Full text: St. Ingberter Anzeiger

Vermischtes. 
4 Man schreibt der „Saarb. Ztg.“ aus St. 
Johann: Eine unmenschliche Züchtigung wurde 
einem 11jährigen Jungen hier zu Theil. Derselbe 
hatte aus einem Garien in der Nähe des Schlacht 
hauses Obst entwendet, wobei er erwischt und vom 
Gartenbesitzer und zwei andern derartig mit Faust⸗ 
—X—— 
daß er ohnmächtig zu Boden fiel und flehentlich 
um Erbarmen bat, bis endlich durch hinzugetretene 
deute den Mißhandlungen Einhalt gethan wurde. 
Der Junge ist augenblicklich bettlägerig und befindet 
sich in ärztlicher Behandlung. Der Vater des 
Jungen hat auf Drängen von Augenzeugen Klage 
wegen Mißhandlung gegen den Gartenbesitzer er⸗ 
hoben. 
München, 3. Okt. Se. K. H. der Prinz⸗ 
Regent hat mit allen hier anwensenden Prinzen 
und Prinzessinnen der gestrigen Aufführung des 
Trompeter von Säkkingen“ im Hoftheater beige— 
wohnt. Bei seinem Erscheinen in der Königsloge 
brachte das überaus zahlreiche Publikum dreimaligen 
begeisterten Hochruf dar, worauf das Orchester die 
önigshymne spielte. 
FMunchen, 4. Okt. Die Schlösser Linder⸗ 
hof und Hohenschwangau (Neuschwanstein) werden 
mit dem 16. Oktober, Herrenchiemsee mit 31. 
Oktober den allgemeinen Besuch geschlossen werden. 
— Der Verleger der „Deutschen Zeitung“, Gg. 
Furch, in München, ist mit Hinterlassung 
zahlreicher Schulden durchgebrannt. 
F Würzburg, 4. Okt. (Militärbezirksge⸗ 
richt.) Verursheilt wurden heute: 1. Der Gemeine 
2. Klasse Karl Scherer d. 4. Inf. Regmt., 81 
J. a., geb. zu Kaiserslautern, led. Sandgießer 
wegen des Verbr. der Fahnenflucht im wiederholten 
Rückfalle und wegen Unterschlagung zu 5 Jahr 1 
Mon. Zuchthaus, Eatfernung aus dem Herre und 
3 Jahr Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte; 2. 
der Gemeine⸗Spielmann Karl Löcher des 17. Inf.⸗ 
Reg., 22 J. a., geb. zu Oggersheim, led. Tag⸗ 
löhner, wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt 
und Berufsbeleidigung zu 2 Mon. Gefängniß; 3. 
der Gemeine Phisipp Metz, 1. Ul. Regts., geb. zu 
Böhl, wegen Gehorsamsverweigerung und Behar⸗ 
rens im Ungehorsam zu 1 Monat 15 Tagen 
Befängniß. 
Frankfurt, 2. Okt. Kuinzlich wurde hier 
Zanquier Schwahn mit Hinterlassung von bedeu⸗ 
enden Passiven, die sich jetzt schon auf weit über 
wei Millionen Mark belaufen sollen, flüchtig. Ein 
Schweizer, der auf die Nachricht hierher eilte, um 
die von ihm bei Schwahn hinterlegten 130,000 
Franken zu retten, brach, als er von deren völligem 
zerlust hörte, vom Schlage gerührt zusammen. Die 
Bläuhbiger dürften nur wenige Procent erhalten. 
ꝛFranzösische Naivetät. Um sich der 
deutschen Mililärpflicht zu entziehen, ging der Sohn 
eines Buchhalters in Markirch im Elsaß nach Frank⸗ 
reich und diente dort bei der Kavallerie. Er stürzte 
mit dem Pferde, wurde dienstuntauglich und kehrte 
aun nach Markirch zurück, um sich naturalisiren zu 
assen. Als Antwort auf sein bezügliches Gesuch 
rhielt er die Ausweisungsordre. 
Straßburg, 4. Okt. Der Zustand des 
verwundeten Lieutenants von Wangen hat sich 
oerschlimmert und ist Dr. Koeberle von — 
zurg berufen worden, um den Verletzten ein 
u untersuchen. 
F Berlin, 4. Oktober. Der Redakteur de 
Reichsfreund“, Emil Barth wurde heute vn 
iner in dem Leitartikel vom 30. April enthae 
Beleidigung des Reichskanzlers zu drei Mogn 
Befängniß verurtheilt. 
Aus der Schweiz, 3. Oktober. Sho— 
wieder wird ein schwerer Unglücksfall aus den Bea 
gemeldet. Am Dienstag Abend wollten drei imn 
Leute, wovon einer Familienvater, aus le cCi 
vei Bex sich nach der Alp les Loer Waadh 
zeben. Bei einer etwas schwierigen Stelle waglen 
äich zwei derselben zu weit an die überhängn, 
Felswand hinaus und stürzten in die Tiefe. ð 
zritte holte sofort Hilfe aus le Chatel und fon 
hald die Leichen der beiden Verunglückten. & 
heißen G. Nicollerat Cherix und F. Fontannaz. 
