Full text: St. Ingberter Anzeiger

ꝙ — 
* 3 7 P 
YX/ö — . 9 * — 2* 
—S — —E Q4 —493 84 * —— —B4 — ẽ 
82 0 B7 —9 ——338 * —D66 
h — J 3 5 * IBIAM- —238 
— —386 *— —532 —J3 *. 2* —D —— ——BB— 
x — 1J —8BIE eg * 9 21 * —J1 F 
— —J48————— 3 38 — 5 —383 2 JIBB 
* . 8 — * 5. —5 —6 VV 
—— ————— —J. * 8 — * * * * * rch * X 
F 77 3 — * * zæ —* —— —— 3 — 
5 9 αι JV 8 8 ꝙ 52A * X 
I F. — * 
Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. 
Der ‚St⸗ Jugberter Arnzei erscheint wochentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2 mal wöchentlich mit Unterhaltung 
dilatt und Sonniags mit achtseitiger illustrirter Seilage Das Blatt kostet vierteljährlich 1M 60 einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen I 753 einschließlich 
AM A Zustellungsgebuhr. Die Einruckungsgebühr für die Tgespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 —, bei außerpfälzischen und solchen 
auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, I3 A. Neklamen 30 4. Bei 4maliger Einrüdung wird nur dreimalige berechnet. 
M 25. 
Deutisches Reich. 
—AV Korre⸗ 
— 
richten, J. M. die Königin Mutter habe gewünscht, 
daß König Otto, wenn es sem Zustand ge⸗ 
Jatte, seinen Wohnsitz künftig in Hohe nschwan⸗ 
gzau nehme. Die behandelnden Aerzte hatten nun 
war diese Uebersiedlung für zulässig erklärt, aber 
doch gerathen, daß der König in der Nähe der 
Haupistadt bleibe, damit der leitende Arzt der 
Münchener Irrenanstalt, Dr. Grashey, zu jeder 
Zeit möglichst rasch zum König berufen werden 
J sonne. Derselbe beibt also auch für die Zukunft 
in Fürstenried. Der bisher mit seiner Behandlung 
betraute Irrenarzt Dr. Müller wurde auf seinen 
Wunsch von dieser Stelle enthoben und werden 
künftig abwechselnd je ein Assistent und vier Wärter 
der Münchener Irrenanstalt in der Umgebung des 
Konigs sein. 
FMünchen, 1. Februar. Se. kgl. Hoheit 
der Prinz Regent hat bei der heute Nachmittag 
stattgehabten Tafel mit den Staatsministern Dr. 
Frhrn. v. Lutz, Dr. v. Riedel und Frhrn. v. 
Leonrod mehrstündige Unterredung über Reichs⸗ 
tags- uud Landtagsangelegenheiten gepflogen. 
München, 1. Febr. Im Finanz Ausschuss⸗ 
zog der Referent Dr. Daller die Petition der Dom⸗ 
vilare in Speyer, welche einer Besserstellung dring⸗ 
end bedürften, in die Besprechung und schlug vor, 
das Memorandum sowohl als auch die Petition der 
Staatsregierung zur Würdigung binüberzugeben, 
was angenommen wurde. Für Sufstentationen 
sder katholischen Giistlichen in der Pfalz wurden die 
Etatsansätze der Staatsregierung, sowie mehrere in 
enselben enthaltene Neuforderungen genehmigt. 
Berlin, 1. Febr. Der Enwurf des Ge—⸗ 
zes, betreffend Aufnahme einer Anleihe für die 
wecke der Verwaltung des Reichsheeres, iautet: 
l. Die Aufwendung eines Betrages bis zur Höhe 
Non 278,335,562 Mt. für die Zwecke der Ver— 
owaltung des Reichsheeres wird genehmigt. 8 2. 
Oer Reichskanzler wird ermächtigi, die nach 81 
—— Geldmittel im Wege des Credits 
Flüssig zu machen und zu diesem Zwecke in dem 
Mominalbetrage, wie er zur Beschaffung jener 
Summen erforderlich sein wird, eine verzinsliche, 
* den Bestimmungen des Gesetzes vom 19. Juni 
1868 zu verwaltende Anleihe aufzunehmen und 
Schatzanweisungen auszugeben. F8. Die Be— 
gjtimmungen in den 88 2bis 5 des Gesetzes vom 
27. Januar 18785, beireffend Aufnahme er An— 
aibe für Zwede der Marine und der Telegraphen⸗ 
Berwaltung, finden auch auf die nach dem gegen⸗ 
avartigen Gesetze aufzunehmende Anleihe umd die 
*uszuge henden Schatzanweisungen mit der Maßgabe 
Anwendung daß die Zinsscheine auch für einen 
zaͤngeren Zeitraum als vier Jahre —E 
verden dürfen. — Von den inmaligen Kosten 
atfallen u. A. auf Bayern 82 164017 vu 
Ausland 
Wien, 1. Februar. (B. Tabl. Anscheinen 
affiziös schreibt der „Pester ehe er un 
)erde ebenso wie Deutschland ig nicht ferner 
eit mit der Thatsache rechnen müssen, daß eine 
ächtige russische Atmee in eincm Zustande, der 
it um ein ganz Geringes hinter der vollständigen 
Aegsbereitschaft zurückbi⸗eibte an seinen Grenzen 
iassit ist. Bei unserem Territorialsystem sei aler 
ngs eine Konzentrirung der Truppen nach rus 
chem Muster ausgeschlossen, ader man könne auch 
Samstag, 4. Februar 1888. 
