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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
Der „St. Ingberter Anzeiger“ erscheint wochentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntagz2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs.
Blatt und Sonntags mit e illustrirter Beilage. Das Blatt kostel vierteljührlich 14660 2 einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 146 75 — einschließlich
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If velche die Erpedition Auskunft ertheilt, 1I3z R. Reklamen 30 2. Vei Amaliger Einruckung wird nur dreimaliae berechnet.
Mb”e 10.
Samstag, 14. Januar 1888.
23. Jahrg
Deutsches Reich. —
Munchen, 12. Jan. Der Landtag ist dis
zum 3. März verlängert.
Berlin 12. Jan. Die Besserung im Be⸗
finden des Kaisers befindet fich in erfreulichem
Fortschreiten. Die katarrhalischen Erscheinungen
find völlig beseitigt, der Keäftezustand hat sich ge⸗
hoden. Dder Kaiser hofft, heute den ganzen Tag
außerhalb des Bettes verbringen zu können.
Nach Meldung des „Berl. Tagebl.“ aus San
Remo ist auch das Befinden des Kronprinzen in
stetiger Besserung. Die anormalen Erscheinungen
des Halses sind im Schwinden begriffen.
Berlin, 12. Jan. In hiesigen politischen
Kreisen verlautet, die Signatarmächte würden dem⸗
nächst die Pforte als Souzerän Bulgariens beauf—-
ragen, Namens der Mächte die Loͤsung der bul⸗
zarischen Frage dadurch anzubahnen, daß sie den
Prinzen Ferdinand von Coburg zum Verlassen
Zulgariens auffordert. Die Zustimmung der Pforte
zilt als gesichert.
Ausland.
Die Pariser Weltausstellung im Jahre 1889
kann im gewissen Maß als eine Bürgschaft dafür
gelten, daß die Friedenspartei in Frankreich ihre
Bemühungen darauf richten wird, alle ernsthaften
Verwickelungen zu verhüten. In der französischen
Hauptstadt fselbst sind so viele Interessen im Spiel,
daß jetzt die Chauvinisten und ultra-radikalen Par⸗
deigänger des Generals Boulanger wenig Aussicht
auf Erfolg haben. Der Pariser Gemeinderath hat
denn auch jüngst für die Spezial ˖Ausstellung der
Stadt einen Kredit von 700.000 Franken be—
schlossen.
Nachdem die französischen Blätter vom Schlag
des „Intransigeant“, der „Agence Libre“ u. s. w.
wochenlang die Anklage wiederholt hatten, daß
preußische Geheimpolizisten in der Schweiz den
Mordanschlag gegen den Kaiser von Rußland an⸗
gezettelt hätten, den sie nachher den Nihilisten in
die Schuhe geschoben, bringt heute der „Intran⸗
sfigeant“ folgendes Telegtamm aus Genf: „Der
Untersuchangsrichter in Zürich hat dem Vorsteher
der Bundespolizei die Akten mitgetheilt. Die Unter⸗
suchung beseitigt die Herausforderung zu einem
Verbrechen, stellt jedoch fest. daß Haupt und
Schröder besoldete Sendlinge der deutschen Polizei
sind. Die „Spione“ werden daher nicht vor Ge⸗
richt gestellt, jedoch ausgewiesen werden.“ Wo
bleiben nun, so ruft die „K. Ztg.“ aus, die scheuß-
lichen Verleumdungen, welche die französischen
Blätter des obengenannten Kalibers unablässig
gegen die preußische Polizei und sogar unmittelbar
gegen den deutschen Reichskanzler geschleudert haben?
