das Gerücht, Artin Effendi eines Bethauses auf dem Kohlhofe vorzunehmen. 
solle demnächst in Begleitung eines russischen Ge⸗ — Speyher, 22. August. Sicherem Ver⸗ 
nerals kommen, um den Fürsten aufzufordern. da! nehmen nach wird die Kreisbversammlung des 
a. Vormattags 11 Uhr: bert wohnhaft, zum Nebenvormunde 
9 a 80 qm Acker rechts der Ka⸗ haben. — 
pelle; Alle Immobilien sind in der Steuer— 
Eigenthümer sfind: J. Nicolaus gemeinde St. Ingbert gelegen. 
Schreck, Wagner, in St. Ingbert St. Ingbert, den 22. Auqust 1887 
vohnhaft, und II. dessen mit seiner Kemmer, k. Notar. 
derstorbenen ersten Ehefrau Karoli— ist⸗ung 6 * 
na Schmelzer erzeugten, sämmt⸗ deo st⸗ und Gartenbau 
ich noch minderjäührigen“ Kinder, ai: Verein St. Ingbert. 
J. Nicolaus, 2. Joseph und 3. Anna 66 
Haria Schreck, welche ihren Vater ͤum Freitag, den 26. August 
zesetzlichen Vormund und Johann Jo— Abends 8 Uhr 
eph Hellenthal, Maurermeister, in 
St. Ingbert wohnhaft, zum Neben⸗ VPPbjbgd IL 
vormunde haben; 
b. Vormittags 119 Uhr, bei Joh. Weirion. 
12 a Acker rechts der Kapelle; 
Eigenthümer sind: IJ. Gertraude 
Ochs, gewerblos, in St. Ingbert 
vohnhaft, Wittwe des allda verlebten 
Braumeisters Joseph Hilph; I. die 
dinder dieser gewesenen Eheleute, als: 
1. Maria Hilpl, großjährig, ledige 
Köchin, in Blieskastel wohnhaft, 2. 
Bertraude und 8. Barbara Hilpl, diese 
wei noch minderjährig, welche ihre 
Mutter zur gesetzlichen Vormünderin 
ind Joseph Leinhäuser, Schmelzarbeiter, 
n St. Ingbert wohnhaft, zum Neben⸗ 
ormunde haben; 
e. Vormittags U Uhr: 
13 a Acker rechts der Kapelle; 
Eigenthümer sind: J. Henriette 
daas, gewerblos, in St. Ingbert 
wohnhaft, Wittwe des allda verlebten 
Bergmannes Michael Fischer, II. deren 
mit ihrem verstorbenen Ehemanne er⸗ 
zeugten, sämmtlich noch minderjährigen 
dinder, als: 1. Joseph, 2. Christina, 
3. Johann, 4. Maria und 5. Ger⸗ 
raude Fischer, welche ihre Mutter zur 
gesetzlichen Vormünderin und Johann 
Adam Fischer, Bergmann, in St. Ing⸗ 
Drurf uund Morsag hon 
landwirthschaftlichen Verrins der Pfalz in die 
Jahre in hiesiger Stadt abgehalten. en 
— Ludwigshafen, 22. Aug. Aus hu 
aerkreisen erhält der „Pfälz. Kur.“ dushen 
zie alle darauf hindeuten. daß man auch in gann 
peciesl der Pfalz, einen Anschluß an die —c 
Zpiritusbank wünscht. Die Auschlußzbedinnmn 
ind aber auch in der That derart günstige p 
s dringend im Interesse der Brenner cuihhen 
unter allen Verhättnissen ihren Beitritt zu erine 
Der Brenner hat; dann doch die Gewißbeit, * 
er für sein Product einen. schönen Preis etie 
tkann und daß er nicht den mannichfachen Zusu 
ausgesetzt ist, die ihm das Geschäft sonst so sfh 
erschwert haben. 