F Eine neue Grubenlampe. In de 
Akademie der Wissenschaften zu Paris wurde ein 
jon Chevreul eingesandte, von Lotonineaur erfun— 
»ene Grubenlampe gezeigt, die von den Bergleuh- 
nicht geöffnet werden kann. 
fF England in der Schweiz. Touris 
Sagen Sie, Schiffmann, bei dieses fürchterlih 
Anwetter ich kann leicht versaufen?“ — „Nasun 
venn auch, das Schönste haben Sie ja doch schon ge 
ehen.“ — Führer: „Sehen Sie, dieser Berg' 
er Pilatus, und der gegenüber —“ Englända 
„Ich weiß schon, der Pontius.“ 
— — — — — — — — 
Für die Redaktion verantworlich: F. X. Deme! 
— — 
Abschrift. 
Oeffentliche Zustellung. 
Vorladung von Angeklagten 
Folgende Personen: 
1. Schmitt Johann, geboren 
am 28. Juli 1855 zu Oberdingen, 
Kreis Saargemünd, Arbeiter, zuletzt 
in St. Ingbert, Landwehrmann; 
2. Stein Christian, geboren 
am 21. Juli 1858 zu Hassel, zaletzt 
allda, Maschinenheizer, Reservist und 
3. Harz Georg Joseph, 
geboren am 16. Juni 1857 zu Om— 
mersheim, zuletzt allda wohnhaft 
Landwehrmann; 
alle 3 zur Zeit ohne bekannten 
Wohn⸗ und Aufenthaltsort abwesend, 
werden hiermit vorgeladen am 
Mittwoch, den 16. Novem⸗ 
ber 1887, Vormittagsẽ 
81 Uhr. 
Danksagung. 
Für die innige Theilnahme bei de— 
deichenbegängnisse unseres in mötd 
rischer Weise so früh ums Leben ge 
—XDD 
ergeßlichen Gatten, Vaters, Schwieqe 
ohnes, Bruders und Schwagers 
Balthasar Trier, 
vesonders für die trostreiche Leiche 
predigt des Herrn Pfarrers und sr 
die reiche Blumenspende sagen wi 
siermit unsern herzlichsten Dank. 
St. Ingbert, den 5. Oktbr. 188 
Die schwergetroffenen Familien: 
Birkelbaeh und Trier. 
Beehre mich andurch mitzutheiler 
daß ich unterm Heutigen me 
Nyra⸗ris 
Billigsto Looss der ganzen Melt 
Mit staatlicher Genehmigung im ganzen Deutschen Reiche gesetzlich zu 
spielen gestattete 
Bukarester Slaats- Loose. 
Nächste Ziehung am 1. November 1887. 
Die Ziehungen geschehen öffentlich in Gotha (Thüringen) unier 
allen vom Gesetze verordneten Formalitäten. und werden darin die folgenden 
Gewinne agezogen: 
100,000 Frs. 
75,000, 
50,000 , 
40,000, 
25,000 
10,000 
WW 5 000 ꝛc. 
cammen 167,800 Geldgewinne im Gesammthetrage vc 
7 ca. 85 Millionen Frs. T 
Jedes Loos gewinnt! 
Auszahlung der Gewinne „baar“ in Gold vom Staate garantirt. 
Einlage auf ein Partial⸗Loos 3 Mk.! 
Gegen Beifügung von 20 Pf. erfolgt Franko⸗-⸗Zusendung der Gewinnliste. 
Haupt⸗Agentur: Fr. Möbus, 
Berlin S., Dieffenbach⸗Straße 72. 
Briefe mit Werthinhalt wolle man „Einschreiben“ lassen. 
hier eröffne. 
St. Ingbert, 3. Okt. 1887 
rnbaum. 
Distrikts⸗Thierarzt, 
Meine Wohnung befinde 
sich in dem Hause des k. Oberforf 
a. D., Herrn Lindemann, in de 
Oberstadt. (Nicht in dem Behr'sqhe 
Hdause, wie irrthümlich angezeigt warn 
Von jetzt ab ist wieder regelmeli 
Futtermalz 
zu haben. 
Brauerei Gebr. betn 
Buchen · Spůhne 
mofiehlt billigst 
6G Außonaga. Neubaͤust 
in der öffentlichen Sitzung des Schöf— 
fengerichts St. Ingbert in dessen Sitz— 
ungssaale zu erscheinen, damit daselbst 
über die gegen sie erhobene Anklage 
wegen unerlaubter Auswanderung zur 
Haupwerhandlung geschritten werde. 
Zugleich wird den Angeklagten er⸗ 
öffnet, daß bei unentschuldigtem Aus 
bleiben ihre Verurteilung auf Grund 
der vom k. Landwehrbezirkskommando 
Zweibrücken unterm 19. August 1887 
in Gemäßheit des 85472 R.⸗St.P.O 
abgegebenen Erklärung erfolgen wird 
St. Ingbert, den 4. Oktbr. 1887. 
Der Amtsanwalt: 
gez.: Herb. 
Zur Beglaubigung 
Derk. Gerichtsschreiber: 
Sschãnlaub. Stv. 
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I 
Der Hausfreund, 
Augsburger Schreibkalender., 
rei⸗ 30 Pfennige, 
Augsburger 5— 
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Preis 30 Pfennige, 
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F. X. Demetz. 
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Bruv Steindruckerei 
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stauts oos 
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FederwWeéisson 
40 Pfg. per Schoppen. 
E. Conrad. 
und 
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sind zu haben 
n der Exepition des ẽt 
naberter Anzeiger.