einem großen Gemälde zu verewigen.
finung in astag frud nahm zu diesem Zwecke
— 8 inbetannten Weißen Saale eine
nd zselben auf. Bei dieser Gelegenheit er⸗
ige dezselbean finierte Blatt mittheilt. ein
ich, wie da⸗ 8
— jall, der mit bekannten historischen Anek
—5 —* Leben früherer Kaiser fast überein⸗
en ausß den hübschen Beweis fur die Leut⸗
unt und einenn — chä d
it unseres Kailers und seine Hochschätzung der
nigle niefert. Er trat nämlich ganz unerwartet
— Als nun Herr v. Werner beim An
Herrschers hastig von seiner Arbeit auf⸗
it sa ihm sein Keißbrett zur Erde. Da
— er Kaiser und überreichte es. ehe Herr
werner hinzuspringen konnte, dem Kunstler mit
üchen Worten, indem er sich zugleich wegen
Sitotung enijchuldigte.
7 3wei deutsche Heerführer. Für die
züsigteit und Frische des Grafen Moltke
deen die letzten Ereignisse das erfreulichste Zeug⸗
ß abgelegt. Trotz seiner 88 Jahre hat der greise
ralege ale Anstrengungen, welche bei dem Tode
ud dem Leichenbegängniß Kaiser Friedrichs, sowie
der Reichstags⸗ und Landtagseroffnung an ihn
nantraten, mit bewundernswerter Kraft ertragen.
In langen Weg von Schloß Friedrichskron bis
ur Friedenskirche. welcher eiwa dreiviertel Stunden
etrůgt, hat der Feldmarschall zurüdgelegt in voller
niform mit dem Stabe seiner Würde in der Hand.
hahrend der Verlesung der Thronreden im Weißen
zele des königlichen Schlosses stand er stramm
Jaufrecht, den schweren Sammetmantel der
iter vom hohen Orden des Schwarzen Adlers
mgelegt und den Helm in der Hand, neben dem
sone. Jener Weg, der sich von den Zelten bis
In Schloß Bellevue durch dea Thiergarien hin⸗
iht und am Großen Stern mündet, ist seine Lieb⸗
ngspromenade. In den Mittagsstunden vor dem
didet, zuweilen auch in früher Morgenstunde,
hreitet Graf Moltke ohne jede Begleitung eines
lojutanten den schattigen Weg entlang. gewöhnlich
f in Gedanken versunken und das helle blaue
tuge finnend zut Erde gerichtet. Was den Stra—
gen so rüstig erhält, ist seine einfache Lebensweise.
hon fruh Morgens zwischen 6 und 7 Uhr ist der
ddmatschall auf den Beinen, mag es Winter oder
ommer sein, mag er in der Stadt oder auf dem
nde weilen. Sein Diner ist einfach wie das⸗
nige in jedem bürgerlichen Haushalte. Wie der
reise Chef des Generalstabes, ist auch der Feld⸗
aarschall Graf von Blumenthal die Einfach⸗
rit selbst. In Magdeburg lebte der damals com⸗
nacdirende General so schucht wie ein Privatmann.
zine ebenso zähe Natur wie Moltke, bietet auch
jese minelgroze, hagere Erscheinung mit dem
meressanten Kopf, den Gustav Richter in seinen
hien Lebenstagen noch für die Berliner National -
iletie gemalt, aber nicht ganz vollendet hat. ein
itenes Beispiel unverwüstlicher Rüstigkeit. Auch
et greise Vertraute des verstorbenen Kaisers Fried
ch ist unangefochten aus all' den Beschwernissen
et letten Wochen hervorgegangen. Das schwere
reichepanier zu tragen ist keine Kleinigkeit. Der
n Grunde genommen zarten Gestalt sollte man
me derartige Kraft kaum zutrauen.
pAus der Schweiz. In Wiedikon wurde
angst ein gewisser Heinrich Wegmann begraben,
er im Jahre 1880, der Ermordung des Greises
Uich Weidmann beschuldigt, zu lebenslänglicher
zuchlhansstraft (obschon er seine Unschuld damals
ind dann später immer bis zu seinem Tode be⸗
euerte) veruttheilt, dann weil er sich gut gehalten,
nsangs der siebenziger Jahre beguadigt wurde.
