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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
der „St⸗ Jugberter Aee, erscheint wöchentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs⸗
zlatt und Sonntags mit achtseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljährlich 14 60 einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen I 75 5 einschließlich
ZZustellungsgebuhr. Die Einruͤckungsgebühr fur die Kgespaltene Garmondzeile oder deren Raum belrägt bei Inseraten aus der Pfalz 10 à, bei außerpfälzischen und solchen,
auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, 13 8, Neklamen 30 . Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet.
M 239. W Montag, 5. Vezember 1887.
222. Jahrg.
Deutsches Reich.
Munchen, 3. Dez. In der Abgeordneten⸗
ammer übten bei der Berathung des Etats für
»as Ministerium des Innern Dr. Daller und
indere Ultramontane scharfe Kritik an den Vieh—
öllen, welche die Existenz der Landwirthschaft trei⸗
enden Grenzbewohner schwer gefaährdeten. Herr
Stauffenberg erklärte seine Uebereinftimmung mit
Or. Daller. Minister von Feilitzsch wies auf die
keichsbest mmungen hin; Bayern sei ohnedies kulant
purch Ausnahmegewährungen; eine strenge Hand⸗
sabung sei aber nothwendig, sonst könnten die
teichsbestimmungen verschärft werden. Der Abge⸗
ixdnete Lukas (ultr.) behauptete, durch den erhöhten
Biehzoll und verschärfte Bestimmungen werde in
bayern der Schmuggel kolossal erhöht.
Berlin, 83. Dez. Die Commifion des Reichs⸗
ages zur Vorberathung des Entwurfs des Gesetzes
etreffend die Abänderung des Zolltarifs (Getreide⸗
oll) ift heute gewählt worden. Es gehsren der⸗
elben an die Abgeordneten: Dr. Windthorst, Dr.
steichensperger, Bechmann, Dr. Braubach, Freiherr
. Landberg-⸗Steinfurt (Vorsitzender), Mooren, Dr.
ducius (Schriftführer), Freiherr von Pfetten, Brömel,
stickert, Maager, Pfähler, v. Helldorff, Freiherr v.
Nirbach, v. Wedell⸗Maschow, Dr. Frege, v. Putt⸗
ammer⸗Plauth, Delius, v. Fischer, Lehmann, v.
dardorff, Lohren, Freiherr v. Ow, Hoffmann-
Sachsen, Diffene, Geibel (Schriftführer), Dr. Ham⸗
nacher (Stellvertreter des Vorsitzenden) und Hoff⸗
nann⸗Koͤnigsberg (Schriftführer).
Berlin, 3. Dezbr. Zum Vorsitzenden der
Zetreide · Zoll ⸗ Kommission wurde Freiherr von
zandsberg (kons.), zum Vizepräsidenten Hammacher
nat.⸗lib.) gewählt. Wenigstens 14 von 28 Mit⸗
zliedern stimmen für die Vorlage.
Ausland.
Versailles, 3. Dez. Um 2 Uhr erklärt der
zrafident Le Royer die Nationalversammlung zur
Wahl eines Präsidenten der Republik für konstituirt
ind verliest die auf die Wahl bezüglichen Artikel
er Verfassung. Michelin verlangt das Wort, um
inen Vorschlag auf Revision der Verfassung ein-
ubringen. (Allgemeine Bewegung; Applaus auf
»er Rechten und auf der äußersten Linken). Der
Zräsident: Das verbietet die Verfassung. Prince
»e Leon und Cuneo d'Ornano rufen dazwischen:
WBir anerkennen diese Verfassung nicht! Die Re—
zublikanen selbst hahen sie zerrissen! Baudry
»Asson: Sogar Greoy hat das erklärt! (An—
auernde heftige Bhegung.) Der Präfident kann
nmitten des Tumultes kaum den Wahlgang für
rosfnet erklären, als der Senator Albert Grevy
vurch das Loos zum Scrutator bestimmt wird,
nisteht allgemeines lautes Gelächter. Papinaud
zesteigt als Erster die Tribüne zur Abstimmung.
das Resultat des ersten Wahlgangs um 85 Uhr ist:
S„adi Caot 307, Ferry 270, Freycinet 10,
denerai Sauffier 148, General Lapeyres 52
stimmen. Es ist eir zweiter Wahlgang nöthig.
