Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Einladungen schließen. Carnot hält sich bestaͤndig 
uber die franzosische Presse. sowie über die hervor⸗ 
ragenden auslaͤndischen Journale auf dem Laufenden, 
insbesondere muß ihm Alles vorgetragen werden, 
was seine Person betrifft. Grevy stellte sich, als 
obh er nur das „Journal des Debats“ und die 
Times“ lese. Carnot geht spät zu Bette und 
seht früh auf. Er will alle einlaufenden Briefe 
jeloͤst sehen, während Grevy die Sichtung derselben 
den Sekretären überließ. 
F Von den vermißten Luftschiffern 
dhosste und Mangot, welche bei der Ueberfahrt 
jon der französischen zur englischen Küste ins offene 
Meer getrieben wurden, ist jetzt Nachricht eingetroffen. 
Der Kapitän des englischen Dampfers „Prince 
Leopold“ berichtet, daß er am 18. November in 
der Nähe vom Kap Antifer den Ballon „Arenzo“ 
hemerkt habe. Die Luftschiffer trieben westwärts 
ind versuchten in die oberen Luftschichten zu ge⸗ 
langen, da der Wind, welcher sie seit der Auffahrt 
auf französischem Boden begleitet hatte, in den 
unteren Regionen aufgehört hatte. Gegen Abend 
fiel der Ballon, entweder weil kein Ballast mehr 
zorhanden war oder weil die Insassen den Dampfer 
zu erreichen suchen wollten. Um 4 Uhr berührte 
der Ballon die Wellen. Vom Dampfer wurden 
ofort Vorbereitungen getroffen, um ein Boot aus⸗ 
zusetzen, doch war das Wetter zu stürmisch und der 
Seegang zu hoch. Die Luftschiffer schienen in dem 
ampfe gegen die Elemente den Kopf verloren zu 
haben und die Herrschaft über den Ballon nicht 
mehr zu besitzen, der häufig Spruünge in die Luft 
machte und dann wieder hilflos ins Wasser fiel. 
Plößzlich brachte eine heftige Nordwestböe die Gondel 
des Ballons zum Kentern, und noch ehe der 
Dampfer zur Hilfe herbeieilen konnte, waren die 
beiden Franzosen schon von den W.llen fortgerissen. 
Da der Dampfer sich 39 Seemeilen südwestlich 
oon der Insel Wight in ziemlich gefährlicher Gegend 
befand, konnte derselbe sich nicht lange an der 
Unfallstelle aufhalten, sondern mußte die Reise 
fortsetzen. 
fFParis, 31. Dez. Amilicherseits wird 
olgende Warnung veröffentlicht: „Ein angeblicher 
Dr. Alliot zu Paris, 25 rue de Pont-Neuf, wel⸗ 
her in Verbindung mit andern Personen ieit einiger 
Zeit eine gemeingefahrliche Kurpfuscherei betreibt, 
hat dem Vernehmen nach seine Ankündigungen, 
worin er sich zur Heilung von Geschwulsten, ins⸗ 
besondere des Krebses an allen Theilen des Körpers 
ohne chirurgische Operation erbietet, auch durch 
deuische Blätter zu verbreiten, bereits den Versuch 
gemacht. Es wird hierdurch vor dem schwindel⸗ 
— 2* ———— —— — 7—— — 
Geschäfts-Anzeige. 
Einem hiesigen und auswärtigen Publikum zeige hiermit ergebenst an, do 
ich mich in hiesiger Staht als 
jaften Treiben dieses Alliot auf das nachdrücklichste 
jewarnt, und ist diese Warnung auch seitens der 
Behörden bereits ergangen. Bedauerlicher Weise 
sind schon mehrere Reichsangehörige dem Schwindel 
vjum Opfer gefallen und theils an ihrem Vermögen, 
theils an ihrer Gesundheit empfindlich geschädigi 
worden. In einem derartigen Falle wurde Allibi 
wegen der einer Kranken durch seine Behandlung 
jugefügten schweren Körperverletzung zu einer Geld— 
frafe von 1000 Francs verurtheilt.“ 
F Antwerpen, 2. Jan. Das hiesige Al- 
zambratheater ist gestern Abend durch eine heftige 
Feuersbrunst zerstört worden. Der Kasiellan und 
die Kinder desselben, welche, da keine Vorstellung 
tatifand, sich allein im Hause befanden, wurden 
gerettet. 
