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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
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— Jugberter Angeige erscheint wöchentlich funfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntagz2 mal wochentlich mit Unterhaltungs⸗
Matt und Sonntags mit acht eitiger üustrirter Beilage. Das Blatt loftet vierteljährlich 14 60 einschließlich Tragerlohn; durch die Post bezogen A 75 3 einschließlich
—*8 Zustellungsgebuhr. Die Einruckungsgebühr fur die — Garmondzeile oder deren Raum belrägt bei Inseraten aus der Pfalz 10 —, bei außerpfalzischen und solchen
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752.
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Montag, 12. März 1888.
23. Jahrg.
x Deutsches Reich.
islh Ruünchen, 10. Marz. Wie jttzt bestimmt,
uisen zur Beisetzung nach Berlin vom königlichen
ause Prinz Ludwig als der Vertreter des Prinzre⸗
nten, Prinz Leopold als Armeecorps· Comman⸗
hunt, Minister Freiherr v. Lutz als Vertreter des
hir sammten Staatsministeriums.
m Munchen, 10. Marz. Die „Neuesten Nach-
ilchten“ teilen den Wortlaut des Telegramms mit,
anurch welches Seine Königliche Hoheit der Kron⸗
uhrinz Wilhelim dem Prinzregenten den
Tod des Kaisers Wilhelm anzeigte. Die Antwort
eg Prinzregenten lautete: „Tief erschüttert durch
ie gütigst mitgeteilte Trauerbotschaft, beklage ich
erzlich den Verlust des von mir so aufrichtig und
greu verehrten Kaisers.“ Gestern Nachmittag ist
em Prinzregenten folgendes Telegramm aus San
emo zugegangen: „Im Augenblicke des tiefsten
j hmerzes um den Verlust, den Ich erlitten habe.
ue ich auf Deine Freundschaflt angesichts der
qhweren Sorgen, die nun auf mich übergehen.
zriedrich. Der Prinzregent antwortete darauf
legraphisch: „Tief ergliffen durch Dein so rühren⸗
6 Telegramm drängt es Mich, Dir und der
aiserin meine innigste Teilnahme an dem uner⸗
atzlichen Verluste auszusprechen und Dich um Fort⸗
ut Deiner treuen Freundschaft zu bitten.“
Stuttgart, 10. März. Der Hof legt wegen
Ablebens des Kaisers auf sechs Wochen
cauer an.
Tiefste Trauer und unnennbare Weh⸗
ath sind in alle deutsche Herzen eingezogen, seit der
elegraph am vorigen Freitag die erschütternde Kunde
om Ableben Kaißer Wilhelms in alle
ande hinaustrug. Wohl hatte der nun verblichene
derrscher langst schon die dem Menschen im Allge.
neinen gezogene Altersgrenze überschritten, aber
eine, für seine einundneunzig Lebensjahre fast wun⸗
Rustigkeit ließ der Hoffnung Raum, daß
78 Kaiser Wilhelm vergönnt sein werde, noch man ˖
hes Jahr an der Spitze des von ihm geschaffenen
Meiches zu wirken und bei der Elasticinät, mit
vpelcher der kaiserliche Greis die Krankheitsanfälle
aher letzten Jahre immer wieder übecwand, durfte
nan annehmen, daß dies auch hinsichtlich seiner
sungsten Krankheit geschehen werde ..... es hat
hies nicht sein sollen! Er, der gefeit schien vor
em Tribut, den die Sterblichen zu zahlen haben,
it dem letzten Sturm nicht widersi hen können,
ich einem kurzen Aufflackern der letzten Lebens⸗
ifte ist der erhabene Greis am Vormittag des
März sanft und friedlich in die Ewigkeit hin⸗
ergeschlummert und in stummem Schmerze steht
„e ganze deutsche Nation an der Bahre seines
sten Kaisers seit der Wiederaufrichtung des Reiches.
