Full text: St. Ingberter Anzeiger

fStuttgart, 27. April. Die Verwaltung Die Verwandte sehen einer Nachricht über den Ver⸗ 
der württembergischen Staatseisenbahnen hat ver? dleib desselben mit Spannung entgegen. 
‚ügt, daß die Schaffner für die Folge nicht mehr (M. B. Z3.) 
die Billets verlangen sollen, sondern die Fahrkarten f In Coburg und dessen Nachbarort Neu⸗ 
Sehr nachahmenswerih) seß, in welch' letzlierem Friedrich Rückert geboren 
FStuttgart, 30. April. Die launige vurde, wirkte und starb, wird am 16. Mai der 
Darstellung des „eigenartigen“ zwölfjährigen Diensi⸗ jundertjährige Geburtstag des Dichters gefeiert 
jubiläums eines Sccondelieutenants hat doch außer verden. — Die Finanz- und Forsftbeamten des 
der heiteren auch noch eine recht ernsie Seite. Der⸗ rürstentums Reuß j. L. haben eine Fremdwörter⸗ 
artige Gedenktage sind gegenwärtig leider eigentlich abelle mit deutscher Uebersetzung überwiesen be— 
zar nichts Absonderliches mehr, sondern werden ommen, um sich im dienstlichen Verkehr der deutschen 
deim württembergischen Contingent noch recht oft Bezeichnungen zu bedienen. 
botkommen. Ein Vergleich der württembergischen F. Wien. Dieser Tage starb in Bieltsch 
Verhältnisse mit dem Abancement in den ubrigen in Mähren der Bauer Karl Peter in einem Alter 
Bundesstaaten mit eigener Militärberwaltung fäͤllt von 142 Jahren. Der Verstorbene hinterließ einen 
überhaupt dahin aus, daß das Vorrücken der wür— 115 Jahre alten Sohn, einen 85jährigen Enkel, 
—— langsames einen 39 Jahre alten Urenkel und überdies eine 
ist. In der großen preußischen Armee stehen solche Menge Töchter, Enkelinnen und Urenkelinnen. Be⸗ 
abnorme Fälle, wie das zwölfjährige Dienstjubilaum nerkenswerih ist, daß der Greis bis zu seinem 
eines Secondelieutenants, wenn sie überhaupt vor⸗ Tode ganz rüstig war. * 
kommen, jedenfalls ganz vereinzelt da, und künftig F Pesst, 29. April. Im Mai⸗Abancement ist 
werden fie bei dem gesunden Aufschwung, welchen soeben ein tüchtiger Stabsofficier zum Obersten be⸗ 
das Avancement dort in jüngster Zeit genommen ördert worden, der im Jahre 1866 das Opfer 
hat, überhaupt nicht mehr eintreten. Bayern hat »ines seltsamen Mißverständnisses war. Er hatte 
uinter dem Prinzregenten erfreuliche Fortschritte ge⸗ als Generalstabshauptmann einen Befehl zu einem 
macht. während Sachsen schon seit Jahren bezüglich Ueberfall der vor Floridsdorf stehenden Preußen 
des Abancements infolge der bedeutenden Neubit abzufertigen und befahl einem Schreiber, den Um— 
dungen ganz erstaunlich weit voraus ist. Es ist chlag nach „Kagran“ zu adresfiren; der Schreiber, 
deßhalb wohl zu wünschen und zu hoffen, daß auch dem dieser Name ganz fremd war, glaubte schlecht 
hier in Württemberg in nicht zu ferner Zeit etwas gehört zu haben und schrieb „Wagram“, worauf 
geschehe. um einen Zustand zu endigen.“ der jebe der Brief einem Ulanen zur Beförderung übergeben 
viel Mißliches an sich hat. vurde. Dieser biedere Reitersmann schlug sich 