Telegramme aus Madrid melden, dabß 
der Guadalquivir um 11 Meter gestiegen ist. In 
Sevilla sind tausende von Arbeitern ohne Be— 
chäftigung. Ein furchtbarer Sturm suchte Cadir 
Jeim, dessen Hafen geschlossen ist. 
r Aus Ungarn. Ein entsetzliches Geständ- 
niß hat eine Bäuerin in Csoka abgelegt. Dieselbe 
vollte sammt ihrem Gatten zu der Selte der Na⸗ 
arener übergeben welche von den Neophyten eine 
hrliche Beschreibung ihres Lebenslaufes verlangen. 
kErwähnte Bäuerin gestand nun, ihre acht Kinder 
m Säuglingsalter ermordet zu haben, um dieselben 
zicht ernahren zu müssen. Die Nazarener schickten 
die Frau mit zwei Vertrauensmännern zum Tördk— 
danizsaer Bezirkagericht, wo sie das Geständniß 
viederholte. Der Gatte wußte nichts von der 
Todesart der Kinder und gab auch an, daß die 
rrau in den letzten Jahren traurig gewesen sei und 
ich einmal erhängen wollte. Die Frau wurde in 
2daft genommen. 
Ausdruck gegeben, daß der Fiede er— 
halten bleibe. Der Kaiser soll zur Generali⸗ 
tät gesagt haben: „Ich bemerke Ihnen, daß Ihre 
Aufmerksamkeit in diesem Jahre die Kaisermanöver 
velche das dritte Corps und das Gardecorps in 
Unspruch nehmen werden. 
Die „Nordd. Allg. Ztg.“ konstatirt ausdrücklich, 
daß der deutsche Botschafter in Petersburg, General 
do. Schweinitz, keinen Brief des Kaisers an den 
Zaren überbracht hat, und erklärt ferner, es sei 
durchaus nicht auffallig, daß General von Schweinitz 
bisssher nicht in Gatschina gewesen sei. 
Wien, 2. Jan. Ich erfahre von sehr maß⸗ 
zebender Seite, daß durch den Eintritt eines 
positiven Moments (7) eine wesentliche Besserung 
der Friedensaussichten hervorgerufen wurde. — 
Die Pester Journale consßatiren übereinstimmend 
den tiefen Ernst der Lage, welcher aus der Neu⸗ 
jahrsrede Tisza's hervorgeht, drücken aber ihre 
Freude darüber aus, daß der Friede waährscheinlich 
erhalten werden könne; denn in Ungarn wolle 
Rtiemand den Krieg. Wenn derselbe aber troß 
Allem unvermeidlich sei, werde das ungarische Volk 
ie böchste Opferwilligkeit beweisen — 
Für die Redaktion verantwortlick “ 
7*. Deme! 
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mathen, B.A. Dinkelsbũhl, Mittelfranken. Ich Htt 
sehon einige Jahre an Verstopfung mit Blutandrang 
and Kopfschmerzen, wogegen sieh alle von mir ge- 
branchten Mittel vergeblieb erwiesen, nach Gebrauch nur 
ainer Schachtel Apotheker R. Brandt's Schweizerpillen 
hin ich Gottlob wioder gapz gesund. Karl Daumer, 
zimmermeister. Bestäâtigt Lissner, Bürgermeister. (L. 8.) 
Apotheker R. Brandt's Sehweizerpillen sind à Schachtel 
LM. in den Apotheken erhältlich. Durch Abnehmen 
ler die Schachtel umgebenden Gebrauchsanweisung über- 
zeuge man sich beim Ankauf stets sofort, dass die Ptti- 
Juette ein weisses Kreuz in rothem Feld und besonders 
tueh den Vornamen Rich. Brandt trägt.“ 
Holslandische 8 pCt. Communal-Credit 100 Fl.⸗ 
Loose. Die nüchste Ziehung findet am 168. Januar 1888 
tatt. Gegen den Coursverlust von ca. 10 Mk. 
)ro Stück bei der Ausloosung übernimmt das 
Bankhaus Carl Neuburger, Berlin, Französische 
Straße 13, die Versicherung für eine Prämie von 
30 Pf. hro Stöüc 
meueste Nachrichten. 
München, 2. Jan. Die paäpstliche Enchklica 
für die bayerischen Bischöfe ist der hiesigen Nun— 
tiatur bereits zugegangen. Sie ist lateinisch geschrie⸗ 
ben, sehr umfangreich und im Tone sehr gemäßigt 
zehalten. Bestimmte Wünsche des Vapstes sind 
nicht ausgesprochen. 
Stuttgart, 2. Jan. Der Paris-Wiener 
Schnellzug entgleiste heute Nachmittag in Folge 
Bruches einen Weichenzunge im Bahnhof Eßlingen. 
Der Zugmeister blieb todt; ein Reisender trug eine 
eichte Kopfwunde davon. Der Zug konnte mit 
einer Verwpätung von einer halben Stunde die 
Reise nach Wien fortsetzen. 
