Full text: St. Ingberter Anzeiger

Angriffs dar. Es hält schwer, zu sagen, welcht um Mitternacht nach Hause kam, erwartete ihn de 
Schutzmaßregeln man der neuen Waffe gegenüber Portier mit der Meldung, Madame Bulot sei mit 
treffen soll. Für Kuüstenvertheidigungszwecke scheint einem Operetten- Tenoristen durchgegangen, habe 
sie die wichtigste Waffe zu sein, welche je er⸗ indeß einen Brief für ihren Gatten zurückgelassen. 
funden ist.“ In dem Schreiben fanden fich bloß die Worte: 
Eine pikante kleine Geschichte, deren „Du suchtest Romanstoff. Bitte, theile mir doch 
Held der Romanschriftsteller Bulot ist, macht gegen- dieser Tage auf der letzten Seite Deines Journals 
vartig, wie die „W. Allg. Z.“ mittheilt, in Paris unter der Chiffre, Mitarbeiterin“ mit, ob Du diesen 
die Runde. Bulot entfernte fich am 12. d. M. verwerthen kannst.“ Im Morgenblatt des 14. d 
aus seiner Wohnung, indem er biper Gattin, die M. fanden sich unter dem, erwähnten Erkennungs 
ihn zurückhalten ment : „Laß mich, ich muß zeichene nur die: Wotte des Gatten und Dichsers 
Romanstoff auf der Straße fuchnt ich habe eine „Niqhk verwendbar, weil schon zu äbgedroͤscheü!“ 
Bestellung.“ Spöttisch fragte Madame Bulot;: — Was die Tournüre ist! Eine Tour⸗ 
„Und findest Du den Romanstoff nicht daheim?“ nürc ist in der Jurisprudenz: Eine Rebertreibung 
Rein!, meinle lakonisch ihr Gatte. Als Bulot. des wirklichen: Sachverhalts z. in der Medizin: ein 
Sympiom gestörter Hirnfunktion; in —X 
eine jumdhafte Verunstaltung des menschuhe 9 
pers; in der Philosophie: das negatide Segen 
positiven Sein; in der Philologie: eine sun 
Nachfilbe am einheimischen Stamme; in der * 
chichte ein Auswuchs in der zweiten halsteh 
19. Jahrhunderts; in der Physik: eine ann 
Verrückung des Schwerpunktes; in der —R 
eine an unpassender Stelle angebrachte Deloranon 
in der Aesthetik: ein Merkmal des verirrten Scho 
eitsfinnes; imi Welthandet: eine Tauschung 
Bublikums dürch Kunstmittel; im Allgemeinen: 
blühender Unsinn. 
Fur die Redaktion verantworlie 
— — Derm 
Geschäfts-Uebernahme u. Empfehlung. 
—*X8 die ergebene Mittheilung, daß ich mein seit vielen Jahren be⸗ 
re 3 Zufolge allerhöchster I 
Ministerial-⸗Entschließung 
2 8iehung 
BGBafßtkfurt xXx 
Ahrding 
9 Dezember 1887. 
Loose à 2 Mark bei allen Loosverkaufstellen. 
Die Gen.⸗-Agentur A. u. B. Schuler in München. 
— Metzgerei⸗Geschäft — 
an meinen Sohn abgetreten habee. r 
St. Ingbert, 1. Oltober 1887. — 2 
Hochachtungsboll.... 
Lud. KRling. 
Unier Bezugnahine auf ich mich hiermi— 
anzlzeigen, daß sch die von meinem Vater selt vielen Iuhren mit gulem Er— 
folg heiricbene Metzgerei uübernommen häbe und fur eigene Rechnung fort 
ühten werdee. ezene 
— wirb 3 ganzes Befireben sein, durch deelle uͤnd gute Bedienung 
meine Kunden steib zu befriedigen und mochte 9 Sie höfl. bitien, das bishei 
meinem Vatet geschtntte Vertrauen auch auf mich gutigft Ubertragen zu wollen 
Indem ich bei Bedarf mich bestens empfohlen halte, empfehle ich mich 
Hochachtunasbaͤllll 
etz. 
