sn gegenwärtigen Verhältnissen nicht rathsam, da
xe ich ein römisches Bad vorziehen“, replizirte
—3* der Reichskanzler.
Halver, 21. Okt. Bei dem Bau der
qualspurbahnstred e Schaksmühle⸗ Halver wurde
schien Einschnitt vor Halver am Eichholz ein
afengrab offengelegt, in welchem ca. 12 - 15
pletse gefunden wurden. Die bei einem der
gette gefundenen Gegenstände, ein Stück eines
nen Sporns, sowie ein Metallknopf mit Kreuz
Jdverschiedene andere Eisentheile lafsen darauf
ehen, daß es ein Grab gefallener Krieger aus
ñ dreißigjährigen Kriege oder den Befreiungs⸗
en ist. Die Kinnbacken enthalten, laut der
W. Ztg.“, fast ohne Ausnahme noch alle
HIne, und ein Schädel ist anscheinend mit einer
igel durchbohrt, welche, über der Nase einge⸗
gen, durch den ganzen Kopf gegangen ist.
hahrend die entfernter liegenden Erdschichten roth⸗
Jind, ist die Erde um die Skelette theilweise
warz und anderntheils weiß, kalkartig, so daß
sanehmen ist, daß die Leichen in Kalk einge⸗
tfind.
an dhee. 28. Ott. Vei Nordohlsturmm übet
uthete die Ostsee die Hafenplätze Kiel, Lübeck und
osiod. In Lübeck steht das Wasser in den Straßen,
Bahnverkehr nach dem Norden ist gestört.
Die Erschießung eines deutschen
nierthanen durch einen rus si schen Grenz⸗
oIdaten bestätigt sich Der „Preuß. Landesztg.“
ind über den Vorfall geschrieben: „Am 12. Okt.
man der Landesgrenze bei Augsgirren eine
renzausschreitung statigefunden, welche leider einen
ht bedauernswerthen Ausgang genommen hat. An
isem Tage war das Vieh eines preußischen Unter⸗
unen, des Besitzers Johann Sedat aus Augs
eten, auf russisches Gebiet übergetreten. Als nhun
zedat, der auf seinem Felde beim Kartoffelaus⸗
ehmen beschäftigt war, dirs merkte, überschritt er
richfalls die Grenze, um sein Vieh zurückzuholen.
eran wurde er jedoch von einem russischen Grenz
daten gehindert und erhielt von demselben zunächst
nen Bajonettstich in den Rücken und sodann durch
men Schuß eine Kugel in den Oberschenkel; diese
erwundungen hatten unmittelbar den Tod des
zedat zur Folge. Wie wir hören, hat die Unter⸗
chung des Thatbestandes durch das Gericht und
e Staatsanwaltschaft und die Section der Leiche
zreits stattgefunden, und es soll als bestiramt fest⸗
chen, daß die Tödtung des Sedat auf russischem
jebiet ftattgefunden hat.“
»Aus Schlesien, 24. Oklt. (Kampf
zit einem Adler.) Daß ein Adler auf Schafe
dßt, gehört in unserer Probinz wie in unserem
aterland zu den Seltenheiten. Als dieser Tage
in Hirt in Krieblowitz seine Schafe hütete, sfürzte
ch ein mächtiger Adler auf ein großes ausge⸗
achsenes Thier, um es zu entführen. Im Augen⸗
lick, da er sich mit seiner Beute wieder erheben
jollte, fuhr der Hirt mit wuchtigen Schlägen da⸗
wischen, worauf der Adler von seinem Opfer ab⸗
ieß und sich auf seinen Angreifer stürzte. Diesem
tlang es nach heftigem Kampf, wobei er schwere
dtatzwunden davontrug, den Vogel zu erlegen, der
ine Flügelspannung von 2 Meter 45 Centimeter
atte.
— Die sterblichen Ueberreste Nachtigal's
Uen von Cap Palmas nach Kamerun übergeführt
jerden.
