Sprendlingen (kteinhessen), 5. Juli.
Ein hiesiger, sehr gut situirter Bütrger wurde am
gestrigen Abend unmittelbar nach seiner Rücktehr
bon dem Schützenfeste in Ludwigshafen unter dem
Verdachte der Verleitung zur Brandstiftung ver-
haftet. Die näheren Details über die Motive zu
zieser unliebsamen Ueberraschung sind bis jetzt noch
nicht zu unserer Kenntniß gelangt. isr. Ztg.)
fZigeunerversammlung. Die Zahl
der Theilnehmer an dem bevorstehenden Zigeuner⸗
Tongreß in Gößnitz wächst fortwwährend. Der von
Dresden nach Reichenbdach derkehrende Personenzug
deförderte letzthin, wie das „Dresd. Stadtbl.“
neldet Neine zählreiche Zigeunertruppe mit ihren
hrimitiven Wagen und mageren Pferden nach dort
Die Gesellschafi hatte in Benutzung einen Personen⸗
vagen· 3. Klasse, zwei offene Lowrys und einen
Packwagen. Sie muß gut bei Kasse gewesen sein,
)enn die Personenzugsfracht von Bodenbach bis
Gera — das Endziel ihrer Bahnreise — ist nicht
billig. In dem Personenwagen hatten Frauen
und Kinder, alle ärmlich gekleidet, sich auf den
alten Boden gelegt, wührend die Sitzbänke von
hnen gänzlich unbenutzt gelassen wurden.
F Berlin. Infolge einer Aufforderung des
Dberhofmeisters der Kaiserin Victoria überreichte
der Redakteur Max Karfunckel in Schloß Friedrichs⸗
kron die erste Reihe seiner Sammlung von Nekro⸗
logen auf Kaiser Friedrich. Dieselde umfaßte 1646
Nummern von Zeitungen, darunter 670 aus
Deutschland, 710 aus England, 248 aus Frank⸗
reich, 58 aus Italien, 5 aus Schweden und Nor⸗
vegen u. s. w.; eine türkische bringt sogar die
Bindnisse Kaiser Friedrichss und seiner Gemahlin.
Tagtäglich gehen noch heute Sendungen ein, dar⸗
anter selbst solche aus Japan; 450 Zeitungen find
dereits von neuem verzeichnet. Kaiser Friedrich
hat eine sehr kostbare Autographensammlung hinter⸗
lassen, welche sich in einem reichgeschnitzten Renais⸗
sance⸗Schranke befindet, einen gleichen Schrank hat
saiserin Victoria für die Sammtung von Nekro⸗
logen in Bestellung gegeben.
Der stumme Taschendieb. Auf der
etzten Schwurgerichtssitzung zu Brünn wurde der
Taschendieh Moriz Waitznet zu neun Jahren
chweren Kerkets verurtheilt. Waitzner war seit
seiner Verhaftung bestrebt, der Welt zu zeigen.
daß er infolge des ihm geschehenen „Unrechtes“
die Sprache verloren habe. Kein Wort kam seit
der Zeit über seine Lippen. Vor einigen Tagen
ersuchte der Beklagenswerthe durch Geberden einen
Aufseher, er möge ihm Schnupftabak besorgen.
dieser kam dem Wunsche des „Stummen“ nach;
der Gefangene griff nach dem Labsal und nahm
ine kräftige Prise, der ein etschütterndes Niesen
'olgte. „Gesundheit!“ sagte der gutmüthige Wärter.
And ein herzhaftes „Danke schön!“ kam aus dem
Munde des Stummen. — Man sieht, daß nicht
zur im Weine, sondern —XRV
Wahrheit liegt.
Jedensalls nützlicher als der abgeschmackte
300.Meterthurm ist der von den Herren Villard
ind Chotard für die Pariser Weltausstellung in
Lussicht gestellte Riesenglobus, für welchen ein
igenes Gebäude errichtet wird. Der für denselben
Jewählte Maßstab ist ein Millionstel. Da nun
sie Erde einen Umfang von 40 Millionen Meter
esitzt, so wird der Globus 40 Meter im Umkreise
ind einen Durchmessersvon nahe an 13 Metern haben.
Zum ersten Male sollen die größeren Städte auf
inem Globus in ihrem wahren Maßftabde erscheinen.
o daß Berlin und Paris einen Flächenraum von
wa einem Quadratzentimeter einnehmen. Der
Blobus wird sich, wie die Erde, mittels eines eigenen
Mechanismus in 24 Stunden einmal um seine
ischse drehen.
