»es Urtheils ist wohl nicht vor Samstiag zu
erwarten.
F Falsche Goldstücke werden aus
Zraunschweig signalisirt. Dort wurde ein falsches
Jehnmarkstück angehalten, welches so vorzüglich
sachgebildet ist, daß nur durch die Loupe der nicht
janz sauber ausgeführte Schnitt des Stempels zu
rkennen ist. Das Siück ist aus Silber hergestellt
ind stark vergoldet. Es ist leichter als die echten
0.Markstücke, man kann deshalb durch Wiegen
salsche Stücke leicht nachweisen.
f Wien, 12. Dez. Feldmarschallicutenant
zustav Greiner, 70 Jahre alt, hat sich gestern
oegen seiner mißlichen Verraögensvertältnisst er-
üngt.
St. Gallen, 13. Dez. Die jüngsten
cegengüsse haben im Kanton Uri die Wildbäche
ageschwellt. In Attingtausen ist der Kummet
ber die Ufer getreten und hat einige Ländereien
erheert. Rhein, Aar, Reuß und ihre Zuflüsse
ind in den letzten Tagen bedeutend gestiegen. Im
ztarnerlande hat im Lietthal die Geißrunse vedeu⸗
ende Verheerungen angerichtet; eine riesige Schutt⸗
ind Steinmasse bewegte sich in der Richtung gegen
as Dorf. Ein Häuschen im Härzi mußte geräumt
berden. In Niederurnen ist der Dorfbach ausge-
rochen, das Wasser strömt bis zum Bahnhof; es
»urde Sturm geläutet. Bei Wattwil (St. Gallen)
die Thur über die Ufer getreten. Auch im
Weraargau und Berner Oberland drohen Ueber⸗
wemmungen.
Triest, 12. Dez. Panik auf See. Aus
myrna wird gemeldet: Auf dem Dampfer
Bellona“ der „Asia Minor Company“, worauf
00 Passagiere, zumeist Griechen, sich befanden,
ntftand während der Fahrt von Salonichi nach
Triest bei der Insek Imbros in Folge eines Sturmes
me furchtbare Panik. Es entstanden Feuerrufe, worauf
ile Passagiere den Rettunsbooten zustürzten. Im
zedrünge wurden mehrere Personen erdrückt, ein
zoot kippte um und siebenundvierzig darauf besind⸗
iche Personen ertrauken. Unterdessen hatten Diebe
m Zimmer des Kapitäns die Kasse gesprengt und
0,000 Lire gestohlen. Bei der Ankunft des
dampfers in Smyrna wurden seitens der türkischen
Behörden zahlreiche Verhaftungen vorgenommen.
London, 10. Dez. 1005 Siück diversen
Wildes wurden von sieben Schützen an einem Tage
juf der Besitzung Langdon Court in Devonshire
rlegt. Die Jagd fand am 26. November statt
ind bestand der größte Theil der Strecke aus Fa—
anen. Es wurden deren 989 Stück geischossen,
as bedeutendste Jagdresultat, welches in der ge⸗
jannten Grafschaft binnen einem Tage erzielt
vurde.
fF London. Während ihres letzten Aufenthaltes
Balmoral bemerkte die Königin Victoria, daß
in junges Mädchen vom Hause, Namens Minnie
S„ounders, stets mit verweinten Augen umherging.
die Königin forschte bei dem Schloßvecwalter
vas dem Mädchen geschehen sei, und erfuhr, daß
»ie Sounders mit einem jungen Viehzüchter ein
Berhältniß unterhalten und daß dieser kurz vor
»er Hochzeit sein Wort zurückgezogen habe, weil
hm eine Braut mit einet Mitgift von 4000 Mt.
ingeboten worden war. Die Königin beauftragte
en Schloßverwalter, dem Mäschen zu sagen, daß,
venn sich für sie eine Partie finde, Ihre Majestät
hr gleichfalls 4000 Mt. Mitgift geben werde.
hor einigen Togen kam nun ein Brief der Sounders
in die Königin, in weichem die verlassene Braut
rfreut meldete, daß ihr Liebhaber erklärt habe, er
vürde sie bei gleich hoher Mitgift der Anderen
»orziehen. Die Konigin befahl, kine Zahlung zu
isten und telegraphisch die Botschaft zu senden,
aß das Geld nur dann zu beheben sei, wenn das
Hädchen „einem ordentlichen, nicht aber einem
vortbrüchigen Manne sich vermähle.“
F In Schottland sowie im Norden von
csngland, den Binnendistrikten und einigen Thei⸗
en des Südwestens ist das Wetter plötzlich ganz
vinterlich geworden. Schneestürme, gepaart
nit starkem Frost, haben sich eingestellt. In Dum—
riessshire liegt der Schnee 6 Zo! hoch und in
duncaton war es Morgens um 10 Udhr so dankel,
zaß das Gas in den Häusern angezündet werden
nußte. In London schneite es nicht, dagegen herrscht
zort große Kälte.
