ohlen bergwerke, 8 Salinen, 6 Eisenhochofenwerke
i 19 Hochöfen, 11 Eisengießereien, 9 Schweiß⸗
jfenwerke und Flußeisenwerke in Betrieb. Die
zahl der in denselben beschäftigten Arbeiter betrug
1364, welche 32 214 Angehoͤrige zu ernähren
nen. Der Gesamtwert der Produktion der loth⸗
hischen Berge. Hütten⸗ und Salzwerke betrug
05848 417 Mtk. oder gegen 24 pCt. mehr, als
mn Jahre 1886. Auch im laufenden Jahre ist die
schaftslage der in Frage stehenden Werke recht
eftiedigend.
Mann heim. Der Stadtrath hat sich
nischlossen, das ädt ische Freibad umzuge⸗
jalten und dessen Einrichtung zu verbessern,
ur welchen Zweck eine Summe von 13,700 Mt.
rranschlagt ist, zu deren Bewilligung dem Bürger⸗
usschuß Vorlage gemacht werden soll.
ꝓ Allen Denen, welche mit den Kranken · Kassen
u thun haben, möge folgender Fall als Warnung
—0 elsenkirchen
erletzte sich vor einiger Zeit an einem Beine, so
aß er arbaitsunfähig war. Er erhielt aus der
Rabkranken⸗Kasse Krankengeld. Das Nichtsthun
chien dem Manne zu behagen, denn er schmierte
ich auf die Wunde Seife und andere beißende
zubstanzen, damit die Wunde langsamer heile und
das Krankengeld auch ferner erhalte. Der Arzt
nerkte dies und machte pflichtgemaß dem Vorstande
er Oriskranken⸗Kasse Anzeige, welche den Arbeiter
vegen Betruges gerichtlich belangte. Das Schöffen-⸗
zericht verurtheilte denselben zu einer Gefängniß⸗
irafe von vier Wochen.
Nuürnberg, 26. Nov. Die große Eisen⸗
ahnbrücke bei Emskirchen, an der Linie
Nürnberg⸗Frankfurt, gerieth Samstag Abend in
grand. Das Feuer konnte nur mit größter An⸗
srengung gelöscht werden.
FMünchen, 25. Nob. Die Prozesse
AUfse und Zieser gegen die königliche
zivilbiste, find nach einer Mittheilung des
Niederbayerischen Kuriers“ am 22. November
zurch Vergleich endgiltig erledigt. Die Wahrbeit
ieser Thatsache wird den N. von unterrichteter
Selte bestäugt. Ueber die Einzelnheiten wird noch
Stillschweigen beobachtet.
Ueberzeugt. Eine drollige Szene er⸗
ignete sich dieser Tage bei der Verhandlung einer
ßrivatbeleidigungssache vor der Strafkammer in
Nünchen. Als eben der Advokat des Beklagten
iesen in der schönsten Weise als einen wahren
Tugendhelden herausgestrichen, außerte der Kläger
ufgebracht: „Jetzt hört sich aber doch Alles auf,
at' mir doch der Advokat, ehe ihm der H. seine
Zache übertrug, jelbst gesagt, er halte den H. zu
Allem fähig und nun sagt er hier so.“ Der also
mgeredete Rechtsanwalt gerieth sichtlich in Verlegen⸗
en, während sonst Alles in Heiterkeit ob dieser
aiven Interpellation gerieth.