—XB 
* 
—A — 
Rahnkäs 
wieder eingetroffen bei 
WM. Chandon jr 
finden gegen hohen Lohn dauerne 
Arbeit bei RIauth, Schreinermeifte 
in Dudweiler. 
Sonntag, den 2. und Mon 
tag, den 3. Oktober findet d 
Kirchweihe 
zu Breitenbergerho! 
statt, wozu höfl. einladet 
3. alein. 
*. Das bedeutende 
Bettfedern-Lager 
HUarry Vnmna in Altona b Hambur— 
versendet zollfrei gegen Rachnahm 
(nicht unter 10 Pfdy) gute neue Belt 
federn für 60 Pf. das Pfd., vorzüglid 
gute Sorte 1,25 Pf., prima Halbdauner 
nur 1,60 Pf., prima Ganzdaunen 
nur 2,80 Pf. 
Verpackung zum Kostenpreis. — 
Bei Abnahme von 50 Pfd. 5 pbt 
Rabait. — Umtausch gestattet. 
Prima Inlettstoff, doppelbrei 
zu einem großen Bett, (Dede, Unter 
bett, Kissen und Pfühl) zusammen für 
nur 11 Mark. — 
Wer 60 Pfennig 
in Briefwarken einsendet, erhän frant 
per Post ein geb. Band des in wei 
testen Kreisen dbekannten und beliebter 
5chwäbischen Heimgartens 
mit sehr spannenden Romanen unl 
ausgewähltem vermischten Theil, Ge 
dichten, Käthseln etc. 2c. zugesandt. Er 
gibt nichts Passenderes und Billigere 
füe Lesefreunde. 
Borchert KeSchmid 
— n SFaufbeuten. 
rzu „uft rirtes Soun 
rags blatt VAr. 1. 
betreffeus die Erhebung einer Nachsteuer bon Braäuntwein. 
Mit dem 1. Oktober ds. Is tritt in Bayern das Gesetz vom 24. Juni 1887, be 
treffend die Besteuerung des Branntweins, in Kraft. 
.Nach den Vorschriften dieses Gesetzes und den hiezu ergangenen Ausführungsbe⸗ 
timmungen unterliegt aller am 1. Oktober d. J. innerhalb des Gebietes der Branntwein⸗ 
steuergemeinschaft, in welche mit dem bezeichneten Tage auch Bayern eintritt, im freien Ver⸗ 
lehr befindliche Branntwein der Verbrauchsabgabe in Form einer Nachsteuer von 0,80 Mk 
fur das Liter reinen Mkohols, und zwar gleichviel, ob derselbe im Gebiete der deutschen 
Branntweinsteuergemeinschaft erzeugt ist, oder aus anderen dieser Gemeinschaft bisher nicht 
angehörigen deutschen Staaten oder aus dem Zollvereins⸗-⸗Auslande herstammt. 
Der Nachsteuer unterliegen auch Arrak, Rum, Cognac, Obstbranntwein, Branntwein⸗ 
essenzen, Liqueure und sonstige versetzte Branntweine. 
Die Anmeldung des am 1. Oktober 1887 im freien Verkehr befindlichen nachsteuer⸗ 
vflichtigen Branntweines resp. die Entrichtung der Nachsteuer liegt dem Eigenthümer des 
Branntweines ob. V 
Ein jeder, welcher am 1. Hklober 1887 im freien Verlkehr befindlichen undenaturirten 
Branntwein (Spiritus, Liqueure, Punschefsenzen und sonftige mit Ingredienzen irgend welcher 
Art vermischte geistige Geiränke, Obstbranntwein, parfümirlen Spiritus, ferner sogen. Brannt 
weinessenzen, Arrak, Rum und Cognac, sowie Mischungen von Branntwein mit anderen 
Flüssigkeiten) befitzt, hat diesen Vorrath — gleichviel. ob er ihn in seinen eigenen oder in 
sremden Räumen aufbewahrt — spätestens bißs zum 8. Oktober 1887 hei der Steuerhebe⸗ 
stelle seines Bezirks (Hauptzollamt, Nebenzollamt, VZufschlageinnehmerei) schriftlich nach Menge, 
wahrer Alkoholstärke und Aufbewahrungsort mittelst Deklaration in doppelter Ausfertigung 
anzumelden und sich hierzu eines von der Bezirkshebestelle zu liefernden Formulars zu be— 
dienen, wobei gleichzeitig die etwaigen selonderen Anträge wegen Niederlegung, Denaturirung 
u. s. w. des Branntweins zu stellen sind. 
