Full text: St. Ingberter Anzeiger

Beschäftsleute sind an der Angelegenheit theilweise 
mit bedeutenden Summen betheiligt. (Pf. Ztg) 
— Speyer, 17. Mai. Ueber das Vermögen 
des Wasserwerkdirektors Louran, dessen Aufenthalt 
J. Z. noch unbekannt ist, wurde unter Heutigem 
die Gant ausgesprochen. Es liegen Forderungen 
der unbegreiflichsien Art vor, die sich nur aus einer 
leichtsinnigen Art der Wirthschaftsführung erklären 
lassen. (Pf. V.) 
— Frankenthal, 18. Mai. Gutem Ver⸗ 
nehmen nach ist der flüchtig gegangene Ingenieur 
und Direktor des Wasserwerkes Speyer, J. Ph. 
douran in Frankfurt a. M, von einem Geheim⸗ 
polizisten verhaftet und gefänglich hier eingebracht 
worden. (Frih. T.) 
— Im Gesetz⸗ und Verordnungsblatt Nr. 25 wird 
das unterm 26. April vor. Mis. sanktionierte Ge⸗ 
setz, die Abänderung von Bestimmungen des in der 
Pfalz geltenden Hypotheken⸗ und Vormundschafts⸗ 
techtes beir. publiziert. Das neue Gesetz tritl be⸗ 
fanntlich am 1. Jan. 1889 in kraft. 
— Pfalzische Eisenbahenen. Auch der 
Monat April brachte eine ansehnliche Mehreinnahme, 
welche die bisher im laufenden Jahre gemachte 
Wahrnehmung bestätigt, daß die Zunahme des Ver⸗ 
kehrs auf saͤmtlichen Betriebszweigen des Anter⸗ 
nehmens eine bemerkenswerthe Stetigkeit zeigt. Die 
GBesamteinnahme belief sich im letzten Monat auf 
1,350,225 M. und ergab somit gegen den April 
1887 ein mehr von 50,888 M. Hiervon entfällt 
auf den Personenverkehr, welcher 338,729 M. er⸗ 
hrachte, ein Plus von 19,472 M., auf den Güter⸗ 
transport mit 788,710 M. ein Plus von 20,8374 
Mark und auf die Kohlentransporte mit 272,785 
M. ein Mehr von 11,036 Mark. Seit dem 1. 
Januar wurden vereinnahmt 5,127,718 M., oder 
224,618 M. mehr als im gleichen Zeitraum des 
gorigen Jahres. 
zermi Ites. 
St. Johann, 18. Mai. Endlich ist das 
an der alten Brücke versunkene Schiff gehoben und 
an die St. Johanner Uferseite gebracht worden. 
Um 3 Uhr gefiern Nachmittag zogen 16 Pferde 
an, aber resultatlos; um 5 Uhr legten sich dann 
25 Pferde mit aller Kraft in die Sielen, ange- 
feuert von Schiffsleuten mit wildem Ho! und Hü! 
und der Peitsche. Endlich dann der ersehnte Er— 
folg! Die Rechnung für die mehrfach mißglückte 
und schließlich gelungene Arbeit wird den damit 
Beglückten wohl nicht annenehm berühren. 
(S.⸗J.S. A.) 
F Saarbrücen. Beim 70. Regiment wurden 
in den letzten Tagen an die einzelnen Compagnien 
die zur neuen Armeeausrüstung nöthigen Gegen⸗ 
fände vertheilt. Die alten Tornister wurden zum 
großen Theile in der Werkstätte eines hiesigen 
Sattlermeisters umgearbeitet; sie sind kleiner ge⸗ 
worden. Ferner wurden an die Mannschaften 
Segeltuchschuhe ohne Kappe abgegeben; die Feld⸗ 
flasche wird ohne Riemen getragen und mittelst eines 
AV 
sind umgeändert, der neue Brotbeutel wird an der 
rechten Seite eingehackt; die Säbeltaschen wurden 
ntsprechend dem kleinen Säbel umgeändert; der 
gerollte Mantel wird um den Tornister gelegt und 
oben angeschnallt, die Feldmütze liegt auf dem 
Tornister unter dem Mantel. Man sieht jetzt 
marschirende Abtheilungen des 70. Regiments, welche 
gemäß der neuen Armeeausrüstung equipirt sind. 