Parlhamentarierinnen. Vor einigen
Lagen fand in Berlin eine politische Frauenver-
ammlung in Hensel's Salon in der Brunuenstraße
jatt, worin die Führerin, ein Frl. Jagert, schon
or dem Beginn der Versammlung den dienstthuen⸗
)en Offizier, welcher im Interesse der öffentlichen
Irdnung die anwesenden Männer zum Verlassen
)es Saales aufforderte, mit den Worten anherrjchte,
aß die Polizei, da die Versammlung noch nicht
röffnet sei, hier überhaupt noch nichts zu sagen
abe. Deinnächst unterwarf. dieselbe mit dem
Borsitze betraute ‚Dame“ den Entwurf eiuer
Allerz und Indaliden⸗Versicherung der abfälligsten
dritik und entzog einem gegnerischen Redner, welcher
ur freie Hilfskassen eintrat, kurzer Hand das Wort
weil Niemand dessen Ausführungen hören wolle“,
vorauf die Versammlung zu dem Beschluß kam,
————— Gesetzes⸗
jorlage zu übermitteln. Das kann hübsch werden,
venn die vom schwachen Geschlecht auch in's poli⸗
ische Leben ihre himmlischen Rosen zu flechten
infangen.
FDie berühmten Krokodile im Hamburger
dafen haben jrtzt noch ein kleines —X
hem Hamburger Schöffengericht gehabt Der Ka⸗
zitaäͤn der „City of Lincoln“, Frederic Frey, hatte
inen gerichtlichen Strafbefebl von 80 Mark erhal⸗
sen, weil er wilde Thiere, Alligatoren, an Bord
gehabt habe, ohne die gesetlichen Vorsichtsmaßregeln
ingewandt zu haben. Kapitän Frey erklarte da-
jegen, wie wie dem „Hamb. Korr.“ eninehmen,
aß die in New Orleans von ihm an Bord ge—
ommenen 46 Alligatoren in einem eigens dazu
ergerichteten, mit Segeltuch überspannten Boot
iatergebracht und genügend „versichert“ gewesen
eien. Die beiden entsprungenen, aber wieder ein⸗
jefangenen Alligatoren seien funf Monate alt ge⸗
vesen und in Folge der an Bord herrschenden
ditze erwacht, während die sämmtlichen Thiere sonst
miner schliefen. Uebrigens hätten die Thiere
zöchstens einen Tag im Elsdwasser weiter leben
sznnen, und es wäre auch keine Gefahr vorhanden
sewesen, weil die Thiere sehr scheu gewesen wären.
der Sachverständige Dr. Bolau erklärte, daß fünf
Nonate alte Alligatoren ungefährlich seien und
zuch keinen gefährlichen Biß beibringen koͤnnten,
elbst wenn die Thiere längere Zeit in der Elbe
ätten fortleben köͤnnen. Mehrere Zeugen bekunde-
en, daß die entsprungenen Alligatoren von dem
zteuermann mit der Hand wieder eingefangen,
ind daß die sämmtlichen Thiere zwischen zwei und
—VD
sarte noch, daß bei seiner Ankunft im Hafen noch
wa 29 Alligatoren an Bord gewesen seien. Das
gericht war der Ansicht, daß der Kapitän die
öthigen Vorsichtsmaßregeln nicht angewandt habe,
ind derurtheilte ihn zu 30 Mark Geldstrafe ode:
echs Tagen Haft.
Eine heitere Ordensgeschichte,
eren unfreiwilliger Held der Fürst von Monaco
st, wird dem Bl. T. berichtet. Der Beherrscher
son Monte Carlo hatte die vortreffliche Idee, dem
talienischen Vizekonsul in Nizza, der nebenbei die
Jeschäfte für Monaco besorgt, das Ritterkreuz seines
zan Carlo⸗Ordens zu verleihen. Gesagt, gethan
der hocherfreute Vizekonsul wurde am San
Farlo· Tage ins Schloß nach Mongaco geladen und
er Fürst war eben im Begriff, die Brust des
Ddiplomaten mit dem Kreuz des berühmten Mittel⸗
neerstaates zu schmücken, als eine Depesche in den
Zaal gebracht und dem Vizekonsul in schonendster
Weise übergeben wurde. Als derselbe das Tele⸗
ramm geöffnet hatte, ward er kreidebleich und be⸗
aß nur noch eben die Kraft, das herrlich strahlende
Zan Carlo⸗Kreuz schwach winkend zurückzuweisen.
die Depesche enthielt nämlich das Verbot, die ge⸗
annle Delotation anzunehmen. „Der Herr Vize⸗
onsul — so soll Crispi dem ordensfrohen Diplo⸗
naien telegraphiri haben — möge sich mit dem
domthurkreuz begnügen, das ihm der deutsche
daisser unlängst verliehen habe.“ Daß die gute
ztimmung an der Tafel in Monaco durch diesen
ragikomischen Zwischenfall erheblich gestört wurde,
raucht nicht erst hinzugefügt zu werden.