Aus Konstantinopel wird der „Daily
News“ unterm 8. d. M. gemeldet: „Die Pforte
wurde benachrichtigt, Lord Salisbury habe der
deutschen Regierung erklärt, daß, wenn durch den
Versuch Rußlands Bulgarien zu bdeseten,
ein Krieg veranlaßt werden sollte, England
zwei Geschwasder in das Schwarze Meer senden
würde; werde aber eine Besetzung Bulgariens ver⸗
mieden, wurde es gänzlich neutral bleiben.“
Lokale und pfaͤlzische ahre
*St. Ingbert, 182. Januar. den im
Inseratentheil ds. Blattes ersichtlich, giebt Herr
A. Steinmez am Sonntag, den 15. Januar
im Saale des Herrn P. Schweitzer einige Vor⸗
dellungen in Zauber- und Nebelbilder und erlauben
wic uns. zum Besuche derselben noch besonders
aufmerksam zu machen. — Die Saulgaäuztq.. Der
Oberländer“ schreibt darüber folgendes: Das Theater
des Herrn A. Steinmetz, dessen erster Vorstellung
vir destern Abend beizuwohnen das Vergnügen
zatten, verdient mit Recht diesen Namen; schon
sange haben wir uns hier nicht so angenehm unter⸗
jalien. Herr Steinmetz, ein — ganz entgegen
zieler seiner Kollegen sehr einfach und bescheiden
nuftretender — Kuͤnstler, welcher uns beim Beginn
)er Vorstellung verspricht, seine Experimente so
angsam als möglich zu machen, arbeitet mit einer
virklich überraschenden Sicherheit und Eleganz,
eine Nebelbilder sind schön und rein, ebenso seine
Fhromatopen. Wir machen auf den Besuch der
Vorstellung umsomehr aufmerksam, als eine der—
irtige Produktion seit vielen Jahren hier nicht zu
ehen war.
— Die Pelilion der Sekretariatsgehilfen bei
)»en Amtsgerichten der Pfalz um Erhöhung der
Funktionsbezüge durch Einsetzung von Alterszulagen
son 150 M. bezw. 200 M. und Erhöhung des
Anfangsbezuges auf 1200 M. wurde in der Sitz⸗
ung des Fingnzausschusses der Abgeordnetenkammer
bom 7. Jan. durch Uebergang zur Tagesordnung
rledigt. Ebenso die Petition der Sekretäre der
dand⸗ und Amisgerichte um Einreihung in eine
ßöhere Besoldungsklasse. 0
— Es ist für jeden Pfälzer immer hocher⸗
freulich, zu sehen, daß unsere über das Meer ge—
vanderten Stammsgenossen auch in der Ferne die
deimath nicht vergessen. Als ein Zeichen dieser
rtdauernden Anhänglichkeit kann das in New—
hork nunmehr im fünften Jahrgange erscheinende
uünd ersichtlich im Aufblühen begriffene Wochen⸗
hlatt „Der Pfälzer in Amerika“ betrachtet werden.
Das Blatt bringt in seiner Nr. 1 die Biographie
des Wohlthäters der Pfalz Herrn Heinrich Hilgard
Henry Villard) und dann folgen alle die Nach—⸗
richten aus der Pfalz, welche für den Pfälzer in
Amerika von Interesse sein können. Auch dem
dumor ist Rechnung getragen. Daß der deutsche
Durst auch über dem großen Wasser nicht Noth
zelititen, ersehen wir daraus, daß reichlich drei
Viertel der Annoncen den Ankündigungen von Wein⸗
und Bierlocalen gewidmet sind. Als Verleger
figuriren die Gebrüder Voͤlcker, denen wir ein
ferneres Gedeihen ihres Unternehmens wünschen!
— Königsbach, 11. Jan. Ein seltenes
Fest begeht heute unser Lehrer Johann Baptisi
Bernauer, das Fest seines 50jährigen Lehrerjubi⸗
äums. Der Jubilar wurde gestern von dem Cä⸗
rilienverein unter Begleitung der Kapelle Herfel in
inniger Weise geehrt. Mehrere geschmackvolle Ge⸗
schenke, die man ihm überreichte, bekundeten die
allgemeine Werthschätzung, deren sich der tüchtige
Mann in unserer Gemeinde erfreut. J
— Speyer, 10. Jan. Die kgl. Regierung
der Pfalz hat eine Entschließung an die kgl. Be—⸗
irksaäͤmter erlassen, laut welcher die starke Aus⸗
dreitung ansteckender Kinderkrankheiten, welche in
iüngster Zeit in einzelnen Gemeiden des Regierungs⸗
bezirles wahrgenommen wurde, vielfach auf den
Imstand zurückzuführen ist, daß der Ausbruch der
drankheit den einschlägigen Landgerichts- und Be—
irksärzten, sowie den igl. Bezirksämtern zu späl
zekannt wurde, und daß deshald die Anordnung
nisprechender Vorsichtsmaßregeln, insbesondere be⸗
glich des Besuches der Schulen ⁊c. erst erfolgen
onnte, nachdem bereits ein großer Theil der schul⸗
ind nichtschulpflichtigen Kinder von der Epidemie
rgriffen war. Durch die kgl. Bezirksämter werden
Reshalb die Ortspolizeibebörden angewiesen. von
dem Auftreten ansteckender Kinderkrankheiten, wi—
Scharlach, Masern, Rötheln, Keuchhusten, auch
venn die Form derselben eine sehr leichte sein
sollte, ohne jeden Verzug dem zuständigen kgl. Land⸗
gerichts⸗ oder Bezirksarzte, sowie dem vorgesetzten
sgl. Bezirksamte Anzeige zu erstatten. Da in
gtößeren Orten in der Regel zuerst das Auftreten
ansieckender Kinderkrankheiten in Erfahrung bringen
werden, so wird auch das gesammte Lehrpersongi
der Volksschulen beaufiragt, den Ortspolizeibehörden
jofortige schriftliche Nachricht zu geben, wenn bei
Feststeüung der Schulversäumnisse der Ausbruch
äner ansteckenden Kinderkrankheit ermittelt wird.