F Forbach, 16. Mai. Heute Nachmittag 
war Dombaumeister Tornow hier anwesend, um 
in Begleitung mehrerer hiesiger Alierthumsfreunde 
die seit zwei Jahren auf dem Forbacher Schloß⸗ 
berge durch Fabrikbesitzer G. Adt veranstalteten 
ausgedehnten Ausgrabungsarbeiten einer fachmänni- 
schen Besichtigung zu unterziehen. Er erklärte die 
bis jetzt zutage geförderten Ergebnisse als in jeder 
Beziehung hoch inieressant und verspricht sich von 
der Weiterführung der Arbeiten weitere archäologisch 
wie historisch bedeutende Funde. Anfangs Juni 
wird derselbe wieder hierher kommen, um die tech⸗ 
nischen Einzelnheiten bezüglich der Fortsetzung der 
Ausgrabungen festzustellen. Der Besitzer der Aus⸗ 
grabungsbebiets, G. Adt, hat fich im Interesse der 
Sache dankenswerther Weise bereit erklärt, nicht 
bloß eine genaue Aufnahme der Ruine anfertigen 
zu lassen, sondern auch die weitergehenden Werth 
befitzenden Funde, wie Wappen⸗ und Inschriften⸗ 
steine, keramische Merkwürdigkeiten, Ueberreste von 
Frescogemaldeu, venetianische Glaswaaren u. s. w., 
dem Metzer Museum zu überlassen, das damit eine 
erhebliche Bereicherung erfährt. 
Muünchen, 16. Mai. Die Konigsschlosser 
wurden gestern dem allgemeinen Besuche geöffne 
und ist bereits gestern Abend eine aus 11 Herrer 
bestehende englische Reisegesellschaft zu deren Besuch 
von hier abgereist. 
München. Die Immatriculation an hie⸗ 
figer Universität hat in diesem Semester die Zahl 
3600 erreicht. 
. Muünchen. (unstgewerbe⸗Ausstellung.) 
Die Gesamtzahl der Aussteller beträgt 973. Hier⸗ 
pon treffen auf Baden 110, auf Bayern 536, von 
velchen auf München allein 288 treffen, auf Preu⸗ 
zen 165, auf Sachsen 58, auf Württemberg 42 
juf die Reichslande 28, auf Oesterreich 34 und 
muf die Schweiz 14. Unter den bayerischen Aus—- 
tellern befindet sich u. A. auch J. K. H. Prin- 
essin Arnulf mit folgender eigener Handarbeit: 2 
gestickte Wappendecken: Wappen Kaiser Ludwigs 
zes Bayern und seiner Gemahlin Margarethe von 
dolland; Wappen Kaiser Rupprechts und seiner 
Femahlin Elisabeth von Hohenzollern. Der Ga⸗ 
cantiefonds beträgt 600. 000 Mk. Se. K. H. der 
Zrinze Regent hat dem Ministerium des Innern 
25, 000 Mk. zu Unterstützungen für unbemittelte 
zayerische Kunsthandwerker, die sich an der Aus— 
dellung betheiligen wollen, zugewendet. Welch' 
egen Antiheil das gesammte Land an der Aus— 
ellung nahm, beweist die Bildung der zahlreichen 
Jollecup⸗Aussiellungen; u. A.: Vereinigte Möbel⸗ 
hreiner von Kaiserslautern mit 12 Theilnehmern; 
dudwigshafen 8 Theilnehmer: Domcapitel Speyer; 
dorbflechtschule Roxheim; Pfälzisches Gewerbemuseum. 
4 Mainz, 18. Mai. Die gestrige Versamm⸗ 
ung der streikenden Maurer wurde auf Grund des 
Socialistengesetzes aufgelöst und die auf heute an- 
deraumte Versammlung unier Strafandrohung ver⸗ 
zoten. 
Ober Wollstadt (Kheinhessen,) 15. Nai. 
