udandelt, dessen wenigstens vorzugsweise Wieder⸗
¶. allgemeines Interesse beansprucht. Wenn auf
inc Raͤse, dei öffentlichen Belustigungen, in einer
iche, so begann Redner, eine plötzliche Erkrankung.
KUngludssall eintrete, so hört man wohl oft
ihrufen: „Wenn ich nur helfen könnte!“ Dies
Hehe aber sehr oft auf gänzlich unrichtige Weise.
msei man gewohnt, einen Ohnmächtigen sofort
inzusetzen, ewas Schlechteres könne es gar nicht
en. (Redner zrigt an einem Knaben, den er
en den Tisch legt, die Lage, die man dem Ohn⸗
bitchligen geben müsse.) Eher lopfab⸗ als tkopf⸗
wätts, damit das Blut zum Herzen dringen
ihne. Das Lüften der Kleider, Anspritzen, Riech⸗
I sei zu empfehlen. Erholt sich der Ohnmäch-
han so sei Bier ein vorzügliches Heilmittel weit
nd ser alz Wein oder Schnaps. Auch bei Gehirn⸗
idihütterungen, die durch Herabstürzen oder Ge—
aufffenwerden von einem Balken u. s. w. hervorgerufen
Viden, solle man den Verunglückten nicht sofort
gehcaffen, die Folge von Gehirnerschütterung sei
n itarmuth des Gehirns und diesem müsse durch
n ausgestreckte Lage wiederum Blut zugeführt
Jiiden. Auch den Epileptischen lasse man am
bihen austoben. Vor allem bringe man Kinder
d dem Bereiche des Epileptischen, denn der
rerihreckn mache die Krankheit erblich. Anders ver-
ioh te es sich bei Schlaganfällen, hier müsse man
n VGetreffenen aufheben, ein Schloganfall sei ja
Angestion gegen den Kopf. Wird Jemand über-
ahren, so seien kalte Kompressen das beste Miltel,
man als erste Hilfe anwenden könne. Im
e iteren Verlaufe seines Voctrages verbreitete sich
cchddner noch über die Maßregeln, die man bei
stickten, Verschütteten, Erhängten oder sonstig
hesdrosselten anwenden müsse, um das Leben retten
ves tönnen. Redner zeigte an dem Knaben, wie
x. in mit beiden Händen unter den Brustwarzen
rzücken müsse, um die Luft in den Körper zu
ingen, kunstliche Respiration sei hier die Haupt⸗
Fuhe. Alle Vorsicht haben Jene anzuwenden, die
nen in giftiger Luft Verunglückten — ausstrtö⸗
Ihndes Kohlenoxydgas — retten wollen. Hier
hute es, die Fenster einzuschlagen, und, wenn nöthig,
i Thüre einzusprengen, damit frische Luft in den
fsaum eindringe, dann erst möge man denselben
einreten. Daunn gelte es, den Erkrankten heraus—
uctschleppen, und ihm ganze Gläser voll Wasser in
cgits Gesicht zu schütten, Bei LeuchtgasVergiftungen
höchste Vorsicht nöthig, damit keine Explofion
stolge, darum dürfte kein Licht gebraucht werden,
inß frische Luft eingelassen ist. Wolle man in
exborten, Gruben vom Erstickungstode Bedrohte
güten, solle man erst durch ein hinabgelassenes Licht
n tersuchen, ob man da unten auch athmen könne.
