Full text: St. Ingberter Anzeiger

Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. 
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Montag, 4. Juni 1888. 
Lokale und pfälzische Nachrichten. 
L. St. Ingbert, 4. Juni. Einen herbor⸗ 
agenden Kunstgenuß bot das gestern in der prot. 
dirche statigefundene Concerf des blinden Orgel⸗ 
irtuosen H. Bartels aus Dortmund und seiner 
hartnerin Frau Schindler aus Koblenz. Der 
Irt der Aufführung verbot jede Beifallsbezeugung, 
iber auf jedem Angesicht siand die tiefinnerlichste 
Bewegung zu lesen, in welche die weihevolle Musik 
die Seelen versetzte. Herr Bartels ist wirklich ein 
Virtuose auf der Orgel; mit wunderbarer Ge— 
vandtheit, mit seelischem Ausdruck und einer Re⸗ 
zistrierung, die dem Gehör wie die gewaltigste Or⸗ 
hestermusik sich darstellte, brachte er die sehr gewahlten 
-tücke seines Programms zur Ausführung. Be⸗ 
vunderung verdiente daneben auch die kunsivoll 
chöne Begleitung der vorgetragenen Arien, welche 
. B. bei der „Allmacht Gottes“ von Schubert zu 
der Höhe einer selbsiständigen Kunstleistung sich er⸗ 
hob. Die Sängerin selbst entzückte durch die Fülle 
ind Zartheit ihres ebenso technisch vollendeten wie 
ramatisch belebten Vortrages die Herzen der Hörer, 
denen hier im Gegensatz zu der vielfach entarteten 
dunst unserer Zeit die wahre Kunst in ihrer 
zöttlichen Schönheit und adelnden Gewalt mächtig 
ntgegentrat. 
Die Künsiler, welche morgens in der Mezzer 
garnisonskirche vor Tausenden aufgetreten waren, 
anden hier die Kirche nur mäßig besetzt, und 
voch hört man hier so häufig die Klage über die 
Seltenheit musikalischer Kunstgenüsse! Warum 
vird die gebotene Gelegenheit, das Beste zu hören, 
o spärlich benützt? Das wäre nief zu beklagen, 
venn auch in gebildeten Kreisen die Kunst im 
teuschen Gewande heiliger Schönheit keine Freunde 
mehr fände! 
* St. Ingbert, 4. Juni. Verwichene Nacht 
zegen halb 12 Uhr kam hier vor der Wirischaft 
von H. Klein eine Schlägerei vor. Ein Fremder 
vurde beim Verlassen des Lolals von einem Schmelz⸗ 
arbeiter, (wie wir hören, Nik. Adam) überfallen 
ind übel zugerichtet. Als er dann floh, setzte ihm 
der Angreifer nach, und soll hierbei der Verfolgte 
nach dem Verfolger geschossen haben, jedoch wahr⸗ 
cheinlich blind. Getroffen wurde Niemand. Die 
Arsache des Streites ist uns noch nicht bekanni. 
Die polizeilichen Untersuchungen werden den Fall 
jald aufklären. 
* St. Ingbert. 4. Juni. Bezüglich der 
Fisenbahnbeförderung von Kindern auf Rundreise⸗ 
ind Saisonbillete ist jetzt einheitlich bestimmt wor⸗ 
den, daß für die Beförderuug lediglich das Alter 
»es Kindes am Tage des Antritts der Reise für 
die gesammte Dauer derselben bei Benutzung des 
zetreffenden Billeis maßgebend bleibt. Es ist des⸗ 
halb nur der halbe Fahrpreis zu erlegen, wenn 
zas Kind am Tage der Billetlösung noch nicht 
das zehnte Lebensjahr zurückgelegt hat, und freie 
Mitnahme erfolgt, wenn an dem Tage, an wel⸗ 
hem der Begleiter sein Billet ersteht, das Kind 
ioch nicht vier Jahre alt ist. Wird die Reise 
pater angetreten als am Tage der ersten Abstempel⸗ 
ung (z. B.) bei kombinirten Rundreisebilleten), so 
ist der letztere allein maßgebend. 
