F Das Gehalt des Hrn. Dinrnismerarzie BDir u⸗
um fur städtische Fleischbeschau wird auf 400
ul, fur Oberaufsicht der Fleischschau in Schnap⸗
hauf 50 Mt. festgesetzt. Die Stelle eines standigen
saschbeschauers in Schnappach soll ausgeschrieben
* Dem Schlachthausverwalter Kuhn wird
die Zeit seiner bisherigen Thätigkeit eine Gra⸗
ftation von 300 Mtk. bewilligt. — Emer Ein
he der hiefigen prot. Lokalschulinspektion um Er⸗
dung ines Brunnens im prot. Schul hofe wurde
int stangegeben. — Eine Heimathberechtigung der
milie Herrmann wird nicht anerkannt, jene piel⸗
. nach Homburg verwiesen. — Dem Bäcker und
dth Diener wird die Fortführung der Wirthschaft
a früher Emrich'schen Hause gestattet. — Zum
hiusse erfolgte die Wahl eines saochverständigen
iguiedes aus der Gemeinde zum Körausschuß,
geht aus derselben hervor Hr. Michael Thiery
und als Stellvertreter Hr. Graffion aus
quoppach. —
VBermischte·
ppagersfreude 11. Dez. Es wurde
reils berichtet, daß die Firma J. R. Geith in
hurg die hiesige Schenkelberger'jche Thonwaren-
drik übernommen und die fruͤheren Beamten und
e Arbeiter beibehalten hat; fie wird von letzteren
uftig eine größere Anzahl beschäftigen können.
stern Nachmittag wurden wie die S. Z. meldet,
Arbeiter und Beamter von den hier anwesen⸗
n Vertretern der Firma in einem großen Saale
Fabrik Jagersfreude versammelt, mit Bier,
Rod und Cigarren bewirthet und mit verschiede⸗
n Ansprachen als neue Kollegen begrüßt. Die
subeiler fühlten sich sehr wohl und unterhielten sich
ind die Vertreter der Firma längere Zeit durch freie
hortrage und froͤhliche Gesaänge. Herr Rentier
in verabschiedete fich von den Leuten durch eine
mngere Ansprache, als Vorstand der Konkursver⸗
auung, und war diese Versammlung wirklich als
e wohlthuende und gelungene zu bezeichnen.
Forbach. Nach der Forb. Zig.“ ist die
agelegenheit der Erbauung einer ne uen pro—⸗
santischen Kirche jetzt so weit gediehen,
z man hoffen darf, der Bau werde im nächsten
ruhjahr degonnen werden lonnen. Die Kirche,
elche nach den von Herrn Kommunalbaumeister
Hahn in Mez gefertigten Plänen ein Schmuck der
Fiadt zu werden verspricht, soll auf dem an der
Feiligkreuzstraße zwischen dem Breitschen Hause
ind dem Adischen Schlosse gelegenen Grundstück
wichtet werden. Da das jetzige protestantische
Aitchlein in keiner Weise mehr genügt, so ist es
der protestantischen Gemeinde gewiß zu gönnen,
venn sie ein würdiges Gotteshaus erhält. —
die Herren Geber. Adt hier haben ver⸗
uchsweise eine Einrichtung getroffen, von
velchet zu wünschen ist, daß die Arbeiter, für
welche sie bestimmt ist, ihren Werth erkennen und
se sich zu nutze machen. Um namentlich ihren von
uswaͤrts kommenden Arbeitern, welche nur zu oft
ich Mittags mit Brot und Kaffee begnügen, ein
utes und nahrhaftes Mittagessen zu verschaffeu,
saßt die Fitma von jetzt ab an ihr Personal Sup.
genmarken zu 10 Pfg. das Stück ausgeben. wo⸗
ür bei Frau Wwe. Kurz, Bahnhofst., eine kräftige
Jleichfuppe verabreicht wird. Gegen 2 Marken er⸗
ait man Fleich und Suppe, gegen 3 Fleich,
Zuppe und Gemuse. Es vird dadurch den von
en Nachbardörfern kommenden Arbeitern die Mög-
ichleit geboten, ohne das zeitraubende Essentragen
ine gute, kräftige Nahrung zu erlangen.
