Full text: St. Ingberter Anzeiger

ungsboot in Stücke, zertrümmerte 
— ——— enne 30 Fuß von der 
Lurt —5— Die Ventilatoren wur⸗ 
zdanzllei 3 ind Toͤnnen Wassers fanden ihren 
yn — Schiffsabtheilungen, welche meh⸗ 
thheg in ooch unter Wasser gesetzt wurden. Fünf 
att wurden aufs Dick geschleudert und erhiel⸗ 
eben am Kopf und im Gesicht. Die 
en e In solcher Gewalt gegen den Dampfer 
*, A 440 Fuß lange Riesenschiff in seinem 
m, fn erbebte und die Passagiere erschredt aus 
ee sprangen, um in der Meinung es sei 
den nanmensioß erfolgt, auf's Deck zu eilen. 
* eRPomi drohte unter den 800 Zwischendecspas 
n auszubrechen, als diese fanden, daß ihnen 
n Weg nach oben durch Zusammenstürzen der 
ephen versperrt war. Der Kaltblutigkeit und 
h sonnenheit des Nopitäns und seiner Offiziere 
ins eʒ glücklicher Weise, die erschreckten Auswan · 
nwieder zu deruhigen. Nach dem Unfall muß⸗ 
der Dampfer sechs Stunden beidrehen, um die 
sinenen Schüden auszubessern. 
paus Oberschlefien, 20. Mai. Die 
werbelammer für den Regierungsbezirk Oppeln 
llärt in ihrem Jahresbericht für 1887 den starken 
ghjug namentlich der weiblichen Arbeitskräfte nach 
hachsen und anderen cübenbautreibenden Gegenden 
sit eine Kalamität für den größeren Grundbesitz, 
dem dadurch Arbeitskräfte entzogen und vertheuert 
oden, und empfiehlt im Inleresse der Moral 
due fiärkere polizeiliche Ueberwachung der Aus⸗ 
nderungsagenten. „Im Frühjahr“, führt der 
Fucht aus, „ist in Oberschlesien geradezu ein 
cladenmarkt. Unternehmer kaufen die Leute 
uch Versprechungen und ein Handgeld auf; sie 
den an den Bahnstationen zusammengeführt 
af Extrazügen ärger wie auf einem Sklavenschiff⸗ 
ngepfercht und so mit den billigsten Transport· 
bsen wie das liebe Vieh an den Bestimmungsort 
gebracht. Wie sie von da im Herbst zurückzu⸗ 
nmen pflegen, ist bekannt. In der Regel sind 
x allerdings mit so viel Geld bersehen, daß sie den 
Dinter über faullenzen können. 
f Aus Zür ich wird geschrieben: Seit einigen 
Tagen geht durch die Blätter die Notiz, daß Frau 
d. jur. Emilie Kempin der hiesigen Erziehungs- 
diteclon ein Gesuch um Zulassung als Docentin 
an der Züricher Hochschule eingereicht habe und 
dig zur Erledigung desselben ihr begonnene Vorles⸗ 
ung über römisches Sachenrecht in einem Privat⸗ 
dause abhalte. Die Motivirung ihres Gesuchs ist 
ins unbekannt. Was diese Frage anbetrifft, so 
xjagt allerdings die gegenwärtig in Kraft be— 
iehende Universitatsordnung vom 7. März 18856 
n Abschnitt 4 „Zulossung der Privatdocenten“ 8 
W doselhst nur. daß, wer als Docent auftreten 
wol, fich in schriftlicher Eingabe an die Erzieh—⸗ 
ungsdireciion zu wenden habe. Dagegen ist im 
Mliicherischen unterrichtsgesetz, Titel „Akademische 
ehefteiheit im 8.188 ausdrüdlich bestimmt: 
—— gebildete Manner können in jeder 
vier Fakultäten als Privatdocenten auftreten!“ 
ain Zusatz üüber die Lehrthätigkeit der Frauen ist 
p Abschnitte nicht vorhanden. Man kann 
nach das Schicksal der Eingabe ermessen. 
da dan 23. Mai. Gteues von Boulanger.) 
i adical publicirt Auszüge aus zwei Briefen 
e s vom 12. März und 22. Januar 1872 
o ere daß Boulanger's Regimen! 
