— An die fliegende Führe bei Leimersheim
tieß am Donnerstag Nachmitiag ein mit Stieinen
beladener Nachen, auf welchem sich 4 Männer aus
dinkenheim befanden. Der Kahn kippte um und
wei Fährleute ertranken. Die Verbindung zwischen
Leimersheim und Leopoldshafen ist bis auf Weiteres,
da Vontons losgerissen wurden, unterbrochen.
f Berlin, 8. Septbr. In der heutigen
Stadiverordneten ⸗Sitzung erklärte Siadtbaurath
Blankenstein auf eine Anfrage über die Ursachen des
Anglücksfalls beim Bau des städtischen Siechen⸗
hJauses, wobei acht Personen getödtet, eine schwer
verletzt worden: Die eigentliche Urfache liege darin,
daß die Verblendsteine zur Façade gefehlt hätten
und daß diese auch nicht durch Hintermauerungs⸗
teine provisorisch ersetzt worden seien. Wahrschein⸗
ich habe auch mitgewirkt, daß beim Aufmauern
des Gesimses die vorderen Mauertheile höher waren,
als die Hintermauer. Wen die Schuld treffe.
werde die eingeleitete Untersuchung ergeben. Der
Magistrat habe sämmtliche Stadibauten daraufhin
prüfen lassen, ob sie Gefahr in sich bergen, und
verde Alles ihun, um das Loos der Hinterbliebenen
u mildern. Die. Versammlung verließ den Gegen⸗
zand, nachdem die Stadtverordneten Horwitz und
Spinola für Abwartung des Ergebnisses der gericht⸗
ichen Untersuchung fich ausgesprochen batten.
f Berlin, 8. Aug. Eine furchtbare Fa—
nilientragödie hat sich im benachbarten Moabit ab⸗
jespielt. Eine Mutter hat erst zwei ihrer Kinder
Jetödtet, indem sie ihnen mit einem Rasirmesser
den Hals durchschnitt, und alsdann fich selbst auf
Jleiche Weise zu tödten versucht; an ihrem Auf—
ommen wird gezweifelt. Als der Mann von der
Arbeit zurückkehtte, fand er don seiner ganzen Fa⸗
milie nur noch das jüngste Töchterchen, dessen zartes
Leben die Mutter verschont hatte. Auf einem Zettel
ziebt die Frau an, eheliche Zwistigkeiten hätten fie
in den Tod getrieben.
F Bärengesshichten. Jetzt, da in Ungarn
der Mais reift, der zu den Lieblingsgetichten des
Meister Petz gehört, beginnen fich die liebenswürdigen
Bestien zu zeigen. In Bereczk schoß ein Rinder⸗
hirt auf einen Bären, der sich auf den Angreifer
varf und ihn arg zurichtete. Nicht besser erging
s einem andern Hirten, der die Kühnheit hatte,
inem Bären mit einem Beil auf den Kopf zu
chlagen. Petz stürzte sich auf den Aermsten und
run begann ein furchtbarer Kampf. Bald kam
er Hirt, bald der Bär auf die Erde zu liegen
und schon begann der Erstere zu ermatten. Da
äel ihm die Schaffellmütze vom Kopfe und kollerte
den Abhang hinab. Dies veranlaßte das Thier.
)en Hirten liegen zu lassen und der Mütze, die es
ür einen ganz besonderen Braten halten mochte,
nachzujagen. Seltenes Glück hatte ein Jäger, der
uuf einem Bergpasse einem Bären begegnete. Aus⸗
uweichen war nicht moͤglich. Da streckte der Jäger
»em Bären seinen langen Stod entgegen. Die
zefräßige Bestie schnappte danach, der Jäger stieß
den Stock immer tiefer in den Hals des Bären.
der an dem unverdaulichen Bissen elendiglich zu
Brunde ging. Ob nicht dieses Abenteuer, welches
win einem Szekler Blatte erzählt wird, blos in der
urd,
4c hedeuter
zurch die tropische Gluth der letzten Tage erhist
Phantasie des Reporters passirt ist, wollen wi
hingestellt sein lassen. Uebrigens wollen wir
nicht an der Wahrhaftigkeit des Erzählten —*8
da Jager bekanntlich die wahrhaftigsten Verh
erstatter sind.