Bei einem gestern dahier stattgehabten großen Brande 
st auch der Kirchthurm in Asche gelegt worden. 
die drei Glocken sind vollständig zerschmolzen, die 
dirchenuhr und die Orgel zerstört. Ebenso hat der 
dachstuhl der Kirche sehr Noth gelitten und ist es 
uur der aufopfernden Thätigkeit der zur Hülfe her⸗ 
zeigeeilten Feuerwehr zu danken, daß der übrige 
Theil der Kirche gerettet wurde. Eine Scheuer, 
—X 
twa 5 Meter von dver Kirche. Man vermuthet, 
daß ein am Tage vorher entlassener Knecht aus 
Rache das Feuer angelegt hat. Der Schaden wird 
auf nahezu hunderttausend Mark geschätzt. 
In Al gier tritt dieses Jahr die Heu- 
ichrecenplage mit außerordentlicher Heftigkeit 
uuf. Ganze Landerstrecken im Innern sind schon 
airg mitgenommen worden. Bis jetzt sind die 
Schwärme noch nicht an die Küstengegenden gelangt; 
noch liegt die Gefahr sehr nahe, da diese gefährlichen 
Infekten sich über die ganze Kolonie verbreiten. 
hon der ungeheueren Menge kann man sich eine 
Borstellung machen, wenn man bedenkt, daß ein 
Fisenbahnzug durch fie aufgehalten wurde. Man 
mußte die Bahn von Heuschrecken freischaufeln, wie 
in andern Landern von Schnee. Die Regierung 
hekämpft dieses Uebel auf das äußerste. Tausende 
don Eingeborenen find aufgeboten, um unter Leit⸗ 
jung französischer Beamten Eier und Larven zu 
ersören. Die Noth hat zur Entdeckung verschie⸗ 
dener neuer Mittel der Zerstörung geführt; doch ist 
es bei alledem fraglich, ob man des Uebels Herr 
»u werden vermag. 
Sterbefälle. 
Gestorben in Friedelsheim Abrah. Pletscher, 66 
J. a.; in Neustadt a. H. Elise Hoffmann, geb. 
Zauer. 
Telegraphischer Schiffsbericht 
der „Red Star Linie“, Antwerpen. 
Philadelphia, 16. Mai. — Der Posi⸗ 
hampfer „Vaderland' der „Red Star Linie,“ ist 
pon Anlwerpen heute wohlbehalten hier angekommen. 
New⸗York, 17. Mai. — Der Postdampfer 
Rhynland“ der Red Star Linie,“ ist von Ant⸗ 
verpen heute wohlbehalten hier angekommen. 
Neueste Nachrichten. 
Paris, 18. Mai. Das Senat setzte die 
geraihung des Recrutirungsgesetzes fort. Artikel 
z2 setzt den Dienst für die Schüler der Seminarien 
1. s. w. auf ein Jahr fest. Ein Amendement 
Fresneau, welches die Seminaristen und Lehret 
som Dienste befreien will, wird mit 211 gegen 106 
Ztimmen verworfen. 
Belgrad, 18. Mai. Die Erͤ 
der Eisenbahn nach Salonichi fan 
Der erste Zug mit der Commission ist 
gegangen. 3/ 
Belgrad, 18. Mai. Bei der jun 
sammenkunft des Königs Milan mit 
Natalie in Wien ist die dort versuchte du 
nefinitiv gescheitert. Der Konig kehtt ian 
zurück. Die Königin wird den Somm— * 
dem Kronprinzen in Wiesbaden berblihe 
Kronprinz soll auch ferner in Deutschlan 
werden. 
Kopenhagen, 18. Mai. Dien 
Industrie⸗, Kunst⸗, Gewerbe⸗und landwig 
Ausstellung ist heute vom König Chrisnan 
zroffnet worden. Die ganze Königsfanilien 
wesend. Fertig find die standinavische, dien 
ind die franzosische Abtheilung; die —X 
heilung ist noch ganz leer, ebenso die n 
Der Gesamteindruck ist recht befriedigend. 