Versailles, 3. Dez. Sofort nach der Ver⸗
esung des Resultats des ersten Wahlgangs erhob
ich Ferry und erklärte laut, datz er zu Gunsten
Sadi Carnot's auf die Wahl verzichte. So kon⸗
entrirten fich im zweiten Wahlgang alle republi⸗
anischen Stimmen auf Carnot. Das Resultat
esselben ist: 616 Stimmen für Sadi Carnot,
8 fur General Saussier, 5 für Freycinet. Als
er Prasident die Stimmenzahl Carnots verkündete,
chob sich die gesammte Linke und applaudirte mit
Asgestreckten Händen der Rechten entgegen. Der
Zräsident verkündet Sadi Carnot als Präsidenten
er Republik. Nochmaliger lauter Beifall. Unter
türmischen Rufen, Vive la république“ wird die
Zitzung des Kongresses geschlossen.
Paris, 3. Dez. Paris war den ganzen Tag
iber vollkommen ruhig. Abends herrschte auf den
Boulevards großes Leben. Die Bevölkerung be⸗
rachtet die Wahl Sadi Carnot's als Festigung der
Kepublik und entnimmt aus der Vergangenheit
Farnots die Bürgschaft für die Erhaltung des
Friedens. Der neue Präsident war in der Kammer
n der Gruppe der Unabhängigen eingeschrieben,
jatte aber zahlreiche enge Freunde in der radikalen
Bartei, voührend er der Gesinnung nach den ge—⸗
näßigten Republikanern zugehörte. Um halb 8
Ihr verließ der neue Präsident der französischen
Republik das Palais in Versailles, begleitet von
iner Ehrenwache und allen Ministern außer Flou⸗
ens und Ferron. Eine Schwadron Kürrassiere
itt dem Wagen des Präsidenten bis zur Bahn
oraus. Um 8 Uhr 38 Min. hielt Sadi Carnot
seinen Einzug ins Elysee. (Der neue Präsident
der französischen Republik stammt aus altrepubli⸗
anischem Adel. Er wurde am 11. August 1837
u Limoges geboren, ist also jetzt gerade fünfzig
Jahre alt.)
London, 3. Dez. Dr. Mackenzie hat aus
Zan Remo- so günstige Nachrichten über das Be⸗
inden des deutschen Kronprinzen erhalten, daß,
ollte die Besserung desselben so fortschreiten, die
ihreise des Doktors nach San Remo unterbleibt.
— Ludwigshafen, 1. Dez. Einen guten
Fang hat gestern Abend unsere Schutzmannschaft
n einer Restauration gemacht. Die Mainzer Staats⸗
mnwaltschaft erließ hinter zwei Schwindlern, dem Kauf-
nann Wenzel Ezabeck und dem Lackierer Philipp
Mathees aus Mainz, Stedkbrief, wie ich hoͤre, wegen
ines vollendeten Betrugs. Außerdem sind dieselben
verdäͤchtig, in Kaiserslautern einen Einbruch ver⸗
übt zu haben.
Vermischtes.
München, 3. Dez. Dr. Jerusalem wurde
zestern 413 Uhr Nachmittags in Munchen auf dem
nördlichen Friedhofe beerdigt. Von Leipzig waren
essen Schwester und Schwager herbeigeeilt. Die
Familie bestritt die Kosten der Beerdigung.⸗
FWäuürzburg, 2. Dez. In der gestrigen
Zauptverhandlung vor dem kgl. Militär⸗Bezirks⸗
Bericht dahier wurde der Major a. D. und vor-
nalige Kommandeur des tgl. Landwehrbezirks⸗
dommando's Hof Maximilian Marc der angeklag⸗
en Verbrechen wider die Sittlichkeit in vier Faͤllen
schuldig befunden und unter Annahme milderner
Imstände zu einer Gefängnißstrafe von 1 Jahr 3
Monaten, zum Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte
auf die Dauer von zwei Jahren und zum Verlust
des Offizierstitels verurtheilt.
FWuürzburg, 2. Dez. Am nächsten Dienstag
Vormittag findet vor dem Mililär Bezirks⸗Gericht
zahier gegen den Soldaten Karl Meßemer der 4.
stompagnie kgl. 17. Inf.⸗Regts. wegen Verbrechens
des thätlichen Vergreifens an einem Vorgesetzten
und Verbrechens der Brandstiftung, dann
zegen den Gefreiten der Reserve Christian Bader
Bodramstein wegen unerlaubter Entfernung und
Urkundenfälschung öffentliche Hauptverhundlung statt.