Berlin, 2. Jan. Der „Kreuzzeitung“ zufolge 
hat der Kaiser geß⸗rn der QZubersfice 
Einladung zum Abonnement auf: 
Grosse Ausgabo: b t t Pp Ausga bo: 
iorteisahcen — — 
dee Dieo Arboitsstubo 
Zeitschrift für leichte und geschmackvolle Handarbeitoen mit 
farbigen Originalmustern für Canevasstickerei, Application und 
Plattstich, sowie zahlroichen schwarzen Vorlagen für Hàkel-. Filet-- 
dtrick- und Stickarbeiten aller Art. 
Ap Neu: Colorirte Vorlagen für farbige Filet-Guitpũüre und Hãkel-Arbeiten. 
Monstlich ein Heft mit reich sTustrirtem Text, einer farbigen Tafel mit 
fein colorirten, stylgerechten Originalmustern und einer Unterhaltungsbeilago. 
Die Arbeitsstube bietet Sowohl Müttern als Lehrerinnen reiches Material, 
in ihren Töchtern und Schülerinnen den Sinn und die Neigung zur Handarbeit 
zu erwecken und zu fördern. 
Bade 
niedergelassen habe, und halte mich in allen in dieses Fach einschlagenden Ar 
beiten: Zahnziehen, Rasieren, Haarschneiden, Schröpfen ꝛc. ꝛ 
hestens empfohlen. 
Puünbktliche und prompte Bedienung zusichernd, zeichne 
Hochachtend . 
Jobannes Schläfer, 
wohnhaft im Buser'schen Hause, Hauptstraßke 
Mariazeller Magen-Tropfen, 
vortreffllon vilxkend bel allon Tranxhelten des NMagens.« 
Unübertroffen bei Appetitlosigkeit, Schwäche des Magens, übelriechend. Athem, 
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. Gries, uͤbermäßiger Schleimproduction, Gelbfucht, Crel u. Erbrechen, Kopfschmerj 
falls er vom Magen herxührt), Magentrampf, Harltleibigieit od.· Verstopfung, Ueber⸗ 
aden des Magenẽ mit Speisen und Getranten, Wuͤrmer Milz⸗, Leber u. 7— 
doidalleiden. ¶Preis à Flafche sammt Gebrauchbanuw. 8 Pf. ,dte K. LaO. 
Central⸗Versandt durch Apotheker Cari e, rν— Mahren). 
Die Magen⸗Tropfen r kein Geheimmittel. Die Bestandtheile 
aͤnd bei jedem Flaschchen in ber Gebrau danweisung angegeben. Aio D) 
Echt zu haben in fast allen Apotheken.“ 
In St. Inabert bei Ap. C. A. Weigand. 
Rinige Urfhefle der Presse: 
Vossische Zeitung (Berlin). Der / Für's Haus (Dresden). — „Selbst 
Verlag von F. Gebhardi in Berlin der faulste Backsisch wird Lust 2u0 
bietot mit seiner hüubseh ausgestatte- Jandarbeiten bekommen, schenkt das 
ten Arbeitestabe“* eine reiche Pülle Mütterlein ihm die mit vielen Vorlagen 
ronVorlagen für leichte und geschmack- für leichte und geschmackvolle Hand- 
volle Handarbeiten. Mas Alles nur rbeiten, sowie einer grossen Menge 
auf diesem Gobiete Gefülligos geleistet larbiger Originalmuster für Canevas- 
werden kann, wird in sauber ausge- tickeérei versehene Zeitschrift: „Die 
führten Mustern veranschaulicht. Eine Arbeitsstube“ — 
grosse Anzahl von bunten Original- Jugendschriften -Commission des 
mustern dient z2u Vorlagen von Cane- iechweiz. Lehrervereins. — , Diese Zeit- 
vasstickerei, eine noch umfangreichere schrift verdient warme Aufnahme am 
Mengoe schwarzer Muster für Häkel- häusliehen Heerd.“ 
Filet-, Stick- und Strickarbeiten aller Germania (Berlin). — „Sowonl die 
Art. Natürlich fehlt es nicht an ein- zahlreiehen farbigen und schwarzen 
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dieser schönen Vorlagen. ieses für Hlausfrauen höchst nũtzlichen 
FTARA 32 c 
Fäür Fabrikanten. 
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kür in Jabriken beschäftigkten jugendlichen Irbeiler 
G138 Abs. 3 der Gewerbe · O-dnungh 
in der Buchdruckerei Demetz. 
Abonnements auf die „Arbeitsstube“ nehmen alle Bnehhand- 
iungen und Postümter, sowie die Verlagsbuehhandlung F. Gobhardi in Borsin, 
W. kurfllrston-Strasso 166 entgegen; 2 I'robehefte franco gegen ERinsendung 
von 20 Pf. in Briemarken. 
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