Newyhyork, 26. Nov. Gestern tobte an
er ganzen allantischen Küste ein ber heerender
rkan, der heftigste seit dem schrecdlichen Schnee⸗
surm im letzten Maͤrz. Viele Eisenba hen ver⸗
indungen sind durch Schnee unterbrochen,
ie Telegraphenlinien vielfach zerstört. Zahlreiche
zchiffbruche verursachten großzen Schaden.
Landwirtschaftlicher
— Lauerecken, 26. Nov. Auf dem heu⸗
igen Viehmarkte, auf welchem viel Vieh angetrieben
var, herrschte ein recht lebhafter Handel. Es
hurden vertauft: 1 Fassel, 14 Ochsen, 14 Stiere,
Kuhe, 48 Rinder und 5 Kälber. Der Gesamt⸗
rlös betrug 9644 Mt. 50 Ppf.
Das Eierlegen der Hühner im
Binter zu befördern. In Amerika hat
nan die Enideckung gemacht, daß die Hühner sehr
zegierig nach Cayennepfeffer sind und darauf selbst
m Winter fleißig Eier legen. Unter Cayennepfeffer
versteht man die gepulverlen Schalen der Frucht
‚om spanischen Pfeffer, der in unseren Gärten
jäufig als Zierpflanze angebaut wird. Die ameri⸗
anischen Huͤhnerzüchter geben jetzt gewöhnlich für
in Dutzend Hühner alle zwei bis drei Tage einen
leinen Theeloffel voll gut verteilt unter das Futter.
die Wirkung soll sehr befriedigend sein. Nament⸗
ich soll das Mittel die Hühner zum zeitigen Eier⸗
egen im Winter anregen. Da der spanische
Feffer offendar als Reizmittel wirkt, so darf man
elbswerstaͤndlich die Anwendung desselben nicht
berireiben. — Ein ähnliches Reizmittel ist der
zamen der gemeinen großen Brennessel, der unter
as Futter gegeden, ebenfalls das Eierlegen der
hühner im Winter befördert.
(Dische. Landw. Presse.)
Dienstec nachrichten.
Notarial. Dem Notar Kößler in Landau wurde
enehmigt, den Rechtskandidaten Jalob Franzreb von
dockenhausen als Amtsverweser ein zuste llen.
Forstdienst. Waldwärter Konrad Schehl von
deisdorf bei Schweigen wurde auf Ansuchen auf den Wald⸗
ͤrterposten Erlenbach bei Bergzabern versetzt, Forstgehilfe
. O. Jakob Nashan in Altenbamberg a. A. nach Beckens
of, Forstamt Pirmasens⸗Sud, versetzt, als Verweser des
Forstwartpostens Altenbamberg der Forstgehilfe ä. O.
zudolf Guckert in Pirmasens ernannt, der Fostgehilfe ä.
. Anton Anaerer zu Würzweiler vom Antritt des Postens
n Vedkendorf entbunden und ihm die Verwesung des Forst⸗
varlpostens in Weidenthal bei Frankenstein übertragen;
-cchlaghuter Gg. Glinsbeckel von Bobenthal wurde prob⸗
veise mit Versehung des Waldwärterpostens zu Reisd orkf,
Forstamt Schweigen beauftragt.
Schuldienst. Ernannt wurden: Der interim. Ver⸗
weser Georg Meinhardt in Jettenbach zum Schulverweser
dajelbst, der interm. Verweser Michael Scheidel in Ormes⸗
Jeim zum Schulverweser daselbst.