»Aus Lyon wird geschrieben: „Baron Pel⸗
ein hoher Beamter unserer Stadt, war ein
elts feuriger Anhänger des Champagners gewesen
nd pflegte denselben statt des Wassers zu trinken,
r wusch sich zuweilen mit dem edlen Naß.
aron Peltier erhielt von den ersten Firmen stets
etichte über den Stand der Traubenernte; am
*. d. Mis. meldete ihm ein großes Hauss, das
ine Lieferungen besorgte, daß die heurigen Weine
el. wenn nicht alles zu wünschen übrig lassen.
Rese Nachricht versetzte den Baron in solche Auf⸗
egung, daß er zu sterben beschloß. Er ließ aus
nem Keller hundert Flaschen Champagner holen,
ie mit dem kostbaren Naß die Wanne seines
adezimmers und ertränkte sich, indem er gewalt⸗
im den Kopf in den Wein tauchte und so lange
erin hielt, bis er seinen Geist aufgab. Die Aerzie
üünschten sämmtlich, die Leiche seziren zu dürfen,
m zu erfahren, welchen Befund ein im Cham⸗
agner Ertrunkener ergebe, doch die Familie ver—⸗
rigerte ihre Einwilligung hierzu.“ Die Sache
ingt zwar etwas sonderbar, aber es kaun auch
iche Käuze geben.
Als Zeichen für die Stimmung, welche in
Frankreich unter der besitzenden und vermögen⸗
den Klasse der Bevölkerung z. Z. herrscht, hervor⸗
zerufen durch die Revancherufe, die nie verstummen,
durch die Sozialisten ⸗Meetings und endlich durch
die letzten inneren Wirren und Skandal ˖ Geschichten.
dient folgende Nachricht, welche die „Rh.W. Z.“
aus Meßg erhalten: „Eine Anzahl gut Situirter
senseits der Vogesen legt bereins seine Gelder in
)eutschen Werthen an, und verschiedene wol Ihabende
Personen aus dem nahen Nanch und Umgegend
versuchen ihr Geld bei der hiesigen Reichsbank zu
deponiren. Da dies aber für Ausländer nicht an⸗
gzängig, lassen sie es durch hier lebende Verwandte
oder gute Bekannte thun. Als ich kürzlich darüber
mit einem vornehmen Franzosen sprach und ihn
ragte, warum er dies thue, meinte er: „in Frank⸗
zeich ist es zu unsicher, da weiß man heute nicht,
pas morgen geschehen kann.“ Also der Franzose;
und — wenn nicht alles trügt — so ist wohl die An⸗
iahme berechtigt, daß bei weiterem Umfichgreifen der jetzt
seerschenden Wirren in Frankreich bald die Zeit
ommen wird, wo die besitzende Klasse dieses Landes
Schutz in Deutschland suchen wird, was nicht zum
rstenmale der Fall wäre.“
FLondon, 26. Okt. Nach einer Meldung
»er „Times“ aus den Verein. Staaten von Amerika
hat in der Region der Seen am Sonntag und
Montag ein heftiger Sturm gewüthet und es wird
iber viele Unglücksfälle zu Wasser gemeldet; bei
inem derselben gingen 5 Menschen zu Grunde.
der Sturm, welcher eine Geschwindigkeit von 90
em. per Stunde hatte, verursachte auch an den
See · Ufern großen Schaden. In Buffalo wurde
in Haus niedergeweht, wobei zwei Insassen ums
deben kamen.
F Ein vierzehnjähriges Mädchen in
—AV
in einen Brunnen gefallenen Knasen mit eigener
Lebensgefahr. Auf Befehl des Czaren erhält sie
dafür außer der silbernen Medaille mit der In⸗
schrift: „Für Rettung Ertrinkender“ und 25 Rubeln
an einmaliger Unterstützung — bis zu ihrer Ver—⸗
heirathung allmonatlich für Rechuung Sr. Majestät
ünf Rubel und bei ihrer Verheirathung einmalig
ur Aussteuer 200 Rubel ausbezahlt. Dem tapfern
Mädel wird es an baldigen Freiern nicht fehlen.
