Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. 
der „St⸗ Jugberter Anzeiger“ erscheint wöchentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs⸗ 
it und Sonntags mit eee illustrirter Beuage. Das Blatt kostet vierteljährlich 1,4 60 einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 14 75 35 einschließlich 
ß JZustellungsgebuhr. Die Einruͤckungsgebühr für die Lgespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 H, bei außerpfälzischen und solchen, 
auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, 18 A. Reklamen 80 2. Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet. 
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W 221. Donnerstag, 10. November 1887. 
Deutsches Reich. 
München, 8. Nov. Prinz Ludwig wird 
h am Donnerstag nach Berlin zu den Jagden 
—VV——— Gast Sr. Maj. des deutischen 
Jasers im löniglichen Schlosse absteigen. 
München. 8. Nov. Ihre Majestäöt die 
onigin von Dänemark trifft heute Abend mit 
zefolge und Dienerschaft im Hotel „Vier Jahres⸗ 
enten“ dahier ein. 
München, 7. Nov. Im katholischen Kasino 
and gestern Abend die Versammlung zu Ehren 
ez Papstjubilaums statt. Das Kasino war über⸗ 
iUlt. Den Vorsitz führte Reichsrath Graf v. 
rehsing. Unter den Gästen befanden sich der 
unttus, Justizminister v. Leonrod, Reichsrath v. 
zanckenstein, Fürst v. Löwenstein und Kammer⸗ 
äsident v. Ow. Erzbischof Steichele rühmte den 
zrfolg der Sammlungen in Bahern für das Papst— 
ubiläum. Nach mehreren Reden brachte FIrhr. 
on Franckenstein ein Hoch auf den Papst und Graf 
.Preysing ein solches auf den Prinz⸗Regenten 
Frankfurt, 8. Norp. Das hiesige „Jour⸗ 
al“ meldet: Heute früh traf Prinz Wilhelm von 
zreußen in Begleitung des Großherzogs von Hessen 
nnd der Erbprinzessin von Meiningen hier ein. 
dieselben reisten in Begleitung des hiesigen Doktors 
Noritz Schmidt nach Darmstadt und benutzten um 
Uhr den Blitzzug zu ihrer Reise nach San 
mo. 
BZerlin, 8. November. Die neu entstandene 
vucherung im Halse des Kronprinzen hat sich in 
en letzten Tagen unerwarfet rasch entwickelt und 
tt dieselbe um so bösartiger als die zuerst vor⸗ 
andene, weil sie tiefer liegt. Dr. Krause reist 
eute nach San⸗Remo. Prinz Heinrich ist zur 
daiserin nach Koblenz abgereist. Der „N. f. P.“ 
dird aus San ⸗Remo gemeldet: Dr. Hovel beo⸗ 
achtete die Erneuerung der Kehlkopfwucherung des 
ronprinzen und hält eine sofortige Operation als 
othwendig. Dr. Mackenzie hat seine Untersuchung 
eendet. Das Resultat desselben ist; Im Kehl. 
pfe hat sich eine neue Wucherung entwickelt, ⸗ 
zoll unter den Stimmbändecn und ist dieselbe viel 
asartiger, als die bisher entfernte. Mackenzie er⸗ 
lidt keine augenblickliche Gefahr, aber leider ent⸗ 
aickelte fich die Wucherung unerwartet rasch. Macken⸗ 
e wird nach Eintreffen Krause's und Schröter's, 
ssen Berufung in Wien großes Aufsehen erregt, 
ar Operation schreiten. Es ist aber Koch zweifel⸗ 
jaft, ob sie durch den Mund geschehen kan.. Nach 
em „Berl. Tagbl.“ ist die neue Wucherung sehr 
mgünstig. Leider wirb ie unerwartele Neubildung 
ehr bedenklich, wenn auch unmittelbar keine Gefahr 
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ücht sprechen. König Humbert von Italien schickte 
ningliche Anfragen nach dem Befindin des Kron ⸗ 
wrinzen. 
Berlin, 8. Nop. Der Bruder des Czaren 
ct Freitag in Berlin ein, um den Czjacen dort 
u erwarten. 
