Obwohl der Klempner dem Führer desselben
m. möge auf die Leiter achten, fuhr der
agerusen an die Leiter heran, diese kam ins
hagen dem oben Stehenden drohte ein ent-
zZanken, X —
Siurz. Aber in diesem fürchterlichen
vitic gelang es ihm noch, die Dachrinne zu
ind wahrend die Leiter —XXO
geimnpaet. krampfhaft sich an die Rinne
—
ögenne
e he die Kraft verließ ihn nicht, und
gelang es wude 3
sgefahr Schwebenden aus seiner ürchter⸗
— zu befreien. (F. 3.)
qgen Jrer. Juli. Die hiesige Strafkammer
rurtheilte soeben nach sechsstündiger Verhandlung
n 18jahrigen Fabrikarbeiter Mathias Notte gus
zaarhblzbach bei Mettlach, wegen vorsatzlichen
sordes. begangen an dem Fabrilaufseher Jos.
hieser aus Saarhölzbach zu 15 Jahren Gefungnis.
s Gericht mußte auf diese im Verhältnis zur
hat gelinde XX —A ——
zrder zur Zeit der at da Lebensjahr
erreicht hatte.
München, 2. Juli. Der oberste Schul ·
ath hielt gestern unter dem Vorfitz des Ministers
Frhr. von Lutz eine lange Sitzung. in welcher
zsich den „N. N.“ zufolge um eine Abänderung
7g VLehrplanes für die bayerischen Minelschulen.
nsbesondere die humanistischen Gymnasien gehandelt
atwozu in der —— — mehr⸗
ache Anregungen erfolgt sind.
a 4 Juwelendiebstahl bei Thomaß in
Nunchen wird von dort geschrieben: Gegenwärtig
rerden zwischen der hiesigen Polizeibehörde und
cn Londoner Gerichten Verhandlungen betre ffend
je Auslieferung der beiden Verbrecher gipflogen.
dach dem eigenthümlichen englischen Gerichtsverfahren
twein Termin des Enischeides unbestimmbar;
zöͤglich, daß die Angelegenheit ein viertel, ja ein
bx linanbheschoben wdes e i
ie Möglichkeit gar nicht ausge en, daß, fa
icht mit aller Bestimmtheit der Diebstahl den
zinbrechern uachgewiesen werden kann, die Aus⸗
jeferung überhaupt verweigert wird. — Die Augs⸗
utger Herten, der Besitzer des Hotels zum Baye⸗
ischen Hof“ und Kaufmann Julius Mayer find
eteits in ihre Heimath zurückgekehrt; Herr Thomaß
* Dene noch längere Zeit in der
chemsestadt verweilen.
pEine seltsame Wirkung eines
zlitzschlages zeigte sich bei einem Gewitter
n dem 3 —58*— ua 33 55 —
Nänner und Frauen, waren ewwa zehn ritte
on der Telegraphenleitung mit Rechen beschaftigt.
Sie befanden sich alle in einer Reihe. Plötzlich
türzten sie sämtlich betäubt zu Boden, von dem
ie erst nach einer kleinen Weile mit verstörten Ge⸗
ichtern sich wieder erhoben. Ohne daß sie von dem
zchlage etwas gehört, war ihnen doch die Ursache
ys Falles klar. Ein Blitz hatte in die Telegraphen⸗
icns 533
chaffen burg, 2. Juli. Gestern
vurde Graf Deym Freiherr v. Stritetz, Major a.
d. 3 bayerischer Kammerherr, unter
zroßer Theilnahme zur Erde bestattet.
f Stuttgart. Bei der Concurrenz für das
cchneckenhurger· Denkmal in Tübingen erhielt Bild⸗
e— Adolph Jahn aus Berlin den ersten, Franz
aimne 5— München den zweiten Preis.
In Mannheim haben in einem Viertel⸗
hte nicht weniger denn drei Zeitungen zu er
cheinen aufgehört. Dem „Mannheimer Beobachter“
end „Mannheimer Journal“ ist nun auch der
Mannheimer Verkündiger“ im Tode gefolgt.
Benn das so fort geht, meint der „L. G. A.“,
nuß der Mannheimer Zeitungsfriedhof“ unbedinat
5 werden.
ainz, 2. Juli. Hier sind mehrfach
alsche Zehnmarkstücke mit dem Bildnisse Kaiser
criedrich's angehalten worden.
Straßburg, 1. Juli. Vor der hiesigen
—— wurde über eine äaußerst rohe, gemeine
en Gefühl hohnsprechende That, von dem
en Müllerburschen Emil Steinmetz von
5 vollführt, verhandelt. Derselbe ging
—* des Pfingstsonntages in Begleitung des
9 ehrlings Greiner nach der Morsbronner
8 Als sie sich dem in der Nahe des Weges
— eten Grabmale des am 6. August 1870 dort
* enen Premierleutnants Protzer näherten, äußerte
nmetz; „Der nom du Dieu Schwob muß
heute noch hin.“ Gleich darauf sprang er unter
dem Rufe „Der muß hin sein“ an das Grabmal
ind brach das in einem steinernen Sockel fest ein⸗
gefügte gußeiserne Kreuz unter großer Kraftan⸗
frengung ab, indem er rief: „So, jetzt bist Du
zin.“ Das Gericht verurteilte den Angeklagten
u 1 Jahr Gefängnis und sprach ihm die bürger⸗
ichen Ehrentechte auf die Dauer von 5 Jahren ab:
»in harter aber gerechter Spruch.
