Seltene Energie. Aus Bordeaur wird
gemeldet: Ein Schiff, der „Gedeon“, der den
Dienst zwischen Bordeaur und Algier versah, ist
seit dem November spurlos verschwunden. Der
Kapitän Tournes war seit zwei Jahren verheirathet.
Seine junge Frau konnte den Gedanken nicht
fassen, daß ihr Mann und die ganze Bemannung
zugrunde gegangen sei, sie glaubte, das Schiff
wäre im Sturme an die Küste von Marolko ge⸗
worfen und die Mannschaft sammt dem Kapitän
in die Sklaverei geschleppt worden. Vier Monate
lang bemühte sie sich, diese ihre Ueberzeugung auch
dem Marineministerium beizubringen, aber es ge⸗
lang ihr nicht. Als alle Versuche fruchtlos blieben,
versammelte sie die Fcauen der Matrosen und diese
stellten der Frau des Kapitäns alle ihre Erspar⸗
nisse zur Verfügung. Mit Hülfe dieses Geldes
und ihres eigenen Vermögens miethete Frau Tour⸗
nes einen Dampfer und verließ mit demselben am
Donnerstag Bordeaur, um das Schiff ihres Gatten
aufzusuchen.
FIn Petersburg gab es kürzlich, wie
dem „Wiener Fremdenblatt“ geschrieben wird, ein
Monstre⸗Concert zum Besten der Gesellschaft zur
Versorgung von Familien der Krieger, welche ihre
Gesundtheit im Dienste verloren haben. Die Russen
haben bekanntlich auch in künstlerischer Beziehung
einen guten Magen, und ihre musikalischen National⸗
gerichte sind meist so derb gewürzte Kost, daß man
vor lauter Pfeffer das Fleisch nicht mehr schmickt.
Die Hauptnummer des in Rede stehenden Concerts
war demnach auch recht russisch. Auf dem uvm—
fangreichen Podium waren 24 Claviere aufgestellt
worden, und als der große Augenblick nahte, er—
schienen 48 Damen im Saale, nahmen paarweise
an den Instrumenten Platz, um auf das Singnal
des ohrengepanzerten Dirigenten mit ihren 96
Händchen in die Claviaturen hineinzufahren und
sich daselbst mit dröhnender Beharrlichkeit einzu⸗
wühlen. Da gab es keinen Pardon für die stöhnen⸗
den Instrumente, die 480 Finger droschen emsig
darauf los, gleich ebenso vielen Flegelchen, und
was im Discant gedroschen wurde, kam unverzüg—
lich in die klappernde Mühle des „Sccondo“, wo
es gewissenhaft und regelrecht bis auf das letzte
Stäubchen vermahlen wurde. Ein Mathematicus
hat ausgerechnet, daß mit der gleichen Arbeits⸗
leistung Brennholz für einen ganzen Tagesbedarf
Petersburgs hätte zerkleinert werden können, und in
Petersburg pflegt es im März noch grimmig kalt
zu sein. Eine solche Orgie der „Klauenseuche“
dürfte kaum noch dagewesen sein.
7 Acht evangelische Missionsgesellschaften sind
Meiing geehrten Kunden zur gef.
Nachricht, daß wegen Umbau
meines Hauses mein Geschäft vom
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Ausnahme von drei Gesellschaften in den Händen
der Engländer. Insgesammt verausgaben dieselben
ährlich ca. 8300,000 Mark, von denen auf die
zeutschen Gesellschaften 56,000 Mk. entfallen. Wenn
man bedenkt, was für diese gewaltigen Summen
geleistet wird, so dürfte man geneigt sein, Hübbe-
Schleiden beizutreten, der entgegen dem Missions⸗
director Fabri der Ansicht Ausdruck gab, daß die
Erfolge der Missionsgesellschaften in keinem Ver—
hältnisse zu den ungeheueren Ausgaben stehen.