Berlin, 8. Nov. Die Grundzüge zur Alters⸗ 
iud Invalidenversorgung der Arbeiter haben die 
zenehmigung des Kaisers gefunden. Zur Vor⸗ 
erathung wird der Voltswirthschaftsraih wahr⸗ 
heinlich Mitte nächster Woche zusammentreten. Die 
dorlage soll sich quf alle Arbeiter, ca. 12 Millio⸗ 
len, erstrecen. Ob dem Staatsrath die Grund⸗ 
uüge oder der bereitb ausgearbeitete Gesetzentwurf 
vorgelegt wird, steht noch nicht fest. 
Aus Petersburg wird der Rücktritt des Herrn 
15 
J. Giers von der Leitung der auswärtigen An⸗ 
jelegenheiten und derjenige Wischnegradskis 
on der Leitung der Finanzen, signalisirt. Vor⸗ 
jcht, meint das „Frkf. J.“, ist diecsen Nachrichten 
enenüber sehr geboten. 
Ausland. 
Wien, 8. Nuv. Professor Dr. Schröter, der 
ur Konfultation wegen der Gesundheit des Deutschen 
Zronprinzen berufen ist, ist bereits gestern nach 
San Remo abgereist, vorbereitet zur Vornahme für 
die Tracheotomie beim Kronprinzen. 
Wien, 8. Nov. Die „N. Fr. Presse“ be⸗ 
pricht die russischen Preßstimmen über Kalnoky's 
krposé und ist erstaunt über die Gereiztheit und 
„en bitteren Ton der Entgegnungen. Das Blatt 
ommt zu dem Schlusse: „den Frieden kann Ruß 
and möglicherweise stören, ob aber dies ihm zu 
igenem Vortheile gereichen würde, ist mehr als 
raglich. Niemand fordert Raßland heraus, seinen 
jerechten Ansprüchen trägt man überall Rechnung, 
venn es aber glaubt, der Freundschaft der übrigen 
Mächte entbehren zu können, wird ihm dieselbe 
nicht aufgedrängt werden, Europa hat sich für den 
Nothfall vorgesehen.“ 
Bern, 8. Nob. Der Bundesrath beschloß 
die Kündigung des Handelsvertrages mit Oesterreich— 
Ungarn. 
Paris, 8. Nov. Der heute gewählte Unter⸗ 
uchungsausschuß hesteht aus sechs Mitgliedern der 
radikalen Linken; ferner aus zehn Mitgliedern der 
zußersten Linken; aus drei Opportunisten und 
chließlich aus drei Mitgliedern der Rechten. Der 
Hesammtausfchuß ist vollständig einig über die 
Intersuchung. 
Paris, 8. Nov. Die Nachrichten über die 
jeuesite Wendung im Befinden des deutschen Kron⸗ 
prinzen rufen hier nicht nur großes Aufsehen her⸗ 
hor, sondern eine gewisse Aufregung. 
Paris, 9. Nov. Das gesammte Interesse 
ichtet sich heute auf die Krankheit des deutschen 
dronprinzen, die sogar den Fall Caffarel in den 
dintergrund drangt. Die von Zeitungsberichter⸗ 
lattern befragten französischen Hals⸗-Spezialisten 
doyet und Fauvel sprechen die Ansicht aus, daß 
ine unmittelbare Gefahr nicht vorliege, aber beide 
ind der Meinung, daß den nach San Remo berufenen 
Uerzten nichts ührig bleiben werde, als die bereits 
m ersten Stadium von den deutschen Aerzten 
mpfohlene Tracheotomie (Luftröhrenschnitt) vorzu- 
ehmen. Beide sagen übereinstimmend, daß diese 
Iperation im vorliegenden Falle keinerlei Lebens- 
zefahr darbiete, meinen jedoch, daß dieselbe eine 
ndgiltige Heilung auch im Falle des Gelingens 
nicht unbedingt verbürge. 
Kopenhagen, 9. Nov. Nach vorläufiger 
Bestimmung reist der russische Kaiser mit Familie 
im 153. oder 16. November von hier nach Berlin 
ib. Tags darauf begiebt sich die Prinzessin von 
Wales mit den Kindern in Begleitung des Königs 
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Dublin, 8. Nov. Eine Bande Mondschein⸗ 
ern drang heute früh in die Wohnung eines 
Zächters in Kirby bei Trabee Riß ein, zog den⸗ 
elben aus seinem Beite und tködtete ihn durch 
Flintenschüsse in Gegenwart seiner Familie. 
Lokale und pflzische Nachrichten. 
*St. Ingbert, 10. Nov. Die Stadige—⸗ 
neinde Homburg hat einen Controlleur auf⸗ 
zestellt, welcher alle 8 Tage sämmtliche Bier— 
Ressionen zu untersuchen hat. 