Aehnliche Weisungen werden den Lehterinnen und
LZalerinnen der Kleinkinderschulen und Kindergärten
ertheilt.
— Speyer, 12. Jan. Im Lauf des Jahres
1888 werden an nachstehenden Tagen zu Speyer
Prüfungen für Apothekergehilfen abgehalten wer⸗
din: am 20. 21. März, am 19., 20. Juni, lam
25. 26. September, am 18., 19. Dezember. An⸗
räge auf Zulassung zu einer dieser Prüfungen sind
spätestens 14 Tage vor dem festgesetzten Termin be⸗
dem Vorsitzenden der Prüfungskommission, dem kgl.
Kreismedicinalrath Dr. Karsch dahier, einzureichen.
— Ludwigshafen, 10. Jan. Im Mann⸗
heimer Rheinhafen wurde heute Nachmittag eint
—V
Der Soldat Martin König von Rheingönheim ift
im Oklober v. J. aus seiner Garnison Germers⸗
heim auf einen Monat beurlaubt worden. Diesen
Urlaub brachte er hier zu, gerieth aber eines Abende
auf dem Hemshof mit einem Soldaten in Streit,
nahm diesem den PYatagan ab und verwundete da⸗
mil den Soldaten erheblich. Nachdem er diese
That verübt, floh er und kehrte auch nach Ablauf
seines Urlaubs nicht wieder in seine Garnison zu⸗
rück; es wurde deshalb Haftbefehl gegen denselben
erlassen, aber vergeblich. Heute Nachmittag wurde
nun auf dem hiefigen Polizeikommissariat Anzeige
erstattet,' der Verfolgte befande sich auf einem Schiff
im Moannheimer Rheinhafen. Zwei Schußtzleute in
Civil wurden alsbald beordert, nach König zu
fahnden. Diese mietheten eine Gondel und machten
in Begleitung eines Mannheimer Schutzmannes —
gleichfalls in Civil — eine Spazierfahrt im Mann⸗
heimer Rheinhafen. Nicht lange dauerte es, da
hatten sie auch schon den Flüchtling auf dem Schiffe
ideckt und landeten an demselben. Die Gefahr
erkennend, stürzte sich König sofort in einen anderen
Nachen und ruderte lustig davon, der Mannheimer
Schutzmann ebenfalls hintecher. Letzterer nicht un⸗
gewandt, hatte den Flüchtling nach einem viertel—
stündigen Wettfahren erxreicht und wollte nun zur
HZerhaftung schreiten. Da kam er aber schlecht an.
König sprang ins Wasser und zeigte sich als kühner
Schwimmer. Das kalte Bad behagte indeß der
Schiffsratte nicht, denn nach kurzer Zeit ließ fie
fich im Hafen gefangen nehmen. Mit der einen
Hand den Karpfen“ im Wasser am Kragen fassend
mit der anderen das Ruder führend, steuerte nun
der Mann des Gesetzes dem Lande zu, von einer
ungeheueren Menschenmenge jubelnd begrüßt. Koͤnig
wurde darauf verhaftet und ins hiesige Amtsgerichts-
gefängniß verbracht, von wo er morgen die Reiß⸗
nach Germersheim antreten wird.
Vermischtes. J
4Das Jahr 1888 zeichnet sich durch einen
Fall aus, welcher nur alle achtundzwanzig Jahre
wiederlehrt. Der Monat Februar wird fünf Mitt⸗
Doche zäblen, was seit 1860 nicht vorgekommen