anlischt das Licht, so sei dies nicht der Fall. Bei
mnrrauschungen, die jedoch bei uns selten dem Tode
z.he führen, viel mehr in Amerika und England,
d» der Alkohol in großen Quantitäten genossen
zarrd, sei das Beste, falls sich die Natur nicht selbst
ift mache, das Einflößen von Essig, Salz oder
nmitronensaft. Bei Indigestionen komme es vor
dlem darauf an, raschen Stoffumsatz zu bewirlken,
zu diene ein großer Spaziergang oder auch Heil⸗
„ nnastik, so das Gehen auf den Zehenspitzen,
ührend man mit ausgestreckten Armen schwere
egenstände halte. Auch das Einreiben des Magens
it Eau de Cologne sei zu empfehlen. Nun kam
akdaer auf die Vergiftung durch den Genuß von
5 hwämmen, Würsten zu sprechen. Das Gift recht
. verdünnen, sei hier die Hauptsache. Das beste
ittel zu diesem Zwecke sei der Gennß von großen
amuiantitäten schwarzen Thees; man trinke, fünf,
vs Glaser, auch Wollblumen- und Kamillenthee
er auch heißes Wasser habe Erfolg, es handle
h nur darum, die Herzthätigkeit zu beleben. Bei
erwundungen durch ein giftiges Insekt, Schlangen-
aß oder durch den Biß eines wüthenden Hundes
—5 allererste die Sorge, daß nicht das vergiftete
dumecen dringe. Festes Unterbinden der
subznn telle treibt das Blut heraas, dann könne
n'an immer noch Reinigung der Wunde mit Kar—
lwasser oder Salichlsaäure vornehmen. Aber auch
r sei der Genuß von Thee zu einpfehlen, da man
z. nicht wissen könne, ob nicht das Blut doch schon
n Herzen gedrungen sei.
Es folgen nun Verhattungsmaßregeln bei Ers
—F und Verbrennen; Verbrannte soll man nicht
—* rn bevor sie verbunden, denn der Schmerz,
Deeher Drabehat na
reen lut, zu rasch durch Wärme aufge—
„Gift. darum müsse man die dem Er—
rietungstode nahen Menschen langsam erwärmen,
erst durch Einreiben mit Schnee, dann durch Ver ⸗
xringen in ein kaltes das erst später mit einem
varmen Bett vertauscht werden dürfe. Gutgenährte
Menschen widerstehen der Kälte besser als schlecht⸗
Jenährte Menschen, daß erfahren wir an uns selber;
bei leerem Magen schüttelt es uns zusammen, nac
inem guten Diner aber fühlen wir die Kaͤlte kaum
Die Nordpolfahrer trotzen nicht selten einer Kaälte
don 50 Grad Regaumur. Höchst interessant ist.
vas Redner in den Worten zusammenfaßt: „Was
»em Menschen gut schmedt, bringt ihm auch keinen
Schaden.“ Man solle daher dem Kianken, der
ssen mag, das Essen nicht verbieten. Wenn dies
»er Natur des Kranken nicht zugänglich sei, so
außere sich dies ohnehin durch den Ekel, den man
vor jeder Speise empfinde, so bei gastrischem Fieber.
Xin unüberireffliches Heiimittel bei Erkältungen sei
das Bett, die Aerzte wissen wohl, warum sie die
Patienten so gerne ins Bett schicken. Das Bett
ind Kamillenihee sei ein wahres Wundermittel.
Der berühmte Dr. Martius habe sich geäußert, jede
Frau sollte ein Kamillenblümchen auf dem Herzen
ragen aus Dankbarkeit für die Wirkung dieses
Thees bei allen Unterleibsleiden. Der berühmte
Zeim aber habe seinen Söhnen die goldene Regel
sur erkältete Kranke gegeben? „Haltet, den Kopf
alt, die Füße warm, den Leib offen.“ Dann
verde sich der Patient wohl fühlen im Bette und
agen: „Es g'ht schon besser, ich glaube, daß ich
chlafen kann, gute Nacht.“
Gemeinnütziges.
Vermehrung des Oleander;3. Oleander.
äßt sich auf folgende Weise vermehren: Man
nehme einen Blumentopf, verkitte das Abzugsloch,
zülle ihn mit scharfem Sand voll, stecke die Sted-
inge hinein und gieße immer so, daß das Wasser
ben auf dem Topf steht. Die Oleanderstecklinge
»ezwurzeln sich in diesem Sand schneller, als in
einem Wasser.
Werthdes amerikanischen Schmalzes.
Amerikanisches Schmalz enthält bisweilen 25 — 30 0
Mehl (Stärkemehl), 10— 120,0 Wasser, 2-306
Alaun () und ca. 1090 ungelöschten Kalk (). Es
ann demnach dieses Schmalz, welches in großen
Mengen bei uns eingeführt wird, nicht empfohlen
werden, da es sich beim Gebrauch trotz des billigen
Preises als theurer herausgestellt, außerdem aber
einer Verfälschungen wegen leicht zur Schädigung
der Gesundheit Veranlassung geben kann. Das
ungarische Schmalz, welches nach Deutischland ein⸗
zeführt wird, ist seiner größeren Reinheit wegen
als Genußmittel dem amerikanischen weit vorzu⸗
ziehen.