* St. Ingbert, 10. Nov. Auf der Alsch⸗— 
zacher Jagd, der St. Ingberter Jägergesellschaft 
ehörig, wurden am Dienstag von 10 Schützen 48 
Stück Hasen, 2 Rehböcke, 3 Hühner und 2 Füchse 
ur Sirecke gebracht. Gewiß ein sehr günstiges 
Resultat. 
— Abgebrannt: Die Malzdörre der Malzfabrik 
»on Christian Barth in Blieskastel, 2 Scheuern in 
derxheim, das Anwesen von Ph. Köhler in Bu⸗ 
enberg. 
— Erschossen hat sich der 85 Jahre alte 
Zrunnenmacher Koch von Kirchheimbolanden. 
— Waldfischbach, 7. Nov. Ueber das 
germögen des Müllers Adam Mattil von der 
Moscheimühle bei Burgalben wurde der Konkurs 
rklärt. Als Konkursverwalter wurde Hr. Geschäfts⸗ 
nann Kämmerling von Pirmasens bestimmt. 
C. A. 
— Ingenheim, 6. Nov. Eine neue Erb⸗ 
chaftsangelegenheit macht hier wieder von fich 
eden. Im März vorigen Jahres starb zu Wa—⸗ 
hington der Gouverneur von Louisiana und Senator 
Hichael Hahn, ohne direkte Erben hinterlassen zu 
jaben. Besagter „Hahn“, welcher ein bedeutendes 
Vermögen hinterlassen haben soll, soll nun aus 
Ingenheim stammen, indem der Vater desselben 
nit der ganzen Familie im Jahre 1833 oder 1834 
von hier nach St. Louis in Nordameirika ausge⸗ 
vandert sein soll. Wie wir hören, sollen sich 
zun die hier und zu Klingenmünster wohnhaften 
Anverwandien an das Generalkonsulat zu Washington 
ur Betreibung der Erbschaftsangegelegenheit ge⸗ 
vendet haben. Da sämmtliche Verwandte ärmere 
deute sind, so wäre denselben ein solcher Erbschafts⸗ 
infall wohl zu gönnen und wollen wir nicht hoffen, 
vaß die Angelegenheit einen Ausgang wie die dviel⸗ 
zesprochene und vielumworbene Erdschaft Kohler“ 
rhäli. (Ld. Anz.) 
— Grünftadt, 5. Nob. Im Laufe der 
etzlen Jahre kam es zeitweise vor, daß nächtlicher 
Weise Gartenzäune umgerissen, Mauerwerk ⁊c. ⁊c. 
»emolirt wurde. Den eifrigen Bemübungen der 
Holizei gelang es endlich, die Thäter zu ermitteln, 
u deren Aburtheilung auch heute eine außer—⸗ 
xdentliche Schöffensitzung anberaumt wurde. Es 
rhielten die 4 Angeklagten, die sämmtlich aus 
Brünstadt sind, Strafen wegen Sachbeschädigung, 
AInfugs ꝛc. von 1Monat Gefängniß bis 13 Tage 
daft und Tragung der Kosten. 
— Wie weit ein Lehrer zum Feuerwehr⸗ 
»ienst, resp. Wasserfahren herangezogen werden 
ann, wird demnächst, wie dem „L. G. A.“ aus Neu⸗ 
ofen geschrieben wird, vor dem Schöffengericht 
dudwigshafen zum Austrag kommen, indem Lehrer 
Znopf gegen ein erstrichterliches Urtheil Be— 
rufung eingelegt hat, nach welchem er um 3 Mk. 
zestrast war, weil er bei dem leßten Brande. der 
n der Nacht stattfand, da sein Knecht gerade ab⸗ 
vesend war, nicht sich selbst auf din Wasserkarren 
tellte. 
Vermischtes. 
f Saarbrücken. Gegenwärtig ist man mit 
er Ausbesserung der Denkmäler auf den Spicherer 
Zöhen deschäftigt. Die ursprünglichen weißen 
Holzkreuze auf den Gräbern werden nicht wieder 
rneuert, sondern durch solide eiserne Kreuze ersetzt, 
velche in Steinsockel eingelassen find. 
München, 7. Nov. Die Gesammifrequenz 
er drei Konigsschlösser während des heurigen 
Zommers betrug 75,615 zahlende Personen. Hier⸗