wresse leidenschaftlich eintrat, um die Uebertragung
ranonenlieferungen an die Krupp'schen Werke
verhindern, endigt jetzt mit dem Sieg Krupp's.
as ministerielle „Brüsseler Journal“ erklärt heute
t die Kammern hätten die Gelder nicht im In—
— nationalen Industrie, sondern der wirk⸗
mmen Landesvertheidigung bewilligt. Das Mini⸗
ium habe die Pflicht, die besten und bewährtesten
anonen zu erwerben und das seien die Krupp'schen.
zandelte sie anders, so würde sie strafbar sein.
ie Bange'schen Kanonen finden in den militärischen
ceisen Belgiens wenig Anklang, ist doch die von
jange auf der Antwerpener Ausstellung vor zwei
jahren ausgestellt gewesene Musterkanone schon
eim ersten Schießversuch in Calais zersprungen!
pPEin lebendes Hindernisß stellte sich
im Montag zwischen Altfelde und Marienburg dem
gormittagszuge der Strecke Elbing entgegen. Auf
en Schienen lag nämlich ein total betrunkener
pann im festen Schlafe. Nur fünf Schritte von
im entfernt hielt der Zug in Folge der scharfen
dachsamkeit des Lokomotivführers an. Der Schläfer,
zelchen der schrille Warnungspfiff der Lokomotive
orher nicht erweckt hatte, erwachte auch nicht, als
erbe Püffe des Zugpersonals ihn zur Aufgabe
eines Ruheplätzchens mahnten. So sah man sich
enöthigt, den Trunkenen einfach in den Bahngraben
a rollen, worauf der Zug seine Fahrt forisetzen
onnte.
Clermont-Ferrand, 17. Okt. Bou⸗
anger hält seinen Arrest mit musterhafter Strenge.
zt sieht Niemanden bei sich, die Besuche werden
n den OrdonnanzOffizieren im unteren Stocke
mpfangen. Die Fenster der Wohnung Boulangers
jad verhüllt. „Etwas spät“, schließt „Figaro“
inen Bericht, „macht der Teufel den Einfiedler.“
in der Stadt selbst ist Alles ruhig; man spricht
nehr von der Weinlest als von dem Kommandeur
es 18. Armeekorps.
Held Boulanger braucht für den Spott
icht zu sorgen. Sein Arrest hat ihm seitens des
Figaro“ ein Scherzwort eingetragen, dessen Pointe
eider im Deutschen nicht scharf genug herausgebracht
verden kann. Ueberraschung der Eisenbahnpassa⸗
siere am 14. Oktober: Der Zug hält an der Sia⸗
ion bon Clermont ⸗Ferrand; der Kondukteur reißt
ie Thüren auf und ruft mit Stentorstimme:
clermont · Ferrand, dreißig Tage Aufenthalt ..“
trento jours d'arrôt).
In einer Heilanstalt zu Versailes er—
rach Nachts ein unbewachter Tobsüchtiger die Thür
ner Nebenzelle, deren Bewohner in einer Zwangs-
de steckte, und schlug so lange auf den Kopf des
ranken los, bis dieser völlig zerschmettert war.
Rom, 15. Okt. Der Papst ernannte den
eutschen Maler Ludwig Seitz zum Inspektor der
aticanischen Gemälde. — Die Katholiken in Genua
zachen dem Papst einen nach allen Regeln der
kunst gebauten Kahn zum Jubiläums-Geschenk.
die vom Erdbeben schwer heimgesuchten ärmeren
hewohner San Remo's können sichs gleichfalls
üicht versagen, dem Papst als Ausdruͤck ihrer Ver⸗
hung und Treue ein Geschenk zu machen. Zu
iesem Zwecke wurde ein goldener Federhalter, resch
esett mit Edelsteinen, gewählt, dessen Werth sich
uf 62-7000 Francs belauft.
s Rom. Sämmiliche Schülerinnen der untersten
llassen der Volksschulen werden gemeinschaftlich dem
.Vater ein paar Strümpfe aus weißer Floret⸗
eide zum Geschenke schicken. An diesen Strümpfen
af jedes Mädchen so viele Nadeln stricken, als es
ahre zählt. Zu diesem Behufe bringt man diese
volleklidarbeit, sorgsam in Seidenpapier eingeschlagen,
on einer Schule zur anderen.
