Iéä
4 — 20 T
M. 8 9 —3 ** 8 — —* — —1
7 ag
iches O des königl. A i J
Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
er „St⸗JInugberter Anzeiger! erscheint wöchentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2 mal wöͤchentlich mit Unterhaltungs
an und Sonntags mit —— illustrirter —— Das Blatt koster vierteliahrlich 1/ 60 8 cschliehch Tragerlohn; durch die Post bezogen 16 75 3 einschlie ßlich
0 J Zustellungsgebuhr. Sie Einruckungsgebühr fur die gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beiragt bei Inseraten aus der Pfalz 10 3, bei außerpfälzischen und solchen
auf welche die Expedition Anustunft eriheilt, 15 , Reklamen 30 B. Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet.
12. 23. Jahrg.
Deutsches Reich.
Muͤnchen, 13. Jan. Der Eisenbahnausschuß
der Kammer der Abgeordneten hielt heute Abend
eine kurze Vorbesprechung, in welcher beschlofsen
wurde, daß der Refereni Abg. Lukas mündlichen
AVngt uüber die iesseitigen Lokalbahnen einschließ—
lich der hierzu eingelaufenen Petitionen erstatten
„soll. Für den Gesetzentwurf betreffend die pfäl⸗
zischen Lokalbahnen wurden als Referenten die Abg.
Dr Deinhard-Neustadt a. H. und Märcker⸗Zwei⸗
brücken⸗Pirmasens (beide nauonalliberal) aufgestellt.
Muͤnchen, 13. Jan. Das Aufrücken im
Offizierskörper des bayerischen Fußvolks hat sich.
chwie bayerische Blätter seststellen, in den jungsten
»e wei Jahren überaus günstig gestaltet. Es wurden
en dieser Zeit 114 Premierlieutenants zu Haupt—
euten besordert, während in früheren Jahren bis
1878 zurück jährlich nur 23 Haupileute durch
schnittlich ernaunt wurden. In gleichem Verhaͤltniß
fieht das Aufrücken der Secondelieutenants zu
Premierlieutenants. Die Premierlieutenants waren
bei dem Fußvolk im Durchschnitt 9, bei der Reiterei
8 bis 11 bei dem Geschützwesen 10 bis 11 Jahre
Secondelieutenants.
Muͤnchen, 14. Jan. Die Angabe, daß der
unius, der nach Rom gereist ist, auf den Mün⸗
hener Posten verzichten werde, ist unbegründet.
Ez liegt in der Absficht der Regierung, das
vürgerliche Gesetzbuch, wie aus den Be—
schlussen der Kommission hervorgegangen ist, soweit
wie möglich der öffentlichen Kritik zu unterbreiten.
Auch geht man damit um, Organe bestimmter
Interessenkreise, also des Handels, der Industrie,
der Landwirtschaf!ec., zu gutachtlichen Aeußerungen
aufzufordern. Die Kommissin selbst hat derartige
Schritte als wünschenswerth bezeichnet.
Berlin, 14. Jan. Die Eröffnung des Land⸗
tages fand heute Mittag 12 Uhr im Weißen Saale
des königlichen Schlosses statt. Die Tribünen
waren mäßig besucht; die Hof; und die Diplo—
matenloge waren leer. Im Saale waren etwa
150 Abgeordnete anwesend. Die Minister traten
‚zaarweise ein und stellten sich auf der linken Seite
des verhüllten Königsthrones auf. Minister von
Puttkamer verlas die Eröffuungsrede, weiche bei
der Schilderung der günstigen Finanzlage und der
Erleichterungen der Communal-Schullasten von
Beifall begleitet waren. Nach Verlesung der
Thronrede brachte der Präsident des Herrenhauses,
Herzog v. Ratibor, ein dreifaches Hoch auf den
aiser aus.
*Der Reichskanzler wird Mitte dieser Woche
nus Friedricheruhe in Berlin zu dauerndem Aufent⸗
halte erwartet und mit dem Eintreffen des leitenden
Staatsmannes am Mittelpunkt der politischen Ge⸗
chäfte wird die gesammte innere Politik wieder in
jebhafteren Fluß gerathen. Hierzu trägt anderseits
allerdings auch die Fortsetzung der parlamentarischen
Campagne im Reichstage, welcher seine Verhand⸗
lungen an diesem Dieastag mit der Spezialberath—
ung des Marine⸗Etats wieder aufniwmt, sowie
die eröffnete neue Session des preußischen Land⸗
sages das ihrige bei, während außerdem noch die
Parlamenie verschiedener Mittelstaaten tagen. Es
steht demnach für die nächste Zeit ein Nachrichten—
überfluß speziell auf parlamentarischem Gebiete zu
warten und werden hierbei selbstverständlich die
Reichstagsverhandlungen die meiste Aufmerksamleit
auf sich ziehen; wichtige Entscheidungen stehen in—
dessen im Reichstage in den nächsten Wochen wohl
aum bebor und dücften solche frühestens in der
Milnle des neuen Sessionsabschnittes erfolgen.