4 Mainz, 28. Nov. Durch heute verkündigtes
Urtheil der Zivilkammer am hiesigen Landgericht
vurde der Militärfiskus verurtheilt, an den Militär⸗
Invaliden Karl Burkardt aus Frankfurt a. M.
eine jährliche Unterstützung von 1260 Mark, sowie
zie gesammten Kosten des Streites zu zahlen.
gurkardt, welcher im Jahre 1881 dem Branden-
zurgischen Fuß⸗Artillerie⸗Regiment Nr. 3 in Mainz
ugetheilt worden, war durch drei Unteroffiziere in
o raffinirter und maßloser Weise mißhandelt wor-
en, daß er auf Lebenszeit an seinem Koͤrper Schaden
rlitten hat. Die Unteroffiziere wurden schon
rüher mit längeren Freiheitsstrafen u. s. w. belegt.
F Straßburg, 3. Dez. Gestern Morgen
and im Münster vor dem Hochamte die Inthroni⸗
ation des Bischofs Dr. Stumpf in feierlicher
Weise statt.
F Köln,. 28. Nov. Ein kostbares Spielzeug
überlies eine Mutter in Nippes ihrem Kinde, das
doos Nr. 252692 der Marienburger Geldlotterie.
Hald war das bunte Papierchen in tausend Fetzen
errissen und Mama tröstete fich in dem Gedanken,
daß auf jenes Loos doch kein Gewinn fallen werde.
Die Glücksgöttin wollte es aber anders, sie hatte
zasselbe sogar zu dem Hauptgewinne von 15000
Mk. ausersehen. Natürlich kann der Gewinn nun-
nehr nicht ausgezahlt werden.
f Aus Koln wird berichtet: Ein interessantes
Schauspiel bot sich am Freitag auf dem Fabrikhofe
der Gebrüder Stollwerck. Herr Barthels aus Brüssel
jatte eine Anzahl Herren dorthin geladen, um den⸗
elben seine Versuche mit dem von ihm erfundenen
doͤschapparate zu zeigen. Zuerst bestrich derselbe
eine Hand damit und nahm dann einen stark
rennenden, mit Petroleum durchltränkten Lappen
Lokale und pfälzische Nachrichten.
* St. Ingbert, 5. Dez. Gestern feierte
die Knappfchaft der biefigen Grube das Fest ihrer
Schutzpatronin St. Barbara. In beiden Kirchen
and für die Mitglieder der Knappschaft ein feier⸗
icher Dank⸗ und Bittgottesdienst statt. Die ganze
dnappschaft rückte hierzu mit Musik und Fahne in
eierlichem Zuge aus.
* Das Kgl. Stagatsministerium des
jnnern hat durch Verfügung vom 20. November
1887 Nr. 16039 gestattet, daß zur Vornahme der
haßfurter Gewinnziehung am 15. Dezember l. J.
zeschritten werden kann, da die für den Zweck und
ür die Gewinne der Lotterie bestimmien Summen
ollständig gedeckt und sichergestellt sind.
— Die Pfaälzische Post“ wird, wie der Aus—
chuß des konservativen Preßvereins bekannt gemacht,
im 31. Dezember 1887 aufhören zu erscheinen.
Als Organ der Konservativen in der Pfalz wird
jvon da an die in Stuttgart erscheinende, Deuische
steichsppost“, Zentralorgan der Konservatiben Süd⸗
eutschlands, bezeichnet.
— Landstuhl, 1. Dez. Heute Nachmittag
vurde Herr Karl Wentzler beim Treibjagen durch
inen Schuß am Kopfe verletzt, und mußte sofort
irtliche Hilfe herbeigeholt werden. Das Unglück
oll durch Wechseln seines Standes, auf dem Wentz⸗
er postirt war, geschehen sein.
— Das kgl. Bezirksamt Kaiserslautern
jat in einem Erlaß an die Bürgermeisterämter und
Schul· Inspektionen seines Amtsbezirks die Frage
ber die Feuerwehrpflicht der Volksschullehrer end⸗
ültig erledigt. Die bezeichnete Stelle giebt bekannt,
aß die distriktspolizeiliche Feuerlöschordnung eine
hdefreiung der Volksschullehrer von dem Feuerwehr⸗
ienste nicht kenne, und daß diese daher nach er⸗
eichten 20. Lebensjahre dem Feuerwehrdienste
jenso wie jeder andere männliche Ortsbewohner
nterworfen seien.