Hridat Deeltun- Institut in's Leben gerufen.
ag ein nit einem ausgedehnten Apparat
denhern Ind Bigilanten arbeitet, hat Ver-
n Aan London, Paris, Wien, Petersburg
—T c beabsichtigt durch dieses neue
—* 8 Fimittelung von Vergehen und Ver—
gasitu ung hu sein, namentlich in besonderen
25 und schwierigen Kriminalfällen Privaten
Dienste zu widmen·. z
zant Frezlau, 17. April. Gestern früh 3 Uhr
48 der consolidirten Leopoldinengrube bei
enn in Oberschlesien ein Grubenbrand aus.
—* war derselbe jedoch schon auf einen
ziel der Grube beschrankt.
Der erzürnte Fabrikant. Bres-
auer Blattern entnehmen wir folgende köstliche Ge-
nihe Im vorigen Sommer enthielt ein bayerisches
in kleines Inserat, welches folgenden Wort ⸗
en
un edew annen, Fabrik⸗ Spezial. Jed.
aqrhhe, jed. Fotm Zur Erh. d. Gesundheit un
wüch Preiskour. vers. gratis.
*. Fabrik für Klempnerwaaren
Breslau.
ider mußte Herr K., der Spezialfabrikant
hadewannen, die Erfahrung machen, daß die
nichheit von heute ihre Gesundheit in leichtsin⸗
et Weise vernachlässigt, denn der Bestellungen,
mein Folge des Inserats auf Badewannen ein⸗
ngen, waren nur sehr wenige. Eines Tages aber
us einer bayerischen Stadt A. folgendes
gteiben:
v Wohlgeboren benachrichtige ich hiermit,
ich geneigt wäre, für meinen Haushalt einige
wannen von Ihnen zu beziehen. Aber aus
ijchen Gründen kann ich das erst thun, wenn
Breslau bin. Ich gedenke nämlich dorthin
qusiedeln.
Se haben wohl auch die Güte, mir auf fol⸗
dde Frage Auskunft zu ertheilen. „Wie sind in
alan die Wohnungsverhältnisse? Was zahlt
n ungefähr für eine Wohnung von fünf bis
u zimmern und Zubehör im ersten oder zweiten
iod, und in piichen Staditheile ist dort die Luft
mn gesündesten
Ihnen im Voraus für Ihre Gefälligleit dankend,
due Deodhe enaivet
Unser Badewannen⸗- Fabrikant war natürlich
in bereit, seinem künftigen Kunden die gewünschte
uefunft zu ertheilen. Freilich konnte er das nicht
chne Weiteres. Er mußte selbst durch die Straßen
3 fluhen, überall Etkundigungen einziehen u. s. w.
un Aher was thut ein Geschäftsmann heutzutage nicht
a UAlezt Einige Tage später sah sich Herr K. in
mn Shnd gesetzt, Herrn Z. über die Breslauer Woh-
diungsberhältnisse ausführliche Auskunft zu ertheilen.
hert Z. bedankte sich höflichst für die Auskunft,
machte in einem zweiten Schreiben dem Fa
iüilanten die erfreüuliche Mittheilung, daß auch
uun Z.'s Schwiegereltern nach Breslau überzu⸗
deln gedächten, und alsdann gleichfalls ihren Be—
uf an Badewannen bei Herrn K. deden würden.
xß Schreiben schloß mit den Worten:
Ich würde Ihnen überaus dankbar sein, wenn
Zie mir auch eine passende Wohnung in passender
irnd für meine Schwiegereltern empfehlen könn⸗
J Es genügen drei Zimmer mit Zubehör; doch
ich, darauf zu achten, daß diese Wohnung
in demselben Siadttheile sein darf, wie die
nige. Auch müssen die Fensier des Schlafzim ⸗
tz durch Laden verschließbar sein
gF Hochachtungsvoll x. 3.
qn pe wurde der Fabrikant schon verdrießlich.
roßzdem antwortete er Herrn Z. in höflichem
— er troß eifrigen Suchens eine Wohnnng
angtet Beschaffenheit für die geehrten Schwie⸗
uer nicht habe finden konnen, und sandte einige
——8 mit. welche Wohnungsofferten
ho en. Herr Z. ließ mit der Antwort nicht
4 warten. Er bedankte sich in freundlichster
die Bemühungen des Herrn K., theilte
et daß er sich sofort mit mehreren Haus ·
ue Verbindung gesetzt habe. und daß die
Ane elung schon in nächster Woche erfolgen
heeet hane er nochmals eine kleine Bitte.
mlich:
ar ite wurden Sie wohl so steundlich sein.
ed einen oder mehrere Rektoren der Mittel⸗
* anzugeben, damit ich mich behufs Anfragen
Zenden kann. Sind die Mittelschulen dort
wischending der Realschulen und der geringen
11
Bürgerschulen? Oder, bitte, wie ist das Verhält⸗
niiß? Und möchten sie mir auch sagen (genau).
vie hoch die städtische Steuer für 300 Mark Ein⸗
ommen ist? Auch für Kapitaleinkommen (wegen
neiner Schwiegereltern). Betreffs der Wohnungen
varen Sie so freundlich, anzuführen, daß überall
Wasserleitung ist; in den Inseraten steht aber nichts
»avon. Wie kommt das? Ohne Wasser wird keine
Wohnung genommen!