F Eine Junggesellensteuer. Eine
Steuerreform wird vorbereitet in Folge deren auch
ine Hagestolzsteuer eingeführt wird, aber — in
Serbien. Der betreffende Artikel der Vorlage lautet:
AUnverheirathete und kinderlose Wittwer in den
ztädten und Markiflecken zwischen dem 30. und
30. Lebenejahre zahlen eine dreifach höhere Perso—⸗
nalsteuer als die in der gleichen Stufe stehenden
Berheiratheten. Ausgenommen sind nur die geistig
kranken und Diejenigen, welche vermsge ihrer phy
schen Beschaffenheit ungeeignet sind, eine Ehe zu
hließen, was aber in jedem Falle durch ein ärzt⸗
iches Zeugniß zu erhärten sein wird.“ Die Bel.
rader Zeitungen meinen, diese Steuer werde kaum
12000 Maänner treffen, da die meisten Serben gar
u gern heirathen, aber wenigstens treffe sie den un-
erheiraiheten Finanzminister als Ersten.
u Merzalben, F. Egger zu Schoͤnau, H. Reuschel
u Otterdera. — Zu Titularforstmeistern wurden
olgende Oberförster ernannt: Ph. Höpfner zu Ramsen,
2. Höpffner zu Eppenbrunn, . Mannhardt zu
Schönau, N. Bischof zu Waldmohr, A. Abele zu
Wolfftein, G. Hessert zu Kriegsfeid, H. Gümbel
zu Schaidt.
besue.
Gestorben: in Landau Karl Apfel, Fuhr⸗
unternehmer, Inhaber der Kriegsdenkmünzen von
866 und 1870771, in Neustadt Maria Dacque
Jeb. Andreae, 836 J. a. in Mußbach Wilh. Brie⸗
gel, 76 J. a. in Kaiserslautern Karl. 6 M. a.,
5. von H. Werner.
Protestanteicher Gottesdienst.
Sonntag, den 18. Dezember 1887, Vormit-
tags 10 Uhr. Text: I L, 19 -28. Lied 9I.
eunesre Nachrichten.
Berlin, 15. Dez. Das Bulietin der Aerzte
Schrader, Krouse, Howell tautet:
San Remo, 12. Dez. In den letzten Wochen
saben sich die atzündlichen Erscheinungen im Kehl⸗
lopfe des Kronprinzen völlig zurückgebildet. Die
Beschwulst selbst zeigt sich an der Oberfläche theils
enarbt. theils mit flachen ein winig zur Aus—
»reitung neigenden Wucherungen bedeckt. Das All⸗
Jemeinbefinden ist ungestört.
Leipzig, 15. Dez Der Rechsanwalt hat gegen
Fabannes 12 Jahre Zuchthaus, 10 Jahre Ehrver⸗
ust und eine erhebliche Gelostrafe wegen Bestechung,
Landesverraths und Beseiteschaffung amtlicher Ur—⸗
unden beantragt. Das Urtheil wird Montag Mit⸗
ag gesprochen. Cabannes erdat zuletzt eine geringe
5trafe; seine Existenz sei ohnehin für einen erbärm⸗
ichen Bestechunge sold vernichtet.
Wien, 15. Dez. Dem ‚ Czas“ zufolge soll
ine bedeutende Anzahl russischer Truppen von der
sterreichischen nach der preußischen Grenze trans⸗
ocirt werden. Der Generalgouverneur Gurko hat
ammtlichen Kommandanten in Polen mitgeiheilt,
aß kein Anzeichen vorhanden sei, die regelimäßige
Beurlaudung von Truppen anläßlich der katholischen
und russischen Feiertage nicht zu ertheilen.
Pest, 15. Dez. Ein offiziöses Belgrader
Telegramm (dessen Giaubwürdigkeit allerdings vor⸗
erst anzuzweifeln ist) mieldet: In Sofia sind Un—
ruhen ausgebrochen, ein Theil der Stadt wurde
angezündet.
Petersburg, 15. Dez. Die russische Militär⸗
eitschrift der „Invalide“ führt aus, daß die mili—⸗
ärische Stellung Rußlands an der Grenze keine
aggtesive sei; diel eher könne diejenige Oesterreich⸗
LIngarns und Deutschlands als solche angesehen
verden.
Dienstesnachrichten.
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Oberförster bezw. Titular-Forstmeister: G. Vay zu
usel, Chr. Bausenwein in Waldfischbach-Süd, W.
Schröder zu Eußerthal, A. Vogt zu Alhersweiler,
J. Längenfelder zu Elmstein-Süd, F. Köhl zu Land
tuhl, J. Martin zu Erlenbrunn, K. Weiß zu Wald⸗
leiningen, A. Scheurer zu Winnweiler, L. Völker
Für die Redalnon verantwortlich: F. X. Deuey
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