Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Amtliches Organ des königl. Amlsgerichts St. Ingbert. 
oaAr, Ingberter Anzeiger erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- amd Feiertage. 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs · Blatt und Mittwochs und Samstags mit 
mrirten Beilagen. Tas Vlalt ioftel dierteljahrlich 14 60 einschließlich xragerlohn; durch die Post berogen ι einschließlich 40 4 Zustellungsgebuhr. Die 
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ustuni ertbeiit, 154. Reklamen 80 —. Rei Analiger Einrudung wird nur dreimalige berechnet. 
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*2172. 
Mittwoch, 5. Dezember 1888. 
23. Jahrg. 
Deutsches Reich. 
Karlsruhe, 8. Dez. Das großher— 
guiche Paar siedelt morgen nach Karlsruhe 
Der Großherzog überläßt für den Bau 
evangelischen und der katholischen Kirche die 
uplatze. 
din, 3. Dez. Cine Vorlage über bessere 
„annung und Vermehrung unserer Artillerie 
nach der „Köln. Zig.“ bald eingebracht werden. 
Kosien beiragen 40—50 Millionen. 
Berlin, 8. Dez. An sämmtliche Mäachte, 
che die Congoacte vom Februar 1885 unter⸗ 
net haben, ist nunmehr officiell das Ersuchen 
angen, bei der Unterd rüchung des 
Fidrenhandels mitzuwirken. Der Congo⸗ 
uͤt hat dasselbe zustimmend beantwortet, dabei 
der zu erkennen gegeben, daß er seine Maß- 
gela selbststandig im Innern seines Gebiets treffen 
gerde. 
heanspruchten, was zu ernsten internationalen Ver⸗ 
vicklungen führe. 
Ehefrau von Jakob Klein allda wegen Münzvber 
brechen. 
Gerichtshof: HH. k. Oberlandesgerichtsrath v. 
Jan als Vorsitzender; k. Landgerichtsräthe Gugel 
Ind Schneider, k. Secretär Wagner als Gerichts- 
schreiber; Staatsbehörde: H. LI. St.A. Wagner, 
Bertheidiger ad. 1) H. Rechtspraktikant Plauth, 
ad. 2) H. Rechtspraktikant Ernst Erbelding. Ge⸗ 
chworene: HH. Abrisch, Rabung, Weiß, Koch, 
Hhundemer, Fimning, Frank. Mattil, Ladenberger, 
Hdeck, Jung, Mezner. 
Im September Ifd. Ihrs. gab die Angeklagte 
dayenberger in dem Laden des Krämers Dietrich 
‚on Waldleiningen für zwei halbe Pfund Schweine⸗ 
leisch ein Markstüd zur Zahlung, das man nach 
dinem Aussehen und Klange alsbald als falsch er⸗ 
annte. Um sich zu vergewissern, fragte Dietrich bei 
em in der Rähe wohnenden Wirthe und kurz darauf 
zei einem ihm begegnenden Bekannten nach deren 
Ansicht und machte auf beide die fragliche Münze 
en Findruck einer falschlich nachgemachten. Noch 
vahrend Dietrich mit seinem Bekannten sprach, kam 
in Gensdarm hinzu, der das Geldstück als ohne 
Zweifel falsch erkannte und an sich nahm. Die 
Junmehr erhobenen Recherchen ergaben, daß das 
ialsche Geld von dem Angeklagten ausging. Ehe⸗ 
frau Layenberger, eine Schwiegertochter desselben, 
zab an, es von jenem bekommen zu haben. Bei 
Jer alsdann vorgenommenen Haussuchung durch den 
Hendarmen fand sich ein verschlossenes Kastchen, 
dessen Offnung Klein enischieden verweigerte unter 
clerlei Ausflüchten und erst auf energisches Ein⸗ 
chreiten seitens des requiritten Burgermeisters be⸗ 
hatigte. Bei der Offnung desselben fand man 
eir ige nachgemachte Ein. Markstucke von der Quali⸗ 
at des von der Angeklagten verausgabten, sowie 
in kleines Quantum Blei und mehrere zum An- 
fertigen der Münzen hergestellte Formen. 