7Wiesdbach, Kreis Oluweiler. —A
'all. Unser sonsi so stiller Ort ist in großzer Auf⸗
regung. Ein junges Mädchen, Katharine D.,
welches in Heusͤweiler in Dienst steht, hatte ihre
hiesigen Angehbrigen besucht, und wurde auf dem
tidwege ain Montag Morgen in der Naͤhe des
Steinbruchs. welcher auf dem Wege zwischen hier
und Heusweiler liegt, von einem starken, großen
Nanne angehalten und unter Bedrohung mit einem
hirschfanger seiner Barschaft beraubt. Das Mad⸗
den kam, vor Schreck fast außer sich, in Heus⸗
weiler an, wo es sogleich Anzeige machte. Man
sahndet eifrig auf den Räuber, doch ist man
seiner bis jetzt noch nicht habhaft geworden.
Die Wosel- u. Nied⸗Zig.meldet: „Se.
Noje stãt der Kaiser hat dem in Diedenhofen
msässigen Schrifisteller cand. med. J. Regnerh,
dem Verfasser der vor einigen Monaten in der
Straßburger Post“ erschienenen lothringischen Dorf⸗
geschichte Zu den Preußen“ in Anerkennung der
in dieser Arbeit verfolgten nationalen Tendenz eine
Jahresrente von 1200 Mark ausgesetzt.
'Ko ln., 10. Dez. Das hiefige Nuseum
hat ein Porträt des Fürsten Bismarcd von
Professor Franz v. Lenbach für 16 000 M. er-
worben. Das Bild stellt den Reichskanzler stehend.
den Kopf mit einem breiten Filzhut bedeckt, und
auf einen Stock gestützt dar und ist ein hervor—
ragendes Werk dieses Meistes. —
Aus dem Badischen. Ein unterneh⸗
nendes Schneiderlein ist der ledigt Lorenz Ehren -
zieth aus Obermünsterthal. Kaum aus dem Zucht⸗
Jaus entlassen, in welches ihn ein schwerec Kirchen ⸗
ziebstahl gebracht hatte, trat er in einer selbstan⸗
gefertigten Kutte als Kapuziner offentlich auf und
hielt in der Gemeinde H. (Amt F.) unter großem
Zudrang der Bevolkerung mehrere Maiandachten
mit Predigt ab. Sobald er sich als falschen Pro⸗
pheten entiarvt sah, schüuttelte er den Staub von
den Füßen, um nach — Jerusalem zu pilgern.
In Hesierreich reiste er unangefochten unter dem
Ramen Theodor Therbacken, Priester und Professor
der Theologie zu Salzburg, beschwindelte aller
Zrten die Geistlichkeit und verschwand jeweils aus
den Gasthöfen min Hinterlassung seiner Zechschulden.
Zu Jajce (Bosnien) vertauschte er den Doktorhuf
nit Radel und Scheere und fand bei einem moha ⸗
nedanischen Schneider eine Stelle als Gesell. Die
dehren des Alcorans machten auf unseren Schnei⸗
dergefellen so tiefen Eindrud, daß er auf seiner
deueren Wanderschaft in Belgrad zum Islam über-
rat und in aller Form Türke wurde. Gegenwärtig
virkt der Jungtürke an einer turkischen Schule in
Smyrna. — Und all diese Wanderungen und
Wandlungen hat der Mann in nicht viel mehr als
Jahresfrist durchgemacht!