icrauf in Wiedikon ein Haus baute und durch
ine Lebensweise sich allgemeine Achtung erwarb.
ir war sogar Mitglied verschiedener Vereine und
bs solches wohl gelitten. Ja er hatte sich so viele
Impathieen bdei Publicum erworben, daß die
on. er habe wirklich unschuldig gebüßt, viel
vden fand. Dieser Fall — schreidt der „Ge—
ichtssaal“ — ist um so mehr der Erwähnung wert,
ls es außerst selten dortommen dürfte, daß ein
degen Mor es Verurtheilter nach Erstehung seiner
trafe noch Jahrzehnte lang der Freiheit genießt
ind sich wieder vollständig zum geachteten Bürger
mporarbeitet.“
In San Remolag auf dem Bürgermeister ·
mi eine Liste zur Zeichnung von Beiträgen für
n große Marmortafel aus, welche an der Villa
o angebracht werden soll. Deren Inschrift
t lauten: Zur Erinnerung für die Nachwelt
n den edlen Kasser Friedrich.“ Alle Kreise der
tevölkerung haben zu dieser Sammlung begesteuert;
ume Fischersleute kamen und brachten ihre 50
zentesimi. Die erforderliche Summe ist schon
ufgebracht.
Die zum großen Teil durch Feuer zer—
törte, im schwedischen Norrland gelegene Stadt
S„undsvalul zählte 11,000 Einwohner and hatte
inen bedeutenden Holz Export. Wie der „Hamb.
Forr.“ mitleilt, stehen von den Gebäuden der Stadt
sur noch die in den Vororten Norrmalm und
Stenhammaren gelegenen, sowie das Gymnasium,
sas Stationshaus der Eisenbahn, mehrere Braue—
reien, das Armenhaus und des Gefängnißgebäude,
lles Andere und dazu noch verschiedene außerhalb
er Stadt gelegene ländliche Gebäude liegen in
„chutt und Asche. Nicht weniger als gegen 9000
Nenschen sind durch das entsetzliche Unglück obdach⸗
os geworden und viele Menschen sind umgekommen.
der“ Brand brach Vormitiags halb 12 Uhe bei
larkem Nordwesisturm aus. Alle Löschversuche er⸗
diesen sich als vergeblich, so daß das nach einigen
ztunden von dem Bürgermeister nach Vstersund
erichtete telegrophische Ersuchen um militärische
ülfe die Meldung enthielt: „Die ganze Stadt
zundsdall steht in Flammen.“ Sundsvall, dessen
zaulichkeiten einen taxirten Wert von 1434 Millionen
kronen besitzen, ist zum größten Teil aus Holz ge
aut; es liegt in einem der bedeutendsten Holz ·
usfuͤhrdistrikte Schwedens und gilt nächst Gefle
ür den wohlhabendsten und betriebsamsten Ort
dorrlands, der den Endpunkt der Bahnverbindung
nit Throndhjem bildet. — Nachdem in Stockholm
ie Nachricht von dem schrecklichen Brandunglück
ingegangen war, beschloß der Konig sofort, mittelst
zrxtrazuges auf die ünglücksstätte zu eilen. Den
dönig begleitete der Mumister des Innern, sowie
er Kriegeminister. Der Zug führte 70 Zelte, 500
harnituren Betiwäsche, sowie 200 von der Koͤnigin
espendete Flaschen Wein mit sich Weiter sollten
urch Dampfer fernere Zelte und Wasche, sowie
Febensminel, an denen es in Sundsvall gebricht,
orthin gesandt werden. Im ganzen schwedischen
zande macht sich überall eine rege Teilnahme für
ie armen Bewohner von Sundsvall geltend.