Der Angeklagte widersprach sich nun des Oeftern 
n seinen Angaben und stellte, was er auch heute 
aoch erklärt, auf, es sei ihm wiederholt gestohlen 
vorden; nur habe er die betr. Munzen ledigli9 
ingefertigt, um den unbestimmten Dieb zu erwischen. 
daß er jeiner Schwiegertochter das Geld zum Ein⸗ 
uf von Lebensmiteln gegeben, flellt er in Abrede. 
geide Angeklagte genießen deinen jchlechten Leumund. 
lein legt ein auffallendes Benehmen an den Tag, 
das den Eindruck der Unzurechnungsfahigkeit macht. 
Der Herr k. Landgerichtsarzt J. von Kaiserslautern 
onstatirt aber auf Grund jangerer Beobachtungen, 
daß der Angeklagte seine Willensfreiheit u. eine gewisse 
Schlauheit von Anfang an bethätigt habe und 
weifellos Recht und Unrecht zu unterscheiden vermöge. 
Die k. Staatsbe hörde suchte an der Hand 
»er Ergebnisse der heutigen Hauptverhandlung die 
Angaben des Klein bezüglich des Motives der An- 
erugung der fraglichen Markstücke zu entkräften. 
ẽs sei unglaublich, daß der Angeklagie auf so 
nuhevolle und kostispielige Weise sein Ziel zu er⸗ 
reichen gesucht habe. Derselbe schütze das nur vor, 
denn er habe ja gar nichts besessen Auffallend und 
merklärlich sei dessen Benehmen nach Entdeckung 
der That gewesen. Er fei in Verlegenheit gerathen, 
weil er eben ein böses Gewissen gehabt. Sonst 
Jätte er ja den Inhalt des Kastchens vor dem 
densdarmen und dem Burgermeister nicht zu ver-⸗ 
bergen drauchen. Vor letzterem habe er erklärt, als 
ich die Markstücke vorsanden: „Das find die 
nißglückten“, und als man ihm vorgehalten, ob er 
die besser gelungenen bereits verausgabt, habe er 
geschwiegen und somit indirell eingestanden. Zum 
Lokale und pfälzische Nachrichten. 
9 St. Ingbert, f5. Dez. Auf die vom 
Stadtrath in eine Lehrerstelle umgewandelte Ver⸗ 
veserstelle wurde der in Vorschlag gebrachte Herr 
zehter Karl Peill, von Hoher koͤniglicher Re⸗ 
zierung bestätigt. 
—* In Riederwäürzbach findet nächsten 
Sonntag den 9. Dez. nachmittags 3 Uhr in den 
saumlichkeiten des Wirthes Degel ein han d⸗ 
virtschaftl. Kränzchen statt, in welchem die 
hdegenftände: Wiesenbau und Kartoffelbau zur Be⸗ 
prechung gelangen werden. 
x Zurch Ausschreiben des Vorstandes der 
Remontezuchtgenossenschaft Homburg⸗ 
Pirmasens-Zweibrücken werden die Mitglieder der⸗ 
elben zu einer Generalversammlung auf 
Donnerstag den 6. Dez., nachmittags —A 
der Restauration Glasser in Zweibrücken eingeladen. 
Auf der Tagesordnung siehen: Besprechung der 
Kesultate der Remontezucht, Wünsche und Antraͤge 
ind Neuwahl des Vorstandes. 
—* Die Schlußabrechnung über die zweite 
Brämienlotterie des bayerischen Lehrer— 
waisenstifts ergibt, nachdem seit 13. November 
ie Gewinnloose ihre Guültigkeit verloren haben, 
nach Abzug aller Kosten einen Gesammtreingewinn 
son 203,378 Mark, wovon das pfälzische Lehrer⸗ 
vaisenstist nach dem Verhältnisse der in der Pfalz 
ertauften Loose — wie schon gemeldet — mit 
26.767 Mark betheiligt ist. Das Vermögen des 
‚ayerischen Lehrerwaisenstiftes ist gegenwärtig 
775,000 Mark. 
—* Der „vWerkmeister⸗Zeitung“ eninehmen 
vir Folgendes: „Der Deutsche Werkmeister⸗Verband 
hat am 9. Nov. in Dusseldorf 82,000 M. als 
sReservefonds niedergelegt und zwar in 311 pro- 
zentigen preußischen Consols und 3 i procentiger 
deutscher Reichsanleihe. Nach dem vierjährigen 
Bestehen des Verbandes wohl ein glanzendes Re⸗ 
suliat. Der Verband zahlte seit seinem Bestehen 
270.000 Mark Unterstützung an, Witwen und 
Waisen.“ — Wir machen die Werkmeister darauf 
rufmerksam, daß Diejenigen, welche bis zum 1. 