F Nach der Trauung. Aus New NYork
wird gemeldet: Am 6. Oktober war eine zahlreiche
yornehme Gesellschaft in der Kirche versammelt, um
der Hochzeit des jungen Großindustriellen Paul
Brandes mit Fräulein Marie Le Roy beizuwohnen.
Es war eine allgemein bekannte Thatsache, daß
Brandes nur gezwungen zum Altar schritt, da er
ine andere Liebe im Herzen trug, und Marie Le
soy, eine angehende alte Jungfer, nur auf Ver⸗
angen seines Vaters ehelichte, weil sie fich im
)eirathskontrakte verpflichtete, im Momente, in
velchem sie den Namen Brandes annehmen würde,
eine Million Dollars in die Geschäftskasse zu zablen,
velche Summe Brandes sen. zur Deckung großer
herluste dringend benöthigte. Nach der Trauung
rat der Neuvermählte hinter einen Pfeiler, zog den
ieuen Ehering vom Finger und leerte hastig den
Inhalt eines Fläschchens. Sofort stürzte er todt
u Boden, seinen Händen entrollte der goldene
steif. Die junge Frau brach ohnmächtig zusammen.
zIn einem Schreiben, das man in der Brusttasche
)es Todten fand, sagte dieser, er hoffe, seine Wittwe
derde das Geld pünktlich abliefern, um der alten
Firma wieder zu ihrem Glanze zu verhelfen.
Sie will — er nicht.“ Eine junge
dame in Cambridge, O,., schoß kurzlich, wie die
Newy. Handels-Zig.“ berichtet, einem dortigen
ungen Kaufmann, Namens Harris, zwei Kugeln
inn den Kopf, nicht etwa, weil er sie verführt oder
Hetrogen hatte, sondern weil er sich weigerte, einem
deirathsantrag, den sie ihm gemacht hatte, Gehör
zu schenken.
F Forischritte im Gasgebrauch. Die
ereitwillige Aufnahme, welche die elektrische Be—
euchtung erfahren, und die ungemein rasche Ent⸗
vicklung, welche diese gezeigt hat, veranlassen die
ßastechniker, theils die Verwerthung des Gases zu
hHeizzwecken oder für industriellen Betrieb zu er—
treben, theils zu finnreichen Verbesserungen der
Beleuchtungs⸗Apparate. Ueber eine derartige Er⸗
indung schreibt das Patentburcau von Richard
rüders in Görlitz folgendes: Gasbrenner mit zwei
»der mehreren Schlitzen, deren Flammen sich trafen
ind dadurch eine vollkommenere Verbrennung als
infache Schlitz⸗ oder Lochbrenner erzielten, sind
seit langem bekannt. Neu und von überraschendem
Effekt ist aber die Einrichung von Thomas Shee⸗
han, bei welcher zwei Gasflammen von gleicher
Größe direkt gegen oder ineinander geleitet werden,
'odaß z. B. bei Flachbrennern die vereinigte Flamme
als eine von gleichmäßiger Stärke —8 Die
Wirkung der beiden gegen einander gerichteten Gas⸗
tröme geht zunächst dahin, daß die Geschwindigkeit
derselben abgeschwächt wird. Dadurch aber werden
nicht so viel Gastheilchen unverbrannt durch die
Flamme geführt. Daß letzterer Uebelstand vielfach
auftritt, beweist der Geruch vieler durch Gas be—
leuchteter Räume und Decken. Dann aber dringen
auch die beiden gegeneinander treffenden Flammen
ein viel ruhig⸗eres und helleres Licht hervor, als fie
getrennt zusammen liefern würden. Die Kosten
de artiger Anlagen sind sehr geringe und machen
sich durch die angegebenen Vortheile schnell bezahlt.
F Neuestes Bindemittel für Leder
zesteht aus einer Lösung von Kauischuck und
Schwefelkohlenstoff, mit etwas Benzin vermischt.
Ddas zusammenzusetzende Leder wird an den betref⸗
enden Stellen abgeschrägt, mit der Lösung bestrichen,
aach dem Trocknen (was sofort geschieht) über eine
Spiritusflamme gehalten, bis die Masse auf dem
deder anfängt zu schmelzen, und sofort werden die
deiden Stücke so fest als möglich zusammengedrückt.
