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es Organ des königl. Amltsgerichts St. Ingbert.
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der ‚Et⸗ JIugberter Arzeiger erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 2 mal wöochentlich mit Unterhaltungt -Vlatt und Mitlwochs und Samftags mi
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288.
Montag, 24. Dezember 1888.
23 Jahrg
* Weihnachten
das von Alt und Jung mit Frende und Jubel be⸗
grüßte Fest ist gekommen. Die Töne der Glocken
dertünden uns die Geburt des Herrn, mahnen
ns, des Kindleins nicht zu vergessen, von dessen
Wiege Heil und Segen für die Menschheit ausge-
srahit. Kein Fest der Christenheit birgt so viel
hoesie und Wonne in sich, wie Weihnachten, keines
vereinigt so viel des Schönen und Lieblichen.
Weihnachten! Tage des Jubels fur die Kleinen.
Abglanz der eigenen Jugendseligkeit für die Großen,
hehres Fest, das wir nimmer missen loͤnnten und
möchten. Oder gäbe es einen Menschen, der gänz⸗
lich kalt und gleichgültig bleiben, den gar nichts
u rühren vermöchte am Christfeste? O, ein solcher
pace zu bemitleiden und würde er ungezuhlte Schätze
ein eigen nennen!
Kein Volk der Erde feiert so traut und gemüth⸗
poli Weihnachten wie das deuische, nirgends sonst
steht der Tannbaum in solchen Ehren. Und für⸗
wahr, es ruht ein eigener Zauber über diesem
deuischen Waldbaume, dessen Rauschen die Dichter
befingen, dessen immergrünes Kleid uns ein Sinn⸗
biid ist unvergänglicher Kraft, eines ungebeugten
debensmuthes iroß allem widrigen Geschick. Eine
Weihnachisfreude ohne Tannbaum ist für uns nicht
denkbar; überall im Auslande, wo Deutsche find,
huldigen fie, wenn nur einigermaßen moͤglich, der
geimathlichen schoönen Sitte.
Frieden verkündeten die Boten Gottes der Mensch⸗
seit als ersten Weihnachtsgruß, Frieden Allen, die
juten Willens find, und jene Botschaft, sie hat für
uns noch immer Kraft und Geltung, die darin
enthaltene Mahnung leider nur zu viel Berechtig⸗
ung. Friede soll Einkehr halten in Hütte und
Palast, bei dem Einzelnen wie den Voͤlkern, der
zute Wille, Friede zu halten und Eintracht zu
flegen. Und wer solcher Friedfertigleit zu leben
ich vornimmt, wer dem Jubelllang der Weihnachts⸗
locken auch sein Herz nicht verschließt, der allein
at ihre Botschaft ganz verstanden.
Weihnachten ist ein Friedens ˖ und Freudenfest
ur Alle, solite wenigstens ein Freudenfest für Alle
m wahren Sinne des Wortes sein und es ist deß
jalb eine heilige unabweisbare Pflicht für Jeden,
azu sein Theil beizutragen.
Wenn die Kinder begüterter Eltern um den
ichterhrahlenden Tannenbaum jubeln, wenn sie so
ziele Liebe erfahren dürfen — wie krampft sich im
hegensatze hiezu das Herz einer armen Mutter zu⸗
sammen, die ihren Kindern keine Christfreude be—
reiten kann. Und wie viel Noth, Elend und Sorgen
werden doppelt schwer gefühlt an solchen Tagen.
Deßhalib, wer immer es vermag, der soll am
Chriufemehr als je des Spruches eingedenk sein,
dat Aunosengeben nicht armet. Schöner. würdiger
lonnen wir Weihnachten, können wir das Andenken
an des Welterlösers Geburt nicht feiern, als durch
Werke der Barmherzigkeit zu seinen Ehren.
Die Thränen, die wir am Chrisifeste trocknen,
werden uns zum schönsten Schmude. Doppelt is
die Freude des Empfangens, doppelt dereinst der
dohn für jede gute That.