Marktberichte.
Homburg, 1. Februar. (Fruchtmittelpreis und Vik—
ualienmarkt, Weizen O M. O Pf., Korn O M. — Pf.
Spelzkern — M. — Pf. Spelz 0O M. — Pf., Gerste
dreihige O M. — Pf., Gerste Lreihige O M. — Pf
Hafer 0 M. — Pf., Mischfrucht d M. — Pf., Erbsen
dM. — Pf. Wicken 0 M. — Pf. Bohnen 0M.
— Pf., Kartoffeln 2 M. 40 Pf. Kornbrod 6 Pfund
60 Pf., Gemischtbrod 6 Pfund 72 Pf., Ochsenfleisch — Pf
Rindfleisch 40 Pf. Kalbfleisch 40 Pf. Hammelfleisch —- VTi
Schweineieisch 30 pf. Butler 1 Pfund 1 M. — vVi
— —
Schlachthaus St. Ingbert.
Im Monat Januar haben fsolgende Metzger
zeschlachtet:
1. Dietz Jakob: 10 Kühe, 5 Rinder, 10 Kälber,
16 Schweine. 2. Dietrich Ludwig: 1 Stier, 2
dühe, 1 Rind, 3 Kälber, 6 Schweine. 83. Ewerle
Peter: 2 Kühe, 1 Rind, 3 Schweine. 4. Hager
August: 7 Pferde, 3 Kühe, 4 Schweine. 5. Hager
Joseph: 2 Ochsen, 1 Stier, 11 Kälber, 10
Schweine. 6. Kneib Adam: 4 Kälber, 5 Schweine.
7. Kling Karl: 1 Fassel, 5 Kühe, 3 Rinder, 10
dälber, 11 Schweine. 8. Kling Christian: 6 Kühe,
1. Rind, 4 Kälber, 15 Schweine. 9. Sander
Johann: 2 Rinder, 4 Kälber, 4 Schweine. 10.
zchwarz Karl, S. v. Jakob: 1 Fassel, 3 Ochsen,
2 Kühe, 1 Rind, 11 Kälber, 8 Schweine. 11.
Schwarz Karl, S. v. Peter: 3 Kühe, 7 Kälder,
) Schweine. 12. Schwarz Heinrich: 1 Stier,?
dühe, 1 Rind, 11 Kälber, 8 Schweine, 1 Schaf
13. Schwarz Joseph: 1 Kuh, 2 Rinder, 1 Kalb
2 Schweine. 14. Private: 3 Kuühe, 2 Kälber,
19 Schweine. In Summa: 7 Pferde, 2 Fassel, 5
Ichsen, 3 Stiere, 39 Kühe, 17 Rinder, 78 Kälber
120 Schweine und 1 Schaf.
Auf die Freibank wurden verwiesen. 3 Kühe
wegen Lungen-Tuberculose und 1Rind wegen
tußerer Verletzung
Neueste Nachrichten.
Mainz, 2. Febr. Das Urtheil über die
Vorgänge bei der Reichstagswahl in Alzey spricht
von 27 Angeklagten 11 frei, darunter den Redac⸗
teur Praetorius. Die übrigen Angeklagten wurden
mit 2 Wochen Haft bis zu drei Monaten Gesäng-
niß bestraft.
Dem Bundesrath ist der Gesetzentwurf für
Elsaß-Lothringen, betr. die Fürsorge für
die infolge von Berriebsunfällen arbeitsunfähig ge⸗
wordenen Beamten, zugegangen.
Beim Reichstage ist der Gesetzentwurf, betreffend
den Schutz von Vögeln, eingegangen.
Aachen, 1. Feb. Der hiesigen Bztg. wird
aus Rom gemeldet, es bestehe die Absicht, die
NZölner und die Breslauer Diözese zu theilen, die
Bischhöfe Krementz und Kopp würden dann Kardi—
näle werden. Fürstbischof Kopp habe bei seiner
Anwesenheit in Rom bereits dahingehende Weisungen
erhalten.