Ein tollkühnes Unternehmen.)
dapitän Wm. A. Andrews in Cambridge, Mass.,
velcher bekanntlich vor zehn Jahren in einem Segel⸗
oote, genannt „Nautilus“, die Reise von Boston
ach England in 45 Tagen machte, beabfichtigt
diederum den Ozean in einem Boote zu kreuzen.
das betreffende Boot, welches den Namen „The
dark Secret“ führt, ist noch kleiner als der Nau⸗
ilus“, nämlich nur 15 Fuß lang, 5 Fuß breit
ind 2 Fuß tief. Das kleine Fahrzeug ist aus
Federnholz gebaut. Kapitän Andrews wird Anfangs
nächster Woche seine tollkühne Fahrt von Boston
us antreten und sich für einen Zeitraum don 75
Tagen verproviantiren, obwohl er der Anficht ist,
Zurenstown in 50 Tagen erreichen zu koönnen.
p Die Stelle eines Sekretärs bei dem Gou⸗
ernement in Kame run und des Vorstehers der
—XV Postsekretär Wallmuth
us Straßburg im Elsaß übertragen, welcher in
eer englischen und französischen Sprache bewandert,
m Rechnungswesen erfahren, mit der postdienstlichen
Zerwaliung vertraut ist und die für den Verkehr
rforderlichen Umgangsformen besitzt.
Kamerun⸗Cigarren. Nach dem Essen,
as kürzlich der Reichskanzler den Mitgliedern des
Zundesrathes gegeben hat, wurde unter Anderem
uch eine Probe von Cigarren angeboten, die aus
Zamnuner Tabak hergesiellt warn. Sie fanden
ele Lebhaber und die Kenner rühmten sehr ihren
Wohlgeschmack.
F'New⸗York, 30. Juni. Alle westlichen
Fisenwerke, welche Mitglieder der Gewerkvereine
als Arbeiter beschäftigen, schließen heute wegen der
Weigerung der Arbeiter, die Lohnsätze der Fabri⸗
hten amzunehmen; hiervon werden etwa hundert⸗
usend Arbeiter betroffen.
pCholera. Amtlichen Meldungen an die
Triester Seebehörde zufolge beginnt die Cholera in
Asien wieder bedrohlichen Umfang anzunehmen. In
daschmir erkrankten zwischen dem 25. April und
5. Mai 941 Personen, von welchen 412 starben.
kᷣaglische Meldungen berichten, daß in den drei
etsten Tagen d. Mts. in Kaschmir 385 Cholera⸗
alle, worunter 176 födliche vorkamen. Den Meld⸗
ingen an die Triester Seebehörde gemäß ist auch
n Katiywar die Cholera epidemisch aufgetreten. In
Assam verlangt die Epidemie so viele Opfer, daß
je Regierung die Auswanderung der Kulis in d'ie
Theeplantagen vollständig verbot. do dieselben unter⸗
vegs zu Hunderten umkamen. Auch in Ahmedabad
riit die Tholera in bedrohlichem Grade auf; es
rankten innerhalb dreier Tage (17. bis 20. Mai)
245 Personen, von welchen 169 starben. In Bom⸗
ay erkrankten zwischen dem 24. April und 15.
Mai 31 Personen, in Calcutta 814, in Madras
wischen dem 20. April und 11. Mai 103 Per-
dnen, in Rangun zwischen dem 13. Avuril und
II. Mai 12 Personen.
Dienstesnachrichten.
Als Sekretariatsgehilfe bei dem kgl. Amtisgerichte Kai⸗
erslautern wurde der Gerichtsschreibergehilfe in Grunstadt.
Friedr. Ludwig, aufgestellt.
Postafsistent Linder in Ludwigshafen ward zum Post⸗
ffizial in Speyer ernannt; der Gerichtsvollzieher Keller
n Dahn aus administrativen Rüchssichten entlafsen.
Zur Meldung ist ausgeschrieben die Stelle eines Ver⸗
valters der Shaatserziehungs⸗Anstalt in Speyer mit der
Zerpflichtung den Schulunterricht zu erteilen und den Haus⸗
jalt zu leiten; Funktionsgehalt 1620 Mk., dazu Zulage von
z00 Mt. und freie Wohnung. Zur Bewerbung find
ingeladen fachmannisch gebildete verheiratete Lehrer. Meld⸗
igstermin bis 15. Juli.