Möge überall, bei Arm und Reich, Friede und
Freude am Weihnachtstische zu Gafie sitzen, lkein
Nißton die Festfreude sibren. Damit allen unsern
lieben Lesern *345Woeibnachten!
aufrecht erhalten wird. Als ein weiteres Anzeichen
dafür wird angesehen, daß Stabsarzt Dr. S chmel z⸗
bopf vom 68. Infanterie⸗Regiment in Koln hier
eingetroffen ist.
Stettin, 22. Dez. Kaiser Wilhelm traf
heute Mittag auf dem festlich geschmüdten Bahnhofe
Fierselbst ein. Zum Empfange hatten sich die
Spitzen der Civils und Militärbehörden eingefunden.
Eine zahlreiche Volksmenge begrüßte den Kaiser mit
lautschallenden Jubelrufen.
Stettin, 22. Dez. Auf dem Konigsplatz,
wo das Grenadier⸗Regiment König Friedrich Wil⸗
helm IV. aufgestellt war, fand die feierlich? Ueber⸗
teichung der neuen Fahnenbander mit einer kurzen
Ansprache des Kaisers statt. Nach derselben sprach
der Regimentskommandeur Oberst v. Lundblatt dem
Zaiser seinen Dank aus. Hierauf erfolgte der
Vorbeimarsch des Regiments in Paradegliederung.
saiser Wiihelm begab sich sodann nach der Werft
des „Vulcan“ und wurde am Eingang der Fabril
hbon den Vorständen der Gesellschaft empfangen.
Im Namen sämtlicher Arbeiter überreichte der älteste
derselben, Schmied Lange, einen Lorbeerkranz. Der⸗
selben entgegennehmend, sagte Kaister Wil-
helm; „Ich danke Ihnen und allen Arbeitern von
Janzem Herzen. Es ist der er ste Lorbeerkranz,
der mir gereicht wird. Ich freue mich, daß zes
ein Lorbeer des Frie den s ist.“ Die von den
Arbeitern gebildeten Reihen durchschreitend, besichtigte
der Kaiser eingehend den im Bau begriffenen
Lloyddampfer, darauf den Hamburger Schnell⸗
dampfer „Augusta Victoria“. Nach einstündigem
Aufenthali begab sich der Kaiser in das Officiers⸗
rasino nach Stettin. Vor Verlassen der Werft
wurde dem Arbeiter Schmied Lange das allgemeine
Ehren zeichen verliehen. — Kaiser Wilhelm hat,
bon begeistertem Jubel der Bevölkerung begleitet,
turz nach 4 Uhr die Rückrteise nach Berlin mit
Sonderzuq angetreten.
Ausland
Bruüssel, 22. Dez. Der König empfing
heute ein Telegramm aus St. Thomas, worin die
gestern dem englischen Unterhause mitgeteilten Nach⸗
ichten über Stanley bestätigt werden. Im
Jongostaate, wo noch Zweifel gehegt wülrden, be⸗
ginne man jetzt an die Wahrheit der Mitteilung
zxu al ankon
ammlung, was alle Anwesenden wohlthuend bes
uhrte. In der Folge erhob sich Herr Betz noch“
nals zu einer Rede. Er zeigte das glückliche Ge
ꝛeihen des Vereins, welcher nach verhältnißmäßig
urzer Zeit soviel biete und betonte, daß dasselbe
geben den Bemühungen des Ausschufses vor allem
der Gunst und thatkräftigen Unterstützung des
Herrn Kommerzienrath Krämer zu danten sei. Er
orderte deshalb die Mitglieder auf, ihren Dauk
sur den Herrn Kommerzienrath durch steten
Pflichteifer und, unbeirrt durch außere Einflüsse,
burch festes Vertrauen zu ihm auszudrücken. Red⸗
ner schloß mit einem Hoch auf Herrn Krämer, in
das Alle freudigst einstimmten. In bescheidener
Weise lehnte Herr Krämer das Verdienst, das ihm
ja doch gebührt, ab, sprach seinen Dank und die
Hoffnung auf treues Zusammenhalten des Vereins
sus und brachte aus das Blühen und Geoeihen
desselben ein Hoch. Im ferneren Verlauf wechsel⸗
den Vortraäge der Vereinslapelle und verschiedene
Toaste, von welchem namentlich derjenige des Hüt⸗
senacbeiters Lampel auf Se. Kg. H. den Prinz⸗
regenten begeistert aufgenommen wurde. Allen
Theilnehmern wird der so angenehm verflossene
Abend noch lange in Erinnerung bleiben.