. Frankfuri aM., 29. April. Kürzlich nühselig in der Richtung auf Wagram durch 
meldeten sich bei einem jungen Manne zu gleicher zlötzlich toͤnte ihm ein strammes „Halt“ entgegen, 
Zeit zwei Gerichtsvollzieher, um denselben zu pfän · maů fragte ihn nach seinem Begehr, er übergab 
den. Der junge Mann empfing die gefürchteten seinen Dienstbrief und erbat sich vom commandiren⸗ 
Beamten höoflich an der Thür und geleitele sie, den Officier die Uebernahmsbestätigung im „Curs⸗ 
wie er sagte, zu seiner „Gemaldesammiung“ mii huch.“ Lachelnd schrieb der Officier ebernommen 
dem Bedeuten, daß diese sein einziges zu pfünden⸗ durch SecondeLieutenant Graf N. des Garde— 
des Vermögen sei. Die „Gemaldesammlung“ be⸗ llanen · Regiments Nr. X und befahl dem Frier, 
tand in einigen 50 Zahlungsbefehlen, eiwa 20 vieder einzurücken. Man kann fich leicht ausmalen, 
Vorladungen vor Gericht zur Abhaltung von nit welchem Gesicht unser verantwortlicher General— 
Terminen, 4 Vorladungen zur Ableistung des tabsofficier diese Empfangsbestätigung“ las; der 
—XE mehreren hundert unbezahl · eplanie Ueberfall wurde abgesagt, weil der preußische 
en Rechnungen in der Höhe dis zu 1000 M., welche Rficier so liebenswürdig war, seiner Laune die 
sämmtlich schön geordnei an der Want hingen. Zugel schießen zu lassen und man sonach wußte, 
Die Vollstrecker des Gesetzes zogen verdußzt von daß der Ueberfallspian verrathen war hätte er 
dannen. die Bezeichnung seines preußischen Truppentheiles 
f. MalstattBurbach, 3. Mai—. Seit der Unlerschrift nicht beigefügt, dann wäre den 
botgestern wird hierselbst einer unserer geachtetsten deberfallstruppen wahrscheinlich ein böfer Emofang 
Bürger Herr Kaufmann Lyon von hier in Ficema dereitet worden. (7) 
Lyon Söhne vermißt. Derselbe begab sich am ge⸗ fLondon, 30. April. Auf der Hoͤhe der 
aannten Tage nach Saarbrücken, um zu dem da- Insel Wight fand gestern bei nebeligem Wetier ein 
jelbst stattgesundenen Jahrmarkt einen Stand zu Zusammenstoß siatt zwischen dem britischen Dampfer 
erfteigern, von wo er bis heute noch nicht zurüc. „Noto“, von Bilbao nach Newcastle unterwegs, 
gekehrt ist. Zum letzten Male wurde Herr Lyon ind dem von Lonudon nach Sydney bestimmien 
am genannten Tage Nachmittags gegen 4 Uhr in nitischen Segelschiffe „Smyhrna“. Letzteres, ein 
St. Johann gesehen und fehlt seitdem jede Spur »nllaetakeltes eisernes Schiff. sank unverzüalich unn 
—— — —— —— — —“ 
Ven Samstag Morgen 8 Uhr si 8 ft 
wird im Schlechthause St Ing Ge chä sanzetge. 
bert uf, der Freibank J. Qualitat Den geehrten Kunden zur Nachricht. dah ich das von Herrn Ludwi 
—J33 zu 35 Pf. das PfundlBlatie bisber betrieben⸗ J 
Itela den . Nai Abenbs 8 üer 7j -Gãt 
TanzStun uũ e fur Rechnung des Herrn Phil. Em rich unverändert weiter führe. 
Unter Kusicherung einer quten Waare und prompier Bedienung zeichne 
im Saale des Herrn Oberhauser. Hochachtungsvoll 
Hochachtungsvollsi Auausft Hoh, Bäcer. 
