Full text: St. Ingberter Anzeiger

seine Kinder vernachlässigte und dieserhalb mit 
seiner angeblichen Heimatsgemeinde korrespondiert 
wurde, kam die Sache ans Licht. Da über die 
Eintragung der beiden ältesten Kinder Verjährung 
eingetreten ist, so kann nur bei den am 11. Januar 
1885 und 22. November 1886 geborenen Kindern 
der Strafantrag aufrecht erhalten werden. Ueber— 
führt wird der Angeklagte in eine Gesamfistraf— 
von 4 Monaten verurteilt, an welchen die Unter 
suchungshaft in Abzug kommt. 
— Alsenz. Am verflossenen Samstag wurde 
wie gemeldet, ein 10jähriger Knabe von einem mi⸗ 
50 Zentner beladenen Wagen des Posthalters M 
überfahren. Das Rad ging dem armen Kinde über 
den Kopf und zerquetschte denselben vollständig 
Da große Fahrlässigkeit von Seiten des angetruuke⸗ 
nen Knechtes das Unglück herbeiführte, so hat das 
Gericht den Thatbestand aufgenommen. Der Vater 
verlangt 10,000 Mark Entschädigung. (P. 3. 
— Der „Pfälzer in Amerika“ schreibt: „Vor 
jedem Pféälzer wird die Kunde mit großer Freud 
begrüßt werden, daß unser verehrter Landsmann, 
herr Christian Götz in New-York, zum 
Alderman (Stadtrath) der Metropole gewählt wor⸗ 
den ist. Die Majoritkt, die er erreichte, ist eine 
ungemein stattliche, dieselbe beträgt nach den letzten 
Berichten 2515 Stimmen.“ 
Dienstesnachrichten. 
Rechnungs⸗Kommijssär Karl Aull der kgl. Regierung der 
Bfalz in Speyer ist auf Ansuchen zum Rentbeamten in 
Kabburg befördert und Rechnungs⸗-Revisor Zettl der kgl 
Regierung von Niederbayern in Landshut zum Rechnungs 
sommissär bei der kgl. Regierung der Pfalz ernannt worden 
Der Assistent am Luitpold-Gymnafium in Munchen Dr 
Schuhmacher, wurde zum Lehrer der Mathematik an der 
Realschule zu Neustadt a. d H. ernannt. 
Die katholische Pfarrei Hochen, Dekanats Homburg, is 
dem Verweser derselben Priester Weiler, verliehen worden. 
Pfälzische Eisenbahn. Aufgenommen wurden 
der geprüfte Bahndienst⸗Aspirant Ernst Kiefer von 
Kaiserslautern als Dicitar bei der Wagen⸗Kontrolle und 
der frühere Stationsarbeiter und jetzt bei'm Bau verwendel 
Vorarbeiter Michael Schmitt in Neustadt als funkt. 
Schaffner bei der Bahnhofverwaltung in Kaiserslautern. 
Neueste Nachrichten. 
Berlin, 28. Rob. Graf Herbert Bis⸗ 
B. 
Vom 1. Dezember 1888 an sind bei der kgl. Sieinkohlengrube St. 
Inghert die Kohlenpreise im laufenden Verkauf pro 100 Kilogr. festgesetzt für 
Förderkohle der 45 Qualitaät auf i— Pfennig, 
9 —D III. — 74 — 
Verkaufsbedingungen für den Eisenbahnabsaß. 
Die Bestellungen für einen Monat sollen vor Schluß des Vormonals ein 
gelaufen sein und außer der Bezeichnung der gewünschten Menge und Qual 
täten die genaue Angabe die Bestimmungsortes enthalten. 
Die Annahme der Bestellungen geschieht immer nur unter dem Vorbehal 
der Leistungsfähigkeit der Grube und der Bahnen. 
Die Versendung der Kohlen erfolgt ab hier auf Kosten und Gefahr de 
Bestellers. 
Der Preis für einzelne Wagenladungen wird durch Nachnahme erhoben 
für welche die pfälzischen Bahnen Provision nicht berechnen. 
Das Kaufgeld wird nicht nach den zur Zeit der Bestellung, sondern nas 
den am Tage der Versendung geltenden Kohlenpreisen berechnet. 