JNew-York, 18. Oklt. Der mehrfache
Nilionar Rawson, Prasident der Trust Kompagnie,
hurde beim Verlassen der Kirche in Chicago von
nem Stiefsohn Ralph Stahmaker mit einem
cbolber angegriffen und miteist fünf Schüssen
wer verwundet. An dem Aufkommen des Ver—
hien wird gezweifelt. — Ein im Bau begriffenes
hulhaus siürzte gestern in fich zufammen und
egtub eine Anzahl Acbeiter unter feinen Trümmern.
s jetzt wurden sechs Leichen aufgefunden, und
w man, daß noch 14 andore unter dem Schutt
egen.
Zehn Jagdgebote deröffentlicht K. A.
vn Schulenburg in der „Illustr. Jagd⸗Zeitung“,
e jedem Anfänger in der Kunst des edlen Weld
F warm empfohlen seien. 1. Du sollst nicht
uf Entfernung schießen, wo nicht mit Sicherheit
ne rasche Streckung zu erwarten ist. 2. Du follst
lets das zur Streckung geeignete Geschoß verwenden
ind unsichere Schüsse unterlassen. 8. Du sollst
gestrecktes Wild schmerzlos und waidmännisch
ödten. 4. Du sollst eifrige Nachsuche halten, bis
du Dein angeschossenes Wild gefunden bast. 5.
du sollst Hunde, die Wild anschneiden für immer
yom Gebrauche auf der Jagd ausschließen. 6. Du
ollst Rohheiten auf Jagd, sowie bei Dressur Deiner
khiere, als eines Waidmanns unwürdig, vermeiden.
/. Du sollst auch das Raubzeug nicht auf marter⸗
zolle Art vertilgen. 8. Du sollst nur auf Wild
und Raubzeug schießen. 9. Du sollst immer Dein
Hewehr entladen, wenn Du nicht unmittelbar auf
der Jagd Dich befindest. 10. Du sollst Dich so
leiden, daß Du Deinem Jagdnachbar nicht das
Wild verscheuchst und sollst nie schießen, wenn Du
nicht genau erkennen kannst, was Du vor Dir hast.
Drei große Aerzte. Als der gefeierte
Arzt Dumoulin, umgeben von seinen trauernden
dollegen, auf dem Todtenbette lag, sprach er:
„Meine Herren! Ich lasse nach meinem Tode drei
zroße Aerzte zurück!“ Jeder seiner Freunde
Maubte, einer derselben zu sein, und man batihn,
ieselben zu nennen. „Es sind dies“, antwortete
der Sterbende, „das Wasser, die Bewegung und
die Diät.“
Ueber Shemasschrackenmehl entnehmen
vir der „Thüringer Landwirthschaftlichen Zeitung“
nachstehendes:
„Die Firma Warth und Wagner in St. Ing⸗
hert, Rheinpfalz, die sich bisher mit Anfertigung
von Mahleinrichtungen beschäftigte, ist durch geeig⸗
nete Vorrichtungen in der Lage, ein Phosphatmehl
100090 Feinmehl und zwar unter der Garantie
von 1606 Phosphorsäure zu den üblichen Preisen zu
liefern.
Das Warth und Wagner'sche Phosphatmehl ist
demnach ein Material, welches den durch Feinheit
in der Mahlung überhaupt erreichbaren höchsten
Wirkungswerth besitzt. Um diesen Wirkungswerth
in Zahlen umzusetzen, kehren wir zu der Märcker—
chen Berechnung zurück, die mit derjenigen von
Brofessor Paul Wagner für Phosphatmehle von
sohem Feinheitsgrade so ziemlich übereinstimmt.
Rach Märcker hat das Feinmehl in der Thomas⸗
chlacke (die Superphosphatphosphorsäure — 100
jesetzt) einen Wirkungswerth von 5800. Da nun
»as Warth und Wagner'sche Phosphatmehl 10000
Feinmehl enthält, so ist sein Wirkungswerth in der
That — 580 der wassertöslichen Phosphorsäure,
ind wenn 1 Pfund der Gesammiphosphor
äure in der gemahlenen Thomasschlacke 10 Pfen ⸗
zige kostet, so berechnet sich 1 Pfund wirksamer
Phosphorsäure in dem Warth und Wagner'schen
Phosphatmehle auf 17,2 Pfennige“. —
„Jedenfalls hat durch das Warth und Wag⸗
ier'sche Phosphatmehl die Frage des Feinheitse
—V
ils ein freies Angebot der zulässigen Konkurrend
erscheint, wird in Kürze eine Forderung der Land'
virthschaft werden, der sich auch die übrigen Fabri⸗
anten und Lieferanten von Thomasphosphatmehl
ruf die Dauer nicht zu entziehen vermögen“.