Nach dem Erkalten ist die Stelle der Zusammen⸗
etzung kaum erkennbar und hält wie kein anderes
Bindemittel. Zu bemerken ist noch, daß von dem
raschen Zusammenbringen beider Flächen nach dem
ẽᷣxrwärmen sehr viel abhängt.
Gemeinnuͤtziges.
Für das Ausputzen der Bäume, das
im Spätherbst und Anfang Winter stattfinden soll,
zleichviel, ob es sich um Obst⸗ oder Ziergewächse
jandelt, erinnern wir daran, daß es für große
Wunden, die durch die Fortnahme von Aesten ent-
ttehen, kein besseres Conserviruagsmittel als Theer
giebt. Dieser dringt, wenn die Beschneidung und
Auftragung im Herbst oder im Anfang des Winters
erfolgt, sofort einige Millimeter tief in das Holz
ein und bildet dann eine dichte und undurchdring⸗
zare Schutzdecke für die darunterliegenden Partien
»eren Faulen so verhindert wird.
Litterarisches.
No. 4 ,Von Haus zu Haus“. Hespe—
rus, Novelle von Anna Conwentz. — Grazia
Skizze aus dem Zigeunerleben von Anny Wothe.
— Herzensklänge: Der Unerreichbaren, von K.
Telman. — Lose Blätter von Paul Eichholz. —
Hortrait Skizzen: Carmen⸗Syldba, von Claire Ger—
hard. — Parfümerie. — Knurr- und Brummekt
für die Münner. — Schmollwinkel für die Frauen.
— Zimmerzierden: Blumenstäbe mit Markartdeko—
ration. — Modebericht. — Margarete Houghery.
— Seufzerlaube für die Backfische. — Für's Herz⸗
hlätichen. — Kinderarbeiten für das Christfest. —
inderworte. — Hansel und Grethel. — Kinder⸗
cätsel. — Haus und Küche: Preisausschreiben
No. 4. — Rezepte. — Neue Erfindungen: Tafel—
locke. -Bücherschan. — KRriefmaype
Pre antischer Gottesdienst.
Sountag, den 80. Oktober 1887, vormittags
92 Uhr. —5* Psalm 121, Lied 833.
Nachmittags 2 Uhr Christenlehre.
Fur die Redaktion verantworlich: F. X. Deme;
Winter-Kammgarne für Herren- und
Knabenkleider, garantirt reine Wolle,
nadelfertig, ca. 140 Centimeter breit
Mark 5.75 per Meter,
dersenden direct an Private in einzelnen Metern, sowie
janzen Stücken portofrei in's Haus Oettinger x
Do., Frankfurt a. M. Burxkin⸗Fabrik⸗Devot.
Ve — — ——v frnaee
Magenleiden.
Ein krankhafter Zussand der Leber zieht immer den
Magen in Mitleidenschaft. Eine erschlaffte Leber und
oerangirte Nieren haben meistens Dyspepsie im Gefolge.
Dieses Leiden ist sehr vorherrschend und erzeugt Kopfweh.
zroße Niedergeschlagenheit, Melancholie, Verstopfung,
aechende Schmerzen im Magen, Appetitlosigkeit, Schinerzen
in der Brust, allgemeine Schnmäche und Abmagerung, belegte
Zunge, übler Geschmack im Munde, rothes Gesicht nack
den Mahlzeiten, zeitweilig scharfe Schmerzen in der Magen
grube, die sich durch Erbrechung Linderung schaffen. War—⸗
ner's Safe Cure ist das zuverlässigste Mittel, welches in
Verbindung mit Leber und Nieren alle Störungen des
Magens hebt, wenn es genau nach Vorschrift in genügender
Quantität genommen wird. Verkauf nur in Apotheken.
Breis 4 Mark die Flasche. District-Haupt⸗Depot: Engel-⸗
Apotheke, Frankfurt am Main