Bei festem Bezug von mindestens 500 meirischen Centnern Kohlen monat 
lich von derselben Qualität auf die Dauer von 6 Monaten werden ermußigt 
Preise (Vertragspreise) gewährt. ⸗ 
Für Bestellungen zu 5000 Kilogramm in sogenannten Trichterwagen kan 
eine Lieferzeit nicht übernommen werden. 
St. Inabert, den 28. November 1888. 23 
K. Bergamt. 
X einkref 
richt vom Tode des Bun annchende — 
Hertenstein in einer Note an den dideate 
sandten der Schweiz die aufrichtige Than n Ge 
kaiserlichnn Regierung an dem schweten n de 
ausgesprochen, welchen Volk und Regien uß 
Schweiz erlitten. d de 
Der „Nat.⸗Ztg.“ zufolge ist den uber die Die 
pofitionen der Regierung gewöhnlich — *— 
Parlamentariern über eine Vorha ge wegen ge 
willigung von Geldmitteln für “n' 
tärische Zweche nichts bekannt. 
Berlin, 28. Novb. Bei der heutigen Fort 
setzung der Etatsberatung im Reichsta 
polemisierte der Abg. Liebknecht gegen 
„Cartellpresse“ und gegen das übermäsige Anwach, 
der Heeres⸗Ausgaben. Die Sccialresorm sei ein 
bloße Armen-Gesetzgebung. Decr Redner sproch sit 
ferner für internationale Abrüstung, gegen die 6. 
treidezölle und gegen die colonialen Unternehmung. 
aus. Staatssecretär v. Boetticher ersucht de 
Redner, Thatsachen vorzubringen oder sich g. 
den officiellen Theil des Reichs anzeigers 
zu erhalten. Die internationale Abrustung sei un— 
ausführbar, weil deren Aufrechterhaltung Niemand 
garantieren könne. Fürst Bismarck habe stets den 
Frieden zu erhalten gesucht. Daß die Socialgeseßzge 
bung nicht alle Uebelstände beseitigt habe, wisse di 
Regierung. Die Socialistenpartei, nicht die Ke 
gierung, treibe eine Politik der Verhetzung 
die Regierung wolle Versöhnung der Gegensuh 
und die Foͤrderung aller Interessen. Redner forde 
die Oppofitionsparteien auf, an der Lösung dieser 
Aufgabe mitzuhelfen, wenn nicht, dann dem Voll 
den Glauhen zu lassen, daß die Politik der Regier 
ung die rechte sei. Graf Behr polemisiert gege 
Richter's und Liebknecht's Ausführungen und kündig 
eine Anfrage über die Amortisierung der Reich— 
schuld an. Abg. v. Bennigsen wiederlegt gleich 
s'alls die Ausführung Liebknecht's und wünscht di 
Socialgesetzgebung in den noch übrigen 2 Sessioner 
der Legislaturperiode abgeschlossen zu sehen. 
Für die Redaktion derantwortlich F. X. Deme 
LKriogor 
Véoroin. 
Am Sonntag den 2. Dezember, Nachmittags 3 Uhr finder 
großen Oberhause r'schen Saale die ordentliche statuienmäßige 
Generalversar lung 
att. 
Tagesordnung: 
Aufnahmen. 
Rechnungsablage. 
Büdgetberathung pro 188889. 
Neuwahl des Vorstandes. 
Zahlreiches Erscheinen wird gewünscht 
— HBHiscCher, IL. Vorstand. 
Warnun 4 Große Auswahl 
in 
a g. “ Photographie- 
iemit warnen wir Jeder⸗ 
mann, der nicht —— unẽ Schreib⸗ 
beauftragt ist, vor dem Betreten 
der Dämme und Wege an unserm 
Fisweiher. Der neuangelegte Theil 
ist sehr tief, weßhalb wir die 
betreffenden Eltern dringend er— 
suchen, ihre Kinder sowohl jetzt 
auch wenn der Weiher zuge 
froren ist, fern halten zu⸗ wollen 
Gebrüder Becker. 
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F. X. Demetz 
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