—
Gemeinnüũtziges.
Einlegen der Birnen in Essig und
zucker. Das Einlegen in Essig mit Zugabe von
Hewürznelken, Zimmet und Zucker erzeugt einen
sehr angenehmen Geschmack und garanuürt eine
ange Haltbarkeit und verdient darum die weiteste
Verbreitung. Doch ist hierzu guter Wein⸗ oder
Ibstessig zu verwenden. Zum SCinlegen in Essig
zignet sich jede nicht zu große Birne mit möglichsi
johem Aroma. Man schält möglichst gut erhaltene,
richt überreife Früchte, halbirl sie, schneidet das
dernhaus heraus, wäscht sie ab und kocht sie in
Basser mit Zucker, pro kg Birnen ein halb kg
zucker, so weich, daß sie sich mit dem Finger zer⸗
»rücken lassen, bringt sie dann mittels ein⸗es
-chaumlöffels auf ein Haarsieb und kocht in dem⸗
elben Wasser das ganze gewünschte Quantum.
dierauf läßt man den Saft zu einem konsistenteren
Syrup einkochen, giebt so viel guten Wein- oder
Obstessig zu, als zur Bedeckung der Birnen erfor⸗
derlich is. und etwas ganze Gewürznelken und
janzen Zimmet, läßt Alles aufkochen und gießt es
iber die in Einmacheqläser geschichteten Birnen,
im sie dann luftdicht zu verschließen.
Warnung an Viehbesitzer. In der
stheingegend haben sich große Nachtheile beim Ver—
üttern von Erdnußkuchen, welche aus Rotterdam
dezogen worden waren, in verschiedenen Wirthschaften
gezeigt, und hat eine eingehende Untersuchung er⸗
zeben, daß die Kuchen mit Rückständen von Rici—
nusölfabrikaten vermengt waren; diesen hatte man
durch ein besonderes Verfahren ganz das Ansehen
don Erdnußkuchen gegeben; es liegt also cine ab⸗
scheuliche Täuschung vor und diese ist doppelt ver—
werflich, weil die Ricinuskuchen vergiftend wirken
und Durchfall und Fieber in höherem Grade als
selbst das Oel verursachen.
5— te.
Homburg, 19. Okttober. (Fruchtmittelpreis und Vit
tualienmarkt) Weizen 8M. 75 Pf., Korn 6 M. 50 pf.,
Spelzlern — M. — Pf., Spelz0 M. — Pf., Gerfie
2reihige O M. — Pf., Gerste Ireihige 0 Mi — Pf.,
hafer 6 M. 28 Pf., Mischfrucht 6 M. 70 Pf., Erbsen
O0 M. — Pf., Wicken 0 M. — pf. Bohnen 60 M.,
— Pf., Kartoffeln 2 M. 20 Pf., Kornbrod 6 Pfund
60 Pf., Gemischtbrod 6 Pfund 72 Pf., Ochsenfleisch 2— Pf
Rin dfleisch 40 Pf. Kalbfleisch 50 Pf., Hammelfleisch — F
Schweinefleisch 530 Pf, Buͤtter 1 Pfund I M. — 1
Zweibrucken, 20. Okt. (Fruchtmittelpreis und Vi
ualienmartt.) Weizen 8 M. 70 Pf.. Korn M. — 7
Berste zweiteihige d M. — Pj., vierreihiged M. —
Spelz 0 M. — Pf., Spelzlern — M. — Pf. Dinke
— M. — Pf., Mischfrucht O M. — Pf. Hafer 0 M.
— Pf., Erbsen O M. — Pf. Wicken 0M. — Pf.
deus M. 80 Pf., Stroh J.Qual. 2 M. 70 Pf. II. Qual.