23. Jahrg. 
nicht ohne Gegenwehr Alles über sich ergehen lassen, 
vas Rußland unternimmt. 
Pest, 1. Febr. Das Abgeordnetenhaus nahm 
instimmig den Gesetzentwurf, betreffend die Inar- 
itulitung der Handelsconvention mit 
Deutschland an. 
NRom, 1. Februar. Der Papst empfing 
zeute Vormittag 300 von dem Dubliner Erzbischos 
geführte irlündische Wallfahrer und erwiderte die 
Ansprache des Erzbischofs mit Ausdrücken des Lobes 
ür Irland: die Irländer würden gewiß ihren 
Slauben trotz aller Schwierigkeiten bewahren, man 
müsse alles der Vorsehung anheimgeben, er werde 
eder Zeit für das Wohl Irlands und der Irländer 
eintreten. Der Papst weihte sodann die Kelle zum 
Bebrauch bei der heute ftattfindenden Grundstein 
egung einer irischen Nationalkirche in Rom. 
Lokale und pfälzische Nachrichten. 
— Pirmasens, 31. Jan. Bei der Spreng 
arbeiten zur Erweiterung des Felseneinschnittes in 
der Nähe von Münchweiler, welche wegen der Leg— 
ung des zweiten Geleises gegenwärtig vorgenommen 
werden, ist heute ein Arbeiter Namens Josei 
Thristmann, 72 Jahre alt, durch einen Spreng 
schuß getödtet worden. Zwei andere wurden ver⸗ 
letzt. (C. A.) 
— Kaiserslautern, 1. Februar. Voraus- 
ächtlich wird das Pfälzische Kreisturnfest (Baden, 
Elsaß und Pfalz) am 15. August hier -abgehalten 
verden. Nachdem der Stadtrath sich mit dieser 
Frage in seiner gestrigen Sitzung beschäftigt und 
ich der Sache sehr wohlwollend gegenüberstellte 
hat am Abend der Turnverein in seiner General⸗ 
dersammlung die Annahme einstimmig beschlossen. 
Der 10. Kreis umfaßt 11 Gaue mit ungefähr 
190 Turnvereinen in 170 Städten und weitaus 
iber 6000 Turnern, von denen in den festlichen 
Tagen ein großer Theil hier eintreffen wird. Als 
Festplatz hat Herr Bierbrauereibesitzer Jänisch 
bereitwisligst seinen ca. 9 Tagwerk umfassenden 
Wiesenkomplex unentgeltich für diese Tage abgetrten 
und ist so ein trefflicher Festplatz geschaffen, der 
allen Anforderungen entspricht und die schöne, 
zerade und breite Pariser Straße entlang einen 
ausgezeichneten Zugang hat. Das Maxschulhaus 
ist als Massenquartier für die Fremden ausersehen. 
— Reustadt, 1. Febr. Unsere Stadt scheint 
auf die Lehrer eine große Anziehungskraft auszu⸗ 
äben, daß sich auf die ausgeschriebene erledigte 
g ede nicht weniger als 19 Herren gemeldet 
aben. 
— Speyer, 31. Jan. In der Sitzung des 
hiesigen kgl. Schöffengerichts vom 26. Jan. kam 
u. A. folgender Fall zur Verhandlung, der beson⸗ 
ders für Miether von Wohnungen eiuüͤ 
Irößeres Interesse haben dürfte. Ein Hausherr 
hatte seiner Mietherin, die erst ein Vierteljahr bei 
hm wohnte, die Wohnung für's zweite Vierteljahr 
zekündigt. Die Mietherin hatte die Wohnung in 
inem mangelhaften Zustande angetroffeu und ließ 
)diese vor dem Einziehen in einen besseren Stand 
jerrichten. Aus Zorn über die Kündigung be⸗ 
chmutzte die Frau nun vor dem Wegzug die Woh⸗ 
nung, um dieselbe wieder in ihren früheren Zustand 
zu versetzen in der Meinung nichts Strafbates be⸗ 
zangen zu haben. Der Vermiether faßte die Sache 
bvon anderer Seite auf und stellte Strafantrag 
wegen vorsätzlicher Sachbeschädigung. Die Frau 
gestand die That unumwunden zu mit dem aus—⸗ 
rücklichen Bemerken, sie habe die Wohnung so ver⸗ 
assen, wie sie dieselbe angetreten. Das Gerich! 
