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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
t, Jugberter Anzeiger erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs -Blatt und Freitags und Samstagß mit acht
— nee Seulage. Das Blatt kostet vierteliährlich 1. 60 S einschließlich Tragerlohn; durch die Post bezogen IA 75 —, einschließlich 40 Zustellungsgebühr. Die
gee zogebůhr fur die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseralen aus der Pfalz 10 , bei außerpfälzischen und solchen auf welche die Erpedition
Austunft eriheit, I8 4. Reklamen 80 8. Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet.
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986.
Politische Uebersicht.
gDar Auswurf des Kaifers ist in Charlotten
X verschiedentlich mikrostopisch untersucht worden;
Resultate der Untersuchung decken sich mit den
wdrofessor Waldeher in San Remo gewonnenen.
die Natur des Grundleidens kann demnach
gweifel nicht bestehen und am Ernst der Ge—
tuation wird auch durch die jetzt eingetretent
aner Besserung und Erleichterung nichts
xrt.
Es ist begreiflich, daß in Anbetracht des
n Leidens des Kaißers die Aerzte eine
achste Entlastung desffelben von den Regierungs
chaften entschieden befürwortet haben und dem
nht es nur, daß jetzt die dem Kronprinzen
magenen Stellvertretungsgeschäfte eine Erwei⸗
erfahren haben, über deren Umfang indessen
och bestimmtere Mittheilungen abgewartet
mussen.
zupreußischen Abgeordnetenhause
langen und lebhaften Verhandlungen über
Vvolksschullastengesetz am Montag noch ein
spiel gesolgt. Anlaß zu demselben gaben Re—
onen zum Volksschullastengesetz, welche einer⸗
gz von der Commission, anderseils von den Ab—⸗
conelen Lubrecht(nat.⸗lib.), v. Rauchhaupt (cons.)
dev. Zedlitz freicons.) über die Regelung der
ebzulagen der Volksschullehrer eingebracht wor⸗
en waren. Auch hierüber entspann sich wieder
ine iange Debatte, welche damit endete, daß das
Hanz sich dafür entschied, daß nach zehn, resp
infundzwanzig und dreißig Jahren anstatt Zulagen
besiinmtes Minimalgehalt gewährt werden soll
»In den socialistischen Arbeiterkrei⸗
en der Schweiz macht sich eine Reaction gegen
Ausweisung der Redacteure des Züricher „So⸗
idemocrat. bemerklich. Am Sonntag fanden
diesem Anlaß in Bern und in Zürich größere
deiterdemonstrationen statt, wobei das Vorgehen
Zundesraihes als eine Verletßzung des VYylrechts
ihnet wurde. Es ist indessen höchst unwahr.
dinlich, daß der Bundesrath die von ihm erfl
h allen Seiten hin sorgfältig erwogene Aus—
ungsmaßregel nun wieder zurücknehmen sollte,
migstens würde er sich durch eine solche schwach⸗
r Jachgiebigkeit eine bedenkliche Bloͤße geben.
o der sranzssische Biinisteprraͤsident
— et theilte dem Ministerrath mit, daß die
r hungen auf den Straßen aufgehört hätten
pe Regierung Vorkehrungen getroffen habe,
öffentliche Ruhe aufrecht zu erhalten. —
vo seine Reise nach dem Süden angetreten,
* wie Lockroh und Deluns - Montand be—⸗
e. 7 Admiral Krantz legt einen Credit⸗
e über 62 Millionen Francs für Befestig
unn ei S den Hafen Brest, Cherbourg und
g jeser Credit soll auf die Budgels der
Jahre von 1889 ab vertheilt werden
* englische Unterhaus lehnte Mon⸗
daeg den Unterantrag Gladstone's zum Ein⸗
—* betr. die Erbschaftssteuern, nach sieben⸗
ebatte mit 310 gegen 217 Stimmen
— ein Vertrauensvotum für das Mi⸗
* alisbury bedeutet.
Deutsches Reich.
— 24. April. Die Königin Victoria
pet aiserin Victoria fuhren um 4 Uhr im
iin offznen Wagen zur Kaiserin-Wittwe
—* e Koönigin denutztie einen Fahrsluhl
emächer die Kaiserin-Wittwe zu ge—
Donnerstag, 26. April 1888.
