Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Amtliches Organ des könial. Amisgerichts St. Ingbert. 
et, Ingberter Anzeiger? erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 2 mal wochentlich mit Unterhaliungs-Elau und Mitiwochs und Samftags mn 
ia Senlagen. 15 eetenzeen eeeet; vars die oß deegen ĩ 7 ensllettid 40 B, Zustetungogebur 
n sgebuhr jar die 4gespalt ene Sarmondieile oder deren, Raum bettägi bei en ver Pfain 10 , dei oußerpfaͤlischen und solchen auf welche die Erve ditior 
nnt uen 1 , Neklanen 30 3. Vei Amaliger Einrüdung wird nur dreimalige berechnet. 
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257. 
Samstag, 17. November 568. 
Politische Uebersicht. 
gaiser Wilhelm hat nun auch die Pro- 
hlesien durch einen Besuch ausgezeichnet, 
em ein längst geplanter Jagdausflug des 
aden nach den schlesischen Forsten den Anlaß 
m Donnerstag Abends 6 Uhr traf der 
n Breslau ein, von der Bevölkerung jubelnd 
und nahm im königlichen Schlosse Wohn⸗ 
hier fand alsbald nach dem Eintreffen des 
'an größeres Diner statt, an welchem die 
a der jchlesischen Behörden theilnahmen, wo⸗ 
je Breslauer Arbeiterschaft dem Kaiser einen 
zug darbrachte. Am Freitag und Sonnabend 
dec Kaiser in der weiteren Umgebung der 
schen Hauptstadt Hasene und Fasanenjagden 
qu beabsichtigt er am Sonnabend Abend von 
u aus die Rückfahrt nach Berlin anzutreten. 
die Vorbereitungen für die vor der Thüre 
⸗Reichstagssessison sind in der abge⸗ 
Woche vom Bundesraithe um ein tüchtiges 
efördert worden. Vor allem hat derselbe 
die Vorberathung der wichtigsten gesetzgebe- 
Materie der neuen Session, des Entwurfes 
z Alters-⸗ und Inbaliditätsver- 
rungsgesetz, definitiv beendigt, so daß 
vxr Reichstag den Entwurf bei seinem Zu⸗ 
atritte am nächsten Donnerstag vorfinden 
derselbe ist in den Bundesrathsausschüssen 
vochmaligen Umarbeitung unterzogen und in 
lezten Form vom Plenum endgültig geneh⸗ 
wotden. Von den vorgenommenen Abänder—⸗ 
im Gegensatz zu dem früheren Entwurf ist 
ae Herabsetzung der Altersgrenze und die Ersfetz⸗ 
vet Reichskommissate durch Landeskommissare, 
llem aber die Umgestaltung der Invaliden⸗ 
zerborzuheben. Dieselbe begann bekanntlich 
dem ursprünglichen Entwurfe mit 120 Mark 
d — für mannliche Personen — und konnte 
u einem Maximalbetrag von 250 Mk. steigen; 
heitrͤge der männlichen Arbeiter sollten wöchent⸗ 
d Pfennige betragen. Bei dieser einheitlichen 
sung der Invalidenrente war aber keine Rück⸗ 
auf die Verschiedenartigkeit der Tageslöhne in 
ichland genommen und hieraus ergaben fich 
zlüche Undilligkeiten. Diese sind nun durch 
euen Bestimmungen wesentlich gemindert wor⸗ 
denn dieselben schlagen eine Classeneintheilung, 
eine Eintheilung in fünf große Ortsgruppen 
ompfanger der Invalidenrente vor, wobei von 
doͤhe des durchschnittlichen Arbeitslohnes der 
itnlichen Tagearbeiter ausgegangen wird. Es 
hiernach die niedrigste Rente 72 Mark, die 
ir 860 Mart betragen und liegt somit eine 
diche Verbesserung der Bestimmungen über die 
wüdenrente vor; auch die Altersrente hat eine 
nechende Abstusung erfahren. Neben der In⸗ 
dtäts Vorlage hat der Bundesrath auch den 
wgreichen Reichshaushaltsetat im Großen und 
en fertiggestelli, so daß der Reichstag unge⸗ 
man diese nächste dringliche Arbeit der Etats⸗ 
hung gehen kann. Die Eröoͤffnung des Reichs⸗ 
welche der Kaiser persönlich vollzieht, findet 
2. November Minags 12 Uhr im Weißen 
le des Berliner Residenzschlosses statt, nachdem 
fierlichen Act der übliche Gottesdienst für die 
weagzabgeordneten — für die Protestanten in 
Ehloßlapelle, für die Katholiken in der St. 
digztirche — vorangegangen ist. 
die von einer Berliner Korrespoudenz 
dete Ernennung des Großflrsten Throu— 
erg von Rußland zum Chef des 8ten 
Husaren-Regiments bestätigt sich nicht. Dagegen 
Jeht fest, daß der Großfürst Thronfolger am 20. 