Berlin, 2. Febr. Der Directionsrath der
Deutsch-⸗ostafrikanischen Gesellschaft beschloß in der
letzten Sitzung, eine Petition an den Reichskanzler
und an den Reichstag abgehen zu lassen wegen
Einrichtung einer subventionanten Dampferlinie
nach Ostafrika.
Die „Kreuzzeitung constatirt, es sei nicht unbe⸗
merkt geblieben, daß an der preußich russischen
Grenze gewisse militärische Veränderungen und Maß⸗
nahmen Platz griffen, welche nicht auf sehr freund⸗
liche Gesinnungen Rußlands deuten.
Wien, 2. Febr. Nach einer aus polnischer
Quesle stammenden Meldung der „Neuen Freien
Prisse“ werden jetzt trotz der Unguust der Witter-
ung und zwar in den kleinsten Städten Russisch
Polens in aller Eile Kasernen und Blockhäuser ge⸗
baut; auch wird der Einkauf von Pferden und
Material eiligst fortgesetzt.
Dublin, 2. Febr. Rippon und Morley sind
beute hier eingetroffen. Bei ihrer Landung in
Kingstreet wurden sie von einer Deputation begrüßt.
In Erwiderung einer Ansprache sagte Rippon, sie
seien gekommen, um eine sehr intime und herzliche
Einigung zwischen England und Irland anzubahnen
und den lebhaftesten Sympatbieen der liberalen
Partei Englands und Schottlands für das irische
Holk Ausdruck zu geben, sowie auch zu erklären,
daß die Zeit geiommen sei, der Herrschaft der Be⸗
drückung und des Zwanges für immer ein Ende
zu setzen und um Irland diejenige Selbstständigkeit
zu geben, worauf es ein Anrecht habe. Rippon
und Morley wurden in den Haupistraßen Dublins
von einer ungeheueren Menschenmenge enthufiastisch
begrüß·
—— MM— — B»——— —„ —— —— —⏑ — — —————
rTos⸗tantisger Gottesdienst.
Sonntag den 5. Februar 1888 Vorm. 10
Uhr Text:? Ev. Lucä8, 4-15
— —y—⏑ — —
Fuͤr die Redaktion verantwortlich: F. X. Demet
3J und Kammgarne fuür Herren⸗
h und Knabenkleider, reine Wolle,
nadelfertig ca. 140 em breit à M.
2.33 per Meter versenden direct
an Private in einzelnen Metern, sowie ganzen Stücken
poriofrei in's Haus BurkinFabrik⸗Depot Oot⸗
tinger & Cõo., Frankfurt a. M. Muster
InseEr reickkaltigen Collectionen bereitwilligst franco,
Badische APCi. Eisendahn-Anleihe von 1859,61
ind 1862/64. Die nächste Ziehung findet Anfang
Februar statt. Gegen den Coursverlust von ca.
Ja/2 pCt. bei der Ausloosung übernimmt das
Bankhaus Carl Neuburger, Berlin. Französische
Straße 13, die Versicherung für eine Pramie von
11 Pf. pro 100 Mark.
Das Technikum Mittweida (GEzgr.
Sachsen) zählt im jtzigen 21. Schuljahre 776
Schüler, welche die Abtheilung für Maschinen⸗ In⸗
genirure und Elektrotechniker, bezgl. die für Werk⸗
meister besuchen. Unter den Geburtsländeru be⸗
merken wir: Deutschland, Oesterreich Ungurn, Ruß—
sand, Schweiz, Großörittanien, Dänemark, Hollend,
Jtalien, Rumänien, Spanien etc. aus Asien bes
sonders Java, Sumatra, aus Afrika: Kapland
und Goldküfte, ferner Nord und Süd-Amerika und
Auftralien. Die Eltern der Schüler gehören haupt-
ächlich dam Stande der Fabrikanten und Gewerbe⸗
treibenden an, ein Beweis für das Vertrauen,
welches das Technikum in den maßgebenden Fach-
kreisen geuießt. Programm und Jahresbericht er—
hält man unentgeltlich von der Direktion des Techni⸗—
kum Mittweida (Sachsen).