Infolge der Errichtung einer vierten Postbotenstelle bei
der Posiexpedition Grünstadt wurde Johann Hadäeniost,
eilher Postbote in Durkheim, mit Wirkung vom 1. Juli
ib in gleicher Eigenschaft nach Grunstadt versetzt und da⸗
gegen der Postbote Jakob Engler, seither in Grünstadt,
um Postboten ist Dürkheim ernannt.
Tamiliennachrichten.
Verlobte: Aline Hirschfeld, Straßburg, mit
Simon Scholem. Dudweiler. Liseite Scherr mit
Jakob Boxheimer, Lamdsheim.
Gestorben: In Kaiserslautern Jak. Diel, 23
J. a., in Dürkheim Fel. Magdaleno Becker, 47
J. a. in Landau Fr. Apollonia Naab,“ geb. Langen⸗
derger, 79 J. a.
Theater in St. Inabert.
„Gräfin Lea“. Ueber die Aufführung des
dindau'schen Schauspiels „Gräfin Lea“ entnehmen
vit einem Berliner Blatte folgendes: Die Erwar⸗
ung war so gespannt. das Haus so dicht gedrängt
holl, daß selbst der Fremdling gemerkt hätte, daß
ich ein wichtiges uͤterarisches Ereigniß vollzog.
Nan stellte die höchsten Anforderungen und hatte
uch gutes Recht dazu, denn es handelte sich um das
Berk eines Mannes, der kritisch das Schwierigste
u fordern und dramatisch das Vollkommenste zu
eisten gewohnt ist. Das Stück faßt eigentlich nur
Rollch, aber sie muthen dem Träger hohe geistige
ind physische Mittel zu. In der Unähnlichkeit
der Partien, die bis in die feinsten Konturen geht,
iegt für mich ein Beweis von der Meisterschaft
— stach alles von einander ab:
ie beiden Männer, der eine quimüthig dumm,
in gelungener Typus der aristokratischen Salons.
e aͤndere gleich edel in der Abstammung, aber
trübt über die geistige Versumpftheit seines
Zztandes und streng beflissen, ihm ein leuchtendes
ßorbild zu sein; ihm aͤhnlich Gräfin Lea, aus
m Gheito Frankfurts hervorgegangen, aber rast⸗
os im Wohlthur, um den Schatten, der auf dem
dasein des Vaters geruht, zu mildern:
nn wieder ein starker Kontrast, die
—XX Lea. Auf sie häuft der Dichter
Ale weiblichen Albernheiten, welche der Salon
ennt: eingebildet dis zur Dummheit. gefühllos
zis zur Rohheit, verletzend bis zur Gemeinheit.
Ind zwischen beiden schwankt Paula, Leas Stief-
ochter. Die Tradition zieht sie zur Tante, das
derz zur Stiefmutter, und in dem Moment, wo
e Wahrheit, die Lauterkeit der Beziehung zwischen
n Eltern ihr enthüllt wird, siegt das Herz und
der Knoten wird gelöst. Schon aus der Fabel
gebt hervor, wie nahe das Stück den Tagesereig⸗
nissen steht. Es gilt, eine große soziale Frage zu
tösen, eine wunde Stelle zu berübdren, die unter
—O—— Paul Lindau hat dieje
Frage meisterhaft gelöst; in der großen Rede,
velche er dem adligen Advokaten in den Mund
egt, ficht er mit wuchtigen Gründen gegen das Blend⸗
drit der Vorurtheile. Ein Beifallssturm durchtobte
as Haus. Gräfin Lea ist Lindaus bedeutendstes
guahnenwerk, vielleicht das großartigste unserer Zeit.
Wir bringen diese Mittheilung, da morgen, Mitt⸗
voch, Grafin Lea hier zur Auffübrung kommen
vird.
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Ar di Rcotnon veranwortlich: F. x. Dem
—— —