). M. dem Kaiser einen Besuch abstatten wird. 
* Der in den letzten Tagen in Berlin und 
dondon verdffentlichte deutsch⸗englische Ver⸗ 
rag zur Bekämpfung des Sklavenhandels und 
der Waffeneinfuhr in Ostafrika besiegelt das be⸗ 
chlossene gemeinsame Vorgehen Deutschlands und 
rnglands 'in den ostafrikanischen Gewässern. Be⸗ 
eiis in kommender Woche wird die Blokade der 
Sansibarküste und der anschließenden Kustenstriche 
hren Anfang nehmen und sind deren Einzelheiten 
vollständig den beiderseitigen Admiralen überlassen; 
ie Blokade wird nur aufhören, wenn eine der be⸗ 
heiligten Mächte einen bezüglichen förmlichen An⸗ 
rag jtellt. Hoffentlich wird die Maßregel von Er⸗ 
olg gekröͤnt, denn ein Fehlschlag würde die ge— 
ammien Errungenschaften christlicher Gesittung und 
Tultur in Ostafrika auf's Schwerste bedrohen. 
* Der' letzter“ Tage stattgehabte Besuch 
»es deutschen Schulgeschwaders in 
Triest, dem ersten Hafen der österreichisch— 
ingarischen Monarchie, hat auf's Neue 
u sebenso bedeutsamen wie herzlichen Bekundungen 
hes deuisch⸗österreichischen Freundschafts- und Bund⸗ 
nißberhältnisses geführt. Daß hierbei zunächst die 
naritime Verbrüderung Deutschlands und Oester⸗ 
eichs hervortrat, war selbstverständlich, aber die 
Triester Flottenfestlichkeiten werfen ihren Glanz doch 
auch auf das gesammte, gegenfeitige Verhältniß 
eider Mächte, welches durch die Verbrüderung der 
eutschen und österreichischen Flotte einen neuen 
euchtenden Schein erhalten hat. 
z5* Aus Rußland werden bemerkenswerthe 
VBeränderungen in der Eintheilung und Zusammen⸗ 
etzung einer Reihe von Armeeccorps gemeldet. Der 
xffsct dieser Verändetungen läuft auf die factische 
Vermehrung der russischen Armeecorps um zwei 
sinaus, entstanden durch die Reducirung des 2. 
3., 4.6. 9., 12., 18., 15. und 17. Armeecorpẽ 
uuf je 2 Infanterie⸗Divisionen und Streichung des 
einen kaukasischen Armeecorps; die Cavallerie- Di⸗ 
pisionen verbleiben fast sämmtlich in ihren bisher⸗ 
igen Corpsverbanden. Officiös werden diese Ver⸗ 
anderungen als die nothwendige Folge der Auf· 
dsung des Charkower RMiilitärbezirkes bezeichnet, 
velche sonst eine Durchkreuzung der Corpsrayons 
zurch die Grenzen der Miltärbezirke hervorgerufen 
haben würde. Ferner wird betont, daß sämmtliche 
Armeécorps, mit Ausnahme des Grenadiercorps, 
ine einheitliche Divisions ⸗Organisation erhalten 
jätten, während die Auflösung des Charkower Mi⸗ 
arbezirkes als lediglich aus Ersparnikrückfichten 
»xfolgt bezeichnet wird. 
eutsches Reich. 