23. Jahrg.
angen. Der Großherzog und die Großherzogin Lokale und pfälzische Nachrichten.
zon Baden empfingen die Königin beim Eintritt — Freinsheim, 24. April. In einigen
ind geleitelen dieselbe später wieder zurüd. Die Tagen werden unsere Kirschbaume vollständig blü—
dnigin Victoria verweilte 85 Minuten bei der hen; einzelne Frühkirschbäume haben schon ihren
daiserin⸗Wittwe und nahm den Thee bei derselben volliommenen Blüthenschmud angelegt. Bei der
ein. Die Kaiserin Augusta, die schon Morgens der Mehrzahl haben sich zwar die Kronenblätter bereits
Aonigin ein Begrüßungsschreiben durch den Kam⸗ aus dem Kelche herausgearbeitet, bedürfen aber zu
merherrn v. d. Knescbeck auf dem Bahnhof hatte hrer volllommenen Entfaltung noch 1 bis 2 Tage
iberreichen lassen, war von ihtem gesammten Hof⸗ Sonnenschein und Wämre. Der heurige überaus
taat umgeben. Die Königin fuhr von der Kaiserin große Biäüthenreichthum läßt auf eine sehr reiche
Augusta ins Kronprinzliche Palais. Auf den Straßen, Firschenernte schließen.
velche die Konigin passirte, befand sich ein dicht Speyer, 28. April. Wie die „Pf. 3.“
zedrängtes Publikum, das beide Majestaten mit rfährt, soll bei Gelegenheit des Besuches Sr. Kal.
dem lebhaftesten Enthufiasmus begrüßte. Hoheit des Prinz⸗Regenten Luitpold am Tag
Berlin, 28. April. Die im Bulletin über iner Ankunft in der Pfalz am 4. Mai Abends
das Befinden des Kaisers angegebene im Verlaufe der Dom bengalisch beleuchtet werden. Wie ver—
zer Krankheitserscheinungen nicht unerwartete abend. autet beginnt die Beleuchtung erst dann, wenn die
iche Steigerung des Fiebers muß theilweise auf Ankunft auf Villa Ludwigshöhe telegraphisch ge—
ie undermeidlichen Gemüthserregungen des Tages nmeldet ist. Der Anblick dieses erhabenen Schau⸗
zurückgeführt werden. Um Uebrigen war der all⸗ piels muß von dort aus ein imposanter sein. —
emeine Zustand verhältnißmäßig befriedigend. Der Festern Nachmittag fand eine Probefahrt mit einem
jestrigen Abendgesellschaft im Schlosse zu Char⸗ der neugegründeten Oberrh. Dampfschifffahrs-
bitenburg wohnten außer dem Hofstaate die Mit- Gesellschaft zum Verkauf angebotenen Schrauben-
lieder der engiischen Botschaft, die Umgebung der schlepphoot siatt. Dasselbe fand bis jetzt als solches
önigin von England und die im Schlosse an· Verwendung auf dem Main und heißt „Graj
vesenden Aerzte, Generalarzt Wegner, Professor Moltke.“ Der dafür geforderte Preis beträgt
Krause und Dr. Hovel, bei. 14,000 Mart.
Ausland.
London, 23. April. Ein großes Nationa⸗
isten⸗Meeting fand gestern Abend spät auf dem
zroßen Marktplatz zu Fermoy statt. Achtzig Mann
Polizei und eine Compagnie Infanterie hatten den⸗
selben umstellt. Trotzdem verhinderte die bewaffnete
Macht das Meeting nicht und Mr. O'Brien konnte
eine seiner leidenschaftlichsten Reden wider die
Regierung halten, ohne auch nur ein einziges Mal
unierbrochen zu werden. Die Versammlung verlief
in vollster Ordnung. Es fanden keinerlei Ver—
jaftungen oder überhaupt irgendwelches Einschreiten
der Polizei statt. Diese Thatsache hat große Ueber—
raschung in allen Kreisen hervorgerufen. — Unter
den ältesten Sohnen von Pairs, die Sitze im Hause
der Gemeinen haben, circulirt eine Petition an die
Regierung zu Gunsten einer Reform des Ober—⸗
hauses zur Unterschrift. Dieselbe ist von fast jedem
betheiligten Mitgliede, Lord Hartington mit inbe⸗
griffen, unterzeichnet worden.