Familiennacrichten.
Gestorben: In Neunkirchen Adolphine Platz,
18 J. a., in Zweibrücken Fr. Wwe. Bar⸗
ara Rast, in Kaiserslautern Ft. Margareth. Rott⸗
nüller, geb. Karch, 29 J. a., in Morlautern Jo⸗
sannes Karch, 26 J. a., in Neustadt a. H. Georg
durz, 70 J. a., ebendort Fr. Anna Maria Grimm,
geb. Scharffenberger.
Verlobte: Anna Klein, Neustadt a. H., mit
Adolf Retze, Essen a. R.; Maria Kühlthau, Kirch⸗
heimbolanden, mit Georg Lorenz, Gauersheim.
Neueste Nachrichten.
B.P.O. Munchen, 26. Nop. Gestern Abend
nachte ein 12jähriges Mädchen, Tochter eines hie⸗
igen Vereinsdieners, nachdem es wegen einer groben
Ungehörigkeit zu Hause gezüchtigt worden war,
inen Selbstmordversuch, indem es eine Droschke
»estieg und während der Fahrt Salpetersäure zu
ich nahm. Das Kind erlitt hierdurch bedeutende,
inscheinend jedoch nicht lebensgefährliche innerliche
Berletzungen und befindet sich im Kranlenhause in
Zehandlung.
Berlin, 26. Novb. Lieutenant Wißmann
'oll alsbald nach Ost afrika abgehen, um zu er⸗
nitteln, auf welchem Wege die Emin Pascha⸗-Expes
ition unter den gegenwättigen Verhältnissen vor⸗
zehen koͤnne.
Nach einer Mitteilung, welche der „Nordd.
Illg. Zeitung“ aus Singapore vom 80. Oktober
ugegangen, war nichts unterlassen worden, um die
Juüffindung der Leiche des verunglücten
dandgräafen von Hefsen, falls der Körper
don den Eingeborenen an der Küste von Banca
und Riomo gefunden worden sein sollte, bekannt
werden zu lassen. Bis dahin aber ist vergebens
gesucht worden.
Wien, 26. Nob. Die ungarische Regierung
zringt demnächst einen Gesetzentwurf behufs Re—
zusirung des Eisernen Thores ein, die
m August 1889 beginnt. Die Sprengungsar⸗
zeiten wird der Staat ausführen; die Steinbauten
ollen cn Unternehmer vergeben werden. Für
889 sind 500 000 Gulden aus den Kassenbe⸗
ianden zu entnehmen.
e edenien veron⸗nortlich F. X. Demetz.
Ein Bedürfniß des Volkes befriedigt nur ein
MNittel, das nicht allein durch seine Billigkeit auch dem minder
Bemitielten zugänglich, sondern welches auch einfach und
lar in seiner Zusammensetzung, sicher und zuverlässig in
einen Wirkungen ist. Ein solches echtes und rechtes Volks⸗
seilmittel sind die seit 10 Jahren bekannten, von den höch⸗
len medicinischen Autoritäten geprüften und empfohlenen
Ipotheker Rich. Brandt's Schweizerpillen, welchet, wie
— —
naͤßigen Wirkung während längerer Zeit andauernd ohne
ille und jede Beeinträchtigung gebraucht werden können. Die
„chweizerpillen sind daher ein unentbehrliches Hausmittel
ur alle Diejenigen, weiche an den oft so üblen Folgen von
erdauungsbeschwerden zu leiden haben. Viele Aerzte em⸗
ehlen auch dieses Mitiel, das sich Jeder für ein Billiges im
»auͤse halten kann, auf das Lebhafteste. Die Apotheker Rich.
Zrandt's Schweijerpillen sind in den Apotheken a Schachtel
M. 1. vorräthig, doch achte man genau auf das weiße
dreuz in rothem Felde und den Vornamen.
zu haben in der Buchhandlung Demceiæ.