J. Kuhm, Tanzlehrer. 
Sonntag den 6. Mai 
Taunzunsiß 
bei Horst. 
Sonntag, den 6. Mai 
27 ⸗ 
Tanzmußsik 
von Nachmittags 8 Uhr ab 
bei Vet. Schweitzer, Höfchen 
13 Mitglieder seiner Mannschaft ettum 
„Moto“ ist mit dem Rest der Ni 
„Smyrna! in beschädigtem Zustande n 
ton angelangt. 
F Rom, 1. Mai. Ettore X 
trator des Fürsten Sciarra und technische, 
des Blattes „Tribuna“, verschwand we 
Börsenverluste aus Rom. Derselhe * 
fasser des Prachtwerks Ghetto di Rom—⸗ 
bekannter Tagesschriftsteller. jedoch dem he 
verfallen. 
F Rom, 1. Mai. Die gestern Ahe 
gehabte Sitzung hiesigen Gemeinderathe . 
stürmisch. Auf der Tagesordnung lland h 
des Gemeinderaths Herzog Sermonelo 8 
betr. die Einräumung des Platzes Camp 
der Hinrichtungsstätte Giordand Bruno, 
Denkmal Bruno's. Das Publikum der 
ärmte, als der Gemeinderalh Righetti he 
Antrag sprach und die Suspension dee Gei 
qeantragte, so stark, daß der Prosindaco 
ung aufhob und den Saal durch die Wach 
'ieß. Mehrere Verhaftungen wurden b01. 
Neueste Nachrichten. 
Berlin, 2. Mai. Angesichts der qu 
Gestaltung im Befinden des Kaisers wird die 
die geplante Reise nach dem Ueberschwemm 
biet der Elbe nun doch morgen früh antten 
Der Kaiser hat dem Oberbürgermer 
Forckenbeck in Aneckennung der Thatigkeit 
»ei Unterstützung der Ueberschwemmten de 
uum Rothen Adlerorden 2. Klasse berlieh⸗ 
zugleich das Ministerium aufgefordert va 
chläge zur Auszeichnung Derer, welche 
ondere Verdienste um die Unterflützung der 
chwemmten erwarben, zu machen. 
Der König von Dänemark hat d 
mite in Kopenhagen zur Unterstützung der de 
Ueherschwemmten 1000 Kronen überwiesen. 
Berlin, 2. Mai. Das Herrenhauz 
nigte nach unerheblicher Debatte die Noihit 
orlage bezüglich der Ueberschwemmten underh 
zahm in zweiter Abstimmung den Gesehen 
über die Abanderung der Verfassung (die . 
ing fünfjahriger Legislaturperiode) un. 
Paris, 1. Mai. General Gurko X 
einem französischen Zeitungsberichterstattet 
über dahin aus, daß er für's Erste anker 
Krieg glaube. Er leugnete, daß Rußland 
als 130 000 Mann an der Westgrenze habe; 
es trotzdem zum Kriege, so sei Rußland 
und seine Mittel gestatteten ihm sogar. 
Niederlagen zu erleiden, ohne daß es 
vesentlich geschwächt würde. 
*ür die Redaktion verantwortlich: F. X. De 
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dabei hat zu vermiethen 
VPhil. Emrich. 
Wir bringen zur gefl. Kenntniß. daß die bisher von Herrn Joh. Fried⸗ 
rich innegehabͤle Ageniur 
Herrn Joh. Rickel, Conditor in St. Ingbert 
übertragen worden ist, an welchen man sich von nun an in allen Beziehungen 
zur Gesellschaft zu wenden beliebe. 
Neuftadt a. H., 24. April 1888. J 
die Geueralagentur für die Vfal; 
Hch. Kern. 
dima um sccc — —— —— 
Gesucht 
ein Feilenhauer Lehrling. 
Derselbe erhält freie Kost unt 
Wohnung. E. Schmidt, 
* Völklingen a. d. Soar 
— —— 
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