Fur die Nedaktion verar“—tlich: g. XFr 
nidn era — 
Im Interesse der guten Sache nehmen wir hiermi 
zolt Veranlafsung, die geehrten Hausfrauen auf di 
oorzüglichen Eigenschaften der amerikanischen Vril 
Elanz⸗ Straͤke von Fritz Schultz jun. — 
merksam zu machen. Jede Dame vermag beim — 
ameritanischen Glanz⸗Stärke leicht und sicher die 
Plaättwäsche — mit oder ohne Glanz — zu erseug 
ist dabei — auch für die ungeübte Hand — ein N 
vollständig ausgeschlossen. Der große Erfolg, dend 
fin dung der Firma Fritz Schulz jun., Leipfig üben 
rungen, hat l ider viele werihlose Nachahmungen i 
folge gehabt und liegt es deshalb im Interesse da 
frauen, beim Einkauf besonders ausf die, jedem Pad 
Jedruckte Schutzmarke „Globhus“ und Firma „Friß 
un., Leipzig“ zu achten, um diese amerilanisqt 
Stärke auch sicher echt zu erhalten. 
Letztere ist in Paketen aä 20 Pfg. überall in dun 
Tolonialwaren⸗ Drogen⸗ Seifen⸗ etc. Handlungenu 
Die in unserem Blatte bereits des Oefteren w 
tirten Wormser Loose à 2 Mark erfreuen sihn 
Nachfrage nicht nur Seitens des Publilum, 
etwas gewinnen möchte“, sondern auch Seitens heh 
höchster Herrschaften, die des edlen Zwedes hahhe 
Lotterie durch Annahme von Loosen unterstüten. de 
sst die Ziehung am 30. Mai gesichert und die bei 
dotterien unliebsame Verschiebung ausgeschlossen. 
ʒei den belannten Verlaufsstellen noch zu haben 
Gratis und franco erhält man durt 
die Buchhandlung von G. A. Linden 
maier in Tübingen die Broschüre 
* * 
Idie Unterleibsbrüche 
2und ihre Heilung, ẽ 
ein Rathgeber für Bruchleidende. 
AM— 
* 
— 
Gestüthzt auf das Vertrauen, 
welches unseren Anker⸗Pain⸗Etr 
peller seit ea. 20 Jahren entgegen 
bracht wird, glauben wir hierdurch 
auch Jene zu einem Versuch einladen 
zu dürfen, welche dieses beliebte Haus⸗ 
mittel noch nicht lennen. Es ist kein 
Geheimmittel, sondern ein streng 
reelies, sachgemaͤtz zusammengesetztes 
Praparat, das mit Recht allen Gichte 
und Rheumatismus⸗Leidenden 97 
durchaus ——— empfohlen zu 
werden verdient. . der beste Beweis 
bafur, daß dieses Mittel volles Ver⸗ 
trauen verdient, liegt wol darin, —— 
blele Eranke, nachdem sie andere 
homphaft angepriesene Heilmittel ver 
sucht, doch wieder zum altbewahrten 
dain⸗ Erpelier greisen. Sie haben 
sich eben durch Vergleich davon uber⸗ 
zeugt, daß sowol rheumatische Schmet 
en! wie Güederreihen ec. als auct 
ahne, gopfe und Nuckenschmerzen 
Zenenstiche ec. am fichersten durch 
Erpeller· Einreihungen verschwinden 
Der billige Preis von 50 Pifg . bezw 
Het ermsglicht auch Unbemitteter 
die Anschaffung, eben wie zahllo 
Erfolge dafür bürgen, daß das Gelb 
micht unnuß ausgegeben wird. Man 
hüte sich vor schaͤdichen Nachahmunge 
und nehme nur Pain⸗Expeller m 
der Marke Auer als ech 
Vorraͤtig in den meist en Apotheken 
Zaupt⸗ Depot Marien⸗Apothelt 
Nüurnberg. Nahere Auskunft erteilen 
F. Ad Richter & Cie., Rudolstadt 
Diese x Nummer unseres Bla 
iegt das illustritte Sonntagen 
Gute Geister⸗ Nro. J bei.