In der „Colonial⸗Zeitung“ wird von Kamerun
aus angeregt, mit den für die Errichtung eines
Nachtigal⸗Denkmals in Cap Palmas gesammelten
Heldern eine Rachtigal⸗Schule im Kamerun⸗
jebiet zu errichten. Die eine, vom Lehrer Chri-
ttaller geleitete Schule erweist fich bei dem starken
Zesuche — selbst Erwachsene nehmen am Unterricht
Theil — für unzureichend. Da das Denkmal auf
Fap Palmas wohl entgiltig aufgegeben ist, in
damerun aber schon ein würdiges Nachtigal⸗Denk⸗
nal besteht, so dürfte die angeregte Idee vielleich
zu dem gewünschten Ziele führen.
F Statistiken über die Indianer
der Ver. Staaten. Die Gesammtzahl der
Indianer in den Ver. Staaten beträgt 247.,761.
In den Alaska gibt es ungefähr 830,000 Indianer.
Indianer⸗Agenturen gibt es 61. Zu den ver—
chiedenen christlichen Gemeinschaften gehören 28,633
Indianer. Die Zahl der von Indianern bewohnten
däuser beträgt 21,282. Bauern unter den India—
nern gibt es 9,612. Bürgerliche Kleidung tragen
31,621 Indianer. Indianische Sprachen lesen
fönnen 10,027 Indianer, englisch lesen 29,495
Ddie Indianer⸗Reservationen enthielten im Jahre
886 annähernd 212.466 Quadratmeilen.
Pfahles zu stehen kommen soll, also an p
die von der Morgensonne beschienen win
dem soll, was beim Verpflanzen aug
befolat wird, der Baum immer so oan
daß die schwächste Seite seiner Krene
Mittagsseite gerichtet ist. Das ist ein
um eine gleichmäßige Krone zu erziele
Sterbefälle.
Gestorben: in Frankenthal Joh. Bip
86 J.d M. a, in Ruchbeim Johnech,
60 J. a., in Lachen Herr Georg Reiche
Büuͤrgermeister, 80 IJ. a.
Neueste Nachrichten.
Konstanz, 10. April. Die hinr⸗
des Mörders Greiner von Immen
ist heute früh im Hofe des hiesigen
gerichtsgefängnisses durch Scharfrichier“
meister Burkart von Endingen vollzoge
den. Die Guillotine ist bereits am
aus Bruchsal hier eingetroffen.
BVerlin, 10. April. Fürst Bißr
bleibt jedenfalls noch bis morgen hie,
den Geburtstag seiner Gemahlin im M
seiner Familie zu feiern.
Berlin, 10. April. Kaiser du⸗
rich hat dem Centralausschusse u
für die Ueberschwemmten aller deuischen
destheile die Summe von 50,000*
überwiesen.
Verlin, 10. April. Rudolf pe
nigsen hat gestern Abend nach seiner 1
redung mit dem Fürsten Bismarkdk imß
kanzlerpalais gespeist und ist abend
Hannover zurückgekehrt.
Vern, 10. April. Der Bunde
velchloß heute endgiltig, gegen den Vers
derausgeber und Verbreiter des bVe
Schandgerichts auf Deutschland strafhe
liche Untersuchung einzuleiten und die Ae
vor den Bundesrath zu führen. Dem Bun
zericht wird dann behufs Einberufun)
idgenösfischen Untersuchungsrichter fu
deutsche Schweiz Kenntniß gegeben.
Für die Redaktion verantwottlich: F. X.O
Landwirthschaftliches.
Das Einpflanzen von Obst- und anderen
Bäumen kann nicht immer von sach- und fach—
kundigen Leuten gemacht werden, man muß es oft
Arbeitern überlassen, die in dieser Hinsicht nicht
sehr bewandert sind. Da ist es denn doppelt noth⸗
wendig, ihnen die hauptsächlichsten Punkte, auf die
es ankommt, einzuschärfen, als da sind: genaue
Beachtung, daß der Baum nicht zu tief kommt,
daß die Wurzeln ihre Lage behalten, und die auf—
Jefüllte Erde sie doch überall berührt, also kein
Zwischentlume entstehen, und endlich, daß der frisch
derpflanzte Baum vorläufig nur so locker an den
Pfahl gebunden werden darf. daß er nicht gehäng
wird, wenn die Erde sich setzt. Eine alte Regel
ist ferner, daß der Baum an die Südostseite des
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