. Ein 'originelles Diebsstahlz,
»bjett. Während der Jubildumsfestlichtein
dondon bemerkte der berüchtigte Taschendieb —
einen ältlichen Herrn, der ein dem Dieb dvielbe—
prechendes Päckchen ersichtlich in der Rocktasqh
rug, schlich sich unvermerkt an denselben heran in
og dasselbe mit · bewährter Gesch'cklichkeit herau
— wurde jedoch beim Fortschleichen von den nervigen
Armen des Bestohlenen erfaßt, in welchem er zu
einem Entsetzen den Chef des Detektiv Corps, I
stobinson, erlannte. In dem Päcchen dbefanden
ich die Handschellen, mit denen einen Augenbhig
päter der Dieb gefesselt wurde. —J
F Bezahlt sich das Anzeigen? Darauf
intworten die nachfolgenden amerikanischen Milliondee
.Meinen Erfolg verdanke ich dem liberalen An
ionciren.“ Bonnner.
„Der Weg zum Reichthum geht durch Drucket
chwärze.“ Barnum.
„Erfolg hängt von liberaler Unterstützung de
Druckereien ab.“ 3J. J. Afsoor.
„Häufiges und beständiges Anzeigen brachte mir,
vas ich besitze.“ A. J. Stewart.
„Mein Sohn, mache Geschäfte mit Leuten, di⸗
mzeigen. Du wirst nie dabei verlieren.“
Benj. Franklin.
„Wie kann die Welt wissen, das Jemand eiwaß
Butes hat, wenn er den Besitz desselben nicht an⸗
eigt ?* — Vanderbilt.
⸗legraprischer · »bericht
der „Red Star Linie“ Antwerpen.
Newe⸗NYork, 8. Sept. — Der Postdampfe
„Noordland“ der „Red Star Linie“, welcher am
27. Aug. von Antwerpen abging, ist heute wob⸗—
ehalten hier angekommen. J
für die Redaktion verantworlich: F. X. Demesß
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erm chtes.
f Tegernsee, Ein Bauer- aus dem Salz—
burgischen kam unlangst völlig erblindet hierher,
um bei Herzog Dr. Karl Theodor Hulfe zu suchen.
Der Operationssaal hat die Aussicht auf den See,
und als nun der Bauer nach gelungener Operation
den herrlichen Tegernsee erblickte, konnte er sich
vor Freude nicht mehr mäßigen, umarmte Se. K.
Daheit und fing zu singen an: „O du himmel⸗
blauer See.“
7 Frankfurt a. M. Der Ueberschuß des
Schützen⸗Festes beträgt 120,000 Mi. und sind je
20,000 Mi. dem Zoologischen, Palmengarten und
Theater zu geben, den Rest von 60,000 Mk. dem
Schützenberein zur Verfügung zu stellen.
FeFrankfurt a. M. Einem hier wohnenden
Taglöhner wurde ein Schreiben des deutschen Con⸗
sulats in Washingion zugestellt, worin ihm mit—
getheilt wird, daß er mit seiner Schwester in Erlen⸗
zach bei Klingenberg zu Erben eines großen Gutes
und eines Kapitals von 60,000 Dollars einge⸗
setzt seaaea..
F Mannheim, 6. Sept. Die Weinhändler
J. Schwab und A. Levh von hier hatten im Ok—
sober 1888 Pfaälzer Most kaufen lassen und den⸗
jelben mit je 10 Liter Zuckerwasser auf den Hekto—
titer Most „verbessert“. Es waren drei Sachber—
dändige zu der heutigen Gerichtsderhandlung wegen
Vergehens gegen das Nahrungsmittelgesetz zugezogen,
pon denen zwei den Zusatz für unbedeutend, einer
aber für erheblich bezeichnete. Trotz der Erklärung
der beiden Sachverständigen wurde jeder der beiden
Angeklagten zu 200 Mk. Geldstrafe verurtheilt.
4 In Subl weilen zur Zeit ein preußischer
Offizier und ein kürkischer Hauptmann, Namens
Achmet, zur Beaufsichtigung der für ihre Staaten
in der Herstellung begriffenen Gewehre. Für
Preußen ist die Anfertigung neuer Seitengewehre
in lebhaftestem Betriebe. Diese Seitengewehre sind,
wie dem „Thüring. Tageblatt“ geschrieben wird,
nur 350 Millimeter lang und gleichen einem starken
Benickfünger. Sie haben am Griff Schalen von
Nußbaumholz und dienen auch zum Aufpflanzen.
Die Anfertigung der fkürkischen Seitengewehre ist
vorläufig noch ausgesetzt worden, weil man in Kon⸗
dantinopel noch darüber unschlüssig ist, ob das
preußische Lungenmaß nicht zweddienlicher um einen
Zoll zu vergroͤßern sei. Dagegen werden für die
Turkei Gewehrläufe in großer Anzahl und mit
großer Beschleunigung hergestellt.