2 M. 40 Pf., Kartoffeln 2 M. 80 Pf., Weißbrod 12/3 Kilo
50 Pf. Kornbrod 3 Kilo 60 Pf. Gemischtbrod 3 Kils
75 Pf., paar Weck 100 Gr. 6 Pf., Rindfleisch J. Qual.
54 Pf.. I Qual. 48 Pf., Kalbfleisch 50 Pf. Hammel—
leisch 50 Pf., Schweinefleisch 50 Pf. Wein i Liter 80 Pf.
gier 1 Liter 24 Pf., RPittier 24 Kisgar. O M. 93 34.
Aelegraphischer ciffsbericht
der „Red Star Linie“ Antwerpen.
Philadelphia, 19. Okt. — Der Post⸗
dampfer „Switzerland“ der „Red Star Limnie“,
welcher am 5. Oktober von Antwerpen abging, ist
heute wohlbehalten hier angekommen.
New-York, 19. Oktober. — Der Post—
ampfer „Rhynland'“ der „Red Star Linie“, wel—
her am 8. Oltober von Aantwerpen abging, ist
heute wohlbehalten hier angekommen.
Protestantischer Gottesdienst.
pe den 28. Oktober 1887, vormittags
zu. Uhr. Text: Hesekiel 88, 1220. Lied 553.
Nachmittags 2 Uhr: Christenlehre.
Dienstesnachrichten.
Protest. Kultus. Die prot. Pfarrstelle zu
Barbelroth, Dekanats Bergzabern, wurde dem
Pfarrer Wilhelm Rupp in Vorderweidentheibe, die
Pfarrstelle Rumbach, Dekanats Pirmasens, dem
Bfarramtskandidaten Michael Hust von Insheim,
ind die Pfarrstelle Asselheim, Dekanats Franken⸗
hal, dem Pfarrer Daniel Karl Wüst in Hermers⸗
»erg verliehen; — Die Verwesung der 2. Pfarr⸗
telle in Hornbach wurde dem Pfarramtskandidaten
Th. Stübinger, bisher ständiger Vikar in
Ensheim, und das ständige Vikariat Ensheim
)em Pfarramtskandidaten Eduard Roth, bisher
Bfarrverweser in Hornbach, verliehen.
Ffür di⸗ Redaktion verantworlich: F. X. Demetz.
Winter⸗Burkin für Herren⸗ und Knaben⸗
tleider, garantirt reine Wolle, nadelfertig, ca.
140 Centimeter breit à Mark 2.95 per NHeter,
persenden direct an Private in einzelnen Metern, sowie
ranzen Stücken portofrei ins Haus Oettinger
J0o.. FPrankfurt a M. Burkin⸗Fabrit⸗Depot
— — ιS —
Ein japanesischer Gruß.
Der Frage des Deutschen: „wie geht es Ihnen“, siellt
)er Franzose sein: „wie tragen Sie sich“ zur Seite, während
ʒer Englaͤnder behaglich fragt: „wie thuen sie thuen ?“ der
Japanese trifft den Nagel aber auf den Kopf indem er
ragt: „wie ist ihre Leber?“, denn diesem scharfsichtigen
Boike ist es wohlbewußt, daß der Gesundheitszustand des
Menschen von dem seiner Leber abhängt. Unter den
Lölkern des Alterthums war der Glaube verbreitet, daß
ille Uebel und Leiden des Körpers von der Leber her⸗
rührten. Diese Auffassung ist wahrlich keine irrthümliche,
»enn bei sehr vielen Faͤllen ist der ungesunde Zustand der
ꝛeber die Grundursache der verschiedenen Krankheits ˖ Er⸗
cheinungen. „Wie ist ihre Leber 7 ist gleichbedeutend mit
jer Fraͤge, befinden Sie sich in einer fröhlichen oder
nurrischen Verfassung. Neunzehntel alles mürrischen und
lreitsüchtigen Wesens, Familien⸗-gwistigkeiten, Gardienen⸗
zredigten, Streitereien, gar nicht zu erwähnen Mord und
rodtschlag, die Konsequenz üblen Charakters und finsterer
hemüihsfiimmung, und einer ganzen Reihe anderer Ver—
rechen finden ihre Haupt⸗Ursache und Grund in der Un⸗
haͤtigkeit der Leber und ihre Einwirkung auf das Gehirn.
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