Berlin, 16. Nov. Die Verdffentlichung eines 
Ukas, betreffend die NReuorganisation der 
uffischen Armeecorps—, scheint Vielen, die 
isher an die Harmlosigkeit der russischen Rüstungen 
laubten, die Augen geöffnet zu haben. Die „Ber—⸗ 
iner Politischen Nachrichten“, welche noch —X 
ie Melduugen des „Wiener Fremdenblattes“ an- 
uzweifeln für gut befanden, schreiben heute wört⸗ 
ich: Der vom „Russischen Invaliden“ veröffent⸗ 
ichte kaiserliche Ukas, betreffend die Neuorganisation 
er russischen Armeecorps hat, wie nicht anders 
cwar et werden donnte, in den hiesigen sachver- 
andigen Militärkreisen ernste Beachtung gefunden; 
lenn es ergibt sich aus demselben als evident, daß 
nie wiederholt von russischer Seite in Abdrede ge— 
5 Jahrg. 
stellten militärischen Verschiebungen nach der West 
renze thatfächlich stattgefunden haben und daß 
zie von österreichischer Seite daran geknüpften 
Befürchtungen vollständig berechtigt waren. — In 
derselben Weise äußeet sich die „arzztg.“, der zu— 
olge sich alle die im ersten Augenblicke harmlos 
erscheinenden Veränderungen in der russischen Armee 
als eine wesentliche Vorbewegung der ganzen 
Truppenmacht der Russen nach Westen erweisen. 
das Blatt macht namentlich darauf aufmerksam, 
haß die 2. und 8. Division, sowie die 13. Ca- 
„alleriedivision nach dera Ukas dem 15. Corps in 
dasan zugeteilt find, indessen sämmtliche drei 
Dibistonen an der deutschegalizischen Grenze 
lͤegen. Das 185. Corps liege also nicht in Kasan 
nahe dem Ural, sondern in Polen. 
Berlin, 16. Neoewo. Die Kaiserin Fried⸗ 
rich wird nach der Rückkehr des Kaisers aus 
Schlesien voraussichtlich schon am Sonntag Vor⸗ 
mittag mit ihren Töchtern die Reise nach En g⸗ 
land über Blissingen antreten. — Der Kaisßer 
zedenkt morgen Abend von Ohlau gegen 9 Uhr 
Ibzureisen und in der Nacht zum Sonntag hier 
wieder einzutreffen. Alle Meldungen aus Breslau 
hbestätigen, daß der gestrige Fackelzug don weit über 
zehntausend Arbeitern an Großartigkeit alle Er⸗ 
vartungen woeit hinter sich gelassen habe und daß 
— 
holt anerkennend ausgesprochen hat. J 
Berlin, 16. Nov. Der sehr erheblichen 
Vermehrung der Verkehrsmittel auf 
den preußischen Bahnen wird eine gleiche auf 
den äanderen deutschen Bahnen folgen. Es 
—E Militär⸗ 
transportwesen. 
Ausland. 
Bern, 16. Nob. Der Verwahrung der Ber⸗ 
ner Regierung gegen die Aufhebung des Zoll⸗ 
zureaus in Lützel dausch Deutschland ent- 
prechend, hat der Bundesrath seinem Gesandten in 
Zerlin bereits Weisungen ertheilt. * 
Kopenhagen, 16. Nob. Prinz Hein— 
rich reist Sonniag aß. 
London, 16. Nov. Nach einem Telegramm 
des Reuterschen Bureaus aus Sidney von gestern 
flellen die dort eingetroffenen Nachrichten aus S a⸗ 
noa das Gerücht, daß der deutsche Kreuzer 
„Adler“ auf einige Samoaner ges chosssen habe, 
wobei Kugein in die Stadt Apia gefallen seien, 
dahin richtig, daß der „Adler“ lediglich auf das 
Kriegsboot „Mataafa“, als sich dasselbe Apia 
aäherte, gefeuert habe. — Nach einer Meldung der 
„Times“ aus Sansibar dauert die feind⸗e 
selige Stimmung gegen die deutsche Gesell⸗ 
schaft in den Südhaäfen Kilwa und Lindi, 
welche mit Aufsiändischen angefüllt seien, fort. 
Es bdestätige sich, daß Minengani und Tunghi nie⸗ 
vergebraant seien. 
Wien, 16. Nor. Der Kaiser begibt sich 
morgen Abend zu dem Leichenbegängniß 
des Herzogs Marximilian nach München, 
wohin die Prinzessin Gisela bereits morgen früh 
tahten wird. Dem Vernehmen nach wird Kaiserin 
xlisabeth über Ala und Kufstein ebenfalls nach 
München reisen. 
Wien, 16. Nov. Sicherem Vernehmen nach 
zeabsichtigt die Königin Natalie, ihren Ein⸗ 
pruch gegen die Entscheidung des serbischen Me⸗ 
—E mitzuthei⸗ 
NFär den Monat December ist ihr Besuch in