4Am S5. August nächsthin geht wieder ein
txtrazug von Straßburg nach Berlin. Die Be—
ingungen sind die gleichen wie früher.
ꝓEschau (Elsaß), 29. Juni. Gestern früh
and die Familie eines hiefigen Ackerers denselben
ot im Bejt liegen. Am Abend vorher hatie der⸗
elbe mit den Seinigen auf den Wiesen gearbeitet
ind war schwitzend durch die Fluten der Ill ge⸗
jangen. Mag' nicht vielleicht in dieser Unvorsich ·
igteit der Grund des plößzlichen Todes gelegen
Jaben? — Im benachbarten Fegersheim fand am
etzten Moatag eine Handelsfrau bei ihrem Nach⸗
zausekommen einen Teil ihrer Barschaft nicht meht
dor. Wie erzählt wird, war die Commode vor-
ichtig mit einem Nachschlüssel ersffnet worden und
hatte eine Summe von nahezu 7000 Mark den
Besitzer gewechselt. Bis jetzt ist der Fall noch
denig aufgeklart; jedenfalls war der Dieb schlau,
za er die Schmucksachen, welche neben dem Gelde
'agen, nicht mitnahm.
FBerlin, 1. Juli. Im April dieses Jahres
vurde bekanntlich von den hiesigen Socialdemokraten
»in Flugblatt verbreitet, das von schamlosen An⸗
zriffen gegen Kaiser Friedrich III. und Kaiser
Puͤhelm JII. strotzte. Dies Flugblatt wurde auch
n Charlottenburg ausgestreut. Die Polizei fahndete
Tag und Nacht nach den Verbreitern dieses Pamphleis,
rach langen Bemühungen gelang es, eine Anzahl
Zocialdemokraten, welche das Flugblatt verbreiten
jatten, zut Haft zu bringen; auch wurde konstatirt,
aß das Fluͤgblait in Berlin gedruckt worden sei
Sentgegen der Angabe „Hottingen⸗Zürich“. Die
Druckerei wurde entdeckt und der Drucker Karklinnis
verhaftet. Im Laufe der letzten Wochen nahm die
holizei noch eine große Anzahl Haussuchungen vor
ind mannigfaches Material soll dabei gefunden sein,
Jas namenilich über die innere Organisation der
Socialdemokratie interessante Aufschlüsse geben soll.
Die Untersuchung ist nunmehr zum Abschluß ge⸗
zracht und werden die Anklagen lauten: auf Maje⸗
ratsbeleidigung, Beleidigung von Mitgliedern des
7aiserhauses, Vergehen gegen das Preßgesetz. Auf⸗
reizung zum Klassenhaß, und gegen eine Anzahl
Sociademokraten auch auf Teilnahme an einer ge—
sjeimen Verbindung.
Berlin. Keichstags⸗Präsident v. Wedell⸗
Biesdorff ist bekanntlich zum Minister des könig⸗
ichen Hauses ernannt worden. Das Amt, in
velches Herr v. Wedell eintritt, ist unbestrittten
ines der schönsten, das der König zu vergeben
sat. Der Minister des königlichen Hauses bezieht
in Jahresgehalt von 30,000 Mark. Mit dem
Staalsministerium steht er in keinerlei Zusammen-
jang, der König ist sein einziger Vorgesetzter. Daß
as Staatsministerium gleichwohl gehört werden
nuß, bevor die Ernennung des Hausministers er⸗
olgt, erklärt sich aus der Wichtigkeit der Stellung,
ie der erste Haus⸗ und Hofbeamte einnimmt. Der
dausminister ist des Monarchen Vertrauensmann
ür alle Angelegenheiten, in die er ihn hineinziehen
vill. Herrn d. Wedell's Berufung wurde vom
5taatsministerium nicht beanstandet, sondern ver⸗
authlich befürwortet. Dem jetzigen Kaiser stand
derr v. Wedell seit Jahr und Tag persönlich
ahe; dies Verhältniß wird jetzt ein besonders
times werden. Das Amt des Hausministers ist
in unpolitisches und kann deshalb für den je⸗
oeiligen Besitzer ein lebenslängliches werden. Der
inpolitische Foarauuet dieses Amtes schließt jedoch
nicht aus, daß es eines der einflußreichsten im
Ziaate genannt werden darf.