fMunchen, 182. Dez. Man ist zwar hier schon
so ziemlich gewöhnt, fast jeden Tag von einem mehr
der minder raffinirt ausgeführten Gaunerftückchen
zu vernehmen, daß aber — wie dies vor einigen hier
dorgekommen — gleich ein ganzes Klavier bei An⸗
wesenheit des Eigenthümers aus einer Wohnung
gestohlen wird, dürfte jedenfalls noch nicht darge⸗
wesen sein. Lag da dieser Tage ein Beamter,
dessen schwache Seite das frühe Aufstehen niemals
Jewesen, gegen 8 Uhr noch in süßem Morgen⸗
schlummer, als es an der Wohnungsthüre klingelt
ind der öffnende diensibare Geist in Gestalt einer
Zugeherin 3 Männer vor der Thüre siehen findet,
welche der Frau miitheillen, daß sie beauftragt
seien, das Klavier des Herrn 8. behufs einer vor⸗
unehmenden dringenden Reparatur abzuholen. Be⸗
reitwillig ließ die Frau die „Klavierträger“ in das
Zimmer treten, neben welchem der Eigenthümer
voch sanft schlummerte. Die Leute nahmen das
Instrument auf ihre Schultern und trotz der schweren
dast ging es ziemlich rasch die Treppe hinunter,
vo bereins ein Wagen als weiteres Beförderungs⸗
nittel bereit stand. Herr Z. machte natürlich
große Angen, als ihn später die Zugeherin von
er Klabierabholung in Kenntniß setzte und soll
geschworen haben, niemals so lange liegen zu
hbleiben, um nicht zu riskiren, einst selbst mit samt
dem Beite gestohlen zu werden.
x Vor einigen Tagen hat zu München der
Prasident des obersten bayerischen
Gerichtshofes, Exzellenz Dr. Karl v. Sche b⸗
rin aller Siille die Feier seines 70. Geburts
ages begangen. Das Korps „Moenania“ zu
Würzburg, dem der Jubilar während seiner Studien⸗
zeit als Korpsbursche angehörte und dem derselbe
heute noch als anhänglicher Philister seine Treue
Zewahrt, hatte telegraphisch seine herzlichsten Glück⸗
vünsche bermittelt und erhielt kurz darauf ein
erzliches Danlschreiben Scheblers. Auch das in
Munchen sehr zahlreich vertretene Mainlanderphili-
derium hatte durch eine Deputation, bestehend aus
en drei Chargierten des Korps vom Jahre 1843,
velche Herren in hochangesehenen Stellungen fich
n Muünchen nach 45 Jahren wieder zusammenge⸗
unden haben, dem Jubilar seine herzlichsten Glück⸗
wünsche dargebracht.
4Drei gutgelaunte Geschäfts⸗
reisende saßen jüngst in einem Szegediner Re⸗
zaurant, und als sie ihre Großthaten gehörig be—
euchtet hatten, fragten sie einander, welche Artikel
ie verträten? Zum Erstaunen der beiden Anderen
klaͤrie der Drine, er reise in Menschennasen und
fei bereit, den Gesichtserker“ seines Nachbars, ein
dahres Ungethüm, zu erwerben. Die Nase müsse
·rst nach dem Ableben des Eigenthümers geliefert
werden, die Baarzahlung erfolge aber sofort. —
„Wie viel geden Sie dafür?“ — Ich will in
neinem Preibkourant nachsehen“, erwiderte der
Reisende. — Er maß die Nase und sagte nach
einigem Besinnen, sie sei 100 fl. werth; es ver⸗
pflichtete sich jeder der Kontrahenten, zehn Flaschen
Thampagner zu zahlen, wenn er den Vertrag
dreche. Der Verkaͤufer ging darauf ein, wenn er
nur bei Lebzeiten im ungestoͤrten Besitze seiner
Nase bleibe. — „Gut, morgen früh erhalten Sie
das Gesd.“ — Runu wandte sich der Nasenagent
an den Kellner und flüsterte ihm eiwas zu. Dieser
erschien nach einigen Minuten mit einem glühenden
Brenneisen, welches der Reisende übernahm und
womit er feierlich auf den Verläufer zuschritt. —
Wa⸗a⸗as thun Sie?“ — ch pflege jeder Nase.
die ich kaufe, die Stampiglie meiner Firma ein⸗
zubrennen, um die Waare bei der Uebernahme zu
erkennen. Das werde ich auch jetzt thun?“ —
Unter dem schallenden Gelächter der Gesellschaft
mußte der Verkäufer, als vertragsbrüchig, den
Fhampagner dezahlen. 5*
r liennachrichten.
Gestorben: In Saarbrüden Wilhelm Gies⸗
mann, 65 J. a. — in Kaiserslautern Karoline
Aissel geb. Diehl, 37 J. a. — in Pirmasens Gott⸗
fried Fischer, 70 J. a. — ebendort Margaretha
Buchheit, 21 J. a. und Fr. Therese Schmitt, geb.