war anderer Ansicht. Kein Miether ist nach dem 
Besetze berechtigt, eine Wohnung, und wenn er die— 
elbe auch nur kurze Zeit bewohnt und hergerichtet 
Jat, muthwilliger Weise wieder zu beschädigen. Die 
Ungeklagte wurde demgemäß zu einer Geldsirafe von 
5 Mark verurtheilt. Auch muß die Wohnung 
wieder hergerichtet werden. 
— Ludwigshafen, 1. Februar. Die 
„Correspondenz Hoffmann“ schreibt: „Dieser Tage 
vurden von den 10 in Schwabing prakticirenden 
Schulpraktikauten 6 als provisorische Hilfslehrer 
angestellt. Von den übrigen noch in Schwabing 
verbleibenden Praktikanten hat einer um Versetzung 
in die Rbeinpfalz eingegeben, da dort bekanntlich 
die Lehrerverhältnisse in jeder Beziehung weitaus 
zünstiger sind, als im diesseitigen Bayhyern.“ Ob 
dies in der allgemein gehaltenen Fassung richtig 
ist? (GPf. Ky) 
— Ludwigshafen, 2. Februar. Nach 
dem Abschluß der Betriebsrechnung der Pfälzischen 
Eisenbahnen ist für das Jahr 1887 ein Zinszu— 
schuß des Staates nicht erforderlich und verbleibt 
nach Zahlung der Gesammtbezüge der Actionäre 
(9 Procent für die Ludwigs⸗, 5113 Procent für die 
Maximiliansbahn und 4 Procent für die Nord— 
bahnen) ein Activrest von 280,198 M. 07 Pfg. 
Dieses Resultat ist sonach um 758,648 M. 50 
Pfg. günstiger, als dasjenige des Jahres 1886, in 
welchem ein vom Staat zu deckender Passivrest von 
1478,455 Mk. 43 Pfg. sich ergeben hatte. (K.) 
— Weidenthal, 31. Jan. Heute Vor— 
mitteg verunglückte der Tagner Keller aus Hoch— 
sdeyer im hiesigen Direktions-Sleinbruche. Herab⸗ 
fallende Erdmassen — die jedenfalls durch Regen 
und Schnee unterminiert worden — verschütteten 
ind verursachten ihm einen Beinbruch. Arbeiter aus 
Hochspeyer trugen den Verletzten auf einer Trag- 
bahre zum Bahnhofe und geleiteten denselben mit 
dem *2/34 Uhr ˖ Zuge nach Hause. 
Verm ischtes. 
fFMäünchen, 1. Febr. Das Schwurgericht 
jür Oberbayern verhandelte gestern gegen den 29 
Jahre alten Postboten Gg. Aschl von Traunstein. 
Derselbe war Ende Oktober nach Unterschlagung 
mehrerer Werthsendungen nach München gekommen 
und durch einen Zufall der Gendarmerie in die 
Hände gefallen. Bei seiner Verhaftung hatte er 
»ckanntlich den Gendarmen Barth durch einen Re—⸗ 
dolverschuß schwer verletzt. Aschl wurde zu 14 
Jahren Zuchthaus und den entsprechenden Zusatz⸗ 
strafen verurtheilt. 
F München, 1. Februar. G'stern ist hier 
der 97jährige Oberstlieutenant a. D. Gottlieb Land⸗ 
graf, der älteste Veteran der bayerischen Armee, 
gestorben. 
Das mittelfränkische Schwurgericht hat über 
den Schuhmacher Chr. Schmid von Rückers⸗ 
dorf wegen Raubmordes das Todesurtheil 
ausqgesprochen. Schmid hatte am 22. November 
1874 den Rosogliofabrikanten Häupler von Rückers⸗ 
horf auf offener Landstraße erschlagen und ausge⸗ 
zaubt. Schmid, schon früher in Untersuchung, hat 
tets geleugnet und wurde wieder auf freien Fuß 
zesetzt. Nun hat Schmidt vor einiger Zeit sich 
elbst gestellt und ein Geständniß abgelegt. 
FTraunstein, 31. Jan. Am veiflossenen 
S„Zamstag wurde dahier der Schneider Anton Stangl 
yon Birk (in Boͤhmenj wegen Falschmünzerei ver⸗ 
jaftet. Der Fälscher hatte noch 114 falsche Zwei- 
narkstücke bei sich und gestand die Fälschung zu. 
Mannheim, 3830. Jan. In der gestrigen