— Ludwigshafen, 22. August. I 
Jahre 1884 ist hier der auf der städtischen Karg 
beschäftigte Jacob Ullrich, ein junger braber Mamn 
plötzlich verschwunden, ohne seithet ein Lebens 
jeichen von sich zu geben, so daß man allgemin 
innahm, der junge Mann habe sich wegen ain⸗ 
Verweises, den derselbe infolge einer kleinen Un 
ichtsamkeit zu erwarten hatte, das Leben genommen 
Da trifft nun unvermuthet aus Triest ein Brie 
ein, der die Irrfahrten des jungen Mannes in 
Aeghpten, der Türkei und anderen Ländern he 
chreibt und zugleich anzeigt, daß derselbe rmit dem 
nächsten Dampfer nach Kamerun reise. 
— Ludwigsbafen, 22. August. Fuhr 
nann Valentin Stubenrauch von Rülzheim wu— 
jeute früh auf dem Wege zwischen hier und Mun— 
»enheim durch sein eigenes Fuhrwerk überfahr- 
und war sofort tod⸗ 
rmi etes. 
fFSaarbrücken, 23. Aug. Bei den milikür 
scchen Uebungen auf dem hiesigen Erxerzierplatze kam 
aach der „Sbr. Z.“ gestern ein Unglücdsfal]) 
»or. Ein Dragoner stürzte und der Sädbel seine 
Nebenmannes drang ihm durch Hals und Wange. de— 
Verwundete wurde in das Militärlazareth gebracht 
F. Saargemünd, 22. Aug. Der Gemeinde 
rath von Wötferdingen, welcher es sich zur Auf 
zabe gemacht zu haben schien, dem neuen Bürge— 
meister in allen Stücken entgegenzuarbeiten, is 
durch Beschluß des Herrn Bezirkspräsidenten sus 
pendirt und an Stelle des Gemeinderaths eine au 
fünf Personen bestehende Commission eingesetzt worden 
Fur die PNMedasion verantwortlixs VDemen 
Hausversteigerung. 
Montag, den 29. August 
1337, Nachmittags 2 Uhr, zu St. 
Ingbert in seiner Wirthschaft, läß 
Herr Friedrich Stutzmann, 
früher Sattler und Tapezirer, jetzt 
Gastwirth dahier, sein in der Stadt 
St. Ingbert an der Haupistraße und 
alten Bahnhofsstraße gelegenes Wohn⸗ 
haus sammt Zubehörden zu Eigen 
dersteigern. Auch ist dasselbe aus freier 
hand zu verkaufen. 
St. Inabert, den 28. August 1887 
Kemmer, k. Notar. 
Hausversteigerung. 
Montag, den 29. Augusi 
1887. Nachmittags 233 Uhr, zu Sst. 
Ingbert in der Wirthschaft von 
Friedrich Stutzmann, läßt Jo— 
hann Reidiger Jun., Mülir, 
in St. Ingbert wohnhaft, öffentlich 
auf Eigenthum versteigern: 
Steuergemeinde St. Ingbert 
1 a 40 qm Wohnhaus, Stall 
und Hofraum, und 1 4 40 qm 
Pflanzgarten, beides ein Ganzes 
bildend, gelegen zu St. Ingberi 
im Josephsthal, neben Nicolau 
Jung und Peter Nikäs. 
St. Ingbert, den 24. August 1887 
Kemmer, k. Notar. 
Freiwillige gerichtliche 
Versteigerungen. 
Dienstag, den 13. Septem 
ber 13837, in der Wirthschaft von 
Johann Joseph Heinrich zu St— 
Ingbert, 
werden durch den unterzeichneten 
gerichtlich hiezu beauftragten k. Notar 
zffentlich auf Eigenthum versteigert: 
Das große 
Bettfedern· Lager 
William Lühek in Astona 
versendet zollfrei gegen Nachnahme⸗ 
(nicht unter 10 Pfund) gi 
neue Bettfedern für 60 Pfg) 
d. Pfd., vorzüglich gute Sorte 
1.25. Ppfg. d. Pfd. Prime 
Halbdaunen 1.60 Pfg. und 20 
Mark das Pfund. — 
Bei Abnahme von 50 pid 
5 80 Rabatt. 
Umtausch gestattet. 
In allen in Buchdruchß 
ind Lithographie 
vorkommonden 
W 
Deuebarbeiten 
empfiehlt sich 
F. X. Deometz2- 
Buch- und Stoindruckoroi 
Verlag des 
8t. Ingberter Anzeiger 
in 
ST. INCIBEBRDV