rðti den mit Zucker verseßten geistigen Geiränken braucht die Stärke nicht deklarir 
werden. 
Einer Anmeldung bedarf es nicht, sofern der gesammte Vorrath bei Gewerbtreibenden, 
welche die Erlaubniß zum Ausschänken von Branntwein oder zum Kleinhandel mit Brannt⸗ 
wein haben, 40 Liter reinen Alkohols, bei anderen Haushaltungsvorständen 10 Liter reinen 
Allohols nicht übersteigt. In allen anderen Fällen ist der gesammte Vorrath einschließlich 
der steuerfrei bleibenden Mengen anzumelden. — 
Parfumerien in kleinen Umschließungen bis zum Gewicht von 1 Kg sind von der 
Berpflichtung zur Anmeldung frei. 
Sollie sich anmeldungspflichtiger Branntwein während der ersten Tage des Monais 
Oktober 1887 auf dem Transporte befinden, ohne daß derselbe bereits der Nachsteuer unter⸗ 
legen hat oder anderweit angemeldet worden ist, so liegt die Anmeldung und bezw. Ent⸗ 
richtung der Nachsteuer dem Waarenempfänger ob, welcher die Anmeldung sofort nach er⸗ 
folgter Ankunft des Branntweines zu bewirlen verbunden ist. 
Hinterziehungen der Nachsteuer und sonftige Verletzungen der wegen Erhebung der⸗ 
selben gegebenen Vorschriften werden nach Maßgabe der hinsichtlich der Verbrauchsabgabe ge⸗ 
troffenen Strafbestimmungen geahndet. Eine Hinterziehung der Nachsteuer liegt auch dann 
vor, wenn die Menge des Branntweins oder der Liqueure u. s. w, oder der Stärkegrad 
des Branntweins absichtlich zu gering angegeben wrd. F 
Hievon werden die Interessenten zur Nachachtung in Kenntniß gesezßt. 
Landau, den 830. September 1883. 237 
Köningl. Hauptzollaint. 
Neuh⸗* Peuheit!! 
—BFT 2 7N 4 
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a J 
Reuestes, elegantestes preisge⸗ 
kröntes 
Muñil Blas⸗Instrument. 
118satlonunelli!! 
worauf Jedermann, auch Nichtmusiker, 
selbft Knaben von 12 Jahren „sofort“ 
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nen. Dieses Instrument aus der k. k. 
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„Melodien⸗Fluit“, mit 28 Klavier⸗ 
tasten aus „Celluloid“ (Zoktavig), 
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mundstuck, samt Anleitung mit Mu⸗ 
sikheft blos 10 Mark. 
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stlappen, in gelbpoliertem Holzkasten, 
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Zoktaves), worauf man Klavierspielen 
lernen kann, hochelegante Ausstattung, 
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ttück, Anleitung und Musikheft 
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Ariston (Salonorchestrionette) mit 
s Noteneinlagen, Kiste, Karton ⁊tc. ꝛc. 
in altdeutscher Ausstattung 
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Ferner alle Sorten Mund⸗ und 
dandharmonikas, AKlavieraristons, 
Tlarophones, Melodeons, Monopho— 
nes, Accordeons, Vogelwerke, Kirchen⸗ 
und Straßenorgeln, Harmoniums, 
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Stahlspielwerke ꝛc. ⁊c. ꝛc. zu billig⸗ 
sten Preisen. Versand gegen „Post⸗ 
vorschuß“ („Nachnahme“) oder gegen 
Eingang des Geldes per Postanwei— 
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4 
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Demetz in St. Ingabert.