„Giebt's denn dort auch Ungeziefer? Wanzen?
Ider laufen auf den gemauerten Herden die
-„chwaben herum?
Als ich in Breslau zum Besuch war, Ende der
ünfziger Jahre (ich stamme nämlich aus Ostpreußen),
»a hatte man eiserne Kochmaschinen in den Küchen;
etzt sollen dort gemauerte kleine Oefen mit Koch⸗
latten sein. Ist das allgemein so?
Wo wird denn gewaschen? In der Küche?
Dder ist Waschküche und Trockenboden da? Wird
vort viele Steinkohle gebrannt? Wie theuer ist
hort der Zentner? Und wie stellt sich die böhmische
zraunkohle? Brennt denn bei wenig Holz die
5teintohle gut an? Das Holz soll dort sehr theuer
ein. Hier kauft man einen Zentner klein gehacktes
Zuchenholz für zwölf bis dreizehn Silbergroschen.
Wollen Sie mir gefälligst auf diese Fragen antwor⸗
en, und mir auch mittheilen, wie ich mich in
Breslau zu verhalten habe, wenn ich am Bahnhofe
mkomme? Und wie wird sich überhaupt die Sache
nachen, wenn ich hinkomme? Ich bin doch ganz
remd dort.
Hochachtungsvoll
X. Z.
P. 8, Eine Badewanne kaufe ich ganz bestimmt.“
Nachdem Herr K. den sechs Seiten langen
zrief überflogen hatte, setzte er sich empoͤrt an sein
zult und schrieb:
Meia werther Herr Z.!
Da ich keine Zeit habe, Ihnen auf alle Ihre Fragen
u antworten, so beschränke ich mich auf die letzte.
ZSie fragen, wie fich das machen wird, wenn Sie
iach Breslau kommen. Ich kann es Ihnen ganz
jenau sagen:
Am Bahnhofe wird Sie der Herr Oberbürger⸗
neister an der Spitze sämtlicher Stadtverordneten
n Amistracht erwarten, Sie feierlichst begrüßen
ind Ihnen auf silberner Platte den Bürgerbrief
räsentiren. Ihr Hauswirth wird natürlich das
daus bekränzen lassen und Ihnen eröffnen, daß
Sie flir die ersten drei Jahre freie Wohnung haben.
„elbstverständlich erhebt der Magistrat auch für die
ersten drei Jahre keine Steuer von Ihnen, Sie
ʒekommen im Gegentheil eine jährliche Gratifiication
»on fünfhundert Mark. Ueberall, wo Sie hinkom⸗
nen, wird man Sie gerührt empfangen und Ihnen
ille Ehre erweisen — aber wenn Sie zu mir kom⸗
nen, kriegen Sie ein paar gewaltige Ohrfeigen,
Sie unverschämter Mensch!
Mit —z38
Herr X Z3. war jedoch nicht der Mann, der
ich eine solche Beleidigung gefallen ließ. Er aut-
vortete Herrn K. in gerechter Entrüstung, daß er
uunmehr auf die Vadewanne verzichte, daß er ihn
iber wegen Beleidigung verklagen werde. Das
hat er denn auch. Das Breslauer Schöffengericht
erurtheilte, nachdem es Einsicht in den sonderbaren
griefwechsel genommen hatte, Herrn K. zu zehn
Nark Geldbuße.
FKonigsberg i. Pr., 15. April. Die
dampfschifffahrt ist heute durch Eisbrecher wieder
eröffnet worden und sind bereits zwei Dampfer
zier eingetroffen.
4 Auf den Eisenbahnen der Schweiz
ind, amtlichem Nachweis zufolge, im Jahre 1886
nsgesammt 24786925 Personen befördert worden,
avon 7 Millionen auf der Nordostbahn. Im
durchschnitt fuhr jede Person 22 xm. Die Medr⸗
ahl (20 Millionen) benutzte die dritte Wagenklasse,
413 Millionen die zweite und 435527 die erste.
Anfälle kamen 167 vor (die mitgerechnet, welche
jar keinen Schaden oder nur folchen am Betriebs-
naterial zur Folge hatten,) und zwar 41 Ent⸗
Jleisungen, 17 Zusammenstöße und 109 andere
ünfälle. Um's Leben lamen 85 Reisende, 17 Bahn⸗
deamte und 15 andere Personen; verletzt wurden
22 Reisende, 42 Bahnbeamte und 15 andere
Bersonen. Freiwillig suchten und fanden den Tod
nuf den Schienengeleisen 12 Menschen, 2 wurden
iur verletzt. Daraus ergiebt sich, daß auf1
Nillion Reisende nur 0,20 Tödtungen und 0,89
zerletzungen kamen.
Amsterdam, 12. April. Gestern hat
ich eine Commission gebildet, welche sich für die
Opfer der Ueberschwemmungen in Deutschlandan den
Wohlthätigkeitssinn“ des niederländischen Volkes
venden wird. Das Ehrenpräsidium hat der Gou⸗
berneur der Probinz Neuholland. Jonkheer Schorer,
übernommen.