New-York, 21. April. Im Indianer⸗
Territorium fand ein Zusammenstoß zwischen der
Polizei und einer Anzahl Pferdediebe statt, wobei
acht der Letzteren getödtet wurden. Die Ermäßig-
ung der Fahrpreise für Auswanderer nach dem
Westen hat jetzt aufgehört. — Nach Telegrammen
aus Key · West werden von den Banditen in Cubo
'origesetzt Ausschreitungen verübt. Der „Herald“
meldet aus Jacksonville, ein dort von Havana an⸗
geksmmener Reisender sage, daß es außerhalb der
großen Städte in Cuba ganz unficher sei, zu reisen.
Es giebt zwei Parteien auf der Insel, die einhei⸗
mische und die spanische, welche beide die Abfall
bewegungen begünstigen. Die Parteien erklären
daß es ihnen freistände, Deutschland einzuladen,
ein Protektorat über das Land herzustellen. Sie
scheinen zu bezwecken, die Vereinigten Staaten zu
nöthigen, die Monroe Lehre geltend zu machen und
die Kontrole über die Insel zu übernehmen. Die
Cubaner glauben, das Volk der Vereinigten Staaten
sei gegen eine Annexion, aber würde dieselbe be—
qünstigen, um zu verhindern, daß irgend eine euro⸗
zäische Nation einschreite.
zermischtes.
EGchießübungen.) Zufolge Entschließ⸗
ung der Inspektion der Artillerie und des Trains
find die Schießübungen der Feld- und Fußartillerie
auf dem Lechfelde im Jahce 1888, wie folgt fest-
gesetzt: 1. für das Landwehrbataillon vom 24.
April bis 6. Mai ds. Is., 2. für das 1. Fuß⸗
artislerie -Regiment vom 8. Mai bis 7. Juni d.
J. 3. für die 1. Feldartillerie-Brigade (1. und
Z. Feldartillerie-Regiment) vom 9. Juni dis 6.
Juli ds. Is., 4. für die 2. Feldartillerie⸗Brigade
(2. und 4. FeldartillerieRegiment) vom 9. Juli
dis 4. August ds. Is. und 5. für das 2. Fuß⸗
mrillerie-Regiment vom 4. Auqust dis 4. Septem⸗
ber ds. Is.
Wurzburg. Die Commission der stadi⸗
ischen Collegien für die Festlichkeiten bei der Ein-
weihung der neuen Luitpold-Brücke beschloß heute,
angefichts der Krankheit des Kaisers von allen Fest⸗
lichkeiten abzusehen, an der Einweihung und Er⸗
zffnung der Brücke am kommenden Sonntag den
29. April aber festzuhalten.
F Karslhruhe, 24. April. Der Bürgeraus⸗
chuß bewilligte einsiimmig 200,000 Mt. für das
Kaiserdenkmai. Ein Mitalied enthielt sich der Ab⸗
immung.
Mehz, 28. April. Heute früh 7 Uhr stellte
fich an der BahnhofsOctroistelle in voller Uniform
und Bewaffnung ein franzoͤsischer Deserteur vom
5. Husaren ⸗Regiment zu Pont⸗a Mousson als Ge—
tangener und wurde von da weiter zur Thor⸗ und
dauptwache geführt unter ziemlichem Zulguf Neu—
zieriger. Der Flüchtling gab an, aus Mars⸗la⸗
Tour gebürtig und wegen einer Thatlichkeit, die
r sich gegen einen Unteroffizier seines Regiments
laudte, desertirt zu sein. Den Weg von Pont—
v. Mousson hierher (85 Kilometer) will er in der
Nacht zu Fuß und ganz unbehelligt zurückgelegt
aben. Die Laune des Ausreißers war die munterfte.
FGieGefahren, mit welchen Land—
brieftraägers Erdenwallen erfüllt ist,)
zeigen sich recht klar, wenn man den Bericht üher
die Anwendung des Unfallversicherungs⸗ und des