Berlin. Eine Frau hat durch Erhängen
hrem Leben ein Ende gemacht, so meldete kürzlich
»er Polizeibericht. Wir sind in der Lage, schreibt
die „N. A. Z.“, Näheres über den Selbsimord
nitzuteilen. Die Selbstmörderin war vor etwa
20 Jahren eine an größeren Provinzialbühnen sehr
zeachtete Schauspielerin. Ende der sechsziger Jahre
ernie sie einen reichen Möbelhändler kennen, der
ie anmutige Kunstlerin heiratete. 10 Jahre späüter
erlor er sein Vermögen. Das Ehepaar verließ
as westfälische Städtchen, in welchem es in glück—
icher Ehe gelebt, und zog nach Berlin. Hier
zing es ihnen bitter schlecht, der Mann wurde
Tischler, eine längere Krankheit der Frau stürzte
se in Schulden, aus welchen sie nimmermehr
inausgekommen sind. Vor drei Jahren starb der
inzige hoffnungsvolle Sohn; um ihren Gram zu
netaͤuben, griff die einst gefeierte Künstlerin zur
Flasche. Vor Jahresfrist lag sie am delirium tre⸗
dens in einem hiesigen Krankenhause, als geheilt
purde sie entlassen. Das entsetzliche Laster aber
jatte sich der Unglücklichen schon zu sehr bemäch⸗
igt, fie fing wiederum zu trinken an, und das
FInde der Darstellerin der „Ophelia“ war der
Sirick. In der erstarrten Hand hielt fie ein Zei⸗
ungsblati, das eine vor 20 Jahren bei ihrem
Auftreten am Kölner Stadttheater geschriebene Kritik
iber sie enthält.
Familiennachrichten.
Gestorben: in St. Johann Peter Loser,
Bildhauer; in Bildstock Fr. Sophie Wilh. Wagner,
zeb. Koch, 27 J. a.; in Landau Fr. Ww. Hen⸗
ciette Knoderer, geb. Osthoff; in Ludwigshafen Fr.
gabette Waibei, geb. Vogel, ebenda Fr. Margar.
Wild, geb. Leyser, 83 J. a.
Neueste Nachrichten.
Frankenthal, 3. Juli. Bei der heutigen
Verhandlung vor der Strafkammer wurde der
deuisch · freisinnige Parteiführer, Bierbrauer Geisel
aus Neustadt a. d. H., weicher vom Schöffengericht
dis groben Unfugs, begangen durch respektswidrige
Aeußerungen über den Kaiser Wilhelm Jl., schuldig
befunden war, freigesprochen.
Leipzig, 3. Juli. (Landesberrathsprozeß.) Die
Frau des Cabannes, welche als Zeugin vernommen
verden sollte, ist nach einer heute eingegangenen
Mitteilung der Straßburger Polizei spurlos ver⸗
schwunden.
Berlin, 3. Juli. Bach der „Nat.Ztg.“
wird sich der Kaiser am 18. Juli in Kiel ein⸗
schiffen und, von einem Geschwader unter dem
Besehl des Prinzen Heinrich begleitet, von da die
Reise nach Petersburg antreten. In Petersburg
ollen Vorbereitungeun getroffen werden, um dem
deutschen Kaiser ein großes militärisches Schau-
ipiel bieten zu können.
Der Staatsminister Graf Herbert Bismarck,
nicht der Reichskanzler, begleitet den Kaiser nach
Petersburg.
Paris, 3. Juli. Auf eine JInterpellation
des früheren Ministers des Aeußern, Flourens,
bezüglich des Falles in Carcassonne verwarf nach
erregter Verhandlung die Deputiertenkammer die
einfache Tagesordnung und nahm eine Erklärung
des Vertrauens zur Regierung mit 326 gegen 172
Stimmen anu
Theater in Schnappach.
Ein glücklicher Gedanke der Theaterdirektion
„Süßenguth“ z. Z. in St. Ingbert war es, in
—„chnappach von Zeit zu Zeit Aufführungen zu
zeben. Daß es dem Publikum sehr erwünscht war,
seigte am Sonntag der zahlr che Besuch.
Der Saal des Herrn Eisel war vollständig be⸗
setzt. Die Theatergesellschaft hat sich auch gut mit
der „schönen Ungarin“ eingeführt. Die Aufführung
ging im allgemeinen flott von statten. Von den
Finzelleistungen sind besonders die des Herrn Ju⸗
lius de Nolte als „Miesebeck“ anerkennend hervor⸗
zuheben. Es muß jedoch bemerkt werden, daß das
allzulaute Soufflieren störend wirkte.
Hoffentlich wird die Vorstellung am Donnerstag
wieder ebenso gut wie die erste besucht werden.
Briefkasten der Redaktion.
Um vielfach gräußerten Wünschen aus unserem
Leserkreise zu entsprechen, haben wir beschlossen,
das bisher Freitags beigelegte „illustritte Sonn—
agsblatt“ fortan Mittwochs dem „Anzeiger“
beizugeben. Es wird hiermit, wie gewünscht, ein
längerer Zeitraum zwischen dem Erscheinen der
deiden Beiblätter eintreten, was für die Lektüre
angenehm sein wird.
Vegen unregelmäßiger Zu—⸗
tellung dieses Blattes wollen Be—⸗
chwerden direkt bei der Expedition dieses Blattes
zingereicht werden.
οëα
Für die Redaktion verantwortlich: F. x.Demets