Seiler, 45 J. a. — in Ludwigshafen Peter
Schwöbel, 46 J. a.
tarbricht.
Zweibrücken, 18. Dez. ¶ Iruchtmittelprels und Vil⸗
ualienmarkt.) Weizen O M. — Pf., Korn O M. — Pf.
Berste zweiteihige d M. — Pi., vierreihige d M. Pf,
Spelz o— M. — pf. Spelzlern — MiPf., Vinkel
Si. — Pf., Mischfrucht & M. — Pf., Hafer O M.
— pf., Erbsen d M. — Pi- Widen 0 M. — Pf,
deu 2M. 20 Pf. Stroh J. Qual. 8 M. 20 Pf., I. Qual.
z M. 0od pf., Kartoffeln 3 M. 00 Pf., Weißbrod 11/3 Kilo
54 ppf., Kornbrod 8 Kilo 66 Pf. Gemischtbrod 8 Kilo
30 Ppf., paar Weck 100 Gr. ð8Pf. Rindfleisch J. Qual.
z0 pᷣf. U Qual. 44 pf. Kalbsteisch 60 Ppf. Ham mel ·
eisch v0 Pf. Schweinefleisch z0 Pfa Wein Sitet 80 Pf.
ie vueea i, Vanler i/. Kiioar. 1M. 20 Pf.
Neueste Nachrichten⸗
Darmstadt, 12. Dez. Prinz Alexauder
von Hessen empfing heute Nachmittag 4 Uhr
bei vollem Bewußtsein mit seiner Gemahlin, den
Zindern und Schwiegerkindern das deilige Ahend-
mahl. Die Kräfte sind langsam, aber stelig ir
der Abnahme begriffen.
Berlin, 13. Dez. Der Minister der öffer
lichen Arbeiten hat aufs neue die Bestimmunger
Frinnerung gebracht, wonach die Annahme von
schenken seitens des Dienstpersonals
Eisenbahnen auch für nichtpflichtwidrige;
Amt einschlagende Handlungen als Diensive
anzusehen ist.
Die „Nordd. Allg. Ztg.“ veröff ntlicht ein
'ammenstellung der Sseitkräfte Portu
jn Mozambdique und bemerkt dazu, es sei
Portugiesen mit ihrer 300jährigen Erfahrung
lungen, in ihren Colonialgebieten eine beständige u
sichere Herrschaft zu begründen und Erfolge zu ver⸗
Jeichenen, wie sie, wenn man vom Kapland absieht,
bisher keine andere europäische Macht in Afrika zu
verzeichnen hat. Deutschland wird aus diesen portu⸗
ziesischen Erfahrungen und Einrichtungen manche
nützliche Lehre für die Behandlung der Colonien in
Ostafrika ziehen können.
Die Wisener medicinische Fakultät hat Pro⸗
fessor Gerhardt an erster Stelle als Nachfolger
des kürzlich verstorbenen Professors Bamberger
vorgeschiagen. Ob Gerhardt dem Rufe folgen
wird, erscheint nach der Nat.Zig.“ mehr als
zweifelhaft.
Hamburg, 13. Dez. Einer hier eingetrof⸗
fenen Mitteilung zufolge treffen die Marine · Be⸗
hörden in Kiel und Wilhelmshafen Borbereitungen,
um in schleunigster Weise eine freiwillige Truppe
tür Afcika mit Repetiergewehren und kleinen ge⸗
zogenen Geschützen auszurüsten. Es verlautet nach
der F. Z.“, die betr. Truppe soll nicht aus
deutschen Militärs, sondern aus solchen Söldnern
Inderer Lander angeworben werden, welche fähig
feien, dem afrikanischen Klima zu trotzen.
Brotestantischer Gottes dienst.
Zenntag den 16. Dezember 1888. 10 Uhr vorm
Text: Evangelium. Htatthaͤr s, 12: Lied 85.
NRachmittags 2 Uhr Christenlehre.
Fũc die Nedaltisn derantwortuch F. x. Dem⸗