Die Vorlage betr. einen Rachtragsetat zur
Deckung der ehemaligen Ausgaben, welche zur Durch-
ührung des neuen Wehrgesetzes erforderlich sind,
st dem Bundesrathe bisher noch nicht zugegangen.
xs sollen ndch Verhandlungen darüber stattfinden,
ob die ganze Summe, welche für die Beschaffung
don Waffen, Bekleidung und Ausrüstung für das
zweite Aufgebot der Landwehr und den Landsturm
nöthig sind, auf einmal oder vertheilt auf mehrere
Jahre in Ansatz zu bringen sei. Daß die Ge—
ammtsumme rund 100 Millionen Mark betragen
wird, bestätigt sich.
Ausland.
1In Posen tayte in voriger Woche eine Ver⸗
ammlung von Vertretern des Handelsstandes und
cx VLandwirihschaft der östlichen Provinzen, in
velcher der Beschluß gefaßt wurde, eine Petition
mn den preußischen Landiag um Herabsetzung der
Betreidefrachten zu richten.
Wien, 14. Jan. Die „R. fr. Pr“ vernimmt,
don dem Grafen Schuwaloff sei als Nachfolger
des Prinzen Ferdinand von Coburg dee Prinz
darageorgewitsch, der Schwiegersohn des Fürsten
on Montenegro, in Vorschlag gebracht worden.
Nuf die Erkläcung Oesterreichs hin, daß es diesen
Faudidaren nicht acceptire sowohl wegen seines
Oesterreichs) eigenen als wegen König Milan's
Interesses, desfrn Stellung dann unhaltaar sei,
Zurde“ die Candidatur zurückgezogen. Man sucht
etzt einen neuen Candidaten.
Peter«burg, 15. Jan. Das „Journal de
St. Peterersburg“ sagt: Das Programm Wyschne⸗
gradki's bestätigke nochmals die loyalen und fried⸗
ichen Absichten der Regierung, sowie ihr Vertrauen,
daß der Frieden lange erhalten werden könne, wenn
die Integrität. die Würde und Ehre, sowie die
Interessen Rußlands geschützt würden. Keine Re⸗
zierung könne für die Aufrechterhaltung des Friedens
ine aͤbsolute Garnantie gewährleisten. Rußland
abe seine Friedenspolitik unter Bedingungen be⸗
hätigt und ausgesprochen, deren Wichtigkeit Nie⸗
nandem entgehen konnte.
Zur bulgarischen Frage liegt von
aeuerlichen Meldungen nichts als ein Wiener De⸗
nenti der Gerüchte, denen zufolge diplomatische
Berhandlungen über die bulgarischen Angelegen ⸗
Jeiten eingeleitet worden sein sollten, vor; von
jnem gemeinsamen Schritte der Mächte zur Ent⸗
ernung“ des Coburgers aus Bulgarien soll voll⸗
mnds teine Rede sein. Das bulgarische „Frage-
eichen“ wird also für Europa einstweilen noch
inberändert weiterexistiren! — Fürst Ferdi—⸗
and anwwortete beim Neujahrsempfange auf die
ßlückwünsche der Armee, er werde, durch einen
zeiligen Eid verbunden, seine Sache niemals von
zerjenigen Bulgariens trennen.
Torale und algische Nachrichten.