Wie wenig in Rußland Theorie und
Braxis übereinstimmen, zeigt wieder einmal der
imtliche Bericht über die vorjährigen Reserveübungen,
ZXen ersten in Rußland. Anfaänglich sollten im
»origen Jahre 105,000 Mann eingezogen werden,
vofuͤr 833,000 Rubel ausgeworfen waren. Aus
Zparsamkeitsrücksichten verminderte man jedoch diese
Zahl auf 60,000 und von diesen gelangten auch
qur 32.000 wirklich zur Einstellung, da etwa 8000
Mann, verschiedener Ursachen wegen, ausfielen.
Fiwa 2000, d. h. 3 pCt., entzogen sich der Ge—
fellung. Diese amtlich statistische Mittheilung ist
im so überraschender, als man im vorigen Herbst
illgemein lesen und hören konnte, die Reservisten
peäten so willig der Einberufung gefolgt, daß schließ⸗
ich mehr Leute zur Einstellung gelangt seien, als
nan erwartete. »
Zeitungen ian Amerika. Dem neuen
merikanischen Zeitungs ⸗Adreßbuch zufolge besitzen
zie Vereinigten Staaten mit Canada 15,430 Zei-
ungen und Zeitschriften, von denen der zehnte
Theil täglich herauskommt. Bei weitem die meisten
dordamerikanischen Organe (11,514 oder 75 pCt.)
saben wöchentliches Eischeinen. Die Staaten
stewyork und Illinois besitzen je ein Zehntel sämt⸗
icher periodischen Erscheinungen und dürfen als
zie aufgeklärtesten gelten. Ganz Canada zählt
uur 714 Zeitungen und Zeitschriften, so viel wie
»as kleine Jowa.
p GIn Illinois) wurde dieser Tage ein
ehnjahriget Knabe Namens John Wineland ver⸗
jaftet, weil er einen Mann auf offener Straße
nit dem Revolber niedergeschossen hatte. Als er
‚or den Sheriff geführt wurde, äußerte er kalt⸗
Alütig: .Der Mensch hat vor drei Monaten meinen
Adoptivvater erschossen, und da die Gerichte ihn
zuf freiem Fuße delieken, habe ich beschlossen, ihn
zu tödten.“
Capstadt, 16. April. In Anbetracht der
)rohenden Haltung, der unter deutscher Schutzherr⸗
chaft stehenden Damaras und Namaquas hat die
dapregierung beschlossen, eine Abtheilung berittener
Schüßen zum Schutze der Europäer in der Wal⸗
ischbay nach dort zu entsenden.
p Eingegangen. Commis (zum Bauer,
der fich in einer Auslage die Bücher ansieht): Sie
ind wohl vom Lande, lieber Mann? »— Bauer:
Ja wohl, warum fragscht denn ? — Commis (bos⸗
jaft): O, weil ich Ihnen ein schönes Buch em—
Ffehlen möchte, welches in keiner Landwirthschaft
ehlen sollte. nämlich eine Anweisung zur Erziehung
des Kalbes mit Illustrationen. — Bauer: Schenlk
»as nur Deiner Muater!
pAus der Kaferne. Wachtmeister (zu einem
Hheineinen, der sich krank melden will). „Was,
Zahnweh haben Sie, Schlappmichel, wie alt sind
Sie denn?“ — Gemeiner: Dreiundzwanzig, Herr
Wachtmeister“ — Wachtmeister: „Wie doch die
Jugend verdorben ist. Wie ich so alt war wie Sie,
Jatte ich noch gar kane Zähne.“
Dienstesnachrichten.
Die Verwesung der prot. Pfarrstelle zu Wörth
vurde dem Pfarramtskandidaten Karl Adolf Theodor
settig, bisher Privatvikar in Neuburg, vom 16.
Aprilll. J. ab, die Verwesung der prot. Pfarr⸗
elle zu Wolffstein dem Pfatramtskandidaten Karl
Dito Westenberger, bisher Pfarrverweser in Vorder-
veidenthal und die Verwesung der prot. Pfarrstelle
u Vorderweidenthal dem Pfarramtskandidaten Fried⸗
ich Ferdinand Eugen Stepp, bisher Pfarrverweser
n Boͤchingen, vom 1. Mail. J. ab. übertragen.
Dem kgl. Dekan und ersten protestantischen
pfarrer in Bergzabern, Karl Konrad Ludwig
Maurer wurde der Titel und Rang eines kgl. prot.
dirchenrathes verliehen.
Sterbefälle.
Gestorben: In Kaiserslautern Frau Philippina
hack, geb. Betz, 59 J. a.; ebendaselbst Frau
Susanna Reiser, geb. Scherer, 48 J. a.; in Dürk-
sveim Mosie Philipps; in Heidelberg Wilhelm
dildenbrand, aus Wachenheim, 20 J. a; in Saar⸗
inion August Baumgardt, lais. Steuercontroleur.
rus Wachenheim.