— — —
Versteigerung.
Samstag, den 17. Septem⸗
ber 1887, Nachmittags 4 Uhr, zu
St. Ingbert in der Wirthschaf“
bon Peter Schweitzer,
lassen die Kinder und Erben der zu
St. Ingbert verstorbenen Eheleute
Franz Schmelzer, weiland Lad⸗
mecht, und Katharina Wagner
offentlich auf Eigenthum versteigern
Steuergemeinde St. Ingbert—
ein zu St. Ingbert an der Kaiser
straße in der Oberstadt neben
Ddeinrich Klar und Nikolaus Kiehl
gelegenes 2stöciges Wohnhaus
mit Hofraun;
18 4 10 qm Acker in der oberen
dauerswies;
15 a 60 qm Acker in den. — *
spannigen Rödern;
17 a Acker und Wiese im Rodt.
St. Ingbert, den 6. Septbr. 1887
Qemmer, k. Notar.
* 2 2
2 unmöblirte Zimmer,
mit oder ohne Küche, zu miehen ge⸗
sucht. Wer? sagt die Exped. d. Zig
Eine Wohnung
hat zu vermiethen
Frau P. Friedrich
Kumänische 6 pCt. Rente. Die nächste Ziehung
indet am 1. Oktober statt. Gegen den Coursverluß
zon ca. 5 pCt. bei der Ausloosung übernimm
das Bankhaus Carl Neuburger, Berlin, Franjo—
ische Straße 13, die Versicherung für eine Prämi—
oon 8 Pf. pro 100 Mk. F
Einen Handwagen und
Bettfedern-Lager leinen großen Küchenschrand
— hat zů verkaufen
dersendet zofrei gegen Nachnahme
nicht unter 10 Pfd.) gute neue Beit⸗ Frau P. Friedrich
sedern für 60 Pf. das Pfd. vorzüglich
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zu einem großen Bett, (Dece, Unter⸗
bett, Kissen und Pfühl) zusammen für
nur 11 Mark.
Danksagung.
Für die so vielen Beweise der Theil⸗
nahme von nah und fern, sowohl
vährend des Krankseins als auch nach
dem Hinscheiden unserer unvergeßlichen,
nun in Gott ruhenden Tochter und
Schwester
Uxex im Zwehfel durtbereit
welches der vielen, in den Zeitungen
angepriesenen Heilmittel er gegen sein
deiden in Gebrauch nehmen soll, der
chreide eine Postkarte an Richters
Jerlags⸗-Anstalt in Leipzig und ver—
ange die Broschüre „Kraulenfreund“.
In diesem Büchelchen ist nicht nur
ine Anzahl der besten und bewühr⸗
esten o Hausmittel ausführlich be⸗
rieben, sondern es sind auch“
erte 0 Prandenr exichte
eigedruckt worden. Diese Bericht
zeweisen, daß sehr oft ein einfaches
hansmittel geniigt, um selbst eine
cheinbar unheilbare serautheit noch
Aücklich geheilt zu sehen. Wenn dem
dranten nur das richtige Mitte!
u Gebote stezt dann ist sogar bei
chwerem Leiden noch Heilung
u erwarten und darum sodte kein
ranker versäumen, sich den Kranlen-
reunde dommen zu lassen. An Hand
eses lesenswerten Buches wird, 4
iel leichter eine richtige Wahl treffer
onnen Durch die Zusendung des
zuches erwachsen« dem Besteller
— Leinerlei Saßen. *2—
TIaria.
insbesondere für die überaus zahlreiche
Blumenspende und die große Bethei⸗
ligung am Leichenbegängnisse sprechen
diemit Allen den innigsten Dank aus
Die tieftrauernde Familie
ICTECi t2.
——
eute, Sonntag, von Nachmittaas Cib-
Grostes Eoneor
ausgesührt von der ganzen Kapelle der Ensheimer Zabriß
(20 Manny). n
Entree a Person 25 Pfg.
Hiezu ladet ein EHSSHes WVoirich.
J 77 — *
Intoernational-Lehrinstitut.
Ræeal- IAndelIsohule mit Pensionat. Strenge Pis-
iplin, müssigo Preisge. — In den 5 letaten Jahren sind Slche
38 Abiturienten für den einj.-freiw. Militärdiensts bastanden. — Pro
*rammn dureh die Direotion in BrhSAI, Baden.
Dru unn Necsannan Fx FDHDem⸗es in ESi Inabert.
8*
a⸗
BHSHieazu „Ill⸗strirtee
—EX—