* Si. Ingbert, 4. Juni. Es dürfte wohl 
am Platze sein, darauf aufmerlsam zu machen, 
daß seit dem 1. Oktober vorigen Jahres die neue 
Borschrift über Marschgebührnisse in Kraft ge⸗ 
reten ist. Nach Letzterer werden die den zu Ueh⸗ 
ungen ꝛc. einberufenen Mannschaften zuständigen 
Meilen⸗ x. Gelder nicht mehr, wie früher, bei 
— 23. Jahrg. 
den Militärbehörden, sondern durch die Bürger⸗ 
neisterämt er und zwarlerst am Tage vor dem Ab⸗ 
zjange zum Truppentheil bezw. zu der Sammelstelle 
Jezahlt. Wird das Geld nicht vor dem Einrücken 
dei den Bürgermeisterämtern erhoben, so geht der 
Anspruch darauf verloren. 
s. Kaiserslautern, 8. Juni. Der auf 
den heutigen und die beiden folgenden Tage statt⸗ 
tindende Jahrmarlt ist vom besten Wetter degünstigt 
ind infolgedessen auch sehr stark desucht. 
— Kaiserslautern, 8. Juni. Die 
Brauerei Pitthan war mit der bayr. Brauereiges 
ellschaft Schwarz in Speyer in Verkaufsunter⸗ 
jandlung und wollte letztere daselbst eine großartige 
Hierhalle errichten. Herr Brauereibesitzer C. Schuck 
dahier erhielt von diesem Vorhaben Kenntaiß und 
tam den Speyerer Herren vor, indem er gestern 
das ganze Pitthan'sche Anwesen mit Brauerei⸗ 
Finrichtung um 76.000 Mk. aus freier Hand 
erwarb. (Pf. Vz.) 
— Pirmasens, 2. Juni. Die Versamm⸗ 
lung in der Frage der Errichtung eines Kaiser⸗ 
Wilhelm-⸗Denkmals in unserer Stadt hat 
zestern Abend wie angekündigt, stattgefunden und 
ch dahin geeinigt, es sei die Eingabe an die k. 
Regiernug zu erneuern und dabei hinzuzufügen, 
daß man auf ein Sammlungsergebniß von 6 bis 
3000 Mk. rechne und demgemäß ein solches Denk- 
nal plane, das einerseits mit diesen Mitteln her⸗ 
zustellen sei und anderseits ebenso dem Andenken des 
zes großen Kaisers zur Ehre als der Stadt zur 
Zierde gereiche. Ohne Detailpläne aufzustellen 
vurde angeregt, auf dem Exerzierplatz einen Monu⸗ 
nentalbrunnen oder eine Fontäne zu errichten und 
nit der überlebensgroße Büste des hochseligen Kaisers 
zu zieren. (P. A.) 
— Ludwigshafen, 1. Juni. Auf wieder⸗ 
jolte Anregung des Chemikers Hrn. Dr. Eckenroth 
erklarte sich der Stadtrath bereit, eine chemische Unter- 
uchungsstation für Lebens? und Genußmittel zu 
rrichten. Hr. Eckenroth beansprucht 500 Mark 
jährlich, dann 50 Mark für Abnutzung der In⸗ 
frumeiite und falls eine durch die chemische Unter⸗ 
uchung festgestellte Uebertretung gesetzlicher Vor⸗ 
chriften zur Verurtheilung führt, Ersatz der Unter⸗ 
uchungskosten durch den Verurtheilten. Der Stadt⸗ 
rath wird den Versuch machen, daß durch den 
Richter ausgesprochene Strafen für derartige Ver⸗ 
Jehen der Stadtkasse zufallen, während diese Leither 
die Versuchsstation in Speyer erhielt. 
— Ein komischer Vorfall ereignete 
ich dieser Tage in einem Frankenthal be— 
rachbarten Dorfe. Der dortige Einwohner B. 
hatte einen schwarzen Ziegenbock, der überall 
m Ort herumlief. Am Freitag vermißte 
er das Thier, das trotz allen Suchens nicht 
mehr zu finden war. Am Sonntag früh wollie 
die Frau aus der Stande im Keller Kraut holen 
and hörte beim Oeffnen der Kellerthür klägliches 
Zeschrei. Bestürzt kam sie an die Tonne, da er⸗ 
sob sich aus derselben ein zottiges Thier; einen 
Schrei ausstoßen, die Schüssel fallen lassen und zur 
Thür hinausrennen, war eins. Auf ihr Jammern 
um Hilfe versammelte sich das halbe Dorf, aber 
deiner wagte sich in den Keller, bis endlich ein be⸗ 
herzter Schmied den Anfang machte. Als man an 
die Tonne kam, zeigte sich, daß der vermißte Bock, 
welcher, der Himmel weiß wie, hineingekommen 
war, all den Schrecken verursacht hatte. 
— Die Direktion der pfälz. Eisenbahnen hat 
zerfügt, daß die Gendarmerie⸗-Mannschaften bei