n diesen tieftrautigen und doch zugleich so denk⸗
ürdigen Tagen schwinden alle Streitigkeiten und
deinungsverschiedenheiten zwischen den politischen
arteien, einmüthig, jede Parieiung von sich weisend,
auert das deutsche Volk um seinen großen Kaiser,
en Thaten mit leuchtenden Lettern in den ehernen
malen der Weltgeschichte eingegraben stehen,
ahrend sein Name im Herzen des deutschen Volkes
it alle Zeiten fortleben wird. Ebenso einmüthig
gaart nun aber die deutsche Nation um den Erben
Reiches, der als Friedrich UIJ. — nicht
Frieorich Wilhelm, wie er als Kronprinz hieß
den deutschen Kaiser- und den preußischen
asthron bestiegen hat und den Umstand, daß
geue Herrscher selbst schwer leidend die Regier—
ing übernimmt, kann nur die heißen Segenswünschen!
ermehren, mit denen Deutschlands Stämme den
Zohn und Nachfolger Wilhelms J. zum Throne
zeleiten. Begreiflicher Weise hat Kaiser Friedrich
nit tiefster Erschutterung die Nachricht vom Ab⸗
eben seines erlauchten Vaters entgegengenommen,
zoch ist durch dieselbe in seinem Gesundheitszustande
eine nachtheilige Wirkung hervorgerufen worden.
stoch von San Remo aus hat Kaiser Friedrich
inen Erlaß an das preußische Staatsministerium
Jerichtet, in welchem er keine besondere Bestimm⸗
angen wegen der Trauer um Kaiser Wilhelm an⸗
dnet, sondern es jedem Deutschen überläßt, seiner
getrübniß Ausdruck zu verleihen. Inzwischen sind
in allen Bundesstaaten Anordnungen der Landes⸗
egierungen wegen des Trauermodus ergangen,
vonach namentlich alle öffentlichen Vergnügungen
His zur Beisetzung der Leiche Kaiser Wilhelms zu
mnterbleiden haben. Die Ueberführung der Leiche
es Kaisers Wilhelm nach dem Dom wird Montag
»der Dienstag erfolgen. Die öffentliche Aufbahr⸗
ing findet an den drei folgenden Tagen, die Bei—
etzung an diesem Freitag oder Samstag dem Willen
Zaiser Wilhelm's gemäß, im Mousoleum zu Char⸗
ottenburg, zur Seite seiner Eltern, statt.
Berlin, 10. März. Es wurde dreimonat;.
iche Hoftrauer angeordnet. Ein Armee⸗
defehlund alles Weitere wird nach der Ankunft
des Kaisers verkündigt.
Berlin, 10. März. Kaiser Friedrich
jat den Wunsch zu erkennen gegeben, das preußische
Staatsministerium morgen bei seiner Heimkehr zu
mpfangen. Apgesichts des Umstandes, daß das
daiserpaar erst in vorgerückter Abendstunde in
Tharlottenburg eintrifft und der Kaiser. nach so
anger Fahrt der Ruhe bedarf, wird Fürst Bis⸗
narcksund die sämmtlichen preußischen Minister
zur Begrüßung des Kaiserpaares demselben entgegen⸗
ahren und ist von Sr. Majestät Leipzig als die
ZSiation bezeichnet worden, wo er die Minister
mpfangen will.
Die Ankunft des Kaisers und der
daiserin und der Prinzessinnen⸗Töchter in
Charlottenburg, resp. Berlin dürfte am Sonn ⸗
ag Abend erfolgt sein. Wie schmerzlich das erste
WBiedersehen zwischen der tiefgebeugten Kaiserin⸗
Wittwe und ihrem Sohne nach fast einjähriger
Trennung unter den obwaltenden Verhältnifsen ge—
vesen sein mag, das mag an dieser Stelle uner⸗
zrtert bleiben, Worte dürflen zu schwach sein, um
ziese ergreifende Scene zu schildern!
Wie nun der Klimawechsel auf Kaiser
Friedrich einwirken wird, steht noch dahin,
edenfalls wird nichts fehlen, um die Einwirkungen
ieses Wechsels auf den Gesundheitszustand des
daisers, wenn nicht vollsiändig auszuschließen, so
och auf das möglichst geringste Maß zu beschrän⸗
en. Daß Kaiser Friedrich nicht erst in einem
bärmeren Theile Deuischlands etwa in Wiesbaden,
vie es anfänglich hieß, Station gemacht, sondern
ich direct nach der Reichshauptstadt begeben hat,
ird wohl auf die Erwägung zurückzuführen sein,
aßz im ersteren Falle alle mit dem Thronwechsel
othwendig im Zusammenhang stehenden Entscheid⸗
ngen erschwert worden wären. Selbstverständlich
tjetzt auch die dem nunmehrigen Kronprtinzen
Bilhelm zur Stellvertretung des heimgegangenen
aisers ertheilte Vollmacht gegenstandslos geworden.
