Full text: St. Ingberter Anzeiger

wherte. Amziger 
an des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. 
funfmalz Am Montag, Dienstag, Donterꝛag, Samstag und Soundag; 2 mal woͤchentlich mit Unterhaltungs⸗ 
dlahe Das Blanu losiel vierteljährlich 1 60 enjchließlich Tragerlohn; durch die Poft bezogen 1 785 83 einschließlich 
die Tgespaltene Garmondzeile oder deren Raum beiragt bei Inseraten aus der Pfalz 10 3, bei außerpfalzischen und solchen 
unft eriheilt, 15 8, Neklamen 30 A. Bei 4maliger Einruckung wird nur dreinmalige berechnet. 
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Montag, 27. Februar 1888. 
aß bei Weinen, welche als deutsche in den Handel 
mmen, die Menge des zugesetzten Allohols nicht 
nehr als ein Raumtheil auf hundert Raumtheile 
zetragen darf; 2) die Vermischung Verschnitti) 
on Wein zu Wein. Werden Zucker, Wasser, 
istohol (in größeren als in Absatz 1 Ziffer 1 zu⸗ 
elassenen Mengen) und andere nicht unter Verbot 
estellte Stoffe zugesetzt, so darf der Wein nur 
mnter einer Verzeichnung, welche das Vorhanden⸗ 
ein eines Zusates erkennbar macht, z. B. ver⸗ 
esserter Wein, verzuckerter Wein, Schaumwein, 
Fagonwein u. s. w., gewerbsmäßig feilgehalten oder 
derkauft werden. 
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Ausland. 
Brüssel, 25. Febr. Der „Nord“ sagt, der 
Vertrag von Berlin diene dem Vorschlage Ruß 
ands zur Grundlage. Derselbe ziele auf ein en 
dollektivschritt der Mächte bei der Pforte ab, zu 
dem Zwecke, die Anwesenheit des Prinzen von 
Foburg in Bulgarien für ungesetzlich zu erklaͤren. 
Wenn alle Kabinete von dem Wunsche beseelt 
rien, den Vertrag von Berlin aufrichtig in An— 
vendung gebrocht zu sehen, so folge daraus auch 
zie Zustimmung der Mächte zu dem auf dem Werke 
des Berliner Kongresses basirenden Vorschlage Ruß 
ends. Damit die von Rußland nachgesuchte Kund⸗ 
zjebung der Mächte die gewünschte Wirkung thue, 
nüßten alle Kabinette aufrichtig und ohne Vorbe⸗ 
hzalt daran theilnehmen. 
Nom, 24. 2 Februar. Meldung der „Pol. 
orr.“: In hiesigen unterrichteten Keeisen tritt 
nan mit Entschiedenheit den übertreibenden Dar⸗ 
tellungen und alamirenden Deutungen entgegen, 
velche die im italienischen Marinewesen herrschende 
Thätigkeit seitens eines Theiles der europaischen 
Presse erfährt. Es wird versichert, daß es sich um 
die Ausführung von seit Langem beschlossenen Ar— 
zeiten zur Stärkung der Seemacht Italiens behufs 
Wahrung seiner Stellung ins Mittelmeer handelt. 
die beschleunigte Ausrüstung mehrerer Kriegsschiffe 
sei durch ähnliche Masregeln seitens Frankreichs 
deranlaßt, damit das Gleichgewicht der Kräfte zur 
See möglichst erhalten bleibe. 
NMom, 28. Febr. In den hiesigen militär⸗ 
schen Kreisen verfolgt man die kriegerischen 
ßorkehrungen Frankreichs an der ita⸗ 
ienischen Greinze mit wachsendem Mißtrauen. 
stamentlich erregt die bedeutende Verstärkung der 
ranzösischen Grenzgarnisonen Befremden. That⸗ 
ache ist, daß die zuletzt aus Tongking heimgekehr⸗ 
en 7 Bataillone hart an der Grenze, in Cham— 
jéͤry, Montmelian, Modane und Lanslebourg unter⸗ 
zebracht wurden. Auch wird an den französischen 
Sperrforts von Chambéry und Montimelian 
zis Thermignon trotz ungünstiger Witterung mit 
zufsehenerregendem Eifer gearbeitet. Das Gleiche 
st bei Briangon und Sospel der Fall. Diesseits 
verden bei der notorisch schwachen italienischen 
Brenzbesatzun, Gegenmaßregeln erwogen. 