7 Begräbniß und Hochzeit an einem Tage. In
iner Orischaft dei Jeffersonville, Ind.,
nelt der lutherische Prediger Andrews, wie die
N.«Y. H.⸗Z.“ berichtet, vor einigen Tagen an
sem Grabe einer Frau Wascum die Leichenrede.
Am Abende des Begräbnißtages wurde der 73
Jahre alte Wittwer der Verstorbenen mit der 71
Jahre alten Schwester der letzteren von demselben
Irediger getraut. Als Trauzeuge fungieirte — ein
Arenkel des Bräutigams.
Dienstes nachrichten
Kaplan Kapper in Zweibrücken wurde zu
veser Ommersheim ernannt und kep —8
Immersheim zum Kaplan in Zweibrucen Die —*
der Pfarrei Lambsheim wurde dem bichene —
don Roxheim, Ad. Lambert, übertragen.
Das Amtsblatt Nr. 17 der kgl. — —XRX
zer Zolle und indirekten Steuern veroͤfensgh 8
inderung des Uebergangssteuer⸗Regulativs
Familiennachrichten.
Verlobte: Elisabetha Hemmer, Kaisetslan
nit Gustav Trautmann, Kempten.
Gestorben: in Neustadt a. H. Anna Et
16 J. a.; ebenda Fr. Barbara Reiß, &
in Bildstock geb. Müller Wwe. Joh.
Dietz, 63 J. a. in Spiesen geb. Rodelehe
Frauu Karoline Bayer 32 J. a.
Neueste Nachrichten.
Wiesbaden, 8. Juli. Die Konigin
Serbien hat sich geweigert, den Bischof dim
zu empfangen und ist derselbe daraufhin abgen
Kiel,6. Juli. Der Magistrat macht dhene
ekannt, daß der Kaiser am 14. Juli Vornn
zier eintrifft.
Belgrad, 8. Juli. Da die Cheschdun
zie König Milan aussprechen lassen will, duu
jesetzwidrig ist, wicd sie stets anfechtbar sein. Ni
jat fich an die „Heilige Synode“ gewandt, wi
cend nach den serbischen Gesetzen das „Consistotiun
—EV—
gehen den Schein der Gesetzmäßigkeit zu gehn
uchte er es zu erlangen, daß der Vischofw
nisch von der Königin empfangen: würde
Softia, 7. Juli. Die Delegirten der Regienn
Teneff und Belscheff sind —XXIXX
reist. um eine endliche Regelung der Angelegenhe
hetteffend den Bau der Eisenbabhn Varna⸗Rusts
herbeizuführen.
— — —
Für die Redaktion verantwartlich: F. X. Dem⸗
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Warnung.
Ich warne hiermit Irdermann, an
neinen Mann, Ricolaus Henrich, Becg⸗
nann in Rohrbach keine Zahlung zu
nachen, die von weinem Victualienban⸗!
del an mich geschuldet wird, bei Ver—
neidung doppelter Zahlung.
Rohrbach, den 8. Juli 1888.
Maria Senrich, geb. Conrad
Theater in St. Ingbert.
Im Saale des Cafe Oberhauser.
Hesamt⸗Gastspiel unter Leitung des
Direkkors Fulius Süßenguth.
Todes-Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten die schmerzliche Mit-
heilung, dass es Gott dem Allmächtigen gefallen hat, heute
Morgen 2 Uhr unsern theuern unvergesslichen Gatten, Vater.
Irossvater, Schwiegervater, Bruder und Onkel, den
EEBGSEIARAVVYüBAABE;teur und Oa seticer
. Seĩter
im 68. Lebensjahre plötzlien zu sieh abzurufen.
Die Béerdigung findet am Dienstag Nachmittag 3 Uhr statt.
St. Inghert, Zweibrücken, Kaiserslautern, Bergzabern und
Felgersweiler, den 8. Juli 1888.
lm Namen dor tieftrauernden Familie:
Berthoa Beiter.
Herm. Hirschfeld, dessen volkziun
iches Lied „Das Zigeunerkind“ s
ohe oder tiefe Summe je 60 9u
h eine außergewohnliche Belichh
zrrungen hat 2 neue Lieder komponn
von denen der Morgengruß bean
ichtlich einen kaum geringeren krin
jaben dürfte.
Beiden neuen Liedern lassen sich
leichen Vorzüge nachrühmen, cn
chmeichelnde leicht sangbare Meld
sprechende, die Singsumme hüten
Zegleitung. 5
on V. J. Tonger. Köh
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Mittwoch, den 11. Juli 1888.
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