e dem hohen Pflichtgefühle, welches den neuen
raiser schon als Kronprinz beseelte, unterliegt es
einem Zweifel, daß er bestrebt sein wird, den nun
an ihn herantretenden neuen Aufgaben voll und
janz gerecht zu werden; inwieweit ihm dies seine
drankheit auf die Dauer gestatten wird, bleibt noch
wzuwarten. Niemand wird auch zu bezweifeln
vagen, daß ausschließlich das Siaalsinteresse die
rnischiüsse des jetzigen Herrschers leiten wird und
zaß sich hierbei Kaiser Friedrich in erster Linie des
sathes des erprobten treuesten uͤnd hervorragendsten
Dieners seines verblichenen Vaters, des Fürsten
gismarck, bedienen wird, kann ebenfalls als fest⸗
lehend gelten, wie der Kaiser vielleicht auch sonst
aine Muister wählen mag' und in den Händen
daiser Friedrichs und des Kanzlers ist das Geschick
des Reiches wohl geborgen.
Ausland.
Brüssel, 11. Marz. Der König Leopold
und der Graf von Flandern werden dem
deichenbegungnis des Kaisers Wilhehlm bei—
wvohnen.
Paris, 10. März. Heute fand in der
russischen Kirche ein Trauerg ottesdienst für
den deutschen Kaiser statt, dem Graf Munster
und sämmiliche Mitglieder der deutschen Botschaft
in großer Uniform beiwohnten.
Paris, 10. März. Unter den deutschen
Arbestern im Foabourg du Temple, in Villette
ind Montrouge wird eine Geldsammlung zur Ab⸗·
sendung von Bluwmenkränzen nach Berlin
heranstaliet. Am Montag (heute) werden die
deutschen Arbeiter sich in der Avenue des, Gobelins
dersammeln, um eine Adresse an den neuen deutschen
Zaiser zu entwerfen.
Rom, 11. Marz. Sogleich nach dem Tode
des Kaisers Wilhelm theilte Kaiser Friedrich
dem Papste das Hinscheiden telegrapisch mit. Der
Papst fertigte alsbald Beileidẽ-Telegramme an den
daiser, die Kaiserin Augusta und den Kronprinzen
Wilhelm ab. Der Cardinal⸗Staatssecretär stattete
nach der amilichen Notifikation des Todes des
rdaisers Wilhelm dem Gesandten von Schloezer
inen Beileidsbesuch ab. Der „Moniteur de Rome“
agt bezüglich des Kaisers Fri edrich: Europa
helrachte ihn als einen Fürsten des Friedens. Der
religiöse Friede werde in ihm eine sichere und
jeste Stütze finden. Sein Name, seine Ueberzeug⸗
ungen bedeuteten Frieden nach innen und außen.
London, 10. März Der Prinz von Wales
wird sich sogleich im Namen der Konigin nach Ber⸗
lin begeben, um der Beisetzung des Verslorbenen
aisers beizuwohnen. Der hiesige Hof legt anlaß⸗
uich des Todes des Kaisers Wilhelm eine e i n⸗
monatliche Trauer an.
Petersburg. 10. Marz. Der Kaiser
gehtenicht nach Berlin—, Der Beisetzung
derden die Großfürsten Wladimir, Niko⸗
saus und Michael beiwohnen. Die Armee hat
4 Wochen Trauer anzulegen.
Petersburg, 10. Marz. General von
Werd er ist nach Berlin abgereist.
Lokale und pfälzische Nachrichten.
*Sit. Ingbert, 12. März. Heute begeht
inser vielgeliebter Prinz Regent Luitpold
n Geburisfest; der hohe Herr tritt an diesem
Tage in sein 68. Lebensjahr. Der Tod des greisen
Zaifers hat den Regenten zu dem Wunsche veran⸗
aßt, daß sein Geburtsfest o hn e jede rauschende
stundgebung oder Festüichkeit inaller
Stiticnur durch kurchliche Feier b e⸗
Tangen werde; auf Allerhöchste Anordnung