— Zweibrücken, 22. Dez. Heute Mittag
verstarb eine der ältesten Bewohnerinnen unserer
Sladt, Frau Wwe. Helene Ritter im 91. Lebens⸗
ahte. Die Dahingeschiedene war bis vor zwei
Tagen noch verhältnißmäßig körperlich und geisig
rüstig. Gig.
DFinkenbach, 21. Dez. Bei Abwesen⸗
heit des Besitzers wurde in der Wirtschaft des
herrn Die ß ein Schreibpult erbrochen und aus
demselben ein Betrag von ca. 7000 Mk. entwendet.
Das Geld war dem Bestohlenen von einer aus⸗
wärtigen Firma zum Auszahleu für angekaufte
Frucht gesandt worden.
Der Stadirath von Neustadt beschloß
die Aufnahme eines Anlehens von 500,000 Mt.
theils zur Tilgung älterer Schulden, theils zur
Ausführung von Neubauten. Das Anlehen soll mit
4 pCt. verzinst und theils der Sparkasse, theils den
Hetzel'schen Stiftungsgeldern entuommen werden.
ünier den Ausgaben befindet sich die Summe von
30,000 M. für eine Badeanstalt, welcher zunächst
nichts weiter als das Wasser fehlt; dasselbe wird
wahrscheinlich erst auf dem Vrozeßwege erstritten
werden müssen.
gudwigshafen, 22. Dez. In der
Schulstraße stürzte heute Nachmittag aus dem
drilten Stodwerk die Frau eines Eisenbahnbe⸗
diensteten herab und erlitt dieselbe sebt schwere
Berle ungen J
AA. Męν νει—T
der „Red Star Linie“ Antwerpen.
New⸗York, 21. Dez. Der Postdampfer
Belgenland“ der „Red Star Linie“, ist von Ant-
derben bente moßlkobalten hier angekommen.
— —— — — —
conticher Gottes dienst
am J. Weihnachtstage 10 Uhr vorm. Text:
Jesaias, D. x: Lied 116.
Chorgesänge:
4 e Christen auserkoren.
2. Vdu mein Trosft u. süßes Hoffen,
Vorbereitung 353 hi. Abendmahl i10 Uhr.
Rachmittags 3 Uhr liturgiseher Gottes-
dienat unter Mitwirkung des Kircheuchores.
II. Weihnachtstag.
D Uhr vorm. Text: Evang. Joh. 1, 14
——
Fur die Redaktion derantwortlich F. X. Demes
Lokale und pfälzische Nachrichten.
St. Ingbert, 24. Dez. Ein schoͤnes und
—XL Fest beging
gestern Abend der Hüttenvere in des Eisenwerks
m Oberhauser'schen Saale, welcher in schönstem
Schmucke prangte. Ringsum reihten sich Fähnchen.
Buder und Wappenschilder, von der Rückwand
Fes Buhnenraums leuchteten von Tannengrün um—
geben zwei Büsten Sr. Kgl. Hh. des Prinzregenten
während auf der Mitte der Bühne ein großer, von
dichterschmuck glitzender Weihnachisbaum sich erhob.
Um halb sechs Ühr erdffnete der zweite Vorstand
des Vereins, Herr Betz die Feier mit einer An⸗
sprache, worin er, das Bild des Baumes ge—⸗
hrauchend, den Verein schilderte und die Mitglieder
zur Einigkeit ermahnte. Sodann begann die Ver—
loosung uͤnter die Vereinsangehoörigen. 725 Num-⸗
mern, auf allerlei Haushaltsgeräthe, Spielsachen
fur Kinder, Schmuckgegenstände ⁊c. ⁊c. lautend, kamen
zum Aufruf; jedes Loos gewann. Gegen 7 Uhr
zisshienen Herr Kommerzienrath Oskar Krämer in
Begleitung seines Herrn Sohnes. Auf die leut⸗
clste Weife verkehrten beide Herren in der Ver⸗
Deutiches veich.
Berlin, 22. Dez. Es bestätigt fich voll⸗
bommen,. daß das Unternebmen für Emin Pascha