*Si. Ingbert, 16. Jan. Die gestern
Bormittag 10 Uhr im Horst'schen Lokale stattge·
sabte Generalversammülung des Hütten—
gereins behufs Rechnungsablage, und
deuwahl des Ausschusses war sehr zahlreich
esucht. Die Jahresrechnung zeigte ein sehr be⸗
riedigendes Resultat und gab zu Erinnerungen
eine Veranlassung, weßhalb dem Rechner Decharge
theilt wutde. Bevor zur Neuwahl des Ausschusses
eschritten wurde, erklärte der bisherige Rechner
hert Chr. Louis eine Wiederwahl nicht mehr an⸗
zunehmen; erledigt war durch den vor kurzem er⸗
olgten Rücktritt des Hrn. Kircher die Stelle eines
. Vorstandes. Durch die N uwahl wurden die Chargen
vie folgt besetzt. J. Vorstand: Herr Keller,
II. Vorstand: Herr Betz, Schriftfuhrer: Herr
Schneider, Rechner: Herr Eisenacher,
Heifitzer: die Herren Gg. Sch me Azer, Joh.
dager, Kopp, Potdevin Jungfleifch,
Zzurterman, Theobald und Schwarz.
— In der kurzen Zeit seines Bestehens hat es
der Hütten⸗Verein schon auf 750 Mitglieder ge-
bracht; wir wünscheu demselben auch fuͤr die Zu⸗
tunft fröͤhliches Gedeihen.
Die Innung für Bader, Barbiere und
Friseure für die Bezirke Zweibrücken und
hirmasens hält am Montag den 23. d. M., Vor⸗
nitiags 11 Uhr, im Deutschen Haus zu Zweibrü⸗
ken ihre erste Frühjahrs-Versammlung ab, worauf
wir Interessenten aufmerksam machen wollen.
Brlies kastel, 18. Jan. Das Ansuchen
der Gemeinden Bierbach und Wörschweiler um ein
ꝛigenes Bürgermeisteramt in Bierbach ist vom k.
Ministerium abgewiesen worden, und werden diese
Hemeinden fernerhin, wie bisher, zum Bürger⸗
neisteramt Blieskastel gehören.
BZrseskastel. Eine jugendliche Räuber⸗
bande hat dieser Tage in unserer Stadt nicht
wenig von sich reden gemacht. Unter anderen Ge⸗
schädigten wurden die hiesigen Bienenzüchter heute
dadurch überrascht, daß fast alle ihre Bienenwoh⸗
aungen, mehr als 20 an der Zahl, mit Gewalt
erbrochen und ihres Honigvorrathes, sowie verschie⸗
dener Imkerwerkzeuge beraubt waren. Einige Bienen⸗
easten sind sogar total zerteümmert. Wie sich her⸗
ausstellte, ist dieses Bubenstück das Werk einiger
ungen Burschen von hier im Alter von 14 Jabren,
velche in ihrem Handwerke schon so weit gediehen
ind, daß sie sich eine förmliche Niederlage auf dem
Speicher der „Carlslust“ zur Aufbewahrung der
Jestohlenen Sachen einrichteten. Dieselben Jungen
haben auch an verschieden Haäusern die Schlüsseln
don den Hausthüren gestohlen, wahrscheinlich zu
dem Zwecke, den betreffenden Häusern spater einen
rächtlichen Besuch abzustatten. Die verwahrlosten
Jungen sind bereits in den Händen der hiesigen
gl. Gendarmerie.
fu Kaiserslautern, 15. Jan, Zu Ehren
unseres Herrn Bezirksamtmannes Gust. Schmidt,
veichem durch die Gnade Sr. Kgl. Hoheit, unseres
gel. Prinzregenten Luiwold der Titel „Regierungs⸗
ath“ verliehen wurde, findet am naächsten Dienstag
im großen Fruchthallsaale ein würdiger Fstakt statt.
Zu dem um 6 Uhr d. T. beginnenden Bankett
Jaben die vollständige Kapelle des 18. Inf.Reg.,
owie die hiesige Musik⸗ und die hiefige Orchester⸗
Feteine ihr Theilnahme und Mitwirkung zugesagt.
— Kaiserslautern, 14. Jan. Wee die
„Nrdpf. Bztg.“ meldet, ist der städtischen Polizei-
hbehörde von Kirchheimbobanden das Recht
zur Ertheilung der Erlaubniß zum Tanzen voll⸗
Jändig entzogen worden und muß in Zukunft bei
eder Gelegenheit hierzu die Erlaubniß beim königl.
Bezirksamt eingeholt werden. Auch wird die 'Er⸗
aubniß nicht mehr den Vereinen, sondern nur den
Wirthen ertheilt, sodaß jedes Tanzvergnügen eines
Vereins als öffentliche Tanzmusik betrachtet zu
werden scheint.
Wald mohr, 12. Jan. Mit der in
Aussicht gestellten Kohlengrube scheint es nun bald
Ernst werden zu wollen. Wie wir aus befster
Zuelle vernehmen, soll demnächst in der Nahe des