London, 25. Febr. Wie verlautet, wird 
England keinen Widerspruch gegen Rußlands Vor—⸗ 
chläge erheben, sobald Oesterreich zustimmt. — 
Aus Berlin wird dem „Standard“ gemeldet, die 
Bforte werde baldigst in Sofia erklären, daß die 
Stellung des Coburgers ungesetzlich sei. — Die 
„Petersburger Presse“ erklärt, Rußlands letztes 
Wort sei nun gesprochen. — In Petersburg er⸗ 
wartet man laut „F. Z.“ erneute Studentenun ⸗ 
ruhen und abermalige Schließung der Universitöt 
23. Jahrg. 
Eine Warschauer Nachricht meldet den Ausbruch 
von Unruhen an der chinesisch-rusfi— 
ichen Grenze in der Mandschurei. Dieselben 
ollen durch China auf Anstiften Englands begonnen 
ein. Eine Bestatigung der Nachricht von anderer 
Seite ift für die Glaubwürdigkeit derselben unbe⸗ 
ingt nothwendig. (F. J.) 
Lokale und pfälzische Nachrichten. 
* St. Ingbert, 27. Febr. Es zirkulirt 
vieder falsches Papiergeld und ist deßhalb größte 
Korsicht anzurathen. Ueber die Merkmale des falschen 
Heldes giebt der Untersuchungsrichter am großh. 
Landgericht Mannheim bekannts 
1 Füuͤnfzigmartscheine: Sie sind um 3 mun 
ju hoch und um 2 mmm zu breit. Die Zeichnung 
st auf der Schauseite und auf der Rückseite nicht 
zurch Druck, sondern in allen Theilen durch Hand⸗ 
eichnung mit der Feder und dem PVinsel hergestellt. 
Zeim Siempel auf der Rüchseite läßt sich der Kreis⸗ 
nittelpunkt als Zirkelstich deutlich erkennen. Die 
Nummern gehen vielleicht uͤber die O Nummer der höch · 
len vorhandenen Nummern 0,500,000 hinaus. Die 
Farbe beider Seiten zeigt beim Tageslicht einen stark 
bioletten Stich. Das Roth der —A 
Hes Stempels und der Nummer ist zu lebhaft. 
Fin besonders augenfälliges Merkmal ist die Ver⸗ 
wischdarkeit der Farbe mit Wasser. 2) Zwanzig⸗ 
marischeine“ Das Format ist in der Breite 2/ 
wmn zu groß. Die Zeichnung der Schauseite ist 
nicht durch Druck hergestellt, sondern durch Zeich- 
nung mit der Ziehfeder in den geraden Linien und 
m Üebrigen aus freier Hand. Die Rüchseite ist in 
derselben Weise hergestellt wie die Schauseite. Beim 
Stempel sind noch die Zirkeleinstiche in den drei 
Mittel⸗ Punkten und in dem fliegenden Bande die 
augenscheinlich durchgepausten Umrisse der Buch⸗ 
taben deutlich erkenndbar. Die Farbe beider 
Zcheine ist lebhafter als die der echten Scheine. 
Ddie Farbe der Nummer, des Stempels und 
der Werthbezeichnung auf der Rüchseite scheint 
zei Tageslicht violetit. — 3) Fünfmarfscheine: 
das Format ist in der Breite 5 mm und in der 
döhe 2 mnm kleiner als bei ächten Scheinen. Die 
Ainien der Riffelung laufen nicht senkrecht, sie er⸗ 
cheinen auch nicht als doppelte sondern als ein⸗ 
ache Linien. Die Farbe der Schau⸗ und Rückseite 
st grellblau, die rohhe Farbe des Stempels, der 
Qummer und der Zeile 5 „Mark“ ist zu dunkel. 
die Werthziffer “,„5* ist nicht schraffirt, sondern 
natt vollgedrückt. 
— Zweibrücken, 27. Febr. Gestern Nach⸗ 
nittag hat sich, wie man annimmt in einem Anfall 
„on Geiftesstoͤrung, die in der Karlsstraße wohnende 
ochbejahrte Frau Katharina Strempel mit einem 
Messer den Hals durchgeschnitten, sodaß sofort der 
Tod eintrat. Heute früh 9 Uhr sand die gericht⸗ 
ische Besichtigung der Leiche statt. (3. T.) 
— Zandau—, 28. Febr. Gestern Abend machte 
ein Soldat der 3. Kompagnie des 18. Infanterie— 
Regiments (Offiziersbedienter) einen Selbstmordver⸗ 
juch. Er verwundete sich durch einen Revolver⸗ 
schuß in die Seite und liegt nun im Militärspital. 
— Dem Keller eines Gutsbesitzers zu Eden— 
koben siattete eine Gerichtscommission — wie 
es heißt, in Folge einer Denunziation — einen 
Besuch ab und nahm einige Proben mit. 
— Weingarten, 24. Febr. Unter Vorsitz 
des Herrn Regierungsrathes Windstoßer von Mun⸗ 
Phen uͤnd unter Beiliß der Herren Bexꝛirksamts⸗