April 1889 dem Verbande noch beitreten, von jeder 
Nachzahlung befreit sind, waͤhrend nach diesem 
Termin Neuaufnahmen nur unter Nachzahlung der 
Amlagen für die letzten beiden Jahre XX 
oͤnnen. 
1* Astronomische Vorträge. Wie die 
Saarb. Z.“ erfäbrt, wird der in weiten Keisen 
ckannte norwegische Astronom und Nordlichtforscher 
Sophus Tromholt, der sich gegenwärtig auf 
iner Vorlesungstournée in Deutschland befindet, 
uch in nächster Zeit in Saarbrücken und 
war einer Einladung des Naturwissenschaftlichen 
Zereins folgend, eine Reihe von astronor 
nischen Vorträgen halten. Seine, durch 
hunderte von großen, prachtvollen Lichibildern er ˖ 
auterten Vorirage haben nach vorliegenden 
zerichten bisher überall, sowohl in Skandinavien 
vie in Deutschland ein außerordeniliches Interesse 
erregt und die größte Anerkennung gefunden. 
? Zweibrücken, 4. Dez. Schwurge⸗ 
icht deimet. Landgericht Zweibrücken. 
VY Quaorial. Vorminags Sija ühr. 8. Fall: 
M) Karl Klein J., 74 J. a., Tagnet von Wald⸗ 
einingen, 2) Magdalena Lavenberger, 38 J. a., 
Ausland 
Brüffel, 8. Dez. In Folge der bereits ge⸗ 
zeldelen Insultierung der Königin verboten die 
hihdrden alle Straßen⸗Aufzüge und er⸗ 
ifen strenge Maßregeln zur Unterdruckung weiterer 
„ublikanischer Demonstrationen. — Gestern wurde 
der Orijschaft Carnires ein Dynamitan⸗ 
zag verübt. 
Brüssel, 8. Dez. Ein ripublikanischer Kon⸗ 
, an welchem 92 republikanische Vereine theil⸗ 
ihmen, beschloß die Absendung einer Denkschrift 
Valle europäischen Großmächte, in welcher auf 
e politische Rechtlosigkeit der belgischen Arbeiter 
ingewiesen und die Intervention der Großmächte 
ingerufen wird, wofern die Revolution vermieden 
verden soll. 
Brüffel, 3. Dez. Der Gemeinderat geneh⸗ 
migte einsiimmig eine Verfügung, wodurch alle vom 
vürgermeister nicht genehmigten offentlichen 
rufzuüge verboten werden. Die Verfügung 
end durch die gestrigen socialistischen Rundgebungen 
inbiert. 
Charleroi, 8. Dez. Ein heute in Chatelet 
chaliemer Arbeitercongreß beschloß mit 835 gegen 
Vemen den sofortigen allgemeinen 
zeik. 
Baris, 3. Dez. In der Kammer wurde 
Beratung des Unterrichsbudgets der 
itrag Millerand's auf Streichung des für die 
ctholijchen und protestantischen Geistlichen, sowie 
e Rabbiner bei den Lyceen geforderten Credits mit 
z gegen 234 Stimmen abgelehnt. 
Wien, 8. Dez. In sputer Abendstunde wurde 
u Handichreiben des Kaiser s an den Grafen 
aeise öffentlich angeschlagen, worin ersterer ge⸗ 
irt für die Wohlsthätigseitsacte anläßlich des 
ubilaums dankt und seine Anerkennung für 
ie Errungenschaften auf dem Gebiete der Kunst, 
er Wissenschaft, des Gewerbefleißes und der Boden⸗ 
altur, die auf den Jubiläumsausstellungen zu 
Tage traten, ausspricht. Das Handschreiben ist in 
mem ungemein herzlichen und warmen Tone ab⸗ 
Washington, 3. Dez. Betreffs der Natu⸗ 
sationsfrage sagt die Botschaft Clevelands: Er 
mpfehle die Rebision derselben zur Verhinderung 
en Mißbräuchen seitens solcher Einwanderer, 
belche das amerikanische Burgerrecht nachsuchen, 
uun noach der Heimat zurüchtehren und dadurch 
oen Pflichter und Verantwortlichkeiten in beiden 
andern enlziehen, während sie den Schutz Amerikas 
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