e 7 ommune eine sehr her vorragende 
* ampfe gegen die Insurgenten spielte 
—8 Schuͤsse auf dieselben abfeuerte und auf 
— seines Obersten eine Adresse an die 
hepe wersammluns unterzeichnete, worin es den 
und that, nur den Erwahlten des Volkes 
88 Der erste dieser Briefe ist an die 
ainnn on zur Prüfung der Befoͤrberungen, der 
die Nationalversammlung gerichtet. Bou⸗ 
Ie gmt fich in ihnen seiner gegen die Kom ⸗ 
etrichteten Heldenthaten, um sich die Obersten- 
* erhalten. Der Radical“ wird morgen 
n Documente publiciren bezüglich der 
8* eiten, welche die Versailler Atmee an allen 
* r an denen Boulanger sich ausgezeich ⸗ 
da en rühmt. Man hofft, durch diese Pub⸗ 
enn alle Sozialisten dem Boulangismus zu 
vy azott. 16. Mai. Der Wosserstand 
uind Mnsüppinist gegenwärtig böher als seit 1851 
ind die Ueberschw 
Shaden * wemmungen richten unermeßlichen 
n Wast, Der Regierungspegel verzeichnet jetz 
erhöhe von 10 Fuß 9 Zoll. d. d. 7 Zoll 
mehr als bei der großen Ueberschwemmung des 
Jahres 1881. Oberhalb Quincy, Illinois, ziehen 
sich Hunderte von Meilen weit die Dämme hin 
zum Schutze des reichten Ackerbaulandes des Mis⸗ 
iisfippithales. Am Sonntag Morgen brach der 
Strom an zwei Stellen durch den Indian Grove— 
Damm und verwüstete in wenigen Stunden Tau— 
sende von Aeckern der üppigsten Weizenfelder. Die 
Farmer hatten Tag und Nacht an dem Erdwertk 
J'arbeitet. Die Fluthen brachen aber so plötzlich 
derein, daß die Mehrzahl kaum das Leben ihrer 
Angebörigen retten konnten. Weithin konnte man 
das Geräusch hören als der 20 Fuß tiefe Strom 
ich über die Ebene ergoß. Durch reitende Boten 
purden die Farmer gewarnt, weiche vielfach Alles 
m Stiche lassen und ihr Leben in Booten retten 
nußten. Am Montag Abend erfolgte der Bruch 
des Carte⸗Dammes, welcher sich 54 Meilen weit 
von Quinch erstreckt, zwischen Hannibal und St 
Zouis und, als auch bald darauf der Alexandria⸗ 
damm, 39 Meilen oberhalb Quincy, brach, so 
vurde diese blühende Stadt völlig üderschwemmt. 
Der Verlust der Farmer ist fast unberech-nbar. 
Tausende von Stück Vieh ectranken. Der Mississip⸗ 
pi ist jetzt bei Quinch 10 bis 15 Meilen breit. 
Exrport nach Chile. In Anbetragt des 
regen Expottes der deutschen Industrie nach Chile 
zeigert sich natürlicher Weise auch das Bedürfniß 
der Publicitat in den dortigen Zeitungen. Es 
dürfte daher für manchen deutschen Idustriellen die 
Nachricht von Interesse sein, daß eines der Haupt⸗ 
hlätier von Chile, die in Valparaiso erscheinenden 
Deutschen Nachrichten“, eine General⸗Agentur in 
Furopa errichtet und damit die bekannte Annoncen⸗ 
Expedition von Adolf Steiner in Hamburg betrau 
han. Die „Deutschen Nachrichten“ in Valoaraiso 
sind nicht nur das bedeutendste deutsche Blatt in 
Thile, sondern zählen überhaupt zu den gelesensten 
Biätiern an der Westküste Südamerika's. Dit 
Annoncen ⸗Expedition von Adolf Steiner hat außer 
der alleinigen Inseratenannahme auch die Function 
bernommen, über hervorragende Neuheiten der 
deutschen Industcie der Redaction in Valparaiso 
Bericht zu erstatten, damit dieselben in den „Deut⸗ 
chen Nachrichten“ gebührend besprochen werden. 
Rordd. Allg. Zeitung.) 
Landwirthschaftlices. 
—A 
hbeigemischt werden) Fast allgemein wird 
den Arbeitspferden Häcksel unter den Hafer ge⸗ 
mischt. Dagegen läßt sich nun allerdings anführen, 
daß der Hächsel gar keinen Nährwerth besitzt, also 
den Magen nur unnüt beschwert. Darauf ist zu 
xwidern, daß der Häcsel nie in solchen Mengen 
dem Hafer beigemischt werden darf, daß dadurch 
ine Beeinträchtigung der Futtermenge, die das 
Pferd annehmen kann, entstehen könnte. Der Häcksel 
ann nie den Hafer ers tzen. Wenn nun doch bei 
zemischt wird. so geschieht dies nur, um ein⸗ 
jzessere Ausnutzung bei der Verdauung zu erzielen 
Die Häckielbeimischung zwingt namlich die Pferde 
angsam zu kauen, und den Hafer tüchtig mit 
Zp'ichel zu befeuchten. Sonst kommen, namentlich 
dei gierigen Fressern, sehr viele Haferkoͤrnet ganz 
und unzerkaut in den Magen, werden dort nich 
derdaut sondern gehen unbenutzt wieder ab. Di⸗ 
dauptsache ist aber, daß den Pferden gehörig 
Z it zum Fressen gelassen wird, sonst wird die Dau⸗ 
ung und Fuiterausnutzung immer eine schlechte 
bleiben. 
Zur Vertilgung der Binsen auf] 
einer Wiese) ist vor allen Dingen gründliche 
Trocdenlegung erforderlich, serner ist öfteres Ab⸗ 
chneiden der Binsen, reichliche Dungung mit Com ⸗ J 
»ost, sowie mit Kalk und Asche zu empfehlen. 
venn die Binsen in vereinzelten Ballen auftreten, 
hut man gut dieselben mit den Spaten auszu⸗ 
echen, den Wurzelkopf mit Asche stark zu bestreuen 
ind in die durch das Ausstechen entstandene Grube 
as ausgestochenene Erdstück umgekehrt hineinzu—⸗ 
legen; sind dagegen die Binsen über die ganze 
Wiese verbreitet, so ist nur eine starke Kalkdüngung, 
velcher zweckmäßig bald eine dünne Aschendüngung 
olgt, wirksam. F 
Gemeinnuͤtziges. 
(Der Jucktnotchen; Ausschlag.) Bei 
den zu Zugzwecken verwendeten Pferden und Rin- 
dern kommt im Frühjahr, wenn sie meht angestrengt 
werden und statt der knapperen Nahrung nun reich⸗ 
liches, hitzendes Futter erhalten, ein Ausschlag vor, 
der unter dem Ramen Juckknötchen, Jucausschlag 
detannt in Er ist enweder über den ganzen 
— 
örper verbreitet, oder hat seinen Sitz vornehmlich 
an der Mähne, dem Schweif oder an anderen ein⸗ 
zlnen Stellen. Gefährlich ist der Ausschlag an 
und für fich zwar nicht, indeß wird er lästig, wei 
d'e Thiere die befallenen Stellen reiben und scheuern 
und dadurch eine Entzündung veranlasse. In 
solchen Fällen kann sich das Uebel monatelang 
halien, und es zeigt dann auch die Neigung zur 
öfteren Wiederkehr. Es ist deßhalb doch angezeigt, 
eine Behandlung vorzunehmen, zumal dieselbe sehr 
einfach ist. Man destreicht nämlich die erkrankten 
Stellen nur mit einer 2 proz. Sublimatlösung 
jäglich einmal, als innerliches Mittel gibt man 
ꝛtwas Glaubersalz. — 
Telegraphischer Schiffsberiut 
der „Red Star Linie“, Antwerpen. 
New-York. 22. Mai. — Der Postdampfer 
„Westernland“ der“, Red Star Linie“, welcher am 
12. Mai von Antwerpen abging, ist heute wohlbe⸗ 
halten hier angekommen. F 
Neueste Nachrichten. 
Freiburg, 24. Mai. Oberbürgermeister 
Winterer in Konstanz wurde einstimmig zum Ober⸗ 
bürgermeister von Freiburg. 
Berlin, 24. April. Kaiserin Augusta küßte 
nach beendigter Trauung das Brautpaar zuerst. 
Prinz Heinrich kniete vor ihr nieder und küßte ihr 
zuersi die Hand, dann wurde er von der Kaiserin 
umarmt. Darauf empfing Kaiser Friedrich das 
Brautpaar, umarmie beide stehend und küßte beide 
aufs herzlichste. Desgleichen that die Kaiserin 
Viltoria. 
Berlin, 24. Mai. Prinz Heinrich und Ge⸗ 
mahlin sind heute Nachmittag 8 Uhr mit Sonder⸗ 
zug von Charlottenburg nach ihrem Schlosse Erd⸗ 
mannsdorf in Schlesien abgereist. Auf dem Wege 
zum Bahnhofe drachte die dichtgedrängte Volks⸗ 
menge stürmische Huldigungen dar. 
Berlin, 24. Mai. Aus sicherster Quelle 
geht der „Str. P.“ soeben die Nachcicht zu, daß 
Kaiser Friedrich den Großherzog von Hessen und 
bei Rhein zum Inspekteur der 3. Armee Inspeltion, 
welcher das 7., 8. und 9. Armeeklorps zugetheilt 
sind, ernannt hat. 
Turin, 283. Mai. Im Alfieritheater fanden 
gelegentlich eines französischen Schauspiels große 
antifranzösische Demonstrationen statt. Nach dem 1. 
Akte räumte die Polizei das Theater. 
Protestantischer Gottesdienst. 
Trinitatisfest den 27. Mai 410 Uhr vor⸗ 
3 Text Joh. 8, I-15. Lied 261 
2 Ühr nächmittags SPahressfent des Dia- 
Koninsenvereins, Festpredigt von Herrun 
Pfarrer Pieper in Elversoberg. 
Chorgesang: „Ich hebe meine Augen auf“ 
v. Lüitzel. 
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ia, und a Pfund. 
Niederlage in St. Ingbert bei 
zräulein Anna Ehrhardti, P